freikarte - ATHENE-Schülerzeitung der KGS

ATHENE Leben 11
doch eher um den zu wahrenden Schein
gewisser Problemzonen-Kaschier-Tricks (Mund
zu, Jungs, so was gibt’s und frau möchte
diesbezüglich nicht durchschaut werden), blieb
ein Mysterium.
Ebenfalls ein Rätsel war vielen Zeitgenossen
die Mitte 2009 gefallene Entscheidung
amerikanischer Experten (Experte ist übrigens
kein akademischer Titel à la „Herr Exp. Aiman
Abdallah“, nein, jeder kann sich so nennen),
Präsident Obama mit dem Friedensnobelpreis
zu ehren. Wofür? Die Antwort ist einfach: Für
seine Visionen. Nun mag sich der reflektierte
Leser mit einem Stirnrunzeln an sein letztes
Wochenend-Delirium erinnern und all die in
diesem Zustand entstandenen farbenfrohen
Visionen, für die es nicht einmal einen Trostpreis
gab.
Und tatsächlich, bis zum „Fall Obama“ wurde die
hohe Auszeichnung des Herrn Nobel lediglich
für Taten verliehen, nicht aber für Absichten.
Denn wollen kann ja jeder, nech? Was der Alfred
sich nämlich eigentlich bei seinem Preis gedacht
hatte, war die Auszeichnung derjenigen
Persönlichkeiten, die sich am stärksten
aktiv für die „Verbrüderung der
Völker und die Abschaffung oder
Verminderung stehender Heere“
eingesetzt hätten.
Diese Definition schien mit der
Tatsache, dass Barack 2009 den bis
dato höchsten Militäretat der
amerikanischen Geschichte vorlegte,
reichlich inkompatibel, was für
scharfe öffentliche Kritik sorgte.
Sogar der charismatische Jung-
Politiker selbst äußerte demütig, die
Ehre nicht verdient zu haben. So viel
Bescheidenheit machte es dann doch
schwer, seine lauteren Intentionen
anzuzweifeln und lässt darauf hoffen, dass der
in vieler Hinsicht exzeptionelle
Sympathieträger 2010 den Macher unter dem
Redner hervorholen wird.
Kommen wir vom Friedensnobelpreisträger und
Weltstar zu VIPs der mikrosozialeren Ebene.
Streng und unnachsichtig bis aufs Blut. Eiskalt
autoritär. Nicht ungeneigt, des Öfteren mal „auf
unschuldigen Kinderseelen herumzutrampeln“.
So stellte sich der Mann mit der Fast-Glatze
und der Fast-Nerdbrille der misstrauischen
Schülerschaft im Januar 2009 vor. Aufs Tiefste
gekränkte Individuen weiblichen Geschlechtes
verließen an jenem verheißungsvollen Tag das
Schulgebäude, bedachten den neuen Macho der
Machos mit äußerst ausdrucksstarken und an
dieser Stelle besser unerwähnten Termini.
Was geblieben ist vom Image des Ego-
Monsters? Nicht einmal ein Fast-Macho.
Niels Wallmann, seines Zeichens neuer Führer,
pardon, Leiter der Oberstufe der KGS,
entpuppte sich als liebender Familienvater und