WBS Magazin 2/2008 - WBS Training AG
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Qualität in der<br />
Weiterbildung<br />
Dass Lernen mal leichter, mal schwerer fällt, dass es guten und weniger<br />
guten Unterricht gibt, hat jeder erlebt. Aber was macht Qualität in<br />
der Weiterbildung eigentlich aus? Wie misst und steuert man sie?<br />
Das erklärt Stephan Arlt, Beauftragter für Qualitätsmanagement bei<br />
der <strong>WBS</strong> TRAINING <strong>AG</strong>.<br />
Wie definiert man Qualität in der<br />
Weiterbildung?<br />
Beim eng definierten Qualitätsbegriff geht es<br />
nur um den Kunden und seine Anforderungen.<br />
In dieser Hinsicht haben wir bei <strong>WBS</strong> eine<br />
Dreierbeziehung: Wir beziehen uns auf den<br />
Menschen, der in unserem Kurs sitzt, und auf<br />
denjenigen, der für die Kosten aufkommt. In<br />
der geförderten Bildung sind das Förderträ-<br />
Qualität im engen Sinn<br />
ist es, Menschen raus<br />
aus der Arbeitslosigkeit<br />
und wieder in<br />
Anstellung zu bringen.<br />
ger wie die Bundesagentur für Arbeit. Die Teilnehmer<br />
möchten komplizierte Inhalte didaktisch<br />
gut aufbereitet und erlebnisreich vermittelt<br />
bekommen, um etwas zu lernen, ihre<br />
Kompetenzen zu erweitern – auch, um ihre<br />
Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.<br />
Daneben steht unser Hauptkunde, die Bundesagentur.<br />
Die interessiert weniger, ob die<br />
Leute eine Kompetenzerweiterung bekommen,<br />
sondern ob sie mit der Kompetenzerweiterung<br />
raus aus der Arbeitslosigkeit und<br />
wieder in Anstellung kommen. Qualität im<br />
engen Sinne ist es, diesen Anforderungen gerecht<br />
zu werden – auf beiden Seiten.<br />
Und was tun Sie zur Qualitätssicherung?<br />
Das ist in der Bildung ganz allgemein ein<br />
schwieriges Phänomen: Im Unterschied zur<br />
produzierenden Industrie, wo Qualitätssicherung<br />
auf die Erfüllung von bestimmten Anforderungen<br />
etwa an Maße und Materialbeschaffenheit<br />
zielt, hängt die messbare Qualität<br />
unserer Dienstleistung auch von einem<br />
Faktor ab, den wir nur bedingt beeinflussen<br />
können: nämlich davon, ob der Kunde lernt.<br />
Natürlich achten wir darauf, arbeitsmarktrelevante<br />
Weiterbildungen anzubieten. Doch<br />
ob der Kunde nach Abschluss seiner Weiterbildung<br />
wirklich im ersten Arbeitsmarkt ankommt,<br />
hängt von zahlreichen weiteren Faktoren<br />
ab, beispielsweise: Kann er sich gut bewerben?<br />
Führt er gute Bewerbungsgespräche?<br />
Auch das kann man trainineren. Doch<br />
ob ein Berliner so mobil ist, nach Baden-<br />
Württemberg zu gehen, können wir nicht beeinflussen<br />
– genauso wenig wie den Arbeitsmarkt<br />
als solchen.<br />
Aber natürlich haben wir zur Qualitätssicherung<br />
verschiedene Stellschrauben. Erst einmal<br />
beraten wir die Kunden sehr transparent:<br />
Wir sagen, was in unseren Produkten steckt,<br />
welche Erfahrungen wir mit den Berufsbildern<br />
haben, was für Kompetenzen verlangt werden<br />
und wie der Arbeitsmarkt aussieht. Wir<br />
versuchen, die Anforderungen des jeweiligen<br />
Kunden mit unseren Möglichkeiten abzugleiche,<br />
und wecken keine Erwartungen, die wir<br />
nicht halten können.<br />
Stimmen denn die Erwartungen und<br />
Bedürfnisse der Kunden überein?<br />
Es kommt immer wieder mal vor, dass der<br />
zweite Sparringspartner, die Bundesagentur<br />
für Arbeit, meint, dass man die benötigten<br />
Kompetenzen innerhalb von drei Monaten<br />
erlernen kann, und wir sind der Ansicht,<br />
sechs Monate wären besser. Da aber die<br />
Bundesagentur sechs Monate nicht bezahlt,<br />
können wir den Teilnehmern in drei Monaten<br />
nur Teile dieser Kompetenzen vermitteln<br />
– und das machen wir auch transparent.<br />
Wir führen sehr gründliche Vorabbefragungen<br />
unter den Teilnehmern durch, damit die Trainer<br />
genau wissen, welche Erwartungen und<br />
Vorkenntnisse die Teilnehmer haben. Manche<br />
Menschen lernen sehr autodidaktisch, andere<br />
brauchen Präsenzgruppen und einen Trainer,<br />
Experteninterview<br />
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