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WBS Magazin 2/2008 - WBS Training AG

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Heilberufe<br />

Fit für den freien Markt?<br />

Geänderte gesetzliche Regelungen führen zu mehr Wettbewerb<br />

und Konkurrenz. Und auch der demografische Wandel verursacht<br />

Veränderungen. Wer ökonomisch bestehen will, muss sich diesen<br />

Tendenzen anpassen.<br />

Von Marius Meyer<br />

Die Zeichen in den Heilberufen stehen<br />

auf Liberalisierung, Deregulierung und<br />

Stärkung des Wettbewerbs. Neue gesetzliche<br />

Regelungen ermöglichen seit<br />

Anfang 2007, dass Ärzte und Zahnärzte<br />

in Praxen andere Kassenärzte beschäftigen.<br />

Diese können neben ihrer<br />

selbständigen Tätigkeit auch in einem<br />

Krankenhaus angestellt sein oder<br />

Zweigpraxen gründen. Gesetzliche<br />

Krankenkassen und private Krankenversicherungen<br />

schließen Exklusivverträge<br />

mit einzelnen Medizinern oder<br />

deren Berufsverbänden. Mediziner<br />

dürfen sich frei aussuchen, wo sie sich<br />

niederlassen.<br />

All dies bietet Ärzten, Zahnärzten,<br />

Apothekern und Pflegekräften gute<br />

Chancen – birgt aber auch Risiken. In<br />

den vergangenen drei Jahren stieg die<br />

Zahl der Praxisinsolvenzen bei niedergelassenen<br />

Allgemeinmedizinern von<br />

240 auf rund 380 pro Jahr.<br />

Um erfolgreich am Gesundheitsmarkt<br />

zu bestehen, müssen Ärzte und Zahnärzte<br />

ihre Praxen als Betriebe begreifen<br />

und sich selbst als Unternehmer. Sie<br />

müssen sich Management-Qualitäten<br />

aneignen und diese – genau wie ihre<br />

medizinischen Fähigkeiten – durch Fortbildungen<br />

aktuell halten. Nur so gelingt<br />

es, die Kosten im Zaum zu halten<br />

und die Umsatzrendite der Praxis zu<br />

steigern.<br />

Im liberalisierten Markt müssen auch<br />

niedergelassene Ärzte versuchen, sich<br />

von ihren Kollegen, die nun auch ihre<br />

Konkurrenten sind, positiv abzuheben. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.<br />

So kann man den Service verbessern und beispielsweise die Praxis auch am Abend<br />

oder sogar am Wochenende öffnen. Auch die Optik der Warte- und Behandlungsräume<br />

kann entscheidend sein.<br />

Individuelle Gesundheitsleistungen<br />

Immer wichtiger für den wirtschaftlichen Erfolg wird das „Igeln“. Das steht für<br />

„Individuelle Gesundheitsleistungen“ und bezeichnet Leistungen, die von Kassen<br />

und Versicherungen nicht abgedeckt und von den Patienten aus eigener Tasche bezahlt<br />

werden. Diese Bereitschaft, selbst für die eigene Gesundheit Geld in die Hand<br />

zu nehmen, steigt in der Bevölkerung und lässt den Gesundheitsmarkt wachsen.<br />

Viele Kassenpatienten entscheiden sich für eine höherwertige Behandlung, die die<br />

Kassen zwar nicht erstatten, aber zumindest in Höhe der erstattungsfähigen Leistung<br />

bezuschussen.<br />

weiter... sehen<br />

Die Bereitschaft, in die eigene Gesundheit<br />

zu investieren, macht aus Patienten Kunden.<br />

weiter... Das <strong>WBS</strong> <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2008</strong> 19

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