Geschäftsbericht 2011 der Stiftung MBF

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Jahresbericht der Präsidentin des Stiftungsrates der Stiftung MBF Im Europäischen Jahr der Freiwilligenarbeit ist es uns ein besonderes Anliegen den über 200 freiwilligen Helferinnen und Helfern zu danken. Ein grosser Teil unserer Anlässe und Freizeitaktivitäten für die uns anvertrauten Menschen mit einer Behinderung wäre ohne das grosse Engagement vieler freiwilligen Helfenden nicht durchführbar. Eine andere willkommene Unterstützung sind die vielen kleinen und grossen Spenden, welche wir wiederum erhalten durften. Dafür danken wir Ihnen von Herzen. Ein grosser Dank gebührt auch unseren Angestellten, welche sich tagtäglich für die uns anvertrauten Menschen einsetzen und die Weiterentwicklung der Stiftung MBF voran treiben. 8 Jeweils Anfang Januar trifft sich der Stif- tungsrat zu seiner Klausursitzung. Wieder- kehrende Themen, wie die strategischen Zielsetzungen für das laufende Jahr, Perso- nalplanung und die Zusammenarbeit im Stiftungsrat werden dabei besprochen. Im April fand ausserdem ein Workshop über die im 2010 beschlossene Strategie ‹Wohnen – Ateliers 2020› statt. Stiftungs- rat, Geschäftsleitung und Planer haben sich ausführlich mit der Planung unserer Zu- kunftsentwicklung auseinandergesetzt. So wurde entschieden, in welchem Rahmen das Raumprogramm mit Finanzierungsplan erstellt werden soll. Auch die Ausarbeitung der Grundlagen wurde beschlossen. Da vor allem in den neuen Angeboten, zum Beispiel für Menschen mit einer Behinderung und Demenzerkrankung oder Menschen mit erhöhtem Betreuungsauf- wand, zusätzliche Kosten entstehen, muss die Finanzierungs- und Raumfrage mit den Verantwortlichen der Abteilung Son- derschulung, Heime und Werkstätten, des Departements Bildung, Kultur und Sport des Kantons Aargau vertieft angegangen werden. Anfang 2012 finden weitere Ge- spräche statt. Die Entwicklung unserer Stiftung in den letzten fünf Jahren ist enorm. Die Zahlen sprechen für sich. Nur mit gut ausgebildeten Angestellten können wir unseren Auftrag für die Menschen mit einer Behinderung erfüllen. Sie sind in ihrer täg- lichen Arbeit stark gefordert. Die Qualität der Arbeit wird laufend überprüft. Deshalb ist die Weiterbildung unserer Angestellten ein ständiges und zentrales Thema. Der Stif- tungsrat unterstützt die Geschäftsleitung in den Bemühungen, ein breites Weiterbil- dungsangebot anzubieten und einzufordern. Nach viereinhalb Jahren als Leiter Facility Management – Einkauf und Mit- glied der Geschäftsleitung hat Andreas Giess ab April 2011 eine neue Herausforderung angenommen. Wir danken Andreas Giess für seinen Einsatz und wünschen ihm alles Gute. Erfreulicherweise ist es uns gelungen, für die Leitung dieses Bereichs mit Paul Horber einen bestens qualifizierten Fachmann zu verpflichten. Durch ihn konnte Anfang November auch die Geschäftslei- tung wieder ergänzt und verstärkt werden. Nach fünfjähriger Zusammenarbeit verliess per Ende Jahr Albrecht Welker, Leiter Wohnen – Ateliers, die Stiftung MBF. Er möchte in privater und beruflicher Hinsicht zukünftig neue Schwerpunkte und Prioritäten setzen. Wir danken Albrecht Welker für seinen Einsatz und wünschen ihm alles Gute. Wir freuen uns, dass Katharina Hinnenberger, eine qualifizierte Fachfrau, ab Mai 2012 diesen Bereich leiten wird und ihre Erfahrungen in die Geschäftsleitung einbringen wird. Das soziale Unternehmen Stiftung MBF ist dank der Arbeit seiner Angestellten und Mitarbeitenden, dem Einsatz der vielen freiwilligen Helferinnen und Hel- fern sowie der grossartigen ideellen und finanziellen Unterstützung der Fricktaler Be- völkerung erfolgreich unterwegs. Durch dieses Mittragen ist die grosse Verantwortung – die wir für die Menschen mit einer Behinderung tragen – erst möglich. Für diese wichtige Unterstützung danke ich im Namen des Stiftungsrates und der Ge- schäftsleitung allen ganz herzlich. Gemein- sam mit ihnen allen setze ich mich gerne für die Stiftung MBF ein. Ursula Brun Klemm Präsidentin Stiftungsrat 9
