EXPEDITIONEN - SATUS - der Sportverband
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Blick in den Gebetsraum eines Klosters, hinten rechts<br />
sitzen die Mönche während <strong>der</strong> Puja<br />
Ritual ist in den alten Schriften genau festgelegt, ebenso die Gebete,<br />
Gesänge und «Fanfareneinlagen». (Als wir vom Island Peak zurückkamen,<br />
also 11 Tage später, brachte Ram in Erfahrung, dass <strong>der</strong> Rinpoche<br />
immer noch sitzt, die Mönche weiterhin singen, beten, spielen<br />
müssen.) Unsere Talismane wurden gesegnet, die Götter sollten uns<br />
wohlgesinnt sein, von daher keine Gefahren lauern.<br />
Dienstag, 3. November:<br />
Thame (3800 m)–Khunde-Khumjung (378 m)<br />
Dauer <strong>der</strong> Etappe rund sechs Stunden, etwa 500–600 m Abstieg und<br />
gleich viel Aufstieg unterwegs.<br />
Wir stiegen dem Fluss entlang ab und können das Kraftwerk besichtigen.<br />
Tatsächlich, es sind die vermuteten Rä<strong>der</strong>. Wir fertigten<br />
diese damals für einen österreichischen Kunden. Österreich baute<br />
das Werk Anfang <strong>der</strong> 90er Jahre im Rahmen <strong>der</strong> Entwicklungshilfe.<br />
Anschliessend geht es aufwärts nach Thamo und weiter durch lockeren<br />
Wald, offenes und Blockgelände nach Shyangboche mit seiner,<br />
natürlich wie<strong>der</strong> stark ansteigenden Naturflugpiste.<br />
Danach weiter aufwärts nach Khunde. Hier steht ein Besuch des<br />
Hillary-Spitals auf dem Programm. Man kann vor den diensttuenden<br />
Das Kraftwerk mit den 2 Peltonturbinen<br />
Ärzten und Therapeuten nur den Hut ziehen, enorm, was sie mit<br />
den zur Verfügung stehenden Mitteln leisten (man sagte uns, dieses<br />
Spital sei überdurchschnittlich gut ausgerüstet).<br />
Es ist ein nepalesischer Arzt hier stationiert. Er muss aber zusätzlich<br />
ein riesiges Gebiet und zusätzlich Kliniken mitbetreuen, was<br />
Tagesmärsche en masse erfor<strong>der</strong>t. Ein ausgebildeter Therapeut ist<br />
allerdings immer im Spital anwesend, plus zusätzlich während <strong>der</strong><br />
Saison ein europäischer o<strong>der</strong> amerikanischer Arzt (verunglückte Expeditionsteilnehmer<br />
im Khumbu-Gebiet werden jeweils hierher ge-<br />
<strong>EXPEDITIONEN</strong><br />
Links <strong>der</strong> Behandlungsraum, rechts das Labor des Spitals<br />
bracht). Noch eine Viertelstunde bis Khumjung, wo wir im «Khumjung-Hotel»<br />
übernachten werden. Hier taucht im Panorama erstmals<br />
die Ama Dablam (= Mutters Schatzkästchen) 6850 m auf, ein optisch<br />
sehr schöner, relativ freistehen<strong>der</strong> Berg (ähnlich Matterhorn). Er wird<br />
für die nächsten Tage immer irgendwo im Panorama zu sehen sein.<br />
Mittwoch, 4. November: Khumjung (3780 m)–Dhole (4110 m)<br />
Erstmals werden wir auf über 4100 m schlafen (entspricht <strong>der</strong> Spitze<br />
z. B. <strong>der</strong> Jungfrau). Dauer <strong>der</strong> heutigen Etappe rund sechs Stunden,<br />
Aufstieg knapp 400 m plus/minus 800 m auf und ab unterwegs.<br />
Beim Start wollten wir die Hillary-Highschool besuchen, wir sind jedoch<br />
zu früh, die Kin<strong>der</strong> haben teilweise mehrere Stunden dauernde<br />
Schulwege.<br />
Blick auf die Ama Dablam (Mutter Schatzkästchen) 6856 m<br />
Es geht auf Wegen, wie bereits beschrieben, Richtung Dhole. Diesmal<br />
sind es rote Berberitzen (die Hänge sind jetzt im Herbst mit den<br />
tausenden Sträuchern und Büschen sehr schön anzusehen) und Wachol<strong>der</strong>bäume,<br />
die den Weg säumen. Die Bäume gehen suksessive<br />
in Büsche über. Wir erreichen Dhole zeitig und werden in <strong>der</strong> sehr<br />
urchigen «Yeti-Inn-Lodge» übernachten.<br />
Donnerstag, 5. November:<br />
Dhole (4110 m)–Machhermo (4470 m)<br />
Heutige Etappe rund vier Stunden. Es ist am Nachmittag zusätzlich<br />
ein Aufstieg auf den 250 m höher gelegenen Grat mit einem für<br />
Sherpas speziellen Platz vorgesehen. Aufstieg nach Machhermo 350<br />
m, wenige Meter auf und ab. Wir wohnen in <strong>der</strong> besten Lodge am<br />
Platz, <strong>der</strong> «Namgyal-Lodge» (sogar WC im Zimmer, diese stinken<br />
aber teilweise, kein Siphon möglich). Apropos WC: Es handelt sich<br />
fast durchwegs um Steh-Klo. Bei neueren Lodges solche aus Keramik,<br />
sonst nur ein Loch im Bretterboden. Die Ware verrottet direkt<br />
unter dem Brett. Sie sind aber meist sauber und gereinigt. Wir haben<br />
unterwegs nur 3-mal ein Sitz-WC angetroffen.<br />
Das <strong>SATUS</strong>-Sportmagazin l Nr. 1, 12. Februar 2010 13