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DRUCKLUFT KOMMENTARE - Atlas Copco

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Energieeffizienz<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> senkt<br />

Gesamtkosten der<br />

Druckluftversorgung S. 4<br />

<strong>DRUCKLUFT</strong><br />

<strong>KOMMENTARE</strong><br />

Werkzeuge und Drucklufttechnik für die produktive Fertigung<br />

Auto-Montage<br />

Audi setzt in der A4-<br />

Fertigung auf flexible<br />

Schraubtechnik S. 12<br />

Getränkeindustrie<br />

Ölfreie Kompressoren für<br />

einige hundert Millibar<br />

bis hinauf zu 40 bar S. 26<br />

1/09<br />

Tragwerkbau<br />

Mit 80 cm langen<br />

Schrauben Seite 18


IMPRESSUM<br />

<strong>DRUCKLUFT</strong><br />

<strong>KOMMENTARE</strong><br />

Werkzeuge und Drucklufttechnik<br />

für die produktive Fertigung<br />

Ein Kundenmagazin von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

Herausgeber<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools<br />

Central Europe GmbH<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Kompressoren<br />

und Drucklufttechnik GmbH<br />

Langemarckstraße 35<br />

D - 45141 Essen<br />

Tel. +49(0)201-2177-0<br />

Fax +49(0)201-2177-100<br />

DK-Info@de.atlascopco.com<br />

www.atlascopco.com<br />

Redaktion und Gestaltung<br />

Pressebüro Turmpresse<br />

Thomas Preuß (tp)<br />

Jägerstraße 5<br />

D-53639 Königswinter<br />

Tel. +49(0)2244-871247<br />

Fax +49(0)2244-871518<br />

dk@turmpresse.de<br />

Mitarbeit an dieser Ausgabe:<br />

Astrid Beu (ab), Michael Corban (co),<br />

Sibylle Karg (sk), Ulrike Preuß (up),<br />

Thomas Schöppl (ts), Heiko Wenke (hw)<br />

Druck<br />

Möller Druck und Verlag GmbH,<br />

Berlin. Printed in Germany<br />

Nachdruck mit Quellenangabe und<br />

bei Einsendung von zwei Belegen<br />

an die Redaktion gestattet. Text sowie<br />

Bilddaten stellen wir gern zur Verfügung.<br />

2 DK 1/2009<br />

INHALT<br />

ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Druckluftversorgung: Energiespezialisten von<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> senken die Lebenszykluskosten<br />

von Kompressoranlagen. Mit ihrem Know-how<br />

sind sie in der Lage, jedem Betrieb die beste<br />

Druckluftversorgung anzubieten 4<br />

Kompakt: Die neuen öleingespritzten GA-Kompressoren<br />

brauchen bei gleicher Leistung weniger<br />

Energie als ihre Vorgänger. Sie sind so klein,<br />

dass sie gut an einen Arbeitsplatz passen 7<br />

Recycling: Mit einer volumenstromgeregelten<br />

Niederdruck-Anlage senkt der Blei-Re cycler<br />

Weser-Metall seine Stromrechnung um über<br />

eine halbe Million Euro im Jahr 14<br />

Ölfreie Kompressoren: Die ZR-Kompressoren<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> verfügen über ein Wärmerück -<br />

gewinnungssystem, mit dem sich bis zu 100 %<br />

der elektrischen Energie in Form von Warm -<br />

wasser zurückgewinnen lassen 15<br />

Textilindustrie: Ein Energiesparsystem senkt in<br />

der Faserproduktion bei Kelheim Fibres den<br />

Druck luftverbrauch um ein Drittel 16<br />

Lebensmittelindustrie: Mit einem drehzahlgeregelten<br />

Kompressor erzeugt Tartex mehr<br />

Druck luft mit weniger Energie. Der Netzdruck<br />

konnte von 7 auf 6,1 bar gesenkt werden 24<br />

ÖLFREIE <strong>DRUCKLUFT</strong><br />

Getränkeindustrie: Für die Getränkeindustrie<br />

stehen Anwendern ölfrei verdichtende Kompressoren<br />

von wenigen hundert Millibar bis hinauf<br />

zu 40 bar Überdruck zur Verfügung 26<br />

12<br />

FLEXIBLE MONTAGE<br />

Getriebebau: Automatikgetriebe, bei denen<br />

auch die Schrauben aus Aluminium bestehen,<br />

fehlerfrei zu montieren, ist eine Herausforderung.<br />

ZF besteht sie mit zwei 14-fach-Schraubsystemen<br />

8<br />

Zulieferer: Sicherheitsrelevante Ventile für Baumaschinen<br />

montiert Bucher Hydraulics mit<br />

einem Tensorschrauber, der in einen verfahrbaren<br />

Lineararm eingebaut ist. So erreicht der<br />

Schrauber mehrere Arbeitsplätze 11<br />

Automobilindustrie: Audi setzt bei der Mon -<br />

tage des A4 auf flexible Schraubtechnik von<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>. Alle Steuerungen lassen sich im<br />

Nu an anderen Stationen aufhängen, falls Montageinhalte<br />

geändert werden sollen 12<br />

VDI/VDE 2862: In Kürze erscheint der Entwurf<br />

der Richtlinie VDI/VDE 2862, die sich der Produktsicherheit<br />

in der Schraubmontage widmet.<br />

Sie definiert Mindestanforderungen an Schraubsysteme<br />

in der Automobilindustrie 13<br />

Ingenieurholzbau: Beim Bau des Holz-Tragwerks<br />

eines Messehallendaches werden bis zu<br />

80 cm lange Schrauben drehmomentgesteuert<br />

eingedreht. Die Schraubenköpfe reißen nicht<br />

mehr ab, die Produktivität steigt 18<br />

Kleinschrauber: Der neue Druckluft-Kleinschrauber<br />

LUM 02 ist superschnell und kaum<br />

größer als ein Kugelschreiber 20<br />

Qualitätssicherung: Der elektronische Drehmomentschlüssel<br />

BLM 5015 eignet sich für<br />

Qualitätssicherung und Kleinserienmontage 20


14<br />

Elektronik: Das Gerätewerk Erlangen (GWE)<br />

von Siemens fertigt verschwendungsfrei mit<br />

Tensorschraubern von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools 21<br />

Lese-Tipp: Taschenbuch „Prozesssicherheit<br />

in der Schraubmontage“ 21<br />

Lese-Tipp: Taschenbuch „Statistische<br />

Verfahren für die Schraubfallanalyse“ 21<br />

Lese-Tipp: Taschenbuch „Prüfen und Kalibrieren<br />

in der Schraubtechnik“ 23<br />

SERVICE<br />

Fahrzeugbau: Mit einem All-inclusive-Service<br />

für rund 70 High-Tech-Schraubspindeln sichert<br />

sich der Achsenhersteller BPW Verlässlichkeit<br />

zum Festpreis 22<br />

Werkzeug-Check: Tool-Scan, ein vorbeugender<br />

Check für (Druckluft-)Werkzeuge, stellt die<br />

Zuverlässigkeit der Maschinen sicher und<br />

kann die Stromrechnung senken 30<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Druckluftmotoren: Ein Druckluftmotor bringt<br />

einen Reinigungsstrahl in Rotation, mit dem<br />

sich Tanks und andere Behälter ohne Demontage<br />

säubern lassen 28<br />

Müllverbrennung: Um im Wartungsfalle<br />

Walzen in einer Müllverbrennungsanlage<br />

drehen zu können, wurde ein Druckluft-<br />

Winkelschrauber als Antriebsmotor zweck -<br />

entfremdet 29<br />

INHALT<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

18<br />

Lese-Tipp: Handbuch zur Beurteilung der<br />

Ergon omie bei Druckluft- und Elektrowerk -<br />

zeugen 11<br />

Lese-Tipp: Ratgeber zur Bewertung von<br />

Vibrationen bei Handwerkzeugen 29<br />

Lese-Tipp: Taschenbuch „Volles Rohr für<br />

mehr Produktivität – Installationsleitfaden für<br />

Druck luftwerkzeuge“ 31<br />

Druckluftverteilung: Das Air-Net-Rohrleitungssystem<br />

lässt dem Büromöbelhersteller<br />

Dobergo alle Freiheiten 32<br />

Fernwartung: Das Fernüberwachungssystem<br />

AirConnect verkürzt Stillstandszeiten von<br />

Kompressoren und senkt die Wartungs -<br />

kosten. Bei Bedarf werden Betriebsdaten<br />

per E-Mail oder SMS übermittelt 33<br />

Stickstofferzeugung: Wer Stickstoff über<br />

eine eigene Kompressorenanlage erzeugt,<br />

spart gegenüber der Beschaffung in Flaschen<br />

sehr viel Geld. Das gilt auch, wenn die Anlage<br />

geleast wird 34<br />

Kompaktlösung: Für kleine Arbeitsplätze bietet<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> neuerdings drehzahlgeregelte<br />

GA-Kompressoren an, bei denen alles integriert<br />

ist: Kältetrockner, Filterkombination,<br />

Energierückgewinnungsystem und sogar ein<br />

Öl-Wasser-Trenner 34<br />

<strong>DRUCKLUFT</strong><strong>KOMMENTARE</strong><br />

20<br />

26<br />

DK 1/2009 3


Kompressoren & Drucklufttechnik<br />

Mit neuer Struktur, einer erfahrenen<br />

Vertriebsmannschaft und<br />

eigens ausgebildeten Systemberatern<br />

tritt <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> an, für<br />

jeden Kunden das bestmögliche<br />

Druckluftsystem zu projektieren.<br />

Dabei hat der Anbieter vor allem<br />

die Energiekosten im Blick, die<br />

im Lebenszyklus einer Anlage die<br />

reinen Anschaffungskosten weit<br />

übertreffen.<br />

Unser Ziel ist es, jedem Betrieb<br />

die bestmögliche Druckluftversorgung<br />

anzubieten“, formuliert<br />

Eric Langmans, Geschäftsführer<br />

der <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Kompressoren und<br />

Drucklufttechnik GmbH in Essen, die<br />

Ambitionen seines Unternehmens. Die<br />

Absicht sei ehrgeizig; doch angesichts<br />

einer umfangreichen Produktpalette,<br />

ausgefeilten Regelungskonzepten sowie<br />

einer flächendeckenden Vertretung in<br />

ganz Deutschland ist sich der Manager<br />

4 DK 1/2009<br />

ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Energiespezialisten von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> senken die Lebenszykluskosten<br />

Für jeden Betrieb die beste Versorgung<br />

sicher, sie erfüllen zu können. Das Ziel<br />

der „besten Versorgung“ hat sich Langmans<br />

vor allem wegen der steigenden<br />

Ansprüche der Kundschaft gesetzt:<br />

„Unsere Kunden erwarten heute viel<br />

weiter ausgearbeitete Projekte als früher“,<br />

sagt er, „und zwar mit überzeugenden<br />

Regelungskonzepten und einem<br />

grundlegenden Energiebedarfs-Check.“<br />

Weil das weit aufwendiger ist als früher,<br />

nimmt Langmans seine Vertriebsund<br />

Servicemannschaft – übrigens eine<br />

der größten in der Druckluftsparte in<br />

Deutschland – in die Pflicht. Seit An -<br />

fang Juni hat der Geschäftsbereich<br />

Kompressortechnik von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> in<br />

