info 12 - Gemeinde Herdern
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<strong>Herdern</strong><br />
Lanzenneunforn <strong>info</strong> 5<br />
Auf Wiedersehen Erika Trummer<br />
Frau Trummer, Sie packen<br />
Ihre Koffer und verlassen<br />
nach 40 Jahren die <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Herdern</strong>. Was sind die Beweggründe<br />
für den Wegzug?<br />
Ich habe das Pensionsalter erreicht<br />
und bin somit nicht<br />
mehr an den Standort meiner<br />
Arbeitsstelle gebunden. Ausserdem<br />
wurde das Leben in<br />
meinem Haus insbesondere in<br />
den Wintermonaten zur Belastung.<br />
Insofern freue ich<br />
mich auf mehr Annehmlichkeiten<br />
in meiner Wohnung in<br />
Frauenfeld – in der Stadt, in<br />
der ich aufgewachsen bin. Ich<br />
kehre sozusagen zu meinen<br />
Wurzeln zurück. Dieser Umstand<br />
macht mir den Wegzug<br />
einfacher.<br />
Wie ist Ihnen zu Mute?<br />
Sicher bin ich traurig über den<br />
Wegzug; 40 Jahre sind eine<br />
lange Zeit und ich habe in <strong>Herdern</strong><br />
zusammen mit meiner<br />
Familie, meinen Freunden und<br />
Bekannten viel erlebt. Ich<br />
freue mich aber auf die schöne<br />
Wohnung und sehe der Zukunft<br />
positiv entgegen.<br />
Was werden Sie besonders<br />
vermissen?<br />
Am meisten werde ich die Bevölkerung<br />
von <strong>Herdern</strong> vermissen<br />
– aber auch den<br />
Schlossladen, wo ich seit dessen<br />
Anfang vor 11 Jahren auf<br />
meinem erlernten Beruf gearbeitet<br />
habe. Die Bewohner<br />
von Schloss <strong>Herdern</strong> sind mir<br />
ans Herzen gewachsen – auch<br />
sie werde ich vermissen.<br />
Ganz besonders aber wird mir<br />
der wunderbare Ausblick aus<br />
meinem Stubenfenster fehlen.<br />
<strong>Herdern</strong> liegt eben schon an<br />
einer schönen Lage am südlichen<br />
Seerücken.<br />
Sie haben sich in verschiedenen<br />
Organisationen und Institutionen<br />
im Dorf engagiert.<br />
Was bleibt Ihnen in Erinnerung?<br />
Ich war 25 Jahre lang Dorfweibel,<br />
ein Job den es nur noch in<br />
wenigen <strong>Gemeinde</strong>n gibt.<br />
Meine Aufgaben waren<br />
vielfältig. Sie bestanden im<br />
Verteilen von Wahl- und Abstimmungsunterlagen<br />
an alle<br />
Stimmberechtigten im Dorf,<br />
ich musste die Hundesteuer<br />
einziehen, ich war an den<br />
Volkszählungen massgeblich<br />
beteiligt und wusste somit im<br />
ganzen Dorf, wer in welchem<br />
Haus wohnte. Weiter durfte<br />
ich die Hausnummern verteilen,<br />
das Alkoholpatent einziehen<br />
und die Sitzungsgelder<br />
der Behördemitglieder verteilen.<br />
Bei dieser Arbeit habe ich<br />
die Bevölkerung gut kennen<br />
gelernt und so manches erlebt.<br />
Sie haben zusammen mit<br />
Ihrer Familie direkt an der<br />
vielbefahrenen Kachrainerstrasse<br />
in einer bäuerlichen<br />
Liegenschaft gelebt. Jetzt<br />
zügeln Sie in ein Wohnungsquartier<br />
in Frauenfeld. Ist<br />
das nicht eine grosse Umstellung?<br />
Dieser Wechsel wird sicher<br />
eine Umstellung – jedoch<br />
habe ich sie bewusst gewählt.<br />
Ich freue mich auf neue Begegnungen<br />
und darauf, andere<br />
Menschen kennen zu lernen.<br />
Die vielbefahrene Kalchrainerstrasse<br />
werde ich nicht vermissen.<br />
Sie sind in der Dorfbevölkerung<br />
bekannt als die Mopedfahrerin<br />
ohne Helm. Wie<br />
haben sie sich in all den Jahren<br />
vor dem Helmobligatorium<br />
befreit?<br />
Tja, dass ist und bleibt mein<br />
Geheimnis …<br />
Frau Trummer, wie man sie<br />
kennt mit Töffli ohne Helm.<br />
Oben: Das Wahrzeichen von<br />
Frau Trummers Haus, die Bremer<br />
Stadtmusikanten.<br />
Werden Sie den Kontakt zur<br />
Dorfbevölkerung auch nach<br />
dem Wegzug pflegen?<br />
Auf jeden Fall! Ich habe noch<br />
etliche Kaffeegutschriften, die<br />
ich in all den Jahren nicht einlösen<br />
konnte. Das werde ich<br />
gerne nachholen und immer<br />
wieder einmal nach <strong>Herdern</strong><br />
auf einen Schwatz kommen.<br />
Frau Trummer, wir wünschen<br />
Ihnen alles Gute und viele<br />
nette Begegnungen am neuen<br />
Wohnort. Wir sagen nicht<br />
Adieu, aber sicher auf Wiedersehen<br />
in unserer <strong>Gemeinde</strong>!<br />
Interview: C. Komposch<br />
Dank an die Urnenoffiziantin Erika Trummer<br />
Mit dem Wegzug von Erika Trummer erlischt auch das ihr<br />
übertragene Mandat als Mitglied des Wahlbüros. Erika<br />
Trummer bekleidete dieses Amt seit dem Jahr 2000 und hat<br />
die verantwortungsvolle Aufgabe mit spürbarer Freude und<br />
stets gewissenhaft ausgeführt. Die Anteilnahme von Erika<br />
am <strong>Gemeinde</strong>geschehen, aber auch ihr Interesse über die<br />
<strong>Gemeinde</strong>grenzen hinweg, führten zu manch anregendem<br />
Gespräch.<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat und die Mitarbeiterinnen der Verwaltung<br />
bedanken sich bei Erika Trummer für ihre geschätzten<br />
Dienste und wünschen ihr alles Gute und einen guten Neubeginn<br />
in Frauenfeld. Cornelia Komposch / GA