Fette Flossen REPORT DEEPWAVE - von Deepwave eV
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Die schlauen Angler<br />
Wie fängt man am besten Fische? Die<br />
Natur hat sich da perfektes ausgedacht.<br />
Die seltsamen Anglerfische sind eine bizarre<br />
Erscheinung. Ihr großes Maul und die<br />
Tentakeln vor dem Kopf wirken nicht sehr<br />
sympathisch. Dabei sind die sogenannten<br />
Anglerfischartigen - sie werden in Fühlerfische<br />
(Antennariidae), Anglerfische (Lophiidae) und<br />
Tiefseeangler-fische (Ceratiidae) unterteilt - angepaßte<br />
Spezialisten. Das wichtigste gemeinsame<br />
Merkmal dieser Tiere, ist der als Rute fungierende<br />
erste Strahl der Rückenflosse, an dem sich ein<br />
beweglicher Fortsatz befindet, und mit dem<br />
Beutefische angelockt werden - daher der Name.<br />
Früher jedoch nannte man sie noch Armflosser<br />
(Pediculati), da ihre Brustflossen stummelförmigen<br />
Armen gleichen und auch wie Arme gebraucht<br />
werden. Zu den Fühlerfischen zählen die Seefledermäuse<br />
(Ogcocephalidae). Sie sind abgeplattet,<br />
haben kleine Körper und große Köpfe (Seefledermaus).<br />
Eher seitlich zusammengedrückt ist<br />
dagegen der Sargassofisch (Histrio histrio), der in<br />
den treibenden Tangwäldern im offenen Atlantik<br />
lebt. Die meisten Arten sind klein, nur wenige<br />
Seltenes Erlebnis unter Wasser. Der Seeteufel beeindruckt<br />
durch seine perfekte Tarnung und Beutefangtechnik.<br />
S.5 <strong>DEEPWAVE</strong> Report Nr.1/04<br />
Neptuns Wunderwelt<br />
Schnappmaul. Mit Köderlampen versehen locken die Anglerfische<br />
ihre Beute bis vor das wartende Maul. Foto: ARD<br />
erreichen 30 Zentimeter Größe und es ist außerordentlich<br />
schwierig, die Arten auseinanderzuhalten,<br />
da sie alle in der Lage sind, ihr Farbkleid vollständig<br />
zu verändern.<br />
Ein begehrter Speisefisch dagegen ist der<br />
Seeteufel (Lophius piscatorius). Er kommt an den<br />
Küsten Europas und Amerikas in Tiefen <strong>von</strong> 20 bis<br />
1000 Metern vor. Er hat einen großen breiten stacheligen<br />
Kopf, eine sehr große Maulspalte undwird<br />
60 - 180 cm lang.<br />
Bei den Tiefseeanglerfischen ist der Körper mehr<br />
abgerundet. Einer der größten Vertreter ist<br />
Ceratias holboelli, der über 120 cm lang werden<br />
kann. Im allgemeinen sind diese Fische dunkelbraun<br />
oder schwarz und unbeschuppt. Eine<br />
Besonderheit stellt das zusätzliche Leuchtorgan<br />
einiger Arten auf dem Kopf dar. Es dient ebenfalls<br />
als Lockhilfe bei Beutefang. Bei den Tiefseearten<br />
kommt auch ein seltsamer Größenunterschied<br />
zutage: die Zwergmännchen sind parasitisch und<br />
werden nur 2-3 Zentimeter lang. Finden sie einen<br />
passenden Partner haften sie sich ihr Leben lang<br />
an die größeren Weibchen, und verschmelzen<br />
sogar mit deren Blutsystem. Eine perfekte Lösung<br />
zur Partnerfindung in der weiten und sehr<br />
spärlich besiedelten Tiefsee. O. Groß<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
FAO data sheet<br />
www.fao.org/figis/servlet/Fred?ds=species&fid=3379<br />
Monkfish (Lophius piscatorius)<br />
www.fw.umn.edu/fw5601/classproj01/monkfish/monk<br />
fish.htm