Deutschland daher eine neue Struktur:<br />

mit eigenen Vertriebsbereichsleitern vor<br />

Ort in den Regionen, die mit ihrem<br />

Team die für jeden Kunden sinnvollste<br />

Lösung finden sollen. Dazu kann jeder<br />

Manager auf eine kompetente Mannschaft<br />

an Verkäufern, Servicetechnikern<br />

und Projektingenieuren zurück greifen.<br />

Besonders engmaschig ist das Netz<br />

im Service: Deutschlandweit sind rund<br />

100 Ser vicetechniker im Einsatz; sie<br />

alle sind bei Bedarf in kürzester Zeit vor<br />

Ort. Zudem können Kunden über eine<br />

deutschlandweite Notrufnummer an sieben<br />

Tagen in der Woche rund um die<br />

Uhr Unterstützung erhalten.<br />

Im hauseigenen Trainingszentrum<br />

werden die Monteure zu Spezia list en<br />

für alle Kompressoren und Druck luft -<br />

technik-Produkte aus dem <strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-<br />

Konzern ausgebildet. Die schnelle Er -<br />

satzteilversorgung stellt ein Logistikzentrum<br />

sicher, in dem alle wichtigen<br />

Ersatz- und Verschleißteile vorgehalten<br />

werden.<br />

Energiespezialisten nehmen<br />

jeden Fall genau unter die Lupe<br />

Des Weiteren baut <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> mit<br />

Hochdruck seine Kompetenz in der<br />

Systemberatung weiter aus. Die An zahl<br />

an Energiespezialisten, die jeden Einzelfall<br />

unter energetischen Aspekten<br />

genau estens untersuchen, wächst stetig.<br />

„Denn im Laufe eines Kompressorenlebens<br />

übersteigt die kumulierte Strom -<br />

rechnung die In ves titionskosten um ein<br />

Vielfaches“, betont Eric Langmans.<br />

„Mit ihrer Erfahrung aus zahllosen Pro-


jekten haben unsere Mitarbeiter die<br />

Lebenszyklus kosten der Anlagen, die<br />

sie installieren, im Blick – und können<br />

Vorschläge unterbreiten, diese Kosten<br />

so gering wie möglich zu halten.“<br />

Moderne Technik spart über<br />

eine halbe Million Euro<br />

Dass die Industrie speziell bei der<br />

Energie fast unglaublich viel Geld sparen<br />

kann, verdeutlicht Langmans<br />

anhand einiger jüngst umgesetzter Projekte:<br />

„Die Bleihütte Weser-Metall in<br />

Nordenham spart mit der von uns projektierten<br />

Niederdruck-Druckluftstation<br />

sage und schreibe mehr als eine halbe<br />

Million Euro im Jahr – allein bei den<br />

Energiekosten!“, erklärt der <strong>Atlas</strong>-<br />

<strong>Copco</strong>-Manager. Das sei durch den Einsatz<br />

drehzahlgeregelter Kompressoren<br />

sowie eine auf den Bedarf abgestimmte<br />

Dimensionierung erreicht worden<br />

(mehr dazu ab Seite 12).<br />

Extrem lohnenswert sei es grundsätzlich,<br />

alle energieintensiven Prozesse im<br />

Betrieb aus einer übergeordneten Perspektive<br />

zu betrachten, betont Langmans.<br />

„Dabei ergeben sich manchmal<br />

Ansatzpunkte, an die man spontan gar<br />

nicht gedacht hätte.“ Er verweist auf<br />

den Automobilzulieferer Webasto. Das<br />

Unternehmen verbraucht im Werk<br />

Schierling nach einem Umbau fast dop-<br />

ENERGIEEFFIZIENZ<br />

pelt so viel Druckluft wie früher – statt<br />

12 000 nun 23 000 m 3 pro Tag. Gleichzeitig<br />

falle die Energierechnung allein<br />

für die Drucklufterzeugung jährlich um<br />

rund 60 000 Euro niedriger aus.<br />

Verantwortlich dafür ist – neben<br />

einer neuen Kompressorstation mit<br />

drehzahlgeregelten Kompressoren so -<br />

wie einem optimierten Leitungsnetz –<br />

auch der Einsatz der Wärmerückgewinnung.<br />

So nutzt Webasto im Winter das<br />

warme Kühlwasser der Kompressoren,<br />

um die Halle über eine Fußbodenheizung<br />

mit zu heizen. Da gleichzeitig die<br />

werks eigene Spritzgießanlage die Halle<br />

er wärmt, laufen die beiden 360-kW-<br />

Heizkessel kaum – obwohl in der<br />

Summe eine Heizleistung von 1300 kW<br />

benötigt wird. Im Sommer verwendet<br />

Webas to die Abwärme der Kompressoren,<br />

um die tonnenschweren Werkzeuge<br />

der Spritzgießanlage aufzuheizen.<br />

Kraft-Wärme-Kopplung der<br />

besonderen Art<br />

Das Beispiel verdeutlicht, dass technische<br />

Maßnahmen wie etwa der Einsatz<br />

von Drehzahlregelung oder Wärmerückgewinnung<br />

noch effizienter wirken<br />

– und damit die Kosten weiter senken<br />

können –, wenn es gelingt, die<br />

Energieströme im Unternehmen sys -<br />

tem übergreifend zu vernetzen. Speziell<br />

Kompressoren & Drucklufttechnik<br />

die Kopplung mit Prozesswärme lohnt<br />

sich, da sie über das ganze Jahr hinweg<br />

den Energiebedarf reduziert.<br />

„Unsere Mitarbeiter verfügen beim<br />

Thema Energieeffizienz über sehr viel<br />

Fachwissen“, versichert <strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-<br />

Wer die Energieströme in seinem Unternehmen<br />

systemübergreifend vernetzt,<br />

kann beispielsweise mit der Verdichtungswärme<br />

der Kompressoren Duschoder<br />

Prozesswasser aufheizen.<br />

Geschäftsführer Eric Langmans. „Sie<br />

verstehen die Abläufe und Prozesse in<br />

allen industriellen Branchen und können<br />

aufgrund ihrer Erfahrung eine spezifisch<br />

abgestimmte Lösung anbieten.“<br />

Außerdem stehe im Konzern das nötige,<br />

umfangreiche Produktportfolio bereit,<br />

um anspruchsvolle Lösungen verlässlich<br />

umzusetzen – und so die Produktivität<br />

des Betreibers oder Anwenders zu<br />

steigern.<br />

DK 1/2009 5


Kompressoren & Drucklufttechnik<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> bietet Kompressoren bis<br />

40 bar Überdruck und mit Volumenströmen<br />

von bis zu 26 000 m3 pro Stunde<br />

an, womit sich jede gewünschte Anlage<br />

energetisch optimal auf den Einzelfall<br />

auslegen lässt. Hinzu kommen übergeordnete<br />

Regelungssysteme, die bis zu<br />

30 Kompressoren zusammen kontrollieren<br />

und regeln. Insbesondere lassen sich<br />

damit mehrere drehzahlgeregelte VSD-<br />

Kompressoren über den integrierten<br />

CAN-Bus aktiv regeln. Dabei werden<br />

die Maschinen nicht nur der Reihe nach<br />

an- und ausgeschaltet, sondern immer<br />

nahezu im effizientesten Arbeitspunkt<br />

betrieben. Diese Regelung ist eine Spezialität<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>, weshalb die<br />

Essener ihre Regelungen auch „Ener -<br />

gie sparsys teme“ nennen.<br />

Optimierte Druckluftversorgung<br />

verbessert CO 2-Bilanz<br />

Das hohe Einsparpotenzial besteht<br />

übrigens unabhängig davon, ob der<br />

Anwender ölgeschmierte Kompressoren<br />

bevorzugt oder eine vollständig<br />

ölfreie Druckluftversorgung umsetzen<br />

möchte. <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> hat alle Maschinenarten<br />

im Portfolio und kann daher<br />

unabhängig beraten – und betrachtet<br />

neben den reinen Energiekosten immer<br />

auch die Gesamtkosten der unterschiedlichen<br />

Systeme im Lebenszyklus. Wer<br />

seine Druckluftversorgung energetisch<br />

6 DK 1/2009<br />

ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Die VertriebsundServicemannschaft<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>s<br />

Drucklufttechnik-<br />

Sparte ist eine der<br />

größten in Deutschland.<br />

Allein im Service<br />

sind über 100 Mitarbeiter<br />

tätig (nicht alle im Bild).<br />

optimiert, kann seine Betriebskosten<br />

also massiv senken – und nebenbei die<br />

Kohlendioxid-Bilanz seines Unternehmens<br />

verbessern. Gerade zum jetzigen<br />

Zeitpunkt, da die Produktion in vielen<br />

Betrieben nicht auf vollen Touren läuft,<br />

lohnt sich ein Blick auf die Druck -<br />

lufterzeugung und angrenzende Systeme.<br />

Dafür sprechen vor allem mehrere<br />

Gründe:<br />

1. Trotz momentan moderater Energiepreise<br />

ist davon auszugehen, dass bei<br />

einem Anziehen der Wirtschaft die<br />

Kosten für Öl, Gas und Strom wieder<br />

steigen.<br />

2. Die Betriebskosten der Druck luft -<br />

erzeugung machen rund vier Fünftel der<br />

Lebenszykluskosten einer Druckluftinstallation<br />

aus; der Energiebedarf verursacht<br />

davon den Löwenanteil. Gelingt<br />

es, die Energie – in Form von Strom und<br />

Wärme – effizienter zu nutzen, dreht<br />

man direkt an der Kostenschraube.<br />

3. Vor allem, wenn eine Kompressorenanlage<br />

über mehrere Monate nicht vollständig<br />

ausgelastet ist, rächt sich eine<br />

energetisch schlechte Auslegung be -<br />

sonders. Hier sollten tragfähige Lösungen<br />

her, die – speziell bei geringer Auslastung<br />

– Strom und damit Geld sparen.<br />

Die Energiekosten mit spitzem Bleistift<br />

zu kalkulieren, lohnt sich nach<br />

Erkenntnissen von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> längst<br />

nicht mehr nur für „große“ Industrieunternehmen.<br />

Auch Kleinbetriebe und<br />

Handwerker könnten profitieren<br />

und achteten zunehmend<br />

auf die Kosten, meint Lang -<br />

mans. „Wir wollen flächen -<br />

deckend an sprechbar und noch<br />

näher am Kunden sein, als wir<br />

es ohnehin schon sind“, sagt der<br />

Manager. „Deshalb nehmen wir<br />

zum Beispiel noch weitere –<br />

wohlgemerkt: ausdrücklich von<br />

uns autorisierte – Händler in unser Vertriebsnetz<br />

auf.“ Die derzeit über 50<br />

<strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Händler werden regelmäßig<br />

geschult, um immer auf der Höhe<br />

der Technik zu sein. Bei ihnen können<br />

Kunden ihren schnellen Bedarf decken<br />

– und sich ebenso kompetent beraten<br />

lassen.<br />

Wer sich umfassend über den Stand<br />

der Drucklufttechnik informieren<br />

möchte, kann dies in einem der von<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> angebotenen Planungsund<br />

