14.03.2013 Aufrufe

freikarte - ATHENE-Schülerzeitung der KGS

freikarte - ATHENE-Schülerzeitung der KGS

freikarte - ATHENE-Schülerzeitung der KGS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>ATHENE</strong> Leben 29<br />

Was es mit dem „Harro-Schulze-Boysen-Weg“ auf sich hat<br />

Seit dem 26.11.2009 ist im unserer Schule<br />

benachbarten Pastor-Husfeldt-Park<br />

ein neues Schild zu<br />

finden, auf dem <strong>der</strong> Name<br />

des dort eingeweihten<br />

Weges<br />

zu lesen<br />

ist:<br />

Doch<br />

wer war<br />

Harro Schulze-<br />

Boysen? Und womit<br />

hat er seinen Namen<br />

in <strong>der</strong> Stadt Kiel unsterblich<br />

gemacht?<br />

Am 26.11.1909 in einem Haus an <strong>der</strong><br />

Ecke Düppelstraße – Feldstraße<br />

geboren, schloss sich Schulze-Boysen<br />

bereits in seiner Jugend dem<br />

Untergrundkampf gegen die<br />

französische Ruhrbesetzung an und<br />

wurde Mitglied im „Jungdeutschen<br />

Orden“ sowie in <strong>der</strong> „Volksnationalen<br />

Reichsvereinigung“, bevor er sich<br />

1931 <strong>der</strong> politischen Linken zuwandte.<br />

Sein wachsendes Interesse am<br />

kommunistischen Gesellschaftssystem<br />

<strong>der</strong> Sowjetunion nährte sich aus <strong>der</strong><br />

Enttäuschung über die Schwäche <strong>der</strong><br />

nationalen und konservativen Parteien,<br />

die den Nationalsozialismus unter Hitler nicht<br />

wirkungsvoll bekämpfen konnten.<br />

Nachdem einige SS-Schläger 1933 die<br />

Redaktionsräume seiner linksorientierten<br />

Zeitung „Der Gegner“ zerstört, seinen jüdischen<br />

Freund Henry Erlanger vor seinen Augen<br />

ermordet und ihn selbst tagelang festgehalten<br />

und misshandelt hatten, veröffentlichte Schulze-<br />

Boysen ab 1935 in Zusammenarbeit mit<br />

mehreren antifaschistischen Organisationen<br />

regelmäßig Flugblätter, die die Diktatur Hitlers<br />

massiv kritisierten.<br />

Beunruhigt durch Großbritanniens passives<br />

Verhaltens zu Beginn des Zweiten Weltkrieges<br />

und erschreckt von Hitlers Erfolgen im Kampf<br />

gegen Frankreich sah Schulze-Boysen die<br />

Sowjetunion als einzigen ernsthaften Gegner<br />

des nationalsozialistischen Deutschlands. So<br />

schloss er sich 1940 dem Wi<strong>der</strong>standsnetz<br />

„Rote Kapelle“ an, das über die sowjetische<br />

Botschaft militärische Informationen und<br />

Warnungen vor geplanten Angriffen an die<br />

sowjetische Regierung übermittelte.<br />

1942 jedoch dechiffrierte die GeStaPo ein von<br />

Moskau aus gesendetes Telegramm, in dem<br />

Schulze-Boysens Name und Adresse genannt<br />

wurden. Daraufhin wurde er von den Nazis<br />

verhaftet und am 22.12.1942 auf Befehl Hitlers<br />

wegen „Landesverrat“ und „Vorbereitung zum<br />

Hochverrat“ in Berlin-Plötzensee erhängt.<br />

Der zu Harro Schulze-Boysens 100. Geburtstag<br />

eingeweihte Weg soll uns immer an diesen<br />

Mann erinnern, einen Kieler, <strong>der</strong> niemals<br />

aufgab, <strong>der</strong> Übermacht des NS-Regimes<br />

Wi<strong>der</strong>stand zu leisten. Seine Initiative und sein<br />

Mut haben viele Menschen davor bewahrt, von<br />

Hitlers Soldaten ermordet zu werden.<br />

(MH)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!