16.04.2013 Aufrufe

27.04.2011 - Stadt Zossen

27.04.2011 - Stadt Zossen

27.04.2011 - Stadt Zossen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Seite 4 <strong>Stadt</strong>blatt<br />

Liebe Bürgerinnen und Bürger!<br />

Es liegt mir sehr am Herzen,<br />

Ihnen zum Thema Bürgerhaushalt<br />

ein paar Hinweise zu<br />

geben, die bislang keine oder<br />

kaum Erwähnung fanden. Dieses<br />

Thema wird in <strong>Zossen</strong> in<br />

recht unregelmäßigen Abständen<br />

immer wieder aufgegriffen.<br />

Erstmals diskutierte hierzu<br />

kurz der Finanzausschuss im<br />

Jahr 2006, nachdem eine diesbezügliche<br />

Anfrage von attac-tf<br />

vorlag. Da sich bis dahin keine<br />

Fraktion der <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung<br />

mit diesem<br />

Thema befasst hatte und die<br />

Verwaltung ferner erklärt hat,<br />

diesen Prozess kurz- und mittelfristig<br />

nicht unterstützen zu<br />

können, wurde das Thema auf<br />

unbestimmte Zeit vertagt.<br />

Nun ist das Thema Bürgerhaushalt<br />

in <strong>Zossen</strong> wieder präsent.<br />

Es ist aber davon auszugehen,<br />

dass Sie, liebe Bürgerinnen und<br />

Bürger, nicht wirklich eine Vor-<br />

Bürgerhaushalt in <strong>Zossen</strong><br />

stellung davon haben, was ein<br />

Bürgerhaushalt ist, was er leisten<br />

kann und soll. Hierzu nun<br />

ein paar kurze Informationen:<br />

Ein Bürgerhaushalt ist ein<br />

Verfahren, durch das Sie die<br />

Möglichkeit erhalten, sich aktiv<br />

und direkt am Prozess der<br />

Haushaltsdiskussion und -aufstellung<br />

zu beteiligen. Wie ich<br />

bereits in einem der letzten<br />

<strong>Stadt</strong>blätter erklärt habe, sollte<br />

man einen Bürgerhaushalt<br />

eher Bürgerbeteiligungshaushalt<br />

nennen, um Irritationen zu<br />

vermeiden. Die endgültige Entscheidung<br />

zum Haushalt liegt<br />

nämlich immer bei der <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung.<br />

Der<br />

Begriff Bürgerhaushalt hat nur<br />

eben schon „eingebürgert“. Mit<br />

einem Bürgerhaushalt erhalten<br />

Sie die Möglichkeit, bei der<br />

Schwerpunktsetzung im Haushalt<br />

und damit bei der Verteilung<br />

von Geldern mitzureden.<br />

Wird ein Bürgerhaushalt relativ<br />

offen gestaltet, ist Ihr mögliches<br />

Einflussnahmespektrum<br />

www.vs-buergerhilfe.de<br />

recht groß. Dies ist wie folgt<br />

zu verstehen: man kann einen<br />

Bürgerhaushalt auf bestimmte<br />

Teile eines Haushaltes reduzieren,<br />

indem man beispielsweise<br />

sagt, Sie können Vorschläge für<br />

Verwendung der Mittel für freiwilligen<br />

Leistungen einbringen.<br />

Dazu nun müssten Sie allerdings<br />

wissen, was freiwillige<br />

Leistungen sind. Und nicht jede<br />

freiwillige Leistung kann so<br />

ohne Weiteres gestrichen werden.<br />

Ich denke da zum Beispiel<br />

an unsere Bibliothek. Wussten<br />

Sie, dass dies ein Angebot ist,<br />

dass sich die <strong>Stadt</strong> zusätzlich<br />

leistet? Andere Möglichkeit:<br />

Sie können abstimmen, welche<br />

der geplanten Investitionen<br />

durchgeführt, verschoben<br />

oder später/gar nicht realisiert<br />

werden. Das hat dann aber<br />

meines Erachtens nichts mehr<br />

mit Bürgerbeteiligung zu tun.<br />

Oder aber man gibt Ihnen wie<br />

in Blankenfelde-Mahlow die<br />

Möglichkeit, sich zu allen Bereichen<br />

der <strong>Stadt</strong> zu äußern. Dann<br />

können Sie all das, was Ihnen<br />

VS Bürgerhilfe gGmbH<br />

Seniorenheim „Am Rosengarten“<br />

Am Bahnhof 11 • 15806 <strong>Zossen</strong> OT Wünsdorf • Tel. 03 37 02 - 22 70<br />

