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Gibt es eine Aufholphase bei Kindern mit Williams-Beuren-Syndrom?

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auf das jeweilige Diexisobjekt zu lenken, ist allen vier großen G<strong>es</strong>tenklasse zuordbar (Fricke<br />

2007). Mit dem Einsatz der Zeigeg<strong>es</strong>te werden immer eindeutige Referenzen zur Umwelt<br />

herg<strong>es</strong>tellt. Wichtig ist <strong>es</strong>, zwischen Form und Funktion zu unterscheiden und sie entsprech-<br />

end dem kommunikativen Kontext zu analysieren.<br />

3.2.2 McNeills psycholinguistisch begründet<strong>es</strong> Klassifikationssystem<br />

Es gibt <strong>eine</strong> Reihe von Klassifikationssystemen redebegleitender G<strong>es</strong>ten, welche ich in di<strong>es</strong>er<br />

Ar<strong>bei</strong>t nicht im Einzelnen vorstellen möchte (Wundt 1900; Elfron 1941; 1972; Ekman und<br />

Fri<strong>es</strong>en 1969; 1981; Freedman und Hoffman 1967; Müller 1998). Ich verweise <strong>bei</strong> Inter<strong>es</strong>se<br />

auf die einschlägige Fachliteratur. Müller (1998) und Fricke (2007) liefern <strong>eine</strong>n gut verständ-<br />

lichen Überblick.<br />

Ich möchte mich in m<strong>eine</strong>r Ar<strong>bei</strong>t das psychologisch begründete Klassifikationssystem von<br />

McNeill (1992; 2007) kurz vorstellen. Er betrachtet und untersucht in s<strong>eine</strong>n Studien vor<br />

allem spontane redebegleitende G<strong>es</strong>ten, das heißt G<strong>es</strong>ten, die die Sprecher willkürlich währ-<br />

end d<strong>es</strong> Sprechvorgangs produzieren. Die Ergebnisse s<strong>eine</strong>r langjährigen Forschungsar<strong>bei</strong>t zu<br />

den redebegleitenden G<strong>es</strong>ten präsentiert McNeill in s<strong>eine</strong>n Hauptwerken „Hand and Mind“<br />

(1992) und „G<strong>es</strong>ture and Thought“ (2007).<br />

Abbildung 2: Die Subklassifikation redebegleitender G<strong>es</strong>ten nach McNeill 23<br />

Ikonische G<strong>es</strong>ten<br />

(iconics)<br />

In s<strong>eine</strong>r Klassifikation führt McNeill als ersten G<strong>es</strong>tentyp die ikonische (iconics; Mc Neill<br />

1992; 12) G<strong>es</strong>te auf. Ikonische G<strong>es</strong>ten bilden nach McNeill Aspekte d<strong>es</strong> Bezeichneten ab.<br />

Voraussetzung hier<strong>bei</strong> ist, dass <strong>es</strong> sich um konkrete Gegenstände oder Ereignisse handelt. Da-<br />

<strong>bei</strong> geben die ikonischen G<strong>es</strong>ten die, analog im mentalen Gedächtnis d<strong>es</strong> Sprechers g<strong>es</strong>pei-<br />

cherten, bildlichen Repräsentationen d<strong>es</strong> Gegenstand<strong>es</strong> oder d<strong>es</strong> Ereigniss<strong>es</strong> wieder.<br />

23 Quelle: Fricke 2007; 172<br />

Metaphorische<br />

G<strong>es</strong>ten<br />

(metaphonics)<br />

Redebegleitende G<strong>es</strong>ten<br />

(g<strong>es</strong>tur<strong>es</strong>)<br />

Taktstock-<br />

g<strong>es</strong>ten<br />

(beats)<br />

Kohäsionsg<strong>es</strong>ten<br />

(coh<strong>es</strong>iv<strong>es</strong>)<br />

Zeigeg<strong>es</strong>ten<br />

(deictics)<br />

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