märkte für zucker und ethanol märkte für zucker und ethanol - VSZ
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Der Zucker <strong>und</strong> seine Konkurrenten<br />
Stärke <strong>und</strong> Isoglukose<br />
Stärkeliefernde Pflanzen sind alle<br />
Getreidearten einschließlich Mais,<br />
Reis sowie die Kartoffel. Direkter<br />
Konkurrent zum Zucker ist nicht die<br />
Stärke, sondern daraus hergestellte<br />
Stärkever<strong>zucker</strong>ungsprodukte wie<br />
die Isoglukose. Dieser Flüssig<strong>zucker</strong><br />
kann Zucker in vielen Bereichen,<br />
vor allem in der Getränkeherstellung,<br />
substituieren. Seit 1981 ist<br />
die Isoglukose in die Zuckermarktordnung<br />
eingeb<strong>und</strong>en. Ihre Produktion<br />
wird durch Quoten begrenzt.<br />
In der EU ist Ungarn der größte<br />
Produzent von Isoglukose mit einer<br />
Quote von r<strong>und</strong> 220.000 t. Im Zuge<br />
der Reform der ZMO konnte auch<br />
Isoglukose-Quote in den Umstrukturierungsfonds<br />
verkauft werden.<br />
Nachdem davon im Wirtschaftsjahr<br />
2008/09 Griechenland, Finnland,<br />
die Niederlande, Spanien <strong>und</strong> Portugal<br />
ganz bzw. teilweise Gebrauch<br />
gemacht haben, werden im Wirtschaftsjahr<br />
2009/10 weitere Mengen<br />
an Isoglukose restrukturiert:<br />
Dies betrifft das Vereinigte Königreich,<br />
Rumänien sowie Spanien (s.<br />
Tabelle). Die gesamte Isoglukose-<br />
Quote in der EU-27 beträgt damit im<br />
WJ 2009/10 r<strong>und</strong> 690.000 t.<br />
Isoglukose-Quoten in den<br />
Wirtschaftsjahren 2008/09<br />
<strong>und</strong> 2009/10 (EU-27)<br />
Isoglukose Quote (t)<br />
2008/09 2009/10<br />
Belgien 114.580 114.580<br />
Bulgarien 89.198 89.198<br />
Deutschland 56.638 56.638<br />
Spanien 123.423 53.810<br />
Italien 32.493 32.493<br />
Ungarn 220.265 220.265<br />
Polen 42.861 42.861<br />
Portugal 12.500 12.500<br />
Rumänien 15.879 0<br />
Slowakei 68.095 68.095<br />
Ver. Königreich 43.592 0<br />
Summe 819.524 690.440<br />
Märkte <strong>für</strong><br />
Zucker <strong>und</strong> Ethanol<br />
EU-Stärkemarkt Quelle: Agrana<br />
Der europäische Stärkemarkt umfasst etwa 9,6 Mio. t (davon 49 % Maisstärke,<br />
37 % Weizenstärke, 14 % Kartoffelstärke). 40 % werden zu technischen Zwecken<br />
wie im Bereich Papier, Chemie <strong>und</strong> Pharmazie verwendet. 60 % gehen in den Sektor<br />
Nahrungsmittel wie Süßwaren, Getränke, Fruchtverarbeitung.<br />
Im Bereich Kartoffelstärke wurden<br />
durch die Revision der Gemeinsamen<br />
Agrarpolitik („Health Check“)<br />
die wesentlichen Rahmenbedingungen<br />
<strong>für</strong> die kommenden Jahren festgesetzt.<br />
Demnach wird die aktuelle<br />
Quotenregelung (Gesamtquote in<br />
der EU r<strong>und</strong> 1,9 Mio. Tonnen Stärke)<br />
noch <strong>für</strong> drei weitere Wirtschaftsjahre<br />
– 2009/10, 2010/11 <strong>und</strong><br />
2011/12 - fortgesetzt. Spätestens<br />
ab dem Jahr 2012 müssen die derzeit<br />
noch gekoppelten Beihilfen an<br />
die Erzeuger vollständig entkoppelt<br />
werden. Ab dem Jahr 2012 wird es<br />
bei Kartoffelstärke ähnlich wie bei<br />
den Getreidestärken einen liberalisierten<br />
Markt geben.<br />
Inulin<br />
Inulin ist das Reservekohlenhydrat<br />
der Zichorie. Während Zucker<br />
zu gleichen Teilen aus Glukose <strong>und</strong><br />
Fruktose besteht, besteht Inulin im<br />
Wesentlichen aus Ketten von Fruktoseeinheiten<br />
in der Regel mit einem<br />
endständigen Glukosemolekül.<br />
Aus Inulin werden Lebensmittelzutaten<br />
hergestellt, deren ernährungsphysiologische<br />
<strong>und</strong> technische Eigenschaften<br />
in der Lebensmittelindustrie<br />
als präbiotische Zutaten von<br />
besonderer Bedeutung sind. Im Rahmen<br />
der Reform der ZMO nutzten<br />
die Unternehmen die Möglichkeit,<br />
die Inulinquote in den Umstrukturierungsfonds<br />
zu geben. So wurde<br />
2006 die gesamte Inulinquote in<br />
Höhe von 320.718 t in den Fonds<br />
gegeben.<br />
Sonstige Süßmittel<br />
Zu den Zuckersubstituten zählen<br />
auch die Zuckeraustauschstoffe wie<br />
Sorbit, Manit, Isomaltit <strong>und</strong> Xylit.<br />
Sie werden aus natürlichen Rohstoffen<br />
wie Zucker, Stärke oder Zellulose<br />
gewonnen. Da sie vom Körper Insulin<br />
unabhängig abgebaut werden,<br />
sind sie <strong>für</strong> Diabetiker geeignet. Ein<br />
solcher Zuckeraustauschstoff ist<br />
auch das von Süd<strong>zucker</strong> 1991 auf<br />
den Markt gebrachte Isomalt. Künstliche<br />
Süßstoffe wie Saccharin, Zyklamat,<br />
Aspartam <strong>und</strong> Azesulfam K<br />
sind keine Naturprodukte, sondern<br />
werden - wie schon der Name sagt –<br />
künstlich hergestellt. Sie sind kalorienfrei<br />
<strong>und</strong> liefern ausschließlich<br />
einen süßen Geschmack. Die Verwendung<br />
von künstlichen Süßstoffen<br />
wird auf 150.000 t Saccharoseäquivalent<br />
geschätzt, das sind r<strong>und</strong><br />
3,5 % des Zuckerverbrauchs. Allerdings<br />
werden künstliche Süßstoffe<br />
neben dem direkten Verbrauch auch<br />
vielen Verarbeitungserzeugnissen<br />
zugesetzt.