Leiterin: Frau Nadine Linke<br />

Selbstbestimmtes Wohnen wie zu Hause:<br />

Hotelcharakter sowie Betreuung und Pflege nach<br />

dem Wohn- und Hausgemeinschaftskonzept<br />

Einzelzimmer mit eigenem WC und Dusche<br />

Auslegware, Fußbodenheizung<br />

Betreuung in kleinen Wohngruppen<br />

im Wohnzimmer mit Küche<br />

Wahlessen<br />

Kostenlose Beratung vor Ort oder zu Hause<br />

Häuslicher P egedienst<br />

Zum Bahnhof 57a • 15806 <strong>Zossen</strong> OT Wünsdorf • Tel. 03 37 02 - 6 19 03<br />

Pflegedienstleiterin: Frau Monika Linke<br />

Betreuung und Pflege in der Häuslichkeit<br />

Hauswirtschaftshilfe<br />

Kostenlose soziale Beratung<br />

Hausnotrufsystem<br />

Demenzbetreuungsangebote<br />

Essen auf Rädern<br />

sozusagen auf der Seele liegt,<br />

einbringen. Dies müssen nicht<br />

zwangsläufig Mehrausgaben<br />

oder Ausgabenumverteilungen<br />

sein. Auch Einsparmöglichkeiten<br />

und neue Einnahmequellen<br />

sind sicher sehr interessant.<br />

In Blankenfelde-Mahlow ist<br />

Ende letzten Jahres von Bürgerinnen<br />

und Bürgern ein Konzept<br />

erstellt worden, wie ein<br />

Bürgerhaushalt durchgeführt<br />

werden soll. Ich war aktiv als<br />

Blankenfelderin an diesem Prozess<br />

beteiligt. Diesem Konzept<br />

hat sich die Gemeindevertretung<br />

mehrheitlich angeschlossen,<br />

so dass es nun umgesetzt<br />

wird. Die Vorschläge, die für<br />

alle Bereiche der Gemeinde<br />

abgegeben werden konnten,<br />

sind bereits eingegangen und<br />

werden demnächst von der Bevölkerung<br />

abgestimmt. Soviel<br />

kann verraten werden: die Resonanz<br />

war erstaunlich, und es<br />

gab sehr vielfältige Vorschläge<br />

zu vielen kommunalen Themen.<br />

Die Gemeindevertretung<br />

hat sich verpflichtet, sich mit<br />

diesen Vorschlägen im Rahmen<br />

der Haushaltsberatungen<br />

auseinander zu setzen.<br />

Was nun hat die Verwaltung mit<br />

einem Bürgerhaushalt zu tun?<br />

Kurze Antwort: eigentlich erst<br />

einmal nichts.<br />

Warum sagt die Verwaltung<br />

<strong>Zossen</strong> dann, sie könne einen<br />

Bürgerhaushalt kurz- oder mittelfristig<br />

nicht unterstützen?<br />

Etwas längere Antwort: die<br />

Verwaltung wird natürlich einen<br />

solchen Prozess begleitend<br />

betreuen.<br />

Das bedeutet nicht, dass die<br />

Verwaltung alles vorbereitet<br />

und ein Umsetzungskonzept<br />

erarbeitet. Dies ist ganz eindeutig<br />

Sache der Bürgerschaft.<br />

Zu dem, was die Verwaltung<br />

hierbei zu tun hat, gehören<br />

Aufrufe, Info-Veranstaltungen,<br />

Unterstützung bei der Umsetzung…<br />

Dies sind alles recht aufwendige<br />

Tätigkeiten, zu denen<br />

sich die Verwaltung <strong>Zossen</strong>s<br />

derzeit nicht in der Lage sieht.<br />

Bis zum Redaktionsschluss für<br />

diese Ausgabe sind 67 Rückmeldungen<br />

von Leserinnen und<br />

