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Fette Flossen REPORT DEEPWAVE - von Deepwave eV

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Arktischer Müll<br />

Die "Polarstern" und "Victor 6000" sind ein überaus erfolgreiches Gespann: Während das eistaugliche<br />

deutsche Forschungschiff überall hinfahren kann, bietet der französische hochmoderne Roboter Einblicke<br />

in das Leben am Tiefseeboden. Nun wurde im Rahmen eines französischen Forschungsprogramms der<br />

Weg des schwimmenden Mülls verfolgt. Selbst zwischen Grönland und Spitzbergen, am Rand des arktischen<br />

Eises fanden die Forscher Müll: Mal schwimmt eine Plastiktüte vorbei, mal tanzt ein Stück Holz auf<br />

den Wellen. Der Abfall im Meer stammt aus vielen Quellen: Die Flüsse schleppen ihn ins Meer, der Wind<br />

weht ihn hinein, die Schiffe werfen ihren Müll über Bord - und alles hat ein langes, zweites Leben im<br />

Ozean. Eine Bierdose ist erst nach 300 Jahren<br />

verschwunden, eine Plastikflasche überdauert<br />

mindestens 500 Jahre, vielleicht sehr viel länger.<br />

«Seit 1992 haben wir 40 Forschungsfahrten<br />

unternommen, um den Müll auf dem Meeresboden<br />

zu lokalisieren», sagt Francois Galgani<br />

vom IFRMER. «Den ersten Schätzungen<br />

zufolge könnten rund 15 Millionen Stück Müll<br />

hier in der Tiefsee am Nordpol liegen.» 300<br />

Millionen Stück sollen es im nordwestlichen<br />

Mittelmeer und 150 Millionen in der Nordsee<br />

sein! «Noch haben wir nur geringe Ahnung, wie<br />

der Plastikmüll die Ökosysteme der arktischen<br />

Müllsammeln am Meeresboden? Der Tauchroboter "Victor" fand<br />

allerlei Plastikmüll in der arktischen Tiefsee. Foto: AWI.<br />

Tiefsee belasten wird.»<br />

www.awi-bremerhaven.de ; www.dradio.de<br />

Neue Kaltwasserriffe entdeckt<br />

Die 232. Expedition des Kieler Forschungsschiffes ALKOR führte Anfang November 2003 in das Skagerrak.<br />

Erlanger Paläontologen erforschten gemeinsam mit Kollegen vom GEOMAR-Forschungszentrum<br />

in Kiel (Fahrtleitung: Olaf Pfannkuche) und vom schwedischen TMBL die Kaltwasserriffe im norwegischschwedischen<br />

Grenzgebiet (Euromargin-Programme "MOUNDFORCE"). Hier wachsen Lophelia-<br />

Korallen unter besonderen ökologischen Bedingungen<br />

in nur 80 - 120m Wassertiefe. Auf der Fahrt<br />

wurden nun drei neue Riffe entdeckt, deren Aufbau<br />

und Lebensgemeinschaften erfolgreich mit einem<br />

ROV (remotely operated vehicle) visuell dokumentiert<br />

werden konnten. Die in völliger Dunkelheit wachsenden<br />

Riffe werden <strong>von</strong> metergroßen Korallenkolonien<br />

gebildet, die im Laufe <strong>von</strong> wenigen Tausend Jahren<br />

bis zu 10m hohe Strukturen erzeugt haben. Die<br />

Wissenschaftler entdeckten auch eine Anzahl <strong>von</strong><br />

Schwamm-Riffen. Einige dieser Riffe liegen jedoch<br />

genau in den bevorzugten Routen <strong>von</strong> Fischtrawlern,<br />

die Netze und Scherbretter über den Meeresboden<br />

schleppen und damit große Schneisen in das empfindliche<br />

Ökosystem reißen. www.geomar.de<br />

S.22 <strong>DEEPWAVE</strong>-Report Nr.1/04<br />

Ozeanographica/News<br />

Bevor die Fischer alles platt machen! Das Forschungsschiff<br />

ALKOR aus Kiel entdeckte auf der 232. Expedition neue<br />

Kaltwasserkorallenriffe im Skagerrak Karte: GEOMAR

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