Statistische Verfahren für die Schraubfallanalyse - Atlas Copco
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Damit haben wir <strong>die</strong> Indizes Cp und Cp k eingeführt. Sieht<br />
man sich <strong>die</strong> Formeln an, erkennt man, dass der C p lediglich<br />
das Toleranzintervall in Beziehung zum Prozess-6-σ setzt.<br />
Der C pk hingegen berücksichtigt auch den Soll-Wert. Wir<br />
wollen, dass sowohl der C p als auch der C pk größer als 1,33<br />
sind. Deckt sich unser Mittelwert genau mit dem Soll-Wert,<br />
sind der C p und der C pk gleich. Je weiter wir vom Soll-Wert<br />
entfernt sind, desto größer ist <strong>die</strong> Differenz zwischen C p und<br />
C pk. Offensichtlich kann der C pk niemals höher als der C p<br />
sein.<br />
5.3 Wie erreicht man Prozessfähigkeit?<br />
Die Frage „Wie gut ist geeignet?“ ist noch immer nicht definitiv<br />
beantwortet. Ein C p-Wert von 1,33 hat sich als allgemein<br />
akzeptiertes Kriterium <strong>für</strong> <strong>die</strong> untere Grenze herauskristallisiert.<br />
Beim C pk variieren <strong>die</strong> Anforderungen. Üblicherweise<br />
sollte der C pk größer als 1,33 sein. Bei einem C pk unter<br />
1,00 ist keine Prozessfähigkeit gegeben.<br />
Es ist sehr wichtig, zu verstehen, warum wir sowohl den C pals<br />
auch den C pk-Wert verwenden. Nehmen wir nur den C p-<br />
Wert, wissen wir nicht, ob wir im Soll liegen oder nicht.<br />
Verwenden wir nur den C pk-Wert, können wir nicht wissen,<br />
ob ein guter oder schlechter C pk-Wert an der Zentrierung des<br />
Prozesses oder an der Streuung liegt. Darum müssen wir<br />
beide Werte nutzen. Zusammen geben sie eine gute<br />
Orientierung, wie gut sich ein Werkzeug in einem bestimmten<br />
Anwendungsfall verhält. Beide Indizes zusammen bieten<br />
außerdem <strong>die</strong> Möglichkeit, verschiedene Werkzeuge miteinander<br />
zu vergleichen.<br />
Betrachten Sie einmal <strong>die</strong> Zielscheiben in Abbildung 16. Die<br />
linke Zielscheibe zeigt einen schlecht zentrierten Prozess,<br />
aber mit geringer Streuung (hoher Genauigkeit). In <strong>die</strong>sem<br />
Fall ist der C p hoch und der C pk niedrig. Auf der mittleren<br />
Zielscheibe sind <strong>die</strong> Pfeile zufällig um das Ziel verteilt, <strong>die</strong><br />
Streuung ist ziemlich groß im Verhältnis zu den Toleranzen.<br />
Der C p ist vermutlich nicht so gut, aber wenn der „Mittelwert“<br />
im Soll liegt, hat der C pk denselben Wert wie der C p.<br />
Die rechte Zielscheibe zeigt einen gut zentrierten Prozess mit<br />
hoher Genauigkeit. Das heißt, dass sowohl der C p als auch<br />
der C pk hoch sind. In <strong>die</strong>sem Fall sprechen wir von<br />
Prozessfähigkeit.<br />
20 TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE