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Anlagenband - ELVIES

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Bingen/Darmstadt/Pforzheim<br />

Forschungsverbund <strong>ELVIES</strong><br />

durch den Anteil an Edelmetallen aber im Allgemeinen hoch genug sein,<br />

dass sich ein Recycling lohnt.<br />

De Brito et al. [2003] klassifizieren die verschiedenen Behandlungsoptionen<br />

nach Aufarbeitungsstufen. Ganz oben steht die Produktstufe, in die die<br />

Reparaturoption fällt, dann kommen Modul-, Komponentenstufe und Teilstufe<br />

mit Überholung, Aufarbeitung und Ersatzteilgewinnung, und ganz<br />

unten stehen Materialstufe (Recycling) und Energiestufe (Verbrennung).<br />

Welche Option aus ökonomischer Sicht am sinnvollsten ist, hängt von den<br />

Charakteristiken des Produkts ab; eine höhere Stufe ist nicht notwendig<br />

günstiger als eine niedrigere. Um die ökonomisch günstigste Aufarbeitungsstufe<br />

für ein Altgerät zu bestimmen, wird der oben beschriebene Testprozess<br />

durchlaufen.<br />

Ein wichtiger Aspekt bei der Aufarbeitung ist die Umsetzungsgeschwindigkeit.<br />

Insbesondere bei elektronischen Geräten werden die Produktlebenszyklen<br />

immer kürzer, so dass bei langwierigen Prozessen der Wertverlust erheblich<br />

sein kann. Je niedriger die Stufe, desto langsamer verläuft im Allgemeinen<br />

der Wertverlust. Ein komplettes Gerät mag schon veraltet und damit<br />

kaum noch verkäuflich sein, die aus diesem Gerät gewinnbaren Ersatzteile<br />

haben aber noch so lange einen Wert, wie solche Geräte bei Kunden existieren.<br />

Die Lebensdauern von Teilen erstrecken sich also noch ein gutes Stück<br />

über die Lebensdauer des Geräts hinaus.<br />

Die Aufarbeitungsprozesse erfordern oft hohe Investitionen in Form spezialisierter<br />

Anlagen, weshalb sie einen starken Einfluss auf die Profitabilität des<br />

Systems ausüben. Die Integration in die Supply Chain kann Vorteile durch<br />

eine bessere Ausnutzung der Anlagen und der Arbeitskräfte bieten. Andererseits<br />

kann eine Trennung und damit höhere Spezialisierung Vorteile bei<br />

den variablen Kosten bieten. Außerdem wird so eine hohe Komplexität<br />

vermieden, die zu Lasten der Effizienz gehen kann Fleischmann [2001]. Diese<br />

Effekte sind ähnlich denen bei der Sammlung.<br />

6.4<br />

Wiederverkauf<br />

Beim Verkauf der Sekundärprodukte gibt es viele Überschneidungen mit<br />

dem traditionellen Supply Chain Management. Allerdings besteht oft die<br />

zusätzliche Schwierigkeit, dass die entsprechenden Märkte noch nicht bestehen<br />

und erst geschaffen werden müssen. Wenn der Vertreiber der Sekundärprodukte<br />

auch derjenige ist, der die Neuprodukte verkauft, muss er<br />

vermeiden, dass die Märkte sich gegenseitig 'kannibalisieren', sich also<br />

gegenseitig Konkurrenz machen. Dies lässt sich beispielsweise über den Preis<br />

erreichen oder auch durch Unterschiede in Service und Garantien.<br />

Entscheidungen zum Vertriebsweg sind wichtig, da es bei Sekundärprodukten,<br />

insbesondere Ersatzteilen, oft schwierig ist, den 'richtigen' Kunden zu<br />

I-12

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