Band III: Projekte - Naturpark Sternberger Seenland
Band III: Projekte - Naturpark Sternberger Seenland
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<strong>Naturpark</strong>plan „<strong>Sternberger</strong> <strong>Seenland</strong>“, <strong>Band</strong> <strong>III</strong>: <strong>Projekte</strong><br />
Projektsteckbrief<br />
Projekt 23 :<br />
Nachhaltiger Kanutourismus<br />
Handlungsfeld(er) nach <strong>Band</strong> II<br />
Tourismus und Erholung, Naturraum und Landschaftshaushalt<br />
57<br />
Leitprojekt<br />
FFH<br />
Realisierungsraum<br />
entlang der Wasserwanderwege (Warnow, Mildenitz und Alte Mildenitz, Bresenitz, Teppnitzbach)<br />
Bezug zu Entwicklungszielen nach <strong>Band</strong> I<br />
▪ Landschaften, Lebensräume und ihre Arten fördern<br />
▪ Landschaftswasserhaushalt und die Gewässer schützen und entwickeln<br />
▪ Landschaftsbezogene Infrastruktur optimieren und ergänzen<br />
▪ Schutzgebiete entsprechend den jeweils geltenden Schutzbestimmungen und Entwicklungszielen<br />
schützen und entwickeln<br />
▪ Kooperation im <strong>Naturpark</strong> und Management des <strong>Naturpark</strong>s verbessern<br />
▪ Besuchermanagement entwickeln<br />
▪ Management und Marketing verbessern<br />
▪ Touristische Wertschöpfung erhöhen<br />
▪ Naturerlebnis- und Umweltbildungsangebote erweitern<br />
Kurzbeschreibung und Begründung<br />
Der Kanutourismus ist im <strong>Naturpark</strong> „<strong>Sternberger</strong> <strong>Seenland</strong>“ ein wichtiges Angebotssegment.<br />
Die Gewässer im <strong>Naturpark</strong> sind für Kanuten sehr attraktiv, zumeist aber auch ökologisch wertvoll.<br />
Die insbesondere an schönen Sommerwochenenden starke Frequentierung bei oftmals<br />
geringen Wasserständen hinterlässt bereits heute Spuren in und an den Gewässern. So sind<br />
z. B. die landesweit bedeutsamen Bestände der Gemeinen Flussmuschel (Unio crassus, FFH-<br />
Anh. II, RL MV 1) durch das Kanufahren in ihrem Bestand bedroht (vgl. auch Projekt 2).<br />
Das Projekt „Nachhaltiger Kanutourismus“ soll eine langfristig tragfähige Balance zwischen der<br />
kanusportlichen Nutzung der Gewässerlebensräume und dem Schutz der dort lebenden Arten<br />
schaffen. Es ist ein zentrales Vorhaben im Rahmen der FFH-Managementplanung und wurde<br />
gemeinsam mit interessierten Kanuanbietern konzipiert. Zu seinen wesentlichen Bestandteilen<br />
zählen u. a.:<br />
▪ Treffen von Vereinbarungen mit den relevanten Akteuren und freiwilliger Verzicht auf das<br />
Befahren einzelner Gewässer mit einer besonders hohen Bedeutung für den Artenschutz,<br />
u. a. für die Gemeine Flussmuschel und die Neunaugen (z. B. Teppnitzbach, Alte Mildenitz)<br />
und auf das Fahren bei zu geringen Wasserständen (freiwillige Vereinbarungen)<br />
▪ Entwicklung und Umsetzung eines einheitlichen Wasserwanderleitsystems (Informationstafeln<br />
in Anlehnung an „Info direkt“, vgl. Projekt 31) im <strong>Naturpark</strong><br />
▪ Entwicklung eines Konzepts für die Einrichtung/ Umgestaltung von Kanuanlegestellen inklusive<br />
begleitender Infrastruktur (Anbindung von Beherbergungs-/ Gastronomiebetrieben, <strong>Naturpark</strong>-Parkplätze,<br />
ÖPNV)<br />
▪ Zertifizierung der Kanu-Anbieter<br />
▪ Umsetzung weiterer, sich aus der FFH-Managementplanung ergebender Maßnahmen (u. a.<br />
Einrichtung von Pegelstandsmessern, Befahrensregeln für Teilabschnitte und ggf. NSG-<br />
Ausweisung für Teilabschnitte, falls freiwillige Vereinbarungen nicht ausreichen)<br />
Es wird angestrebt, die Maßnahmen zur natur- und landschaftsverträglichen Kanu-Befahrung<br />
über eine umfassende Informationsarbeit (Werbemittel, Website, Broschüren, Kanu-Guides,<br />
geführte Touren/ Einweisungen etc.) auch an auswärtige Gäste zu kommunizieren.