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neuen parkhaus gelegt. - SHG - Saarland-Heilstätten GmbH

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40 Jahre Psychiatrie auf dem sonnenberG<br />

A k t u e l l e s<br />

Psychiatrie der <strong>SHG</strong>-Kliniken<br />

Sonnenberg blickt auf ihr 40-jähriges<br />

Bestehen zurück versorGunGsnotstand im<br />

Grossraum saarbrücken leGte den Grundstein<br />

Geriatrie und Psychiatrie, diese<br />

zwei Säulen machen heute - neben<br />

der Neurologie - die <strong>SHG</strong>-Kliniken<br />

Sonnenberg aus. Beide entsprangen<br />

einst Versorgungsnotständen,<br />

und das Gelände der aufgegebenen<br />

Lungenheilstätten bot ihnen den<br />

Raum, um dem wachsenden Bedarf<br />

gerecht zu werden. Nur wenige<br />

Jahre „jünger“ als die Geriatrie,<br />

blickt die Psychiatrie jetzt auf ihr<br />

40-jähriges Bestehen zurück.<br />

Wie kam die Psychiatrie auf den<br />

Sonnenberg? Ende der 60er Jahre<br />

des vergangenen Jahrhunderts<br />

wurde eine zunehmende psychiatrische<br />

Unterversorgung im Großraum<br />

Saarbrücken festgestellt. Die<br />

Alternativen im <strong>Saarland</strong> hießen<br />

bis dahin Merzig oder Homburg.<br />

Dort waren das Landeskrankenhaus<br />

mit rund 2000 Betten und<br />

die Universitätskliniken allein zuständig<br />

für eine Aufnahme psychiatrischer<br />

Patienten.<br />

Zunächst wurde die Einrichtung<br />

einer <strong>neuen</strong> Landesnervenklinik<br />

geprüft. Dann aber kamen freie<br />

Kapazitäten im Geriatrie-Neubau<br />

der <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg in<br />

den Blick. Sie boten eine günstige<br />

Alternative und darüber hinaus<br />

eine adäquate Versorgung im Ballungsraum<br />

Saarbrücken. So erhielt<br />

der Sonnenberg den Zuschlag.<br />

Professor Dr. Walter Schmitt, einer<br />

der Initiatoren dieses Plans,<br />

zudem ein engagierter Verfechter<br />

sozialpsychiatrischer Ideen, wurde<br />

von der Universität des <strong>Saarland</strong>es<br />

zur Wahrnehmung der Chefarzt-Aufgaben<br />

freigestellt. Am 2.<br />

Januar 1971 hielt die Psychiatrie<br />

als weitere medizinische Neuheit<br />

auf dem Sonnenberg Einzug. Die<br />

Sozialpsychiatrische Klinik bot als<br />

akademisches Lehrkrankenhaus<br />

Platz für 132 Kranke aus dem<br />

Versorgungsgebiet Saarbrücken.<br />

Es war der eigentliche Beginn der<br />

Psychiatriereform im <strong>Saarland</strong>.<br />

Mit heute insgesamt 213 Betten<br />

und 81 teilstationären Plätzen<br />

bilden die <strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg<br />

die größte und meistspezialisierte<br />

Fachklinik für Psychiatrie<br />

im <strong>Saarland</strong>. Sie ist zum psychiatrisch-psychotherapeutischen<br />

Kompetenzzentrum geworden.<br />

Das Behandlungsangebot ist einzigartig<br />

und äußerst differenziert.<br />

Es reicht von der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

über die Erwachsenenpsychiatrie<br />

mit gemeinsamer<br />

Station für Adoleszente bis<br />

hin zu Gerontopsychiatrie. Darüber<br />

hinaus verfügt die Klinik über<br />

eine stationäre und teilstationäre<br />

Reha-Einrichtung, ein Soziopsychiatrisches<br />

Integrationszentrum<br />

Chefarzt Dr. Wolfgang<br />

Hofmann<br />

Zum heutiGen Psychiatrisch-PsychotheraPeutischen komPetenZZentrum.<br />

der „Virtuellen Werkstatt“, Ambulanzen,Substitutionsvergabestellen<br />

und einen häuslichen psychiatrischen<br />

Pflegedienst.<br />

“Die Psychiatrie als Fachgebiet<br />

hat sich in den vergangenen 40<br />

Jahren enorm entwickelt“, sagt<br />

der heutige Chefarzt Dr. Wolfgang<br />

Hofmann. Besonders die Entdeckungen<br />

der neurobiologischen<br />

Wissenschaften in der Genetik<br />

und den bildgebenden Verfahren<br />

der letzten Jahre hätten deutlich<br />

zur Beschleunigung beigetragen.<br />

Die Frage nach der Identität des<br />

Fachgebietes Psychiatrie und Psychotherapie<br />

sei daher zum zentralen<br />

Leitthema geworden.<br />

„Es ist schwerpunktmäßig unser<br />

Anliegen, unseren Patienten eine<br />

möglichst umfassende und ganzheitliche<br />

therapeutische Versorgung<br />

zu bieten“, betont Hofmann.<br />

So unterscheide sich beispielsweise<br />

die Pflege in der Psychiatrie<br />

grundlegend von der Pflege in der<br />

Chirurgie oder der Inneren Medizin.<br />

s<br />

Viele wurden auf dem Sonnenberg „clean“<br />

Vor 20 Jahren nahm die Drogenentgiftungsstation<br />

D1 ihre Arbeit auf.<br />

Die Einrichtung der <strong>SHG</strong>-Kliniken<br />

Sonnenberg ist bis heute die einzige<br />

qualifizierte Entgiftungsstation<br />

für Drogenabhängige im <strong>Saarland</strong>.<br />

Mit zwölf Behandlungsplätzen,<br />

darunter zwei Intensivzimmer für<br />

besonders betreuungsbedürftige<br />

Patienten, und niedrigschwelligen<br />

Angeboten hilft sie Suchtkranken<br />

professionell beim Entzug.<br />

Die Station startete im April 1991.<br />

„Die damalige Bundesregierung<br />

sah sich auf Grund der steigenden<br />

Zahlen von Drogentoten veranlasst,<br />

ein Modellprojekt zu starten.<br />

In jedem Bundesland sollte es mindestens<br />

eine Drogenentgiftungsstation<br />

geben“, sagte Dr. Wolfgang<br />

Hofmann, Chefarzt der Klinik für<br />

Psychiatrie und Psychotherapie der<br />

<strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg, anlässlich<br />

des 20-jährigen Bestehens.<br />

Inzwischen haben sich der Konsum<br />

von Drogen und damit auch<br />

die Suchttherapie stark gewandelt.<br />

„Die Breite des Drogenkonsums hat<br />

zugenommen“, sagt Hofmann. Es<br />

werden nicht mehr nur Opiate, nur<br />

Alkohol und nur Beruhigungsmittel<br />

konsumiert.<br />

Neue Substanzen sind hinzugekommen.<br />

Oft würden auch mehrere<br />

Drogen zugleich eingenommen.<br />

Mitte der neunziger Jahre wurde<br />

die Substitution, also das Ersetzen<br />

von Heroin durch das Opioid<br />

Methadon, flächendeckend eingeführt.<br />

„Diese zielte nicht mehr<br />

auf die totale Abstinenz, sondern<br />

auf Schadensbegrenzung für die<br />

Dauerabhängigen“, erläuterte der<br />

Chefarzt.<br />

Grundsätzlich können die Patienten<br />

der Station D1 zwischen zwei<br />

Wegen der Entgiftung wählen: die<br />

kalte Entgiftung, also die totale<br />

Abstinenz, oder die so genannte<br />

warme Entgiftung. Bei dieser Therapie<br />

kommen verschiedene Medikamentenkombinationen<br />

sowie die<br />

Drogen-Ersatzstoffe Methadon und<br />

Polamidon zum Einsatz. „Wir streben<br />

heute nicht mehr unbedingt<br />

die totale Drogen-Abstinenz an,<br />

sondern wir akzeptieren auch einen<br />

durch uns kontrollierten Drogen-<br />

Konsum“, erklärte der Abteilungsarzt<br />

der Drogenentgiftungsstation,<br />

Dr. Karl Guterl.<br />

Die Kosten für diese Behandlung<br />

übernehmen die Krankenkassen.<br />

„Heute ist die Drogen-Substitution<br />

flächendeckend verbreitet“, betont<br />

Guterl. Das niedrigschwellige Entgiftungsangebot<br />

zeige Erfolg: „Auf<br />

diesem Weg ist es uns gelungen,<br />

viele Patienten, die oft auch noch<br />

A k t u e l l e s<br />

droGenentGiftunGsstation d1 bietet seit 20 Jahren Professionelle<br />

hilfe beim entZuG.<br />

aus belasteten sozialen Verhältnissen<br />

kommen, aus ihrem körperlich<br />

und psychisch desolaten Zustand<br />

relativ gut zu stabilisieren“. Das Gros<br />

der Behandelten machen die substituierten<br />

Patienten aus. Die meisten<br />

halten die Behandlung durch.<br />

Seit Eröffnung der Station D1 sind<br />

rund 7.000 Frauen und Männer ab<br />

18 Jahre behandelt worden; heute<br />

sind es jährlich bis zu 400. Im Durchschnitt<br />

hält sich ein Patient zwischen<br />

zehn bis 14 Tage auf. Die maximale<br />

Aufenthaltsdauer beträgt drei Wochen.<br />

Voraussetzungen für eine<br />

Aufnahme sind, dass der Patient zum<br />

Bei der Jubiläumsfeier v.l.: Staatssekretär Sebastian Pini,<br />

Geschäftsführer Alfons Vogtel, Verwaltungsdirektor Rudolf<br />

Altmeyer und Chefarzt Dr. Wolfgang Hofmann.<br />

Entzug von allen illegalen Substanzen<br />

bereit ist und den Therapievereinbarungen<br />

zustimmt. Zudem ist es<br />

erforderlich, dass ein niedergelassener<br />

Arzt den Patient zur stationären<br />

Behandlung überweist. Eine Warteliste<br />

für Neupatienten gibt es nicht.<br />

12 Forum am Puls der Zeit Forum am Puls der Zeit 13<br />

droGenentGiftunGsstation

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