28.03.2013 Aufrufe

Digitaltrends_1-2013

Digitaltrends_1-2013

Digitaltrends_1-2013

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

» Abschalten nicht vergessen! Solange wir es noch können. «<br />

Das alles wäre nicht schlimm, wenn die Daten lokal auf<br />

dem Gerät verblieben und wir uns sicher sein könnten,<br />

dass sie niemand anderes zu Gesicht bekommt. Doch wer<br />

ist tatsächlich in der Lage, zu kontrollieren, welche Software<br />

auf welche Datenbestände auf dem Telefon zugreift? Wer<br />

kann den Zugriff überhaupt verhindern? Müssen die Daten<br />

nicht ohnehin mit Beständen bei Anbietern abgeglichen<br />

werden, wie sicher sind sie dort? Und: Wenn in naher<br />

Zukunft jedes Gerät ständig online sein soll, mit der Datenwolke<br />

des Cloud Computing verknüpft, wie sollen die<br />

Daten dann gesichert sein vor dem Zugriff Unbefugter?<br />

Wenn Googles Glass oder die iGlasses von Apple bzw. vergleichbare<br />

Geräte, also datennutzende wie datenspurziehende<br />

Brillen, sich durchsetzen sollten, dann haben wir<br />

jederzeit einen Peilsender auf der Nase. Derzeit sind die<br />

Privacy-Konzepte für Location-based Services höchstens<br />

rudimentär, sie arbeiten meist nur mit Pseudonymisierungen.<br />

Forscher haben vorgeschlagen, dass zwischen den Diensten<br />

und den Mobilgeräten der Nutzer Zwischenplattformen<br />

als Treuhänderinstanz geschaltet werden sollten, um die<br />

Daten von Profilen zu trennen. Das wäre ein erster Schritt,<br />

aber für die Unternehmen ist das wenig interessant. Dass<br />

sich die Wirtschaft freiwillig auf solche Mechanismen<br />

einlässt, ist kaum zu erwarten.<br />

Die meisten Anwendungen funktionieren übrigens hervorragend<br />

ohne Ortsdaten. Wer seinem mobilen Endgerät<br />

nicht alles immer erlaubt, sondern für Ortsdienste einfach<br />

dann die Positionierung einschaltet, wenn er sie benötigt,<br />

spart dabei nicht nur Daten. Sondern zudem auch noch<br />

ein Gut, was heute manchem fast noch wichtiger scheint:<br />

Strom. Und einen Dienst, der die nächste Steckdose anzeigt,<br />

den gibt es noch nicht.<br />

Falk Steiner<br />

Über den autor<br />

Falk Steiner ist freier Journalist für Politik-<br />

und Technologiethemen in Berlin.<br />

Er beschäftigt sich mit den politischen<br />

Herausforderungen der Digitalisierung,<br />

hat 2010 den Digitale Gesellschaft<br />

e.V. mitgegründet. 2012 erschien<br />

von ihm und Markus Beckedahl<br />

das Buch „Die digitale Gesellschaft.“<br />

theMa | LokaLe Dienste – DatenschutZ 15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!