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Anlagenband - ELVIES

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Bingen/Darmstadt/Pforzheim<br />

Forschungsverbund <strong>ELVIES</strong><br />

4.4<br />

Kontrolle<br />

Bei einem Stoffstrommanagement auf übergeordneter Ebene kann die<br />

Erfolgskontrolle immer nur mittelbar erfolgen, so dass bspw. die Einhaltung<br />

eines Gesetzes oder von Verwertungsquoten bzw. die Realisierung gesetzlich<br />

festgesetzter Ziele durch Vergleiche entsprechender Daten zu überprüfen ist,<br />

wobei sich die Kenntnis der Ist-Daten aus den notwendigen Unternehmensmeldungen<br />

speist.<br />

Die modernen Funktionsbedingungen erfordern allerdings, an Stelle der<br />

Fremdsteuerung auf Selbststeuerung zu setzen, wobei Selbststeuerung nicht<br />

im libertären Sinne („Laissez-Faire“) zu verstehen ist. Vielmehr geht es um<br />

„Selbstkontrolle entlang den eigenen Interessen, entlang den Anreizen“<br />

(Homann 1999, S. 183 f.). Dies erweist sich als den modernen Bedingungen<br />

am angemessensten bzw. stellt die einzige Kontrollform dar, „[…] die unter<br />

den Bedingungen der modernen Gesellschaft lückenlos greift.“ (Homann<br />

1999, S. 184)<br />

4.5<br />

Schlussfolgerung<br />

Ein übergeordnetes, die Handlungslogiken der Akteure vernachlässigendes<br />

Stoffstrommanagement, das auf einer zentralen Verarbeitung von Informationen<br />

diverser Akteure beruht, ist zuvörderst mit dem Problem der Unvollständigkeit<br />

der Informationen konfrontiert. Gleichzeitig erscheint das Informationshandling<br />

aufgrund der vielfältigen, zu berücksichtigenden Informationen<br />

als sehr aufwendig, d.h. kostenträchtig. Es kann vermutet werden,<br />

dass nicht nur der Kommunikations- sondern ebenso der Koordinationsaufwand<br />

recht hoch ist, wobei der Begriff der Kommunikation den Datenaustausch<br />

zwischen den beteiligten Akteuren anspricht und mit dem Begriff der<br />

Koordinierung Aktivitäten der zentralen Stelle im Hinblick auf die Handlungskoordinierung<br />

der zu steuernden Akteure gemeint ist.<br />

Die Güte der Planungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse hängt im Wesentlichen<br />

vom vorliegenden Datenmaterial ab, dessen Qualität v.a. aufgrund der<br />

Vielzahl an Akteuren nur schwer sichergestellt werden kann. So können<br />

nicht nur die übermittelten Daten fehlerhaft sein, sondern ebenso besteht<br />

die Gefahr, dass bei der Übermittlung und ebenso bei der Weiterverarbeitung<br />

der übermittelten Daten Informationsverluste auftreten, die das Gesamtergebnis<br />

negativ beeinflussen, so dass im Ergebnis die Erreichung übergeordneter<br />

Ziele konterkariert wird. Hinzu kommt, dass Informationsverluste<br />

umso wahrscheinlicher sind, je geringer die Akzeptanz eines zentralen Stoffstrommanagements<br />

bei den involvierten Akteuren ist.<br />

Gerade vor dem Hintergrund eines globalisierenden Wettbewerbs, wo die<br />

Unternehmen peinlichst auf ihre Kosten- und Erlössituation zu achten haben,<br />

erweisen sich Maßnahmen, die keine preislichen Signale setzen und insofern<br />

das genuine Eigeninteresse der im Wettbewerb stehenden Akteure anspre-<br />

IV-14

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