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Band III: Projekte - Naturpark Sternberger Seenland

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<strong>Naturpark</strong>plan „<strong>Sternberger</strong> <strong>Seenland</strong>“, <strong>Band</strong> <strong>III</strong>: <strong>Projekte</strong><br />

Projektsteckbrief<br />

Projekt 2 :<br />

Erhalt und Vermehrung der Gemeinen Flussmuschel<br />

Handlungsfeld(er) nach <strong>Band</strong> II<br />

Natur und Landschaft, Wasserwirtschaft, Tourismus und Erholung<br />

Realisierungsraum<br />

Warnowtal, Teppnitzbach, Bresenitz und ggf. weitere Zuflüsse<br />

Bezug zu Entwicklungszielen nach <strong>Band</strong> I<br />

▪ Landschaften, Lebensräume und ihre Arten fördern<br />

▪ Landschaftswasserhaushalt und die Gewässer schützen und entwickeln<br />

▪ Nachhaltige Ausrichtung der Wasserwirtschaft fördern<br />

▪ Nachhaltige Ausrichtung der Landwirtschaft fördern<br />

▪ Nachhaltige Ausrichtung der Fischereiwirtschaft fördern<br />

▪ Landschaftsbezogene Infrastruktur optimieren und ergänzen<br />

Kurzbeschreibung und Begründung<br />

15<br />

Leitprojekt<br />

FFH<br />

In den Gewässerabschnitten Warnowtal bei Karnin, im Teppnitzbach zwischen Neukloster und<br />

Wariner See sowie in der Bresenitz zwischen Woseriner See und Mildenitz - Mündung befinden<br />

sich bedeutsame Bestände der Gemeinen Flussmuschel (Unio crassus, FFH-Anh. II, RL MV 1).<br />

Die Gemeine Flussmuschel gilt aufgrund ihrer Ansprüche an den Lebensraum als Indikatorart für<br />

mäßig bis schnell fließende und sauerstoffreiche Fließgewässer mit guter bis sehr guter Wasserqualität<br />

und einer reichen Fließgewässerstrukturgüte (sandig bis kiesige Sohlsubstrate,<br />

abwechslungsreiche Ufergestaltung). Insbesondere die Jungtiere sind auf niedrige Nitratwerte<br />

im Gewässer angewiesen. Heimische Wildfischarten wie Elritze, Döbel, Groppe und Stichlinge<br />

sind als Wirtsfische im Fortpflanzungsprozess der Gemeinen Flussmuschel unerlässlich, die<br />

Larven der Muscheln verleben ihre ersten Wochen in den Kiemen dieser Fischarten.<br />

Aktuelle Untersuchungen haben gezeigt, dass aufgrund unterschiedlicher Einflüsse wie Verschlechterung<br />

der Gewässergüte und Störungen durch den Kanuverkehr die Bestände einer<br />

starken Gefährdung unterliegen. Insbesondere der Tritt beim Treideln oder das „Schrammen“<br />

der Boote auf dem Gewässergrund bei Niedrigwasser zerstört die schützende Muschelschale<br />

und führt ebenso zu Beeinträchtigungen des Gewässerbettes als Teillebensraum der Muschel<br />

selbst, aber auch der Laichhabitate der Wirtsfische.<br />

Ziel des Projekts ist es, zur Sicherung der Vorkommen der Gemeinen Flussmuschel und ihrer<br />

Reproduktion insbesondere Maßnahmen im Gewässerschutz zu ergreifen. Dabei sind Nährstoff-<br />

Belastungsquellen für die genannten Fließgewässerabschnitte zu ermitteln und zumindest zu<br />

vermindern.<br />

Weiterhin soll die Fließgewässerstrukturgüte erhalten bzw. durch geeignete Maßnahmen entwickelt<br />

werden.<br />

In Zusammenarbeit mit Kanuanbietern und dem Landeskanuverband MV e.V. werden weiterhin<br />

Möglichkeiten zur Regulierung des Kanutourismus, vor allem bei Niedrigwasserständen gesucht<br />

und umgesetzt (vgl. Projekt 23).<br />

Durch den NABU Kreisverband Parchim wurde ein Projekt „Betreuung und Management geschützter<br />

Arten an Fließgewässern“ begonnen. Ziel dieses Projekts ist es, mit Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Präsenz Vor-Ort, direkten Informationen und praktischen Einsätzen für die Arten Biber,<br />

Fischotter, Gemeine Flussmuschel und Bachneunauge, die FFH-Gebiete im <strong>Naturpark</strong> und<br />

seinem Umfeld zu betreuen. Hierzu wird ein Gebietsbetreuer eingesetzt. Das Thema „Schutz<br />

von Bachmuschel und Bachneunauge“ ist eine Teilaufgabe des Gebietsbetreuers.

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