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Fette Flossen REPORT DEEPWAVE - von Deepwave eV

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Offshore-Windparks vor. Und neben bestehenden<br />

Bergbaurechten (Kies, Erdöl, Gas) soll bald auf<br />

weiteren 200 km2 der Meeresboden für den<br />

Kiesabbau regelrecht umgepflügt werden.<br />

Zwei der Gebiete in der AWZ der Ostsee<br />

(Kriegers Flak und Westlicher Adlergrund)<br />

sind für den Bau <strong>von</strong> Windenergieanlagen<br />

vorgeschlagen worden. «Mit der Errichtung dieser<br />

Anlagen in der Ostsee», heißt es in einem eigenen<br />

Bericht des BfN, «werden sowohl direkte Eingriffe<br />

vorgenommen (Bau, Verlegung der Kabel, Wartung<br />

etc.) als auch indirekte Umwelteinflüsse vermutet.<br />

Bei den letzteren sind z. B. Veränderung ursprünglicher<br />

Biotopstrukturen und damit Beeinflussung<br />

der Makrozoobenthos-Lebensgemeinschaften zu<br />

erwarten. ... Diese reichen <strong>von</strong> einer direkten Mortalität<br />

der Lebewesen durch den Bau <strong>von</strong> Fundamenten<br />

mit dem entsprechenden Flächen-verlust,<br />

über Verschüttung <strong>von</strong> Organismen durch bei dem<br />

Bau aufgewirbelte Sedimente, bis hin zu Lebensgemeinschaftsveränderungen<br />

durch das Angebot<br />

<strong>von</strong> künstlichem Hartsubstrat in Form der Fundamente<br />

oder der Pfeiler selbst und Veränder-ungen<br />

der Sedimentzusammensetzung durch Änderungen<br />

der klein- und mittelskaligen Hydrodynamik.»<br />

Es bleibt abzuwarten, was solche offshore-<br />

Windparkanlagen wirklich unter Wasser anrichten<br />

und ob nicht die Fauna (bei gegebener Schutz-<br />

S.20 <strong>DEEPWAVE</strong> Report Nr.1/04<br />

Natura2000<br />

fläche nebenan), die gestörten Gebiete wiederbesiedelt.<br />

Jedoch sollte das Vorsorgeprinzip strengstens gelten.<br />

Denn die Auswirkungen durch Überbauung,<br />

Sedimentumlagerung, Strömungsveränderung,<br />

Habitatverlust, Elektromagnetische Felder, Substratveränderungen<br />

auf die Bodentiere und die physi-<br />

schen Schädigungen durch Schalle, Lärm und<br />

Vibrationen durch den Bauverkehr auf die Meeressäugetiere<br />

(Schweinswal, Seehund und Kegelrobbe)<br />

sind nicht <strong>von</strong> der Hand zu weisen.<br />

Übergreifende Raumplanung für das Meer<br />

Nicht alles was im «Entenschnabel», der Ausschließlichen Wirtschaftszone in der Nordsee, liegt<br />

kann geschützt werden. Aber die Vorschläge des WWF deuten an, dass die BFN-Flächen tatsächlich<br />

zu klein sind, um wirklich die Artenvielfalt unser Meere zu erhalten Karte: WWF<br />

30 Anträge zum Bau <strong>von</strong> Offshore-Windparks<br />

liegen für die deutschen Gewässer vor und in<br />

weiten Bereichen soll der Meeresboden für<br />

den Kiesabbau regelrecht umgepflügt werden.<br />

«Die Notwendigkeit übergreifender Ordnungsinstrumente<br />

für den "Ballungsraum Meer"» forderte<br />

BSH-Präsident Peter Ehlers auf dem 11. Rostocker<br />

Seerechtsgespräch. Denn die teils rasanten Entwicklungen<br />

neuer, auch konkurrierender mariner<br />

Nutzungen in Nord- und Ostsee verlangen ein<br />

raumordnerisches Gesamtkonzept.<br />

Denn «es sei nicht überraschend, dass mit der<br />

Möglichkeit zur Ausweisung <strong>von</strong> Schutzgebieten in<br />

der AWZ ... inzwischen ein regelrechter Wettlauf<br />

zwischen konkurrierenden<br />

Nutzungs- und Schutzinteressen<br />

eingesetzt<br />

habe.»<br />

So war´s auch bei den<br />

Anhörungen: Ganz vorne<br />

die Erdöl- und -Erdgasindustrie,<br />

die sich darin<br />

versuchte, der BfN<br />

Datenunsicherheit und<br />

eine verfälschte Auslegung<br />

der EU-Richtlinien<br />

nachzuweisen. Als ob die<br />

Brüsseler Bürokraten mit<br />

ihrem Anliegen wirklich<br />

die exakte 20 Meter<br />

Tiefenlinie meinten, oder<br />

doch eher nicht grundätz-<br />

lich auf den Schutz der<br />

gestressten Arten- und

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