Installationsseminare tun. Bei diesen<br />

eintägigen Schulungen stellen die<br />

Experten des Herstellers alle wichtigen<br />

Ansatzpunkte zur wirtschaftlichen Auslegung<br />

und Modernisierung einer Station<br />

vor. Effizienz, Kosten und Zuverlässigkeit<br />

einer Anlage werden anhand<br />

von praxisorientierten Lösungen an -<br />

schaulich illustriert. Die Absolventen<br />

kennen am Ende des Seminartages die<br />

Stellschrauben, mit denen sie die Versorgungssicherheit<br />

einer Druckluftanlage<br />

steigern und gleichzeitig ihre Be -<br />

triebskosten senken können. Analysemöglichkeiten<br />

für Druckluftstationen<br />

sowie Tipps zur Bewertung von Angeboten<br />

runden das Seminar ab. tp<br />

i<br />

Energiesparsysteme: 601<br />

Serviceangebot: 602


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Neue Serie kleiner öleingespritzter GA-Kompressoren<br />

Mehr Luft, weniger Energie<br />

Die neuen Kompressoren der<br />

GA-Serie verbrauchen noch<br />

weniger Energie als die Vor -<br />

gängermodelle. Bei gleicher<br />

Leis tung (11 bis 30 kW) können<br />

Betreiber damit nun auf kleinere<br />

Maschinen zurückgreifen.<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> hat seine öleingespritzten<br />

Kompressoren im<br />

unteren Leistungsbereich vollständig<br />

überarbeitet und verbessert.<br />

Dazu gehören die Modelle GA 11 + -30<br />

mit fester Drehzahl sowie die drehzahlgeregelten<br />

Maschinen GA 15-30 VSD.<br />

Die Zahlen in den Typenbezeichnungen<br />

weisen auf die Leistung hin; die Kompressoren<br />

nehmen 11 bis 30 kW auf. Bei<br />

gleichen Leistungsaufnahmen wie die<br />

Vorgänger erzeugen die neuen Maschinen<br />

durchweg höhere Volumenströme.<br />

Das be deu tet, dass Betreiber nun<br />

kleinere Kom pressoren für die gleiche<br />

Anwendung einsetzen können, womit<br />

sie Energie und Geld sparen.<br />

Alle Modelle arbeiten mit hoher<br />

Energie effizienz. Durch konstruktive<br />

Weiterentwicklungen sind die möglichen<br />

Volumenströme bei den GA + -<br />

Maschinen um mindestens 7 % gestiegen,<br />

bei den drehzahlgeregelten Modellen<br />

sogar um bis zu 24 % im Vergleich<br />

zu den Vorgängermodellen.<br />

Mit Verbesserungen von 3 bis 11 %<br />

beim GA + und 11 bis 13 % bei den GA<br />

VSD finden sich die Maschinen der<br />

neuen Serie beim spezifischen Energie-<br />

bedarf – der wichtigsten Messgröße für<br />

den tatsächlichen Stromverbrauch eines<br />

Kompressors – in der Spitzengruppe<br />

moderner Maschinen wieder. Der Energieverbrauch<br />

sinkt noch weiter, wenn<br />

die Full-Feature-Versionen (FF) eingesetzt<br />

werden; bei diesen Maschinen sind<br />

die Kältetrockner bereits integriert.<br />

Besonders niedrig wird die Stromrechnung,<br />

wenn ein drehzahlgeregelter<br />

GA-VSD-Kompressor installiert wird;<br />

dieser spart gegenüber den GA + -Modellen<br />

mit fester Drehzahl anteilig um bis<br />

zu 35 %. Weiteres Sparpotenzial bietet<br />

die Möglichkeit der Wärmerückgewinnung:<br />

Bis zu 80 % der Verdichtungsenergie<br />

der Kompressoren können zu -<br />

rückgewonnen werden, um etwa Wasser<br />

oder Luft für industrielle Prozesse zu<br />

erwärmen. Dafür steht standardmäßig<br />

ein Anschluss zur Verfügung.<br />

Kleiner, ruhiger und mit<br />

besserem Steuerungskonzept<br />

Mit ihrem geringen Platzbedarf und<br />

dem niedrigen Geräuschpegel – der<br />

GA 11 + verursacht nur einen Schalldruck<br />

von 63 dB(A) – eignen sich die<br />

Verdichter speziell für kleinere, dezentrale<br />

Installationen. Mitarbeiter, die sich<br />

in der Nähe der Maschinen aufhalten,<br />

werden damit weit weniger belastet als<br />

früher. Anwendungen finden sich etwa<br />

in Werkstätten, der Montage oder Verpackung,<br />

in der Automobilindustrie, der<br />

Holzbearbeitung, der Druck- und Textilindustrie,<br />

der Baustoff- und Kunststoffherstellung,<br />

der Umformung oder<br />

Neue Kompressoren<br />

Die kleinen GA-Kompressoren sind so kompakt<br />

und leise, dass sie in unmittelbarer Nähe<br />

der Arbeitsplätze aufgestellt werden können,<br />

an denen die Druckluft benötigt wird. Das<br />

spart aufwendige Leitungsinstallationen und<br />

viel Energie.<br />

der Prozessindustrie. Da die Maschinen<br />

dort aufgestellt werden können, wo die<br />

Druckluft benötigt wird, wir nur ein<br />

kleines Leitungsnetz benötigt. Das hält<br />

den Druckabfall und damit den Energieverlust<br />

gering.<br />

Die neue, verbesserte Elektronikon-<br />

Steuerung erleichtert Bedienung und<br />

Überwachung. Spezielle Regelungsalgorithmen<br />

sparen Energie, indem sie<br />

den Kompressor stets im bestmöglichen<br />

Betriebspunkt fahren. Ein integrierter<br />

Timer hilft die Wartungsintervalle zu<br />

optimieren. Damit sinken die Betriebskosten<br />

weiter und werden etwaige Stillstandzeiten<br />

verkürzt.<br />

Auch die patentierte Saver-Cycle-<br />

Regelung spart Energie: Sie steuert<br />

sowohl die Kühlventilatoren als auch<br />

die – optional eingebauten – Kältetrock -<br />

ner. Letztere werden von der Regelung<br />

im Schwachlastbetrieb einfach abgeschaltet.<br />

tp<br />

i<br />

GA 11 + -30 (VSD): 603<br />

DK 1/2009 7


mit Blick auf<br />

den 14-fach-<br />

Schrauber und<br />

von oben in<br />

die Getriebeglocke.<br />

Fotos: Wenke Montageszene


FLEXIBLE MONTAGE<br />

Aluminiumschrauben prozesssicher im Griff<br />

Fehlerfreie Getriebe mit<br />

Mehrfachschrauber<br />

Mit zwei 14-fach- und einem 13fach-Schraubsystem<br />

montiert<br />

der Getriebespezialist ZF seine<br />

neuen 8-Gang-Automatikgetriebe.<br />

Das Besondere: Um Gewicht<br />

zu sparen, sind nicht nur die<br />

dünnwandigen Gehäuse aus<br />

Aluminium, sondern auch die<br />

Schrauben. Die Steuerungen<br />

sind so programmiert, dass<br />

nichts verkantet und Setzerscheinungen<br />

vermieden werden.<br />

Neue Maßstäbe setzen die 8-<br />

Gang-Automatikgetriebe des<br />

Automobilzulieferers ZF. Sie<br />

ermöglichen Kraftstoffeinsparungen<br />

von rund 6 % und werden in Pkw eines<br />

süddeutschen Premiumherstellers eingesetzt.<br />

Durch ihre Leichtbauweise stellen<br />

die hybridantriebtauglichen Getriebe<br />

des Typs 8HP aber auch sehr hohe<br />

Anforderungen an die Schraubtechnik.<br />

„Erstmals haben wir ein Getriebegehäuse<br />

mit allen Verschraubungen komplett<br />

in Aluminium ausgeführt“, sagt Michael<br />

Sossong, der im Saarbrücker ZF-Werk<br />

in der Abteilung Montageplanung und<br />

Prozessoptimierung unter anderem für<br />

die Schraubtechnik zuständig ist.<br />

Die ZF-Entwickler brachen bewusst<br />

mit der traditionellen Bauweise, für das<br />

Gehäuse Aluminium und für die<br />

Schraubverbindungen Stahl als Werkstoff<br />

zu wählen – um ein Maximum der<br />

von den Automobilherstellern angestrebten<br />

Gewichtseinsparung zu erreichen.<br />

Da nun auch die Schrauben aus<br />

Aluminium sind, ließ sich das nur mit<br />

der passenden Montagetechnik realisieren,<br />

die bei der neuen Montagelinie<br />

komplett von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools<br />

stammt. Denn die dünnwandigen Aluminiumdruckguss-Bauteile<br />

verlangen<br />

höchste Sorgfalt beim Verschrauben.<br />

„Simples Anziehen auf das angestrebte<br />

Drehmoment würde zu Qualitätsproblemen<br />

führen“, ist Sossong überzeugt.<br />

Montageplaner<br />

Michael Sossong:<br />

„Mit der neuen<br />

Schraubtechnik<br />

können wir ab Losgröße<br />

eins fertigen<br />

und wechselnde<br />

Getriebetypen verschrauben.“<br />

Doch mit detaillierten Schraubfallanalysen,<br />

die ZF zusammen mit <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong> durchführte, kamen die Saarbrücker<br />

