Das sechste TUSCH München Magazin - Tusch-muenchen.de
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<strong>TUSCH</strong> <strong>München</strong> Kooperationen<br />
Spaß am Ausprobieren – in frem<strong>de</strong> Rollen<br />
schlüpfen – Emotionen ausdrücken<br />
Die Grundschule an <strong>de</strong>r Weißenseestraße<br />
und das TATwort Improvisationstheater<br />
Annette Hallström und Birgit Quirchmayr von TATwort blicken auf das erste Jahr ihrer Partnerschaft<br />
mit <strong>de</strong>r Grundschule an <strong>de</strong>r Weißenseestraße zurück: Sie brachten Improvisationstheater<br />
in die Grundschule – von einer “Impro-Show“ und Workshops für alle Kin<strong>de</strong>r bis zur kontinuierlichen<br />
Arbeit in einer Impro-AG. Die “Improtigers“ ent<strong>de</strong>ckten ihren Spaß am Improvisieren und<br />
schärfen ihre Krallen für das zweite <strong>TUSCH</strong> Jahr!<br />
Mit 1 000 I<strong>de</strong>en, wie wir unsere<br />
Partnerschaft mit <strong>de</strong>r Grundschule<br />
in Taten umsetzen könnten,<br />
begannen wir im Oktober<br />
2011 zunächst mit einer “Impro-<br />
Show“ für die ganze Schule.<br />
Dies war ein wun<strong>de</strong>rbares Erlebnis:<br />
Offene Mün<strong>de</strong>r, Kichern,<br />
Lachen und viele “Aaaahs“ und<br />
“Oooohs“ begleiteten unsere<br />
Show, gefolgt von Autogrammwünschen<br />
was unsere Kulis nur<br />
so hergaben. Dann ging es in<br />
alle Klassen: Auf <strong>de</strong>m Programm<br />
stan<strong>de</strong>n Mini-Workshops mit<br />
allen Kin<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Schule. Es<br />
war laut, lustig und erfrischend<br />
für alle Beteiligten.<br />
Es folgte <strong>de</strong>r Einstieg in unsere<br />
langfristige Arbeit: Die “Impro-<br />
AG“ wur<strong>de</strong> ins Leben gerufen<br />
und fand wöchentlich 1 ,5 Stun<strong>de</strong>n<br />
nach <strong>de</strong>m Unterricht statt.<br />
Eine gewisse Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
für uns Trainerinnen, trafen wir<br />
doch auf eher ungewohnte<br />
Umstän<strong>de</strong>. Warm empfangen<br />
und unterstützt von einer sehr<br />
konstruktiven Lehrerschaft hatten<br />
wir nun ein Dutzend sehr<br />
lebendige, bewegungshungrige<br />
und dabei auch vom Unterricht<br />
erschöpfte Kin<strong>de</strong>r zwischen 8<br />
und 1 0 Jahren vor uns. Kin<strong>de</strong>r,<br />
die je nach Temperament und<br />
Tagesform entwe<strong>de</strong>r toben,<br />
schwatzen und Action haben<br />
wollten o<strong>de</strong>r einfach das Bedürfnis<br />
zum Schlafen, Sitzen<br />
o<strong>de</strong>r Liegen hatten.<br />
Jetzt ging es darum eine Spielund<br />
Arbeits-Atmosphäre zu<br />
schaffen – unser Improvisationstalent<br />
war in je<strong>de</strong>r Hinsicht<br />
gefor<strong>de</strong>rt. Wir griffen tief in die<br />
Trickkiste, um die Kin<strong>de</strong>r zu<br />
motivieren. Ganz leicht war es<br />
die ganzen Monate für uns<br />
nicht – bestand die Gruppe <strong>de</strong>r<br />
“Improtigers“ doch mal aus 1 2<br />
wil<strong>de</strong>n Raubkatzen, manchmal<br />
aber nur aus 4 trägen Kätzchen:<br />
Eine Herausfor<strong>de</strong>rung für<br />
Kontinuität und didaktischen<br />
Aufbau. Auch war es nicht so<br />
einfach die Kin<strong>de</strong>r zum freien<br />
Sprechen und ins szenische<br />
Spiel zu bringen, <strong>de</strong>nn große<br />
7<br />
Scheu und mangeln<strong>de</strong>s Selbstvertrauen<br />
waren anfangs <strong>de</strong>utlich<br />
spürbar.<br />
Doch die leuchten<strong>de</strong>n Augen<br />
<strong>de</strong>r anwesen<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>r ermutigten<br />
uns immer wie<strong>de</strong>r aufs<br />
Neue und es hatten dann doch<br />
alle Spaß daran vieles auszuprobieren,<br />
in frem<strong>de</strong> Rollen zu<br />
schlüpfen und Emotionen auszudrücken.<br />
Mit <strong>de</strong>n Wochen<br />
fingen sie Feuer und verstan<strong>de</strong>n:<br />
Ich darf – strukturiert! –<br />
“einfach machen“ und kreieren.<br />
Und: Ich muss nieman<strong>de</strong>m was<br />
beweisen! Und so langsam,<br />
ganz langsam entstan<strong>de</strong>n die<br />
ersten Geschichten und Szenen.<br />
Bei <strong>de</strong>r großen <strong>TUSCH</strong>-<br />
Präsentation im Mai konnten<br />
sie dann auch vor Publikum<br />
zeigen was sie gelernt hatten.<br />
Wir bleiben dran! Den “Improtigers“<br />
wer<strong>de</strong>n im nächsten<br />
Schuljahr die Krallen geschärft!<br />
Annette Hallström,<br />
Birgit Quirchmayr,<br />
TATwort - Improvisationstheater