freikarte - ATHENE-Schülerzeitung der KGS
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<strong>ATHENE</strong> Leben 9<br />
bekennende Michael-Fans, Internet-Suchmaschinen<br />
gingen unter <strong>der</strong> Last <strong>der</strong> Anfragen<br />
in die Knie. Die Welt „rastete“. Und Medien<br />
und Industrie warfen brav Holz ins Feuer.<br />
Jackson-Scheiben sowie jegliche Art von<br />
Fanzubehör sprengten die Regale je<strong>der</strong> Art von<br />
Verkaufsstätte. Schließlich hatte man nun Fan<br />
zu sein. Je<strong>der</strong>. Basta.<br />
Zeitschriften für sämtliche Altersgruppen<br />
lieferten sich erbitterte Kriege über die<br />
heißesten Gerüchte, die bewegendsten<br />
Nahaufnahmen, die mysteriösesten<br />
Mordspekulationen. Auch <strong>der</strong> psychologisch<br />
von den Verantwortlichen sorgfältig<br />
durchdachte Bühnenauftritt Jacksons trauern<strong>der</strong><br />
Tochter sicherte Einschaltquoten, die die<br />
Produzenten von TV-Blüten wie „Familien im<br />
Brennpunkt“ vor Neid erblassen ließen. Die<br />
ernüchternde Bilanz des Hyper-Hypes, <strong>der</strong><br />
bewies, dass <strong>der</strong> Tod das wirksamste aller<br />
Popularitäts-Dopingmittel ist: Es flossen viele<br />
Tränen. Und viel Geld.<br />
Karikaturen: NvP,<br />
Umsetzung: JvK<br />
Viel Knete floss auch in Sportevents wie die<br />
Tour de France, hier allerdings, wie es scheint,<br />
vorwiegend in die Beschaffung des<br />
notwendigen „Stoffes“, <strong>der</strong> für eine adäquate<br />
Leistung <strong>der</strong> sogenannten Spitzensportler<br />
vonnöten war. Da es also <strong>der</strong> Radelwettkampf<br />
dank seines Abstiegs zum Drogentrip auf<br />
Steroiden und Co. lediglich zu mäßig<br />
unterhaltsamen Negativ-Schlagzeilen brachte<br />
und Fußball-Meisterschaften nur in Jahren mit<br />
gera<strong>der</strong> Jahreszahl (2 n. Chr., 4 n. Chr. usw.)<br />
stattzufinden pflegen, blieben 2009 fast keine<br />
Sport-Großereignisse, auf die sich die mediale<br />
Aufmerksamkeit hätte stürzen können.<br />
Zum Glück war da noch die Leichtathletik-WM<br />
in Berlin, und die brachte einen neuen Star in<br />
<strong>der</strong> – auch im heimischen Sportunterricht<br />
beliebten – Disziplin des Laufens mit sich, zu<br />
dessen Beschreibung selbst erfahrenen<br />
Sportjournalisten die Superlative fehlten.<br />
Die Rede ist selbstverständlich von Usain Bolt,<br />
<strong>der</strong> auf ganzer (Ziel-)Linie zu überzeugen<br />
wusste und neben diversen Goldmedaillen auch<br />
den Weltrekord über 100 und 200 Meter mit in<br />
seine Heimat Jamaika nahm.<br />
Jamaika war auch hierzulande des Öfteren im<br />
Gespräch, allerdings eher im Kontext <strong>der</strong><br />
Konstellation politischer Parteien (Konservative<br />
plus Liberale plus Hippies), denn: 2009 war<br />
nicht irgendein Wahljahr, nein, es war das<br />
Superwahljahr! Und dieser Titel ist durchaus<br />
gerechtfertigt, denn während im Iran Dutzende<br />
Leute dafür starben, ein einziges Mal wählen zu<br />
dürfen, wurde <strong>der</strong> deutsche Bürger circa alle<br />
zwei Wochen zur Urne gebeten:<br />
Bundestagswahl, Bundespräsidentenwahl,<br />
Landtagswahlen unter an<strong>der</strong>em in Schleswig-<br />
Holstein, Europawahl, Klassensprecherwahl –<br />
um nur einige zu nennen.<br />
Ob die jeweiligen Wahlergebnisse auch als<br />
super zu bezeichnen sind, möge je<strong>der</strong> für sich<br />
selbst entscheiden. Wir zumindest sind<br />
immerhin mit unserem Klassensprecher sehr<br />
zufrieden.