Anlagenband - ELVIES
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Bingen/Darmstadt/Pforzheim<br />
Forschungsverbund <strong>ELVIES</strong><br />
cher, Ansprüche in die unternehmerischen Planungs- und Entscheidungsprozesse<br />
zu erwähnen, ohne die bspw. ein Entzug der „licence to operate“ oder<br />
gesetzlich fixierte negative Sanktionen drohen können.<br />
3.2<br />
Ziele<br />
Allgemeines Ziel eines betrieblichen Stoffstrommanagements ist es, Ineffizienzen<br />
und damit zugleich Einsparpotentiale aufzudecken, womit sich nicht<br />
nur ökonomische sondern ebenso ökologische Vorteile in Verbindung bringen<br />
lassen. Die Optimierung betrieblicher Stoffströme erweist sich gerade<br />
vor dem Hintergrund knapper Ressourcen (bzw. zu „geringer“ Förder- und<br />
Verarbeitungskapazitäten im Vergleich zum bestehenden Nachfrageanstieg)<br />
und den damit verbundenen steigenden Rohstoffpreisen (vgl. Kapitel 3.7 des<br />
Abschlussberichtes) als besonders lohnenswert.<br />
Dabei hält ein konsequent umgesetztes Stoffstrommanagement verschiedene<br />
Vorteile bereit. So erwähnen die Landesanstalt für Umweltschutz Baden-<br />
Württemberg und das Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-<br />
Württemberg (1999) die folgenden Aspekte:<br />
- Kostensenkungen (u.a. durch höhere Material- und Energieeffizienz)<br />
- Umweltentlastungen (u.a. Ressourcenschonung, Reststoffminimierung)<br />
(1) Prozessverbesserungen (u.a. verbesserte Kommunikation)<br />
3.3<br />
Akteure<br />
Entscheidende Akteure eines betrieblichen Stoffstrommanagements sind die<br />
eigenständig planenden, steuernden und kontrollierenden Unternehmen, für<br />
die neben ihrem Eigeninteresse auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen,<br />
die vor allem durch den Akteur Staat (bzw. die Staaten, z.B. in Form<br />
der EU als Staatengemeinschaft), aber auch durch die Zivilgesellschaft und<br />
die Privatwirtschaft selbst gestaltet werden, von Bedeutung sind.<br />
So definieren bspw. die Aktivitäten der unternehmerischen Stakeholder (z.B.<br />
Haftungsregelungen, kritische Öffentlichkeit) immer auch die individuellen<br />
unternehmerischen Problemkosten und nehmen insofern Einfluss auf das<br />
Unternehmenshandeln. Sind die individuellen Problemkosten hoch, wird ein<br />
Unternehmen umso eher bereit sein, das eigene Verhalten zu ändern, ganz<br />
einfach weil dies als individuell vorteilhaft, als rational, erscheint (Beckmann<br />
und Pies 2006, S. 15). Es geht also letztlich nicht darum, moralisches Verhalten<br />
einfach einzufordern. Vielmehr sind gesellschaftliche Kosten in individuelle<br />
Kostentatbestände zu transformieren, so dass sich durch veränderte<br />
und nicht etwa darum, moralischen Forderungen nach bspw. stärkerem sozial- bzw. umweltorientierten<br />
Engagement nachzukommen, es sei denn, ein solches Verhalten wirkt sich positiv auf die finanzielle<br />
Situation des Unternehmens aus.<br />
IV-4