Das Buch der Menschlichkeit - The Dalai Lama Foundation
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• Es setzt sich immer mehr die Einsicht durch, daß die Waffen <strong>der</strong> Massenvernichtung<br />
kaum als nützlich angesehen werden können. Es kostet viel Geld, sie zu produzieren<br />
und abermals viel Geld, um sie zu lagern. Wir müssen sie lagern, weil wir uns nicht<br />
vorstellen können, sie jemals anzuwenden. Wie können wir miteinan<strong>der</strong> ins Gespräch<br />
kommen, um die Einsicht zu vertiefen, daß Massenvernichtungsmittel, in welcher<br />
Form sie auch immer vorhanden sind, nicht mehr dem Interesse <strong>der</strong> Menschheit<br />
dienen?<br />
• Die Tendenz geht in die Richtung von regionalen Sicherheitsbündnissen, statt <strong>der</strong><br />
Verteidigung eng definierter Landesgrenzen. <strong>Das</strong> könnte dazu führen, dass einzelne<br />
Län<strong>der</strong> ihre eigene Verteidigung und ihre Massenvernichtungsmittel aufgeben. <strong>Das</strong><br />
wie<strong>der</strong>um könnte zur Folge haben, dass es schließlich nur noch eine überregionale,<br />
weltweite „Polizei” gibt, die Sicherheit, Gerechtigkeit und Menschenrechte garantiert.<br />
Diese Polizei würde außerdem gegen gewalttätige Staatsstreiche schützen. Wir sind<br />
heute bereits daran gewöhnt, daß die Vereinten Nationen Friedensmissionen<br />
unternehmen, was ein erster Schritt in diese Richtung ist.<br />
• Wir können weiterhin auf <strong>der</strong> Arbeit aufbauen, die die Vereinten Nationen und ihre<br />
Unter-organisationen, wie UNESCO und UNICEF, bisher geleistet haben. Die<br />
Revolution in <strong>der</strong> Kommunikationstechnik unterstützt die Entwicklung eines globalen<br />
Bewußtseins. Wenn es möglich wäre, die Vereinten Nationen zu ihrem höchsten<br />
Potential zu entwickeln, dann könnten wir die Wünsche <strong>der</strong> Menschheit verwirklichen.<br />
Um das zu erreichen, müßte die Ausnutzung <strong>der</strong> ärmeren Län<strong>der</strong> von den stärkeren<br />
aufhören, und einzelne Menschen müßten die Möglichkeit haben, von einem UN Rat<br />
angehört zu werden, wenn sie sich über ihre Regierung beschweren wollen.<br />
• Wir müssen Friedenszonen einrichten, international anerkannte entmilitarisierte<br />
Zonen. Tibet o<strong>der</strong> Deutschland könnten eine solche Zone sein, und es würde ihren<br />
Nachbarn die Gewissheit bringen, dass ihnen von dieser Zone aus keine Gefahr droht.<br />
• Wenn Menschen als Individuen auf Tagungen zusammenkommen, um sich zu<br />
überlegen, wie man direkte Hilfe leisten kann, wie zum Beispiel „Ärzte ohne<br />
Grenzen”, dann för<strong>der</strong>t das ganz erheblich das Gefühl <strong>der</strong> Verbundenheit und<br />
Mitgefühl für an<strong>der</strong>e.<br />
• Menschen, die im Geschäft des Waffenhandels tätig sind, entwe<strong>der</strong> als Produzenten,<br />
Verkäufer o<strong>der</strong> Lieferanten, können wesentlich dazu beitragen, diesen Handel<br />
abzubauen. Als Voraussetzung müßten sie sich fragen, ob ihre Teilnahme an diesem<br />
Handel eigentlich gerechtfertigt ist. So etwas wie einen „harmlosen” Käufer von<br />
Waffen gibt es nicht.<br />
Ethische Beobachter. Wir müssen miteinan<strong>der</strong> ins Gespräch kommen und auf Versöhnung und<br />
Kompromiss hin arbeiten. Vielleicht wäre es ratsam, eine Organisation zu schaffen, die unsere<br />
menschlichen Belange von einem ethischen Standpunkt her beobachtet. Ihre Erklärungen<br />
würden das Gewissen <strong>der</strong> Welt repräsentieren.<br />
Diskussionsfragen<br />
1. Ist Ihrer Meinung nach eine Welt ohne Gewalt und Krieg vorstellbar? Warum o<strong>der</strong><br />
warum nicht?<br />
Studienanleitung für <strong>Das</strong> <strong>Buch</strong> <strong>der</strong> <strong>Menschlichkeit</strong> —<br />
www.dalailamafoundation.org/studyguides<br />
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