den optimalen Anziehstrategien<br />

auf die Spur.<br />

Der kritische Montagefall „Ölversorgung“<br />

ist ein gutes Beispiel für die<br />

hohen Anforderungen an die Schraubtechnik.<br />

Zum Einbau der Ölpumpe in<br />

Getriebebau<br />

Über das Band läuft die auf dem Werk -<br />

stück träger fixierte Getriebeglocke unter<br />

dem 14-fach-Schrauber ein. Am tiefsten<br />

Punkt der Glocke wird das Ölversorgungsmodul<br />

montiert. Schon beim<br />

Absenken auf das Bauteil stellt sich die<br />

Schraubeinheit automatisch auf jeden<br />

Schraubfall ein.<br />

die Getriebeglocke sind nicht weniger<br />

als 14 M8er und M10er Schrauben<br />

nötig. Damit das nur schwer zugängliche<br />

Ölversorgungsmodul nicht verkantet<br />

oder Setzerscheinungen auftreten,<br />

müssen diese 14 Schrauben so gleichmäßig<br />

wie möglich angezogen werden.<br />

„Das ist mit handgeführten Einfach-<br />

Schraubspindeln unmöglich“, erläutert<br />

Michael Sossong, der darum einem 14fach-Schrauber<br />

den Vorzug gab. Dessen<br />

bis zu 2000 min -1 schnelle QST-Einbauschraubspindeln<br />

sind kreisförmig auf<br />

engstem Raum angeordnet und montieren<br />

alle 14 Innenvielzahnschrauben<br />

gleichzeitig auf ein Vor-Moment von<br />

4 Nm. Unmittelbar darauf setzt eine<br />

eingebaute Bremse die Schraubeinheit<br />

verwindungssicher fest. Erst dann<br />

schrauben die 14 Spindeln die Schrauben<br />

auf 8 Nm weiter und ziehen<br />

anschließend jede Schraube auf den<br />

jeweils gewünschten Drehwinkel fest.<br />

„Eine weitere Besonderheit ist die<br />

Variabilität des Mehrfachschraubers“,<br />

lobt Diplomingenieur Sossong, „da er<br />

alle drei Varianten des 8HP-Getriebes<br />

DK 1/2009 9


Getriebebau<br />

Pick-and-Set-Systeme unterstützen und<br />

lenken den Werker bei unübersichtlichen<br />

Montageabfolgen. Die Visualisierung am<br />

Bildschirm und die Positionskontrolle des<br />

Schraubers schließen Montagefehler aus.<br />

praktisch ohne Umrüstaufwand verschraubt.“<br />

Simultaneous Engineering<br />

sei Dank: Die enge Zu sammenarbeit<br />

von Konstruktions- und Montageabteilung<br />

schon in einem frühen Entwick -<br />

lungsstadium machte die 8HP-Getriebe<br />

ein gutes Stück montagefreundlicher.<br />

„Als sich herausstellte, dass es mehrere<br />

Varianten des Getriebes geben würde,<br />

regten wir ein einheitliches Schraubbild<br />

für alle vorgesehenen Typen an.“<br />

Flexible Fertigung<br />

für kleinste Stückzahlen<br />

Während des Absenkens der<br />

Schraub einheit stellen die integrierten<br />

Pneumatikzylinder einer Dreifachverstellung<br />

die 14 Schraubspindeln zehntelmillimetergenau<br />

auf das korrekte<br />

Lochmaß ein – in weniger als 5 s. Durch<br />

eine Codierung auf dem Werkstückträger<br />

erkennt der Mehrfachschrauber,<br />

welche 8HP-Variante ihm über das<br />

Transportband zugeführt wird. „Da -<br />

durch können wir bis auf Losgröße eins<br />

heruntergehen und problemlos ständig<br />

wechselnde Ge triebetypen verschrauben“,<br />

betont Michael Sossong. „Früher<br />

10 DK 1/2009<br />

FLEXIBLE MONTAGE<br />

hätten wir für jede einzelne Getriebevariante<br />

eine eigene Schraubstation ge -<br />

braucht.“ Die Power-Macs-Steu e -<br />

rungen ge währ leis ten einen<br />

pro zess si cheren Ab lauf,<br />

die aus ge klü gelte<br />

Mecha nik senkt<br />

den Bedarf an<br />

Mon tage tech nik<br />

um zwei Drittel.<br />

Nicht alle<br />

Mon tageschritte<br />

sind so komplex<br />

wie der An bau der<br />

Ölversorgung. Aber<br />

im merhin zwei weitere<br />

Mehrfachschrauberstationen –<br />

einen 13- und noch einen 14-fach-<br />

Schrauber – müssen die Getriebe auf<br />

ihrem Weg zur Komplettierung durchlaufen.<br />

Neben diesen 41 Spindeln, die<br />

für alle gleich artigen, sich wie der holen -<br />

den Schraubbilder eingesetzt werden,<br />

benötigt die gesamte 8HP-Linie<br />

nur noch zwölf handgeführte<br />

Schrauber. Typisch Lean Production.<br />

Drei davon sind mit einem Pick-and-<br />

Set-System ausgestattet. Auf das<br />

greife man bei der Montage von<br />

Anbauteilen zurück, denn deren<br />

Schraubbilder wechselten häufig,<br />

und so bleibe man in der Fertigung<br />

variabel, sagt Michael Sossong.<br />

Dieses ebenfalls von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

ge lieferte Sys tem unterstützt und<br />

lenkt den Werker bei unübersichtlichen<br />

Schraubabfolgen, sogenannten<br />

„Jobs“. Ein Bildschirm über den<br />

Pick-and-Set-Stationen zeigt das je -<br />

weils aktuelle Bauteil und durch<br />

optische Signale die nächste<br />

Schraubstelle an. Sobald der Werker<br />

diese mit dem in einer Lineareinheit<br />

fixierten Schraubspindel angefahren<br />

und ordnungsgemäß verschraubt hat,<br />

Das Wichtigste<br />

Die Power-Macs-Controller<br />

lassen sich so programmieren, dass<br />

sie auch die Aluminium-Schrauben prozesssicher<br />

montieren.<br />

Alle Verschraubungsdaten werden<br />

gespeichert und lassen sich für die Rück -<br />

verfolgung später abrufen.<br />

Die richtige Anziehstrategie vermeidet<br />

Setzerscheinungen und<br />

dass die Bauteile ver-<br />

kanten.<br />

springt dieser Schraubpunkt im Display<br />

auf Grün und die nächste Schraubposition<br />

blinkt auf. Dass die Schraubersteuerung<br />

das Werkzeug<br />

nur an der kor rekten<br />

Schraub stelle frei -<br />

gibt, schließt Mon -<br />

tage fehler aus.<br />

Alle Schraubdaten<br />

werden dokumentiert<br />

und von<br />

der Linien-SPS<br />

mit der Getriebenummer<br />

verheiratet.<br />

Alles ist vernetzt, der<br />

gesamte Schraubprozess<br />

überwacht. hw<br />

i<br />

QST-Mehrfachschrauber +<br />

Power Macs: 604


In der Fertigung von sicherheitsrelevanten<br />

Ventilen für Baumaschinen<br />

setzt Bucher Hydraulics<br />

auf Tensor-Schraubtechnik. Eingebaut<br />

in einen verfahrbaren<br />

Lineararm, erreicht der Schrauber<br />

mehrere Arbeitsplätze.<br />

Die Bucher Hydraulics AG im<br />

schweizerischen Neuheim hat<br />

zwei Montagearbeitsplätze mit<br />

einem einzigen elektrisch gesteuerten<br />

Schraubwerkzeug ausgestattet und dabei<br />

die Produktivität gesteigert: In der Mitte<br />

des Montagetisches wurde eine Schiene<br />

FLEXIBLE MONTAGE<br />

Handbuch: Beurteilung von Elektro- und Druckluftwerkzeugen<br />

Ergonomie zahlt sich aus<br />

Gute Ergonomie am Arbeitsplatz<br />

zahlt sich aus. Sie steigert die<br />

Leistungsfähigkeit und Motivation<br />

der Mitarbeiter, verbessert die Produktqualität<br />

und senkt die Arbeitskos -<br />

ten. Allerdings ist es schwierig, die<br />

Ergonomie der eingesetzten Werkzeuge<br />

zu beurteilen. Das Standardwerk „Ergonomie<br />

bei Handwerkzeugen“ liefert<br />

eine einheitliche Bewertungsmethode<br />

sowie schnelle, praxisbezogene Nachschlagemöglichkeiten.<br />

Das von <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong> Tools herausgegebene Buch ist<br />

jetzt in der zweiten, komplett überarbei -<br />

te ten Auflage er schienen und kostenlos<br />

erhältlich.<br />

Eine große Hilfe ist das Handbuch<br />

für Unternehmer oder Betriebsleiter, die<br />

sich erstmals ausführlich mit dem<br />

Thema be schäftigen, aber auch für alle<br />

anderen, die sich bezüglich der Ergonomie<br />

von Werkzeugen nicht mehr auf ihr<br />

Bauchgefühl verlassen wollen. Es enthält<br />

eine konkrete Anleitung, anhand<br />

derer sich alle wichtigen Kraftwerkzeuge<br />

quantifizierbar beurteilen lassen: von<br />

den unterschiedlichsten Schrauberarten<br />

und Bohrmaschinen über Schleifmaschinen<br />

hin zu Niet- und Meißelhämmern.<br />

Dabei orientiert es sich am neues -<br />

ten Stand der Technik und berücksichtigt<br />

die aktuellsten Normen und Verord-<br />

Verfahrbarer Schrauber<br />

fixiert, auf der ein SML-Linear arm läuft.<br />

Der darin eingespannte Tensor-S9-<br />

Elektroschrauber von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> kann<br />

jeden Punkt auf dem Tisch beiderseits<br />

der Schiene anfahren. Ein Pneumatikzylinder<br />

hält das Werkzeug gewichtslos in<br />

der Schwebe.<br />

Montiert werden Sicherheitsventile<br />

für Hydraulikkrane oder -bagger, die bis<br />

zu 580 bar Druck aushalten und absolut<br />

leckagefrei bleiben müssen. Besonders<br />

kritisch ist das Einschrauben der sogenannten<br />

Regelachsen. Das sind aufeinander<br />

eingeschliffene Buchsen mit minimalem<br />

Spiel. Werden sie durch ein zu<br />

hohes Eindrehmoment plastisch verformt,<br />

ist das Bauteil nur noch Schrott.<br />

Lese-Tipp/Zulieferer<br />

nungen. Die wichtigsten Ergonomiefaktoren<br />

sind Griffkonstruktion, körperliche<br />

Belastung und Einsatzbedingungen,<br />

Gewicht, Temperatur, Reaktionsmomente,<br />

Vibrationen, Lärm sowie Staubund<br />

Ölbelastung. Für jeden Faktor gelten<br />

je nach Werkzeugart unterschiedliche<br />

Gewichtungsfaktoren, mit denen<br />

sich anhand spezieller Formeln letztlich<br />

die „Gesamtergonomie“ für jedes einzelne<br />

Werkzeug berechnen lässt. tp<br />

i<br />

Handbuch Ergonomie: 605<br />

Früher wurde mit Akku- oder Druck -<br />

luftschraubern vormontiert, dann das<br />

Endmoment in Handarbeit aufgebracht<br />

und mit Präzisions-Drehmomentschlüsseln<br />

überprüft – zu aufwendig für die<br />

inzwischen hohen Stückzahlen.<br />

Der Tensorschrauber dagegen montiert<br />

feinfühlig, exakt und meldet alle<br />

Fehler. Seine Steuerung kann bis zu 250<br />

Parameter sätze verwalten (Bucher nutzt<br />

13), und er kann praktisch alle Schraubaufgaben<br />

von 28 bis 270 Nm bewältigen.<br />

Buchers scharfe Drehmomenttoleranzen<br />

von ± 4 % werden problemlos<br />

eingehalten. Und: Die ohnehin geringe<br />

Fehlerquote ist dank des Tensors fast auf<br />

Null gesunken. hw<br />

i<br />

Tensor S9: 606<br />

SML-Lineararm: 607<br />

DK 1/2009 11


Fotos: Jochen Stapel; Corban; Preuß<br />

Dass aufwendige Schraubtechnik<br />

nicht unbedingt platzraubende<br />

Schaltschränke voraussetzt,<br />

zeigt die A4-Fertigung bei Audi.<br />

Kompakte Power-Focus- und<br />

Power-Macs-Steuerungen kommen<br />

auf kleinstem Raum unter.<br />

Bei Bedarf lässt sich die Produktion<br />

flexibel umbauen.<br />

Fläche ist kostbar“, sagt Wolfgang<br />

Rockenberger, Leiter Schraubcenter<br />

für die Fertigung der<br />

Typen A4 und A6 bei der Audi AG in<br />

Neckarsulm. „Als wir die vorhandene<br />

Halle für den Serienstart im Herbst<br />

2007 vorbereiteten, mussten wir um<br />

jeden Quadratmeter Fläche ringen – da<br />

haben wir auf platzraubende Schaltschränke<br />

gern verzichtet.“ Das konnte<br />

der Automobilbauer auch, denn die<br />

Power-Focus- und Power-Macs-Steue-<br />

12 DK 1/2009<br />

Audi: Modulare Steuerungen machen Umbau schnell und flexibel<br />

Mit Sicherheit flexibel<br />

rungen für die Schraubtechnik von <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong> Tools benötigen so gut wie keine<br />

