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Gibt es eine Aufholphase bei Kindern mit Williams-Beuren-Syndrom?

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en, dass die, für die Ausprägung d<strong>es</strong> WBS, charakteristischen Delationsbereiche ein evo-<br />

lutionärer „hot spot“ (Korenberg et al. 2000; 89) seien. Möglicherweise können weitere Un-<br />

tersuchungen in di<strong>es</strong>em Genabschnitt grundsätzlich die Variationen <strong>bei</strong> kognitiven Fähigkei-<br />

ten in Zukunft erklären.<br />

Viele Anzeichen sprechen dafür, dass das Vorhandensein von nur <strong>eine</strong>r Kopie der Gene in<br />

di<strong>es</strong>em Bereich für <strong>eine</strong> normale Entwicklung ausreicht. Das Fehlen di<strong>es</strong>er Gene auf <strong>eine</strong>m<br />

Chromosom jedoch führt zu dem charakteristischen Aussehen der Kinder und ihrem typischen<br />

Entwicklungsmuster. Da die b<strong>es</strong>chriebene Spontanmutation sehr selten vorkommt, ist <strong>es</strong> un-<br />

wahrscheinlich, dass <strong>eine</strong> Familie zwei Kinder <strong>mit</strong> WBS bekommt (Ausnahme: <strong>eine</strong>iige Zwil-<br />

linge). Bei WBS–Betroffenen beträgt dagegen für die Nachkommenschaft ein Wiederhol-<br />

ungsrisiko von 50%, denn der b<strong>es</strong>chriebene Gendefekt ist dann in derselben Region autoso-<br />

mal dominant (Morris 1999).<br />

Unabhängig von der genetischen Grundlagenforschung b<strong>es</strong>chäftigen sich in den letzten Jahren<br />

verschiedene Forschungseinrichtungen (z.B. Linguisten, Psycholinguisten, Neorologen) <strong>mit</strong><br />

der Analyse der b<strong>es</strong>onderen phänotypischen Merkmale <strong>bei</strong> WBS.<br />

2.2 Phänotyp<br />

Eine Gendeletion sagt allein häufig wenig über den Phänotyp aus. Die Weltg<strong>es</strong>undheitsor-<br />

ganisation (WHO) weist in ihren Empfehlungen „ICD-10 Guide for Mental Retardation“<br />

(1996; 17) auf <strong>eine</strong>n möglichen Verhaltensphänotyp <strong>bei</strong> WBS hin und rät, <strong>bei</strong> vorliegender<br />

klinischer Relevanz, <strong>eine</strong> Einordnung d<strong>es</strong> <strong>Syndrom</strong>s unter „F07.8: Sonstige organische Per-<br />

sönlichkeits- und Verhaltensstörungen (Other organic personality and behavioural disorders<br />

due to brain disease, demage and dysfunction; WHO 1996; 17).<br />

Ein ander<strong>es</strong> Klassifikationsmanual, das Mental Retardation: Definition, Classification, and<br />

Systems of Supports der American Association on Mental Retardation (AAMR) b<strong>es</strong>chreibt<br />

den Verhaltensphänotyp wie folgt:<br />

„Etiologic Diagnosis: <strong>Williams</strong> syndrome. Behavioral Manif<strong>es</strong>tations That are Often<br />

Pr<strong>es</strong>ent:<br />

1. Strengths in language, auditory memory, and facial recognition<br />

2. Li<strong>mit</strong>ations in visuo-spatial functioning, perceptual-motor planning, and fine-<br />

motor skills<br />

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