LBD-Gutachten - Bundesverband Neuer Energieanbieter

BNE/VIK
Angemessenheit der Netznutzungsentgelte der Übertragungsnetzbetreiber
Berechnung Briefmarke
Die Briefmarke entspricht dem Netznutzungsentgelt bei einem
Gleichzeitigkeitsgrad von 1.
Der Gleichzeitigkeitsgrad berücksichtigt die Durchmischung der
Inanspruchnahme des Netzes und liegt zwischen 0 und 1. Ein
Gleichzeitigkeitsgrad von 1 bedeutet, dass der Kunde im Moment der
Jahreshöchstlast des Netzes seine höchste Entnahmelast hat.
Gemäß Verbändevereinbarung II Plus sowie der Netzentgeltverordung Strom
erfolgt die Berechnung der Netznutzungsentgelte als Jahreskosten. Eine
Aufteilung in Arbeits- und Leistungspreis kann anschließend erfolgen.
Das von einem Kunden i zu entrichtende Netznutzungsentgelt NNE i errechnet
sich als Produkt aus den spezifischen Jahreskosten der Netzebenen
(Briefmarke) LP NE, dem Gleichzeitigkeitsgrad des Kunden GL i, und der
Jahreshöchstlast des Kunden P i max .
(1) NNE i = LP NE × GL i × P i max .
Die Briefmarke entspricht dem Netznutzungsentgelt bei einem
Gleichzeitigkeitsgrad von 1. Dies ist bei einer Vollbenutzungsstundenzahl von
8760 h der Fall (konstante Abnahmeleistung über das ganze Jahr). Daher ergibt
sich zur Berechnung der Briefmarke nach Umformung folgende Formel:
(2) LP NE = NNE i / P i max .
Das Netznutzungsentgelt des Kunden lässt sich aus den veröffentlichten
Arbeits- AP 8760h und Leistungspreisen LP 8760h des Netzbetreibers (entsprechend
der Vollbenutzungszahl des Kunden), der entnommenen Arbeit W i und der
Jahreshöchstlast P i max des Kunden errechnen:
(3) NNE i = AP 8760h × W i + LP 8760h × P i max .
Da die Zahl der Vollbenutzungsstunden Vbh per Definition der Jahresarbeit W i
geteilt durch die Jahreshöchstlast P i max entspricht, ergibt sich nach Umformung:
(4) W i = Vbh × P i max
Setzt man nun Gleichung (4) in Gleichung (3) ein, ergibt sich:
(5) NNE i = AP 8760h × Vbh × P i max + LP8760h × P i max
Durch Vereinfachung erhält man:
• LBD-Beratungsgesellschaft mbH
03.06.2005 • 52/53