Das sechste TUSCH München Magazin - Tusch-muenchen.de
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<strong>TUSCH</strong> <strong>München</strong> Veranstaltungen<br />
lung im Resi<strong>de</strong>nztheater besuchen<br />
und darauf in einem theaterpädagogischen<br />
Workshop vorbereitet<br />
wer<strong>de</strong>n. Ein Filmbeitrag<br />
stellte Ausschnitte aus diesen<br />
Workshops vor, in <strong>de</strong>nen<br />
die Theaterpädagogin Anja<br />
Sczilinski und ihre Mitarbeiterin<br />
Rebecca Molinari die Schüler<br />
mit theatralen Metho<strong>de</strong>n zum<br />
Beispiel auf <strong>de</strong>n Besuch von<br />
Fassbin<strong>de</strong>rs “Katzelmacher“ einstimmten,<br />
die eine intensive Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />
mit <strong>de</strong>n Themen<br />
und Motiven <strong>de</strong>r Inszenierung<br />
anregten und die Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen,<br />
die anfangs oft noch<br />
sehr skeptisch und distanziert<br />
wirkten, dazu bringen konnten,<br />
sich auf das theatrale Spiel<br />
einzulassen und sich in <strong>de</strong>r<br />
szenischen Darstellung auszudrücken.<br />
Die <strong>TUSCH</strong>-Partner Städtisches<br />
Käthe-Kollwitz-Gymnasium und<br />
Metropoltheater <strong>München</strong> zeigten<br />
im Anschluss eine szenische<br />
Collage aus Balla<strong>de</strong>n-Texten,<br />
die Veronika Jabinger und drei<br />
Schauspieler <strong>de</strong>s Theaters mit<br />
einer 6. Klasse <strong>de</strong>s Gymnasiums<br />
in drei halbtägigen Workshops<br />
einstudiert hatten. Ihnen<br />
ging es vor allem darum, die<br />
Kin<strong>de</strong>r die Be<strong>de</strong>utung, Wirkung<br />
und Aussagekraft <strong>de</strong>s Theaterspiels<br />
kennenlernen zu lassen,<br />
in<strong>de</strong>m sie bekannte Balla<strong>de</strong>n<br />
von Goethe, Schiller, Heine<br />
und Fontane nicht im Gespräch<br />
<strong>de</strong>uteten, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>ren Be<strong>de</strong>utung<br />
im Spielen und <strong>de</strong>r szenischen<br />
Umsetzung erfuhren –<br />
literarische Texte sollten erlebt<br />
und erspielt, nicht auswendig<br />
gelernt wer<strong>de</strong>n. Ein abwechslungsreicher<br />
Balla<strong>de</strong>nreigen war<br />
das beeindrucken<strong>de</strong> Ergebnis,<br />
das diese spielfreudige Klasse<br />
<strong>de</strong>m begeisterten Publikum<br />
präsentierte.<br />
Wie<strong>de</strong>r einen an<strong>de</strong>ren Weg<br />
war die <strong>TUSCH</strong>-Kooperation<br />
Städtische Rudolf-Diesel-Realschule<br />
und TanzTheater <strong>München</strong><br />
gegangen, wie ihr Filmbeitrag<br />
eindrucksvoll zeigte.<br />
Hier waren Fünftklässler zu<br />
sehen, die in verschie<strong>de</strong>nen<br />
Workshops im Theater unterschiedliche<br />
Tanzstile und -genres<br />
intensiv unter fachkundiger Anleitung<br />
erproben durften. <strong>Das</strong>s<br />
sie dabei neben Hip Hop auch<br />
Ballett aufregend und spannend<br />
fan<strong>de</strong>n, erstaunte sie selbst am<br />
meisten und ist ein eindrücklicher<br />
Beleg für <strong>de</strong>n Erfolg und<br />
<strong>de</strong>n Sinn von <strong>TUSCH</strong>: Wer<br />
Theater in seinen vielfältigen<br />
Formen selbst ausprobieren und<br />
machen kann, wer Theater unter<br />
fachkundiger Anleitung erleben<br />
und ent<strong>de</strong>cken darf, hat<br />
die Chance, Spannen<strong>de</strong>s, Berühren<strong>de</strong>s,<br />
Ästhetisches zu ent<strong>de</strong>cken<br />
und ungeahnte, bisher<br />
vielleicht verborgene Interessen,<br />
Stärken und Talente zu<br />
entwickeln und auszuleben.<br />
Die jüngsten <strong>TUSCH</strong>-Schüler<br />
aus <strong>de</strong>r Grundschule an <strong>de</strong>r<br />
Weißenseestraße schließlich<br />
wagten sich mit ihrem Kooperationspartner,<br />
<strong>de</strong>m TATwort-<br />
Improvisationstheater, an Im-<br />
4<br />
pro-Theater und zeigten in einer<br />
Werkschau, was sie im ersten<br />
Jahr <strong>de</strong>r Kooperation bereits<br />
gelernt hatten. Improtheater<br />
bedarf <strong>de</strong>r Spontanität, <strong>de</strong>r<br />
Konzentration und <strong>de</strong>r Kreativität.<br />
Wie eine Sportart muss<br />
man ständig trainieren, um<br />
besser zu wer<strong>de</strong>n – und wieviel<br />
Training sie mit Birgit Quirchmayr<br />
und Annette Hallström<br />
vom TATwort Improvisationstheater<br />
bereits absolviert hatten,<br />
stellten die Grundschulkin<strong>de</strong>r<br />
in kurzweiligen Impro-Szenen<br />
eindrucksvoll unter Beweis.<br />
Wie<strong>de</strong>r ganz an<strong>de</strong>re Wege beschritt<br />
die Mittelschule an <strong>de</strong>r<br />
Ichostraße mit <strong>de</strong>m Staatstheater<br />
am Gärtnerplatz. Hier hatte<br />
Rotraut Arnold intensiv mit<br />
einer Übergangsklasse gearbeitet,<br />
das heißt mit Schülerinnen,<br />
die erst seit kurzem in<br />
Deutschland leben und die<br />
Deutsch erst lernen müssen,<br />
bevor sie am Unterricht in einer<br />
Regelklasse teilnehmen können.<br />
<strong>Das</strong> Theaterspielen unter<br />
professioneller Anleitung half<br />
diesen Schülerinnen, die zu<br />
Beginn <strong>de</strong>r Kooperation kaum<br />
ein Wort Deutsch sprechen<br />
konnten, sich die frem<strong>de</strong> Sprache<br />
anzueignen, sich mit <strong>de</strong>ren<br />
Tücken und Stolpersteinen auseinan<strong>de</strong>rzusetzen.<br />
In kurzen,<br />
einprägsamen Szenen erzählten<br />
diese Mädchen von sich<br />
selbst, ihren Ängsten, Hoff-