LBD-Gutachten - Bundesverband Neuer Energieanbieter

BNE/VIK
Angemessenheit der Netznutzungsentgelte der Übertragungsnetzbetreiber
6 Empfehlungen
Für eine Prüfung des vorliegenden Anfangsverdachtes ist eine vertiefende
Datenanalyse notwendig.
Eine Prüfung der Ergebnisse mit Hilfe von Jahresabschlüssen der
Übertragungsnetzbetreiber ist trotz der Bestimmungen zum buchhalterischen
Unbundling im geltenden EnWG nur sehr eingeschränkt möglich, da die
Geschäftsberichte des Übertragungs- und Verteilnetzes – außer bei RWE im
Jahr 2002 und bei VET im Jahr 2003 – nicht veröffentlicht wurden. Die
veröffentlichten Konzernberichte lassen keinen Rückschluss auf das Netz zu.
Die von den Übertragungsnetzbetreibern herbeigeführte Intransparenz des
Regelenergiemarktes sowie die Erfüllung der Aufgaben nach EEG schafft die
Möglichkeit zur Verschiebung von Erträgen aus dem regulierten Netzbereich
zum wettbewerblichen Erzeugungsbereich innerhalb eines Unternehmens.
Diese Intransparenz zeigt sich
• durch fehlende oder nur sehr schwer auswertbare Veröffentlichungen zu
den Ergebnissen der Regelenergieausschreibungen und
• durch wettbewerbsbehindernde Gestaltung der Anforderungen in der
Ausschreibung und Präqualifikation.
Somit liegt der Verdacht nahe, dass die Übertragungsnetzbetreiber ihre
Monopolstellung nutzen, um unangemessene Monopolrenditen bei sich oder in
der Erzeugung zu schaffen.
Neben den nach Energiewirtschaftgesetz zu erstellenden getrennten
Jahresabschlüssen für den Übertragungsnetzbetrieb sind folgende Daten bei
den ÜNB zu erheben:
Wirtschaftliche Daten
• Erlöse aus Netznutzungsentgelten getrennt nach Höchstspannungsnetz,
Umspannung Höchstspannung/Hochspannung sowie nach Leistungs- und
Arbeitserlösen
• Erlöse und Kosten des Bilanzausgleiches
• Erlöse und Kosten der Regel- und Ausgleichsenergie für den Betrieb ohne
EEG
• LBD-Beratungsgesellschaft mbH
03.06.2005 • 43/53