Lesern zum Thema <strong>Stadt</strong>blatt<br />

bei uns eingegangen. An dieser<br />

Stelle möchten wir uns recht<br />

herzlich für die zahlreichen Zuschriften<br />

und Ihre Beteiligung<br />

bedanken.<br />

56 Leserinnen und Leser des<br />

<strong>Stadt</strong>blattes sprachen sich dafür<br />

aus, es in der jetzigen Form auch<br />

weiter herauszugeben. Lediglich<br />

27. April 2011<br />

Das hängt insbesondere mit der<br />

Einführung der Doppik zusammen,<br />

welche enorme Zeit- und<br />

Personalkapazitäten bindet.<br />

Nicht umsonst wurde das Projekt<br />

Bürgerhaushalt in Blankenfelde-Mahlow<br />

erst 4 Jahre<br />

nach Einführung der Doppik<br />

gestartet und wird im fünften<br />

Jahr „danach“ umgesetzt. Die<br />

dortige Gemeindeverwaltung<br />

hatte mit der Vorbereitung der<br />

Informationsveranstaltungen,<br />

der Herstellung des Informationsmaterials<br />

und der Zusammenstellung<br />

der Vorschlagsliste<br />

bereits jetzt einen enormen<br />

zusätzlichen zeitlichen Aufwand.<br />

Am 11.04.2011 fand im Rahmen<br />

des Frühlingsfestes der<br />

Bürgerinitiative „<strong>Zossen</strong> zeigt<br />

Gesicht“ eine Podiumsdiskussion<br />

statt, an der auch der<br />

Bürgermeister der Gemeinde<br />

Blankenfelde-Mahlow und ich<br />

teilnahmen. Wir konnten hier<br />

gemeinsam mit zwei Bürgern<br />

aus Schöneiche bei Berlin über<br />

unsere ersten Erfahrungen mit<br />

dem Bürgerhaushalt berichten.<br />

Übereinstimmend wurde<br />

festgestellt, dass ein Bürgerhaushalt<br />

mindestens 4 Jahre<br />

Vorlaufzeit benötigt, bevor der<br />

Prozess überhaupt begonnen<br />

werden kann. Das bedeutet<br />

aber nicht, dass Sie bis dahin<br />

keine Möglichkeit haben, sich<br />

aktiv an der Haushaltsplanerstellung<br />

zu beteiligen. Zum<br />

Einen haben wir eine repräsentative<br />

Demokratie, d. h. die<br />

von Ihnen gewählten <strong>Stadt</strong>verordneten<br />

entscheiden über<br />

den städtischen Haushalt. Zum<br />

Anderen ist die Haushaltsberatung<br />

immer öffentlich, ob nun<br />

in den Ortsbeiräten oder in den<br />

Fachausschüssen. Auch hier<br />

haben Sie in den Einwohnerfragestunden<br />

immer die Möglichkeit,<br />

sich aktiv einzubringen.<br />

Mit freundlichem Gruß<br />

aus der Kämmerei<br />

Andrea Hollstein<br />

Zwischenergebnis zur Leserumfrage<br />

„Wie finden Sie das <strong>Stadt</strong>blatt“<br />

10 fanden es in der vorliegenden<br />

Form nicht so schön. Teilweise<br />

wurden auch weitere Hinweise<br />

gegeben und Vorschläge<br />

unterbreitet. Wir werden diese<br />

Anregungen gern aufnehmen.<br />

Ein Leser hat sich der Stimme<br />

enthalten.<br />

Es besteht auch weiterhin die<br />

Möglichkeit, sich zu diesem<br />

Thema zu äußern. Wir freuen<br />

uns auf Ihre Zuschriften.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!