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märkte für zucker und ethanol märkte für zucker und ethanol - VSZ

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22<br />

Der Zucker <strong>und</strong> seine Konkurrenten<br />

Stärke <strong>und</strong> Isoglukose<br />

Stärkeliefernde Pflanzen sind alle<br />

Getreidearten einschließlich Mais,<br />

Reis sowie die Kartoffel. Direkter<br />

Konkurrent zum Zucker ist nicht die<br />

Stärke, sondern daraus hergestellte<br />

Stärkever<strong>zucker</strong>ungsprodukte wie<br />

die Isoglukose. Dieser Flüssig<strong>zucker</strong><br />

kann Zucker in vielen Bereichen,<br />

vor allem in der Getränkeherstellung,<br />

substituieren. Seit 1981 ist<br />

die Isoglukose in die Zuckermarktordnung<br />

eingeb<strong>und</strong>en. Ihre Produktion<br />

wird durch Quoten begrenzt.<br />

In der EU ist Ungarn der größte<br />

Produzent von Isoglukose mit einer<br />

Quote von r<strong>und</strong> 220.000 t. Im Zuge<br />

der Reform der ZMO konnte auch<br />

Isoglukose-Quote in den Umstrukturierungsfonds<br />

verkauft werden.<br />

Nachdem davon im Wirtschaftsjahr<br />

2008/09 Griechenland, Finnland,<br />

die Niederlande, Spanien <strong>und</strong> Portugal<br />

ganz bzw. teilweise Gebrauch<br />

gemacht haben, werden im Wirtschaftsjahr<br />

2009/10 weitere Mengen<br />

an Isoglukose restrukturiert:<br />

Dies betrifft das Vereinigte Königreich,<br />

Rumänien sowie Spanien (s.<br />

Tabelle). Die gesamte Isoglukose-<br />

Quote in der EU-27 beträgt damit im<br />

WJ 2009/10 r<strong>und</strong> 690.000 t.<br />

Isoglukose-Quoten in den<br />

Wirtschaftsjahren 2008/09<br />

<strong>und</strong> 2009/10 (EU-27)<br />

Isoglukose Quote (t)<br />

2008/09 2009/10<br />

Belgien 114.580 114.580<br />

Bulgarien 89.198 89.198<br />

Deutschland 56.638 56.638<br />

Spanien 123.423 53.810<br />

Italien 32.493 32.493<br />

Ungarn 220.265 220.265<br />

Polen 42.861 42.861<br />

Portugal 12.500 12.500<br />

Rumänien 15.879 0<br />

Slowakei 68.095 68.095<br />

Ver. Königreich 43.592 0<br />

Summe 819.524 690.440<br />

Märkte <strong>für</strong><br />

Zucker <strong>und</strong> Ethanol<br />

EU-Stärkemarkt Quelle: Agrana<br />

Der europäische Stärkemarkt umfasst etwa 9,6 Mio. t (davon 49 % Maisstärke,<br />

37 % Weizenstärke, 14 % Kartoffelstärke). 40 % werden zu technischen Zwecken<br />

wie im Bereich Papier, Chemie <strong>und</strong> Pharmazie verwendet. 60 % gehen in den Sektor<br />

Nahrungsmittel wie Süßwaren, Getränke, Fruchtverarbeitung.<br />

Im Bereich Kartoffelstärke wurden<br />

durch die Revision der Gemeinsamen<br />

Agrarpolitik („Health Check“)<br />

die wesentlichen Rahmenbedingungen<br />

<strong>für</strong> die kommenden Jahren festgesetzt.<br />

Demnach wird die aktuelle<br />

Quotenregelung (Gesamtquote in<br />

der EU r<strong>und</strong> 1,9 Mio. Tonnen Stärke)<br />

noch <strong>für</strong> drei weitere Wirtschaftsjahre<br />

– 2009/10, 2010/11 <strong>und</strong><br />

2011/12 - fortgesetzt. Spätestens<br />

ab dem Jahr 2012 müssen die derzeit<br />

noch gekoppelten Beihilfen an<br />

die Erzeuger vollständig entkoppelt<br />

werden. Ab dem Jahr 2012 wird es<br />

bei Kartoffelstärke ähnlich wie bei<br />

den Getreidestärken einen liberalisierten<br />

Markt geben.<br />

Inulin<br />

Inulin ist das Reservekohlenhydrat<br />

der Zichorie. Während Zucker<br />

zu gleichen Teilen aus Glukose <strong>und</strong><br />

Fruktose besteht, besteht Inulin im<br />

Wesentlichen aus Ketten von Fruktoseeinheiten<br />

in der Regel mit einem<br />

endständigen Glukosemolekül.<br />

Aus Inulin werden Lebensmittelzutaten<br />

hergestellt, deren ernährungsphysiologische<br />

<strong>und</strong> technische Eigenschaften<br />

in der Lebensmittelindustrie<br />

als präbiotische Zutaten von<br />

besonderer Bedeutung sind. Im Rahmen<br />

der Reform der ZMO nutzten<br />

die Unternehmen die Möglichkeit,<br />

die Inulinquote in den Umstrukturierungsfonds<br />

zu geben. So wurde<br />

2006 die gesamte Inulinquote in<br />

Höhe von 320.718 t in den Fonds<br />

gegeben.<br />

Sonstige Süßmittel<br />

Zu den Zuckersubstituten zählen<br />

auch die Zuckeraustauschstoffe wie<br />

Sorbit, Manit, Isomaltit <strong>und</strong> Xylit.<br />

Sie werden aus natürlichen Rohstoffen<br />

wie Zucker, Stärke oder Zellulose<br />

gewonnen. Da sie vom Körper Insulin<br />

unabhängig abgebaut werden,<br />

sind sie <strong>für</strong> Diabetiker geeignet. Ein<br />

solcher Zuckeraustauschstoff ist<br />

auch das von Süd<strong>zucker</strong> 1991 auf<br />

den Markt gebrachte Isomalt. Künstliche<br />

Süßstoffe wie Saccharin, Zyklamat,<br />

Aspartam <strong>und</strong> Azesulfam K<br />

sind keine Naturprodukte, sondern<br />

werden - wie schon der Name sagt –<br />

künstlich hergestellt. Sie sind kalorienfrei<br />

<strong>und</strong> liefern ausschließlich<br />

einen süßen Geschmack. Die Verwendung<br />

von künstlichen Süßstoffen<br />

wird auf 150.000 t Saccharoseäquivalent<br />

geschätzt, das sind r<strong>und</strong><br />

3,5 % des Zuckerverbrauchs. Allerdings<br />

werden künstliche Süßstoffe<br />

neben dem direkten Verbrauch auch<br />

vielen Verarbeitungserzeugnissen<br />

zugesetzt.

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