Jahresbericht der Geschäftsleitung Die Gänse machen es vor: Menschen, die eine gemeinsame Richtung und den Sinn von Gemeinschaft teilen, können weitaus schneller und leichter erreichen, was sie anstreben, weil sie gemeinsam die Schubkraft des Nächsten nutzen. Im Jahr 2011 haben die Angestellten der Stiftung MBF deshalb Werkzeuge erarbeitet, um wie Gänse fliegen zu können. So entstand unter anderem als Weiterentwicklung unserer agogischen Grundhaltung ein Aide-mémoire, welches die acht agogi- sche Grundsätze fachlich ausformuliert sowie praxis- orientierte Beispiele liefert. Haben Sie sich schon gefragt, weshalb Gänse auf ihren langen Flügen in Richtung Süden immer in einer V-Formation fliegen? Die Erklärung hierfür ist ganz einfach und wie so oft können wir dabei von den Tieren und der Natur lernen. Jede Gans erzeugt mit ihren Flügeln einen Luftwirbel, der die Gans hinter ihr vor dem Gegenwind schützt und zusätzlich Aufwind schafft. Durch diese V-Formation erreicht der Schwarm mindestens 71 Prozent mehr Reichweite, als jede Gans im Einzelflug erreichen könnte. Wann immer eine Gans aus der Forma- tion ausbricht, spürt sie sofort den Wider- stand des Versuchs, es alleine zu schaffen, und kehrt schnell in die Formation zurück. So wie die Gänse könnten auch wir Menschen unsere Ziele einfacher und schneller erreichen, wenn wir einander un- terstützen und es nicht jeder für sich alleine versucht. Wären wir Menschen so klug, wie die Gänse, würden wir erkennen, dass die grössten Erfolge nur dann erreicht werden können, wenn wir zusammen arbeiten und uns anspruchsvolle Arbeiten teilen. Im Zeichen der Agogik Damit wir wie Gänse fliegen können, benötigen wir gewisse Strukturen und Hilfsmittel. Deshalb erarbeiteten wir 2011 entsprechende Werkzeuge. So entstand beispielsweise als Weiterentwicklung unserer agogischen Grundhaltung ein Aide-mémoire. Dieses ist für unsere Angestellten eine Leitlinie in ihrer täglichen Arbeit, welche ihnen hilft, in schwierigen Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen. In verschiedenen Workshops setzte sich eine Arbeitsgruppe mit unserer agogischen Grundhaltung auseinander und formulierte diese aus, damit alle Angestellten darunter das gleiche ver- stehen. Entstanden ist ein praktisches Arbeitsinstrument. Daneben stand das Jahr 2011 auch im Zei- chen der Gewaltprävention. Aus dem Wissen, dass Gewalt ein urmenschliches Phänomen ist und seit jeher zum Leben dazu gehört, sind wir uns bewusst, dass wir gegenüber den uns anvertrauten Menschen ein besonders hohes Mass an Verantwortung haben. Ganz nach dem Motto, dass La- winenverbauungen auch nicht gebaut werden wenn meterhoher Schnee liegt, setzten wir uns vorbeugend intensiv mit diesem Thema auseinander, erarbeiteten einen Ver- haltenskodex, überprüften die bestehenden Strategie- und Massnahmenpapiere und beschäftigten uns mit der Frage ‹Was ge- schieht, wenn es trotzdem passiert›. Desweiteren kümmerte sich eine Arbeitsgruppe um das Thema ‹Freundschaft, Liebe und Sexualität›. Das daraus entstandene Konzept definiert Werte und Normen der Stiftung MBF im Umgang mit Freundschaft, Liebe und Sexualität. Für die Angestellten bietet es Orientierung und den Rahmen, in welchem sie sich in ihrer professionellen Arbeit, unabhängig von ihren persönlichen Werten und Normen, bewegen müssen. Wie wir von den Gänsen lernen können Gänse achten auf ihre Gefährten und sind damit ein Vorbild in Sachen Teamwork. Wenn eine Gans zum Beispiel krank oder verwundet wird und ausfällt, verlassen zwei Weitere ebenfalls den Schwarm und begleiten die Verletzte auf den Boden, be- schützen sie, bis sie wieder fliegen kann oder gestorben ist. Dann schliessen sie sich einem anderen Schwarm an, um den eigenen wieder einzuholen. Im Herbst, wenn es bei uns langsam kälter wird, macht sich die Gänseschar rechtzeitig auf den Flug Richtung Süden. 2011 handelten wir ebenfalls weitsichtig und investierten in eine Landparzelle auf 10 11
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