Stellfläche. Als Stand-alone-Lösungen<br />

lassen sie sich ohne großen Aufwand<br />

leicht an jeder Station unterbringen.<br />

Auch wenn bei Änderungen Teile der<br />

Fertigung umgebaut werden, zeigt sich<br />

die Technik flexibel. „Müssten wir dann<br />

die Schaltschränke versetzen, bedeutete<br />

das einen gigantischen Mehraufwand“,<br />

betont der Experte. Entsprechend hoch<br />

wären die Kosten. „Einen Power Focus<br />

oder Power Macs umzuhängen, ist<br />

dagegen kein Problem.“<br />

Das modulare Konzept der Controller,<br />

insbesondere der neuen 4000er Baureihen,<br />

unterstützt Anwendungen von<br />

der handgehaltenen Ein-Schrauber-<br />

Lösung bis zum fest eingebauten Mehrfach-Schraubsystem.<br />

Selbst die sicherheitskritischen<br />

A-Verschraubungen in<br />

der Automobilindustrie lassen sich prozesssicher<br />

beherrschen. Für Wolfgang<br />

Rockenberger versteht es sich daher von<br />

selbst, dass dafür nur gesteuerte Schrau-<br />

Mit einem Blick auf das Werkzeug kann der Werker<br />

den Status der Verschraubung erfassen. Sollte eine<br />

N.i.O.-Meldung einen Fehler anzeigen, kann dieser<br />

direkt „im Takt“ behoben werden.<br />

ber der Prozesssicherheitsstufe 4 eingesetzt<br />

werden. Die Einbauspindeln der<br />

Serien ETX und QST von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

erfüllen diese Anforderungen, und unter<br />

den handgehaltenen Werkzeugen eignen<br />

sich dafür speziell die S- und ST-Tensoren,<br />

die ebenfalls mit den 4000er<br />

Schraubcenter-<br />

Leiter Wolfgang<br />

Rocken berger:<br />

„Die Motoren der<br />

Tensorschrauber<br />

werden im Be -<br />

trieb zwar warm,<br />

aber nicht heiß.“<br />

Controllern zusam menarbeiten. „Die<br />

Tensoren sind nicht nur extrem genau,<br />

sondern auch sehr schnell und ergonomisch<br />

in der Handhabung“, fährt er fort.<br />

Zur Dokumentation werden alle<br />

Daten von den Steuerungen über ein<br />

standardisiertes XML-Protokoll an die<br />

übergeordneten Systeme weitergeleitet.


Die Software dazu wurde von Synatec<br />

programmiert. Zusammen mit der<br />

Kennnummer des jeweiligen Fahrzeugs<br />

speichern die Neckarsulmer neben<br />

Drehmoment und Drehwinkel<br />

auch Datum, Uhrzeit und<br />

Status. Dies ermög-<br />

licht neben der Prozessüberwachung<br />

eine spätere Ana -<br />

lyse und Rück -<br />

verfolgung.<br />

Damit alle<br />

Steu erungen die<br />

korrekten Schraubprogramme<br />

wählen,<br />

wird an jeder Station die<br />

Kennnummer des je weili -<br />

gen Fahrzeugs über einen RFID-<br />

Transponder an der Motorhaube ausgelesen.<br />

„Zusätzlich lässt sich über<br />

Schraubfallnummern in den Steuerungen<br />

das passende Programm mit den<br />

richtigen Parametern aktivieren“, erläutert<br />

Rockenberger. „Denn an Cabrios<br />

sind zum Teil andere Verschraubungen<br />

nötig als an einer Limousine, an einem<br />

Frontantrieb andere als beim Quattro,<br />

und selbst bei Rechts- und Linkslenkern<br />

gibt es Unterschiede.“<br />

Die geeigneten Parameter ermittle<br />

man schon bei der Montage der ersten<br />

Prototypen in der Vorserie. Die Spezialisten<br />

des Schraubcenters prüfen dort<br />

zunächst, ob sich die Ergebnisse der<br />

CAD-Simulation zur Zugänglichkeit<br />

bestätigen, ob die Fügeachsen fluchten<br />

oder beispielsweise die Winkelköpfe<br />

der geplanten oder vorhandenen<br />

Schrauber passen. Anschließend inter -<br />

essiert man sich vor allem für die<br />

Schraubfallhärte, um die Werkzeuge<br />

entsprechend anzusteuern. Die Standard-Parametrierung<br />

vor der Inbetriebnahme<br />

übernehmen erfahrene <strong>Atlas</strong>-<br />

Das Wichtigste<br />

Die Stand-alone-Controller<br />

Power Macs und Power Focus benötigen<br />

kaum Fläche, keinen Schaltschrank<br />

und lassen sich einfach umhängen.<br />

Moderne Motoren halten die Schraubertemperatur<br />

niedrig, so dass die Werker<br />

gerne mit den Werkzeugen arbeiten.<br />

Sicherheitskritische Verschrau -<br />

bungen lassen sich prozess -<br />

sicher durchführen.<br />

FLEXIBLE MONTAGE<br />

<strong>Copco</strong>-Techniker, die auch bei der Prozessoptimierung<br />

unterstützen.<br />

Alle handgehaltenen Schrauber und<br />

Einbauspindeln werden bei Audi einmal<br />

im Jahr gewartet, vorbeugend<br />

in stand ge setzt und auf<br />

ihre Maschinen fähig -<br />

keit hin untersucht.<br />

„Außer dem über -<br />

prü fen wir alle<br />

hand gehal tenen<br />

Schrau ber alle 15<br />

Arbeitstage an -<br />

hand einer Fün fer-<br />

Stichprobe“, er klärt<br />

Wolfgang Rocken ber -<br />

ger. Damit stelle man<br />

si cher, dass die Werkzeuge<br />

ordnungsgemäß funktionierten. „In<br />

einem bestimmten Zyklus ermitteln wir<br />

auch an den Fahrzeugen die Nachzieh-<br />

Momente.“<br />

Eine pfiffige Lösung haben sich die<br />

Audi-Schraubspezialis ten für die Einbauspindeln<br />

einfallen lassen. Hier grei-<br />

In diesem September erscheint der Entwurf<br />

der Richtlinie VDI/VDE 2862, die sich der Produktsicherheit<br />

in der Schraubmontage widmet.<br />

Sie soll Mindestanforderungen beim<br />

Einsatz von Schraubsystemen und -werkzeugen<br />

in der Automobilindustrie definieren.<br />

Die Schraubmontage ist eines der am weitesten<br />

verbreiteten Montageverfahren in<br />

vielen Industriebereichen. Dabei werden<br />

Teile gefügt, die gegebenenfalls hohe Sicherheitsanforderungen<br />

erfüllen müssen. Die<br />

Richtlinie VDI/VDE 2862 definiert Schraubfallklassen<br />

für die Automobilindustrie und stellt<br />

eine technologieübergreifende Grundlage für<br />

den Einsatz von Schraubsystemen und<br />

-werkzeugen bereit. Definiert werden Mindestanforderungen<br />

an die verwendeten<br />

Montagewerkzeuge, so dass sich ein Leitfa-<br />

Automobilindustrie<br />

Ergnomisch platziert, sind alle Werkzeuge<br />

leicht zu erreichen. Die zugehörigen<br />

Steue rungen (im Hintergrund) können<br />

flexibel und schnell umgehängt werden.<br />

fen sie auf zwei BLM-Messbänke von<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> zurück. „Eine ist mit einem<br />

Ausleger ausgerüstet, an dessen Ende<br />

wir mehrere Messzellen befestigen können“,<br />

sagt Rockenberger, „damit lässt<br />

sich jedes handgeführte System vor Ort<br />

schnell und einfach überprüfen.“ co<br />

i<br />

Tensor S/ST + Power Focus: 608<br />

ETX-Spindeln + Power Focus: 609<br />

QST-Spindeln + Power Macs: 610<br />

VDI/VDE 2862: Produktsicherheit in der Schraubmontage<br />

den für die Auswahl entsprechender<br />

Schraubwerkzeuge/Schraub systeme ergibt.<br />

Erreicht werden sollen:<br />

eine eindeutige Klassifizierung der<br />

Schraubfälle in Kategorien,<br />

eine Definition der Mindestanforderungen<br />

an die Schraubwerkzeuge/Schraubsysteme<br />

für die jeweilige Kategorie,<br />

eine Definition der Mindestanforderungen<br />

für die Fehlerentdeckung innerhalb der<br />

jeweiligen Kategorie.<br />

Die angegebenen Mindestanforderungen<br />

sind allgemeingültig und lösungsunabhängig,<br />

das heißt nicht an bestimmte Systemstrukturen,<br />

Schraubkonzepte oder Aufbautechnologien<br />

gebunden. Die Richtlinie VDI/VDE 2862<br />

richtet sich an Hersteller und Anwender von<br />

Schraubtechnik sowie an Konstrukteure.<br />

DK 1/2009 13


Fotos: Schöppl, Weser-Metall<br />

Recycling<br />

Mit einer Niederdruck-Druckluftstation<br />

aus sechs drehzahlgeregelten,<br />

ölfrei verdichtenden<br />

Turbo-Kompressoren senkt die<br />

Bleihütte der Weser-Metall<br />

GmbH ihre Energiekosten um<br />

jährlich über eine halbe Million<br />

Euro. Die Anlagensteuerung<br />

zieht als Führungsgröße den<br />

Volumenstrom heran und nicht,<br />

wie sonst üblich, den Druck.<br />

ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Blei-Recycling mit volumenstromgeregelter Niederdruck-Anlage<br />

Turbos sparen bis zu<br />

600 000 Euro jährlich<br />

Blick in die Druckluftstation<br />

mit den sechs direkt nebeneinander<br />

aufgereihten Kompressormodulen<br />

der Bauart<br />

ZB 100 VSD und ZB 160 VSD.<br />

500 000<br />

bis 600 000<br />

Euro an Energiekosten<br />

sparen wir pro Jahr mit unserer<br />

neuen Druckluftstation“, sagt Timo<br />

Tesch, der als Leiter Konstruktion/<br />

Verfahrens technik/Nebenbetriebe bei<br />

der Weser-Metall GmbH in Nordenham<br />

unter anderem für den Neubau der<br />

Druckluftversorgung zuständig ist.<br />

Weser-Metall ist auf das Recycling von<br />

Blei vor allem aus Akkumulatorenschrott<br />

und Batteriepaste spezialisiert.<br />

Clou der Druckluftstation mit insgesamt<br />

sechs neuartigen ölfreien Niederdruck-<br />

Turbokompressoren der drehzahlgeregelten<br />

Bauart ZB VSD (Variable Speed<br />

Drive) von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> ist ihre Be -<br />

triebs weise. Denn anstatt druckgeregelt,<br />

wie normalerweise üblich, arbeitet sie<br />

volumenstromgeregelt. Und das in<br />

einem Bereich zwischen 1500 und<br />

10 000 Nm3 (Norm-Kubikmeter) pro<br />

Stunde mit bis zu 1,95 bar Betriebsüberdruck.<br />

Die Luft der Turbos wird in der Bleihütte<br />

dreischichtig rund um die Uhr als<br />

Prozess- und Nachverbrennungsluft<br />

benötigt. Die Prozessluft wird zusammen<br />

mit Erdgas und Sauerstoff durch<br />

eine in die Schmelze eingetauchte<br />

Lanze geblasen und hält den metallurgischen<br />

Prozess im Badschmelzofen in<br />

Gang. Das Problem dabei: Der Gegendruck<br />

an der Lanzenspitze schwankt.<br />

„Um aber den metallurgischen Prozess<br />

sicher im Griff zu haben, ist es für uns<br />

Ein Mitarbeiter der Weser-Metall misst<br />

die Temperatur am Schlackenstich des<br />

Badschmelzofens.<br />

unbedingt notwendig, dass wir jederzeit<br />

sicher einen bestimmten konstanten<br />

Volumenstrom zur Verfügung stellen<br />

können“, sagt Diplomingenieur Tesch,<br />

„auch und gerade wenn sich die<br />

Betriebsbedingungen manchmal sehr<br />

schnell ändern.“ Unter Umständen sind<br />

dann schlagartig bis zu 3000 Nm 3 weniger<br />

oder mehr Volumenstrom gefordert.<br />

Als die Nordenhamer Bleihütte 1996<br />

vom bis dato praktizierten koksbefeuerten<br />

Schachtschmelzofenverfahren auf<br />

das wesentlich umweltfreundlichere<br />

erdgasbefeuerte Badschmelzofenverfahren<br />

umstieg, wurde zunächst ein<br />

zweistufiger Turboverdichter installiert<br />

– geregelt via Abblaseventil. Mit dieser<br />

„Energievernichtungsmaschine“ sei<br />

aber mit dem Ansteigen der Energiepreise<br />

die Schmerzgrenze überschritten<br />

worden, klagt Tesch. „Wir wussten, es<br />

gibt bessere Technologien zur Druck -<br />

lufterzeugung.“ Die beste für diesen<br />

Zweck fand man schließlich in den<br />

damals nagelneuen ZB-Turbokompressoren<br />

mit VSD-Direktantrieb von <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong>. Das Problem für Weser-Metall:


Es gab noch kei -<br />

nerlei Re fe ren -<br />

zen für der artige<br />

An wen dungen.<br />

Zwar wa ren seinerzeit<br />

bereits ZB-<br />

Turbos beispielsweise<br />

in Klärwerken im Einsatz,<br />

doch immer nur druck- und<br />

nicht volumenstromgeregelt.<br />

Risikobereitschaft<br />

sichert Vorreiterrolle<br />

Trotz der fehlenden Referenzen habe<br />

man sich schließlich für diese Technologie<br />

entschieden, fährt Tesch fort; denn<br />

hier sah man die mit Abstand besten<br />

Möglichkeiten zur Energieeinsparung.<br />

„Um Vorreiter zu sein, muss man<br />

manchmal auch ein Risiko eingehen.“<br />

Das teilte man sich mit <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>.<br />

Denn die Projektingenieure der Essener<br />

erarbeiteten gemeinsam mit den Weser-<br />

Metall-Verantwortlichen das Konzept<br />

für den Aufbau der neuen Druckluft -<br />

station.<br />

Das Wichtigste<br />

Drehzahlgeregelte ZB-Turbokompressoren<br />

halten den Energie -<br />

bedarf minimal.<br />

Geregelt werden alle Kompressoren<br />

zusammen, abhängig vom benötigten<br />

Volumenstrom. Dieses Konzept wurde erst -<br />

malig umgesetzt.<br />

Pro Jahr spart Weser-Metall<br />

Energiekosten von rund einer<br />

halben Million Euro.<br />

ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Das Resultat ist die heutige Lösung,<br />

in der ausschließlich drehzahlgeregelte<br />

Kompressoren arbeiten. Die Prozessluft<br />

liefern jetzt vier Turbos der Bauart ZB<br />

160, die Nachverbrennungsluft kommt<br />

von zwei ZB 100 VSD. Ihr Zusammenspiel<br />

regelt eine übergeordnete Steuerung,<br />

die auch einen ausgeglichenen<br />

Betrieb der Maschinen sicherstellt und<br />

an das Prozessleitsystem des Badschmelzofens<br />

angebunden ist. Befragt<br />

zu den größten Vorteilen der neuen ZB-<br />

Kompressoren ge gen über der<br />

Vorgängeranlage, nennt<br />

Timo Tesch vier Punkte:<br />

drastische Energieeinsparungen,<br />

die kompakte<br />

Modulbauweise<br />

der Anlage,<br />

den ver schleiß -<br />

armen, öl frei en Be -<br />

trieb der Kompressoren<br />

sowie<br />

die geringe Lärmentwicklung.<br />

Teschs Fazit: „Die neue Druckluftanlage<br />

ist jetzt so flexibel, leistungsbereit<br />

und bedienungsfreundlich, dass sie<br />

unsere zugegeben hohen Ansprüche<br />

erfüllt. Eine derartige Anlage ist meines<br />

Wissens weltweit einzigartig.“ Beide<br />

Seiten, Weser-Metall und <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>,<br />

seien ein hohes Risiko eingegangen,<br />

indem sie Neuland betreten hätten.<br />

Doch habe es schließlich ein Happyend<br />

gegeben, auf das alle Beteiligten stolz<br />

sein dürften. „Und der Spaß, den einem<br />

der Aufbau so einer Pilotanlage bereitet,<br />

ist sowieso unbezahlbar“, schmunzelt<br />

Timo Tesch. ts<br />

i<br />

ZB-Turbokompressoren: 611<br />

Recycling/Neue Kompressoren<br />

Energiebedarf = 0<br />

Einen rechnerischen Energieverbrauch von<br />

Null bescheinigt der TÜV den Kompressoren<br />

der ZR-Baureihe von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> unter be -<br />

stimmten Einsatzbedingungen. Denn die wassergekühlten,<br />

ölfrei verdichtenden Kompressoren<br />

verfügen über ein integriertes Wärmerückgewinnungssystem,<br />

mit dem sich bis zu<br />

100 % der aufgewendeten elektrischen Energie<br />

in Form von Warmwasser zurückgewinnen<br />

lassen. „Carbon Zero“ nennt <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> die<br />

Baureihe daher. Die Maschinen eignen sich<br />

für Unternehmen mit hohem Warmwasserund<br />

Dampfverbrauch, wie etwa Betriebe der<br />

Nahrungsmittel- und Getränke-, Molkerei-,<br />

Zellstoff- und Papier-, Pharma-, Chemie- und<br />

Petrochemie-, Kraftwerk-, Reinraum- und Textilbranche.<br />

Sie alle können mit den ZR-Kompressoren<br />

über die Wärmerückgewinnung er -<br />

heblich Energie sparen und Druck luft gewissermaßen<br />

gratis<br />

erzeugen.<br />

Der TÜV überwachte<br />

Anfang<br />

des Jahres die<br />

Typenprüfung der<br />

Schraubenkompressoren<br />

ZR 55-<br />

750. Das Prüfverfahren<br />

umfasste<br />

Echtzeitmessungen der aufgenommenen elektrischen<br />

Leistung und der Leistungsabgabe in<br />

Form von Warmwasser. Der Vergleich beider<br />

Messwerte ergab, dass unter bestimmten Einsatzbedingungen<br />

(Temperatur von 40 °C und<br />

relative Feuchtigkeit von 70 %) Wärmeenergie<br />

in Höhe der aufgenommenen elektrischen<br />

Energie zurück gewonnen werden kann.<br />

Während ein „Carbon Zero“-Kompressor in<br />

Betrieb ist, wird die gesamte aufgewendete<br />

elek trische Ener gie in Wärme umge wan delt.<br />

Die Her aus for derung be steht darin, die von<br />

allen Komponenten abgegebene Wärme zu<br />

nutzen. Das integrierte Wärmerückgewinnungssystem<br />

verfügt über einen Kühlwasserkreislauf,<br />

der die Wärme zur Erzeugung von<br />

90 °C warmem Wasser verwendet. Dieses<br />

erwärmte Wasser können Betriebe etwa zum<br />

Beheizen von Räumen oder zum Duschen verwenden.<br />

i<br />

Carbon-Zero-Kompressoren: 612<br />

DK 1/2009 15


Fotos: Corban, Pixelio/Ute Bibow (je 1)<br />

Textilindustrie<br />

Mit der energiesparenden, übergeordnetenKompressorenregelung<br />

ES 130 V senkte der Faserspezialist<br />

Kelheim Fibres den<br />

spezifischen Energieverbrauch<br />

der Drucklufterzeugung um mehr<br />

als ein Drittel. Das Unternehmen<br />

betreibt vier Kompressoren,<br />

davon einen drehzahlgeregelten.<br />

Die umweltfreundlichen Viskosefasern<br />

lassen sich so noch energieeffizienter<br />

herstellen.<br />

Ohrenstäbchen wachsen nicht<br />

auf Eukalyptusbäumen. Aber<br />

die schnellwachsenden Bäume<br />

16 DK 1/2009<br />

ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Energiesparsystem senkt Verbrauch um ein Drittel<br />

Grüne Druckluft für<br />

natürliche Produkte<br />

liefern die Zellulose für die<br />

Watte, die den Gehörgang<br />

pflegt. Nahe dem Donaudurchbruch<br />

in Weltenburg<br />

erzeugt die Kelheim Fibres<br />

GmbH aus dem Zellstoff<br />

jährlich rund 75 000 t Vis -<br />

kosefasern – unter anderem<br />

für Hygieneprodukte, Teebeutel,<br />

medizinische OP-<br />

Kleidung und Geldscheine.<br />

Geld spielt bei der Faserproduktion eine<br />

wichtige Rolle, denn um das Material zu<br />

spinnen und bei der Textilverwendung<br />

zu weben, wird eine große Menge<br />

Druck luft benötigt. Und die ist teuer.<br />

„Rund 30 Millionen Normkubikmeter<br />

erzeugen wir pro Jahr“, berichtet Chris -<br />

tian Listl, der als Meister bei Kelheim<br />

Fibres unter anderem für die Kompressorenanlage<br />

verantwortlich ist. „Wir<br />

suchen deshalb ständig Wege, den Energieverbrauch<br />

weiter zu reduzieren.“<br />

Einen Weg gefunden haben die Fa -<br />

serspezialisten mit dem nachrüstbaren<br />

Energieoptimierungssystem ES 130 V<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>. Insbesondere im<br />

Ein ölfrei verdichtender Schraubenkompressor<br />

ZR 315 VSD liefert den Löwenanteil<br />

der Druckluft für die Herstellung von<br />

Viskosefasern. Die Drehzahl regelung<br />

passt den Volumenstrom schnell dem<br />

Bedarf an und reduziert deutlich die Zahl<br />

der Starts und Stopps der zusätzlichen<br />

drei Festdrehzahlkompressoren.<br />

Zusammenspiel mit einem drehzahlgeregelten<br />

Verdichter – in Kelheim ein<br />

ZR 315 VSD (Variable Speed Drive) –,<br />

erzeugt diese übergeordnete Regelung<br />

pro Stunde im Mittel 3500 Normkubikmeter<br />

mit einem Druck von 6,5 bar<br />

deutlich energieeffizienter als früher.<br />

„Wir konnten den Energieverbrauch um<br />

mehr als ein Drittel senken“, erläutert<br />

Christian Listl. Habe man zuvor pro<br />

Kubikmeter 0,1425 kWh Energie benötigt,<br />

seien es mit der neuen Anlage nur<br />

noch 0,0882 kWh. Zudem arbeiteten<br />

alle Trockner über die Warmluftregeneration<br />

ohne Verluste.<br />

Übergeordnete Regelung ist<br />

auch nachträglich sinnvoll<br />

Das Energiesparsystem ES 130 V<br />

regelt heute vier ölfrei verdichtende<br />

<strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Kompressoren, neben dem<br />

ZR 315 VSD sind dies drei weitere, die<br />

bereits zuvor im Einsatz waren: zwei<br />

ZR 3 sowie ein ZR 200 (alle drei mit


fester Drehzahl).<br />

Über den CAN-<br />

Bus wird „aktiv“<br />

geregelt, das heißt,<br />

das System geht auf<br />

relevante regelungstechnische<br />

Parameter ein. Diese Besonderheit<br />

des <strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Systems führt<br />

dazu, dass jeweils die passendsten<br />

Maschinen kombiniert werden und<br />

damit der drehzahlgeregelte Verdichter<br />

immer im effizientesten Arbeitspunkt<br />

betrieben wird.<br />

Für die Kelheimer ist dies besonders<br />

wichtig. „Denn das Anblasen beim<br />

Spinnen, die vielen Schaltprozesse<br />

sowie das Nachdrücken und Spülen von<br />

Leitungen führen zu einem stark<br />

schwankenden Druckluftbedarf“, erläutert<br />

Meister Listl. Dennoch könne man<br />

nun ein sehr enges Druckband mit einer<br />

Druckdifferenz von nur 0,1 bar einstellen.<br />

Das bedeutet, dass die Kompressorenanlage<br />

den sich ständig verändernden<br />

Volumenstrom stets mit einem<br />

Das Wichtigste<br />

Das übergeordnete Energiesparsystem<br />

senkt den Energieverbrauch<br />

und regelt alle Kompressoren<br />

aktiv. Diese werden dadurch am jeweils<br />

optimalen Arbeitspunkt betrieben.<br />

Sind bereits mehrere Kompressoren vorhanden,<br />

lässt sich ein Energiespar sys tem<br />

auch nachrüsten, bei schwankendem<br />

Volumenstrom idealerweise zusam-<br />

men mit einem drehzahlgeregelten<br />

Kompressor.<br />

ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Druck zwischen 6,45 und<br />

6,55 bar bereitstellt –<br />

früher lag die Druck -<br />

differenz bei gut<br />

1 bar. Diese Über -<br />

ver dichtung kos -<br />

tete Geld, das<br />

Kelheim Fibres<br />

heute spart.<br />

„Auch bei Neuanschaffungenwerden<br />

wir wieder <strong>Atlas</strong>-<br />

<strong>Copco</strong>-Maschinen wäh -<br />

len, weil sich diese beson -<br />

ders einfach in die übergreifende<br />

Regelung des Energiesparsystems integrieren<br />

lassen – alles ist bereits an Bord,<br />

Plug-and-play genügt“, er gänzt Listl.<br />

Das erleichtert die Installation erheb -<br />

lich, wenn gleich das ES 130 V prinzipiell<br />

in der Lage ist, auch Fremdkompressoren<br />

zu steuern – in der T-Variante<br />

sogar zusammen mit Turboverdichtern.<br />

Zusammen mit dem Energiesparsys -<br />

tem installierte <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> auch die<br />

Fernüberwachung und -diagnose der<br />

Druckluftversorgung über die Lösung<br />

Air-Connect (siehe auch den Beitrag auf<br />

Seite 33). Von seinem PC aus – prinzipiell<br />

aber auch über jeden anderen<br />

Computer – kann Christian Listl über<br />

das lokale Netzwerk (In tranet) sämtliche<br />

Meldungen des ES-Systems und der<br />

Kompressoren auf einen Blick erfassen.<br />

Auch weitere An lagenteile wie die<br />

Adsorp tions trock ner sind eingebun den,<br />

so dass sich die Druck luftqualität (etwa<br />

die Druck taupunkte) bequem bewerten<br />

lässt. „Das erleichtert mir die Arbeit<br />

enorm, insbesondere bei den langen<br />

Wegen auf unserem weitläufigen Gelände.“<br />

Bei Störungen habe man es nun<br />

leichter, sehe am PC alle wichtigen In -<br />

formationen und bekomme gleichzeitig<br />

auf Wunsch telefonische Unterstützung.<br />

Die Wartung der Kompressoren führt<br />

übrigens ein <strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Mitarbeiter<br />

einmal pro Jahr durch. Theoretisch<br />

würde sich auch eine Premium-Instandhaltungsvereinbarung<br />

rechnen, die<br />

neben den regelmäßigen Wartungsbesuchen<br />

auch die kostenlose Beseitigung<br />

jeglicher Schäden umfasst, inklusive<br />

der kompletten Generalüberholung. „Da<br />

unsere Druckluftanlage aber genügend<br />

Redundanz bietet, übernimmt unser<br />

Personal kleinere Instandhaltungsarbeiten<br />

selbst“, sagt Listl abschließend. Zu -<br />

dem seien die <strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Verdichter<br />

sehr langlebig. „Einen Verdichterblock<br />

hatten wir sogar 60 000 Stunden im Einsatz.“<br />

co<br />

i<br />

Textilindustrie<br />

Kelheim Fibres erzeugt seine Druckluft heute weit effizienter als früher.<br />

Für 1 Nm 3 fließen nur noch 0,0882 kWh Strom durch die Zähler, vor der<br />

Einführung der neuen Regelung waren es 0,1425 kWh. Die Ersparnis<br />

beträgt also gut 38 %.<br />

ZR 315 VSD: 613<br />

Energiesparsystem ES 130 V: 614<br />

DK 1/2009 17


Keine Angst vor der nächs -<br />

ten Stahlknappheit: Mit<br />

dem nachwachsenden<br />

Baustoff Holz können<br />

Spezialis ten wie Wiehag<br />

bis zu 200 m frei überspannen<br />

und ästhetisch<br />

anspruchsvolle Ideen<br />

umsetzen.<br />

Als weltweit erstes Unternehmen<br />

dreht Wiehag beim Tragwerkbau<br />

aus Holz bis zu 80 cm<br />

lange Schrauben drehmomentgesteuert<br />

ein. Insbesondere<br />

Stahlverbinder lassen sich so<br />

prozesssicher mit dem Holz verschrauben,<br />

ohne dass die<br />

Schraubenköpfe abreißen. Die<br />

Produktivität steigt enorm.<br />

18 DK 1/2009<br />

Ingenieurholzbau: Wuchtige Holzträger drehmomentgesteuert montiert<br />

80-cm-Schrauben für Messe-Dach<br />

Selbst Experten wissen über die<br />

statischen Qualitäten von Trägersystemen<br />

aus Holz relativ<br />

wenig“, sagt Alfons Brunauer, verantwortlich<br />

für den Ingenieurholzbau bei<br />

der Wiehag GmbH aus dem oberösterreichischen<br />

Altheim. Holz sei aber im<br />

Tragwerkbau anderen Werkstoffen<br />

ebenbürtig oder sogar überlegen – es<br />

müsse nur konstruktiv richtig eingesetzt<br />

und mit modernsten Technologien verarbeitet<br />

werden. Was die Holzspezialis -<br />

ten können, zeigen sie auf dem Frankfurter<br />

Messegelände beim Bau der<br />

neuen Halle 11, die mit 23 000 m 2 Ausstellungsfläche<br />

und einem elegant<br />

schwebenden Dach punkten will. Die<br />

Werkstoffe sind Stahl, Glas und Holz.<br />

Beim Schrauben setzen die Wiehag-<br />

Spezialisten auf elektronisch gesteuerte<br />

Werkzeuge von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools –<br />

und lösen so ein schwieriges Problem<br />

im Holzbau: Immer wieder reißen beim<br />

Verschrauben von Stahlelementen an<br />

Anschlüssen oder Querdruckverstärkungen<br />

die Schraubenköpfe ab. „Das<br />

liegt am sprunghaften Anstieg des Drehmoments,<br />

wenn der Schraubenkopf auf<br />

dem Metall zur Auflage kommt“, erläutert<br />

Manfred Haimerl, Fertigungsleiter<br />

Holzbau bei Wiehag. Mechanische<br />

Rutschkupplungen lösen einfach zu spät<br />

aus. „Da entscheidet das Feingefühl des<br />

Mitarbeiters über den Erfolg einer Verschraubung<br />

– angesichts des Zeitdrucks<br />

auf Baustellen ein unhaltbarer Zustand.“


Das Wichtigste<br />

Die elektronische Steuerung<br />

schaltet den Schrauber schnell<br />

genug ab, um ein Abreißen der Schraubenköpfe<br />

zu verhindern.<br />

Aktiv gekühlt, vertragen die Tensoren<br />

die hohe Belastung durch die bis zu 80 cm<br />

langen, selbstbohrenden Schrauben.<br />

Der zweistufig programmierte<br />

Anzug macht die Arbeit effektiv<br />

und prozesssicher.<br />

Heute greifen<br />

die Werker zu einem Tensor-DS-<br />

Schrauber von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>, der mit seinem<br />

Pistolengriff gut in der Hand liegt.<br />

Der Clou steckt in der Power-Focus-<br />

Steuerung, mit der die <strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-<br />

Spezialisten für die bis zu 80 cm langen<br />

Schrauben einen zweistufigen Anzug<br />

programmierten:<br />

In Stufe 1 wird die Schraube mit<br />

höchstmöglicher Geschwindigkeit bei<br />

einer Drehzahl von 800 min -1 bis kurz<br />

vor Kopfauflage eingedreht. Das eigentliche<br />

Anzugsmoment von 18 bis 50 Nm<br />

darf kurz überschritten werden, wenn<br />

etwa Äste den Widerstand erhöhen.<br />

In Stufe 2 wird langsam bis auf<br />

Kopfauflage angezogen, wobei das<br />

Drehmoment genau kontrolliert wird,<br />

um den sprunghaften Anstieg beim<br />

Kontakt von Schraubenkopf und<br />

Metallplatte sicher zu erkennen und<br />

schnell abzuschalten.<br />

FLEXIBLE MONTAGE<br />

In der Steuerung lassen sich mehrere<br />

Jobs speichern. Passend zu verschiedenen<br />

Schraubentypen sind in einem Job<br />

jeweils die beiden Stufen mit entsprechenden<br />

Parametern programmiert. Den<br />

richtigen Job stellt der Werker im Handumdrehen<br />

ein, etwa indem er den Barcode<br />

an der Schraubenpackung scannt.<br />

Dann weiß der Power-Focus-Controller,<br />

ob der Durchmesser 8, 10 oder<br />

12 mm beträgt und welches Maximalmoment<br />

beim Einschrauben<br />

nicht überschritten werden darf<br />

– um sicher unter dem Bruchmoment<br />

der Schraube zu bleiben.<br />

So wird die Montage<br />

prozess sicher. Besonders trick -<br />

reich ist übrigens die Umschaltung<br />

von Stufe 1 zu Stufe 2 gelöst:<br />

Es genügt, den Starter kurz loszulassen,<br />

schon schaltet die Steuerung<br />

auf den sanften Endanzug. „Der Werker<br />

muss also nur manuell etwa einen Zentimeter<br />

vor Kopfauflage kurz unterbrechen,<br />

das ist alles“, fährt Manfred Haimerl<br />

fort. Den Rest erledigt das<br />

Schraubsystem automatisch.<br />

Hohes Eindrehmoment gleich zu<br />

Beginn, vorbohren ist verboten<br />

Die Schraubwerkzeuge selbst unterliegen<br />

bei den sehr langen Vollgewindeschrauben<br />

einer hohen Belastung.<br />

Genügt bei Schraubfällen in Metall zum<br />

Eindrehen meist ein kleines Moment,<br />

Mit einem Tensor DS samt<br />

Power-Focus-Steuerung (im Schutzkasten<br />

vorne zu sehen) können die Werker<br />

schnell und zuverlässig schrauben.<br />

Angezogen wird in zwei Stufen: Mit<br />

800 min -1 sehr schnell bis kurz vor Kopfauflage<br />

der Schraube, anschließend<br />

langsam, bis der Kopf versenkt ist.<br />

Ingenieurholzbau<br />

müssen sich die Vollgewindeschrauben<br />

in Holz ihren Weg mit der zum Bohrer<br />

umfunktionierten Schraubenspitze erst<br />

bahnen. Das Eindrehmoment ist also<br />

von Beginn an hoch. Vorbohren ist aus<br />

Sicherheitsgründen nicht erlaubt – und<br />

würde den großen Zeitvorteil dieser<br />

Arbeitsweise zunichte machen. „Versuche<br />

mit anderen Schraubern scheiterten,<br />

weil sie den Belastungen über längere<br />

Zeit nicht standhielten“, so der Wiehag-<br />

Mitarbeiter weiter. Häufig überhitzten<br />

sie bereits nach einigen Verschraubungen,<br />

da das hohe Eindrehmoment die<br />

Drehzahl stark reduzierte, die Kühlung<br />

dadurch minimal blieb und zudem im<br />

Stillstand ganz fehlte. Die DS-Tensoren<br />

sind speziell für diese hohen Belastungen<br />

gebaut; sie überhitzen auch nicht,<br />

weil sie über eine temperaturgesteuerte<br />

aktive Kühlung verfügen. co/tp<br />

Fotos: Preuß<br />

i<br />

Tensor DS: 615<br />

Power-Focus-Steuerungen: 616


Nachrichten<br />

So klein und schon ein Schrauber:<br />

Nur 165 mm kurz und 115 g leicht<br />

sind die neuen LUM-02-Modelle<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools.<br />

Die elektronischen Schraubenschlüssel<br />

der Baureihe BLM 5015<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools sind die idealen<br />

Helfer für Schraubfallanalysen, zur<br />

Qualitätsüberwachung oder für die<br />

Fertigung dokumentationspflichtiger<br />

Kleinserien. Wer sicher gehen muss,<br />

dass eine Schraubverbindung korrekt<br />

angezogen wurde, aber kein ge steuer -<br />

tes Schraub sys tem einsetzen will, findet<br />

in dieser Serie das richtige Werkzeug.<br />

Der BLM 5015 ist leicht und einfach<br />

zu bedienen. Beides ist vor allem<br />

bei der Montage über Kopf von Vorteil,<br />

beispielsweise bei der Spureinstellung<br />

an Fahrzeugen. Der Schlüssel verfügt<br />

20 DK 1/2009<br />

FLEXIBLE MONTAGE<br />

Schrauber kaum größer als Kugelschreiber<br />

Mit ihrem breiten Drehzahlspektrum<br />

schraubt die LUM-02-Serie zuverlässig<br />

in Metall und Kunststoff.<br />

Für „kleinste“ Montagefälle im Newtonzentimeter-Bereich<br />

hat <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

Tools die Mini-Druckluftschrauber der<br />

LUM-02-Serie auf den Markt gebracht. Sie<br />

eignen sich für eine präzise und preisgünstige<br />

Montage von Schrauben mit Drehmomenten<br />

von 0,025 bis 0,6 Nm. Die ebenso leichten<br />

wie langlebigen Werkzeuge sind durch ihr<br />

breites Drehzahlspektrum sehr vielseitig:<br />

Ausführungen mit Schraubgeschwindigkeiten<br />

von 350 und 500 min -1 eignen sich vor<br />

allem für Montagefälle in Kunststoff; die<br />

schnellen LUM-02-Varianten mit Drehzahlen<br />

von 1200 und 1800 min -1 dagegen verkürzen<br />

die Schraubzeiten bei weniger empfindlichen<br />

Werkstoffen. Für zahlreiche Anwendungen<br />

wie die Montage mechanischer, elektrischer<br />

Für Qualitätssicherung und Kleinserien<br />

Prima für die Montage über Kopf: der<br />

elektronische Schlüssel BLM 5015.<br />

über eine elektronische Schnittstelle<br />

zur Kontrolle des Drehmoments, zur<br />

Messung des Residualmoments oder –<br />

bei Anschluss eines externen Auswertegeräts<br />

– zur ausgefeilten Schraubfall-<br />

und elektromechanischer Komponenten und<br />

Baugruppen eignen sich die LUM-02-Stabschrauber<br />

als sehr preisgünstige Alternative<br />

zu elektrischen (Klein-)Schraubern.<br />

Die Palette umfasst vier Modelle. Alle<br />

sind 165 mm kurz und wiegen nur 115 g. Das<br />

macht sie zu den bislang kleinsten Druckluft-<br />

Abschalt schraubern im <strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Programm.<br />

Gegenüber einer herkömmlichen<br />

Sechskant-Aufnahme steigert der 4-mm-<br />

Halbmond-Abtrieb mit Schnellwechselfutter<br />

bei den LUM-02-Modellen die Rundlaufgenauigkeit.<br />

Vorbildlich sind die handlichen<br />

Tools auch in Sachen Drehmoment: Ihre<br />

besonders reaktionsschnellen Abschaltkupp -<br />

lungen stellen eine Genauigkeit von ± 12,5 %<br />

über sechs Sigma sicher.<br />

Als Zubehör ist eine Vakuumeinheit er -<br />

hältlich, die das Einfädeln kleiner Schrauben<br />

von Hand erübrigt. hw<br />

analyse mit Drehmoment- und Drehwinkelmessung.<br />

Durch seine hohe<br />

Genauigkeit und die mögliche Rück -<br />

verfolgbarkeit eignet sich der BLM<br />

5015 für die Qualitätssicherung auch<br />

bei kritischen Schraubfällen.<br />

Mit einer großen Auswahl an Werkzeugvorsätzen<br />

erreicht der BLM 5015<br />

selbst Schraubenköpfe, die für herkömmliche<br />

Schraubwerkzeuge schwer<br />

zugänglich sind. Das Modell BLM<br />

5015A verfügt übrigens über ein eingebautes<br />

System zur Drehwinkelmessung.<br />

Damit ist das drehmoment- und<br />

drehwinkelgesteuerte Anziehen von<br />

Schraubverbindungen möglich. tp<br />

i<br />

i<br />

LUM 02: 617<br />

BLM 5015: 618


Das Gerätewerk Erlangen (GWE)<br />

von Siemens fertigt nachhaltig<br />

mit Tensorschraubern von <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong> Tools.<br />

Das Gerätewerk Erlangen<br />

(GWE) von Siemens Automation<br />

and Drives setzt auf nachhaltige<br />

und verschwendungsfreie Fertigung.<br />

Dazu gehört die Einführung<br />

gesteuerter Tensorschrauber, die Fehler<br />

und Ausschuss vermeiden. Pro Arbeitsplatz<br />

genügt einer dieser Tensoren, wo<br />

früher bis zu sechs Luftschrauber nötig<br />

waren. Denn ein Tensor-DL-Schrauber<br />

kann auf zehn unterschiedliche<br />

Schraub parameter oder Drehmomente<br />

programmiert werden, ersetzt also bis<br />

zu zehn Luftschrauber. Der im Werk<br />

ebenfalls eingesetzte Tensor SL kann<br />

sogar 255 Schraubparameter managen.<br />

Die verschwendungsfreie Arbeitsplatzgestaltung<br />

ist für Siemens „eine starke<br />

Waffe zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit“.<br />

Bessere Qualität bei<br />

höherer Prozesssicherheit<br />

Entscheidend für die Anschaffung<br />

der Tensorschrauber bei den „teilweise<br />

sehr schwierigen Schraubfällen“ mit<br />

zahlreichen Schraubenarten und unterschiedlichen<br />

Werkstoffen war vor<br />

allem der Gewinn an Qualität und Prozesssicherheit.<br />

Pro Arbeitsplatz kommen<br />

bis zu 50 Verschraubungen mit<br />

Drehmomenten zwischen 1 und 10 Nm<br />

vor, zahlreiche Schraubenarten und<br />

unterschiedliche Werkstoffe. Ob in<br />

Kunststoff oder Metall, mit kurzen<br />

FLEXIBLE MONTAGE<br />

Tensoren gegen Verschwendung<br />

Die