Jahresbericht - St. Josef-Stiftung
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Eine Idee nimmt Gestalt an –<br />
Sieben Fragen zum Neubau «Falling Water»<br />
Was zeichnet «Falling Water» formal aus?<br />
«Falling Water» umfasst sieben Geschosse und vervollständigt zusammen<br />
mit dem Personalhaus und dem Zentralbau das Ensemble<br />
mit städtebaulicher Ausstrahlungskraft für Bremgarten. Während<br />
nach aussen die Ecken des Neubaus scharf geschnitten die Figur<br />
festigen, nimmt die nach innen gerichtete, geschwungene Form<br />
Rücksicht auf die Nähe des Zentralbaus.<br />
Wie werden künftig all die Gebäude der <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>-<strong>St</strong>iftung verbunden<br />
sein?<br />
Ein eingeschossiger Sockelbau verbindet die ansonsten funktional<br />
eigenständigen Gebäude. So ist langfristig eine flexible Nutzung der<br />
Trakte sichergestellt. Der Sockelbau wird dazu genutzt, Behindertentransporte,<br />
Parkplätze und Haupteingang einladend unter einem<br />
Dach zu vereinen und einen charmanten räumlichen Übergang in<br />
den Eingangshof in Szene zu setzen.<br />
Wie kommt es zur eigenwilligen Materialisierung von Flächen und<br />
Möbeln im Eingangsbereich?<br />
Die mit Tartanbelag vollständig überzogenen Flächen und Möbel<br />
versprechen eine multifunktionale Allwettertauglichkeit. Überhaupt<br />
stellt die Umgebungsgestaltung einen wesentlichen Projektbestandteil<br />
dar. Wie weit die gewählte rote Farbe sich positiv auf die Wahrnehmung<br />
und das Verhalten der sensibilisierten Menschen auswirkt,<br />
ist in Frage gestellt. In seiner Übersichtlichkeit und Offenheit ist das<br />
Erdgeschoss einladend und attraktiv.<br />
Gibt es weitere Pluspunkte rund um die Eingangsgestaltung?<br />
Überzeugend ist die sichtbare, direkte Treppenverbindung von der<br />
Eingangshalle auf die untere Ebene des Sinnesgartens gelöst. Man<br />
möchte sich diese zwar gerne grosszügiger und räumlich offener<br />
vorstellen. Umso mehr, als hier mit der Anordnung der Mehrzweckräume<br />
und mit der auch in ihrer Grösse angemessen überdeckten<br />
Halle attraktive Nutzungsmöglichkeiten angeboten werden, welche<br />
das Untergeschoss in direkter Verbindung zum Sinnesgarten erheblich<br />
aufwerten.<br />
Wie sehen künftig die Wohnebenen aus?<br />
Über dem Erdgeschoss befinden sich auf sechs identischen Etagen<br />
je zwei Wohngruppen. Abwechslungsreiche Raumsequenzen, nach<br />
allen Seiten sich eröffnende Ausblicke, den Gerätschaften Rechnung<br />
tragende Bewegungsräume, optimale, funktionale Abläufe und<br />
Raumbeziehungen zeichnen die Grundrisse aus. Beispielhaft sind<br />
auch die Vorzonen der drei Lifte.<br />
Welche Absicht steckt hinter den auffälligen Balkonen?<br />
Hinter der vermeintlich merkwürdigen, geschwungenen Form steckt<br />
die Absicht, die sich über die Balkone öffnende Privatsphäre zu<br />
schützen und alle von der Nachmittags- und Abendsonne profitieren<br />
zu lassen. Wie weit die lamellenartige Festverglasung dem Bedürfnis<br />
nach Luft und Offenheit genügen kann, bleibt fraglich.<br />
Womit hat «Falling Water» ausschlaggebend überzeugt?<br />
«Falling Water» zeigt ein hohes Einfühlungsvermögen zur gestellten<br />
Aufgabe. Es bietet den handicapierten Menschen sowie den<br />
Betreuenden ein zeitgemässes Wohn- und Arbeitsumfeld an. Die<br />
nach aussen hin verhältnismässig sperrige städtebauliche Form wird<br />
durch die ausgezeichnete innere Konzeption begründet und relativiert.<br />
Zudem weist «Falling Water» einen vergleichsweise tiefen<br />
Flächenbedarf auf.<br />
«Falling Water» erzielte beim Projektwettbewerb Neubau Wohnhaus<br />
der <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>-<strong>St</strong>iftung den ersten Rang. Entworfen wurde es von Ueli<br />
Gadient, Christian Meyer und Annett Richter von Meyer Gadient Architekten<br />
AG aus Luzern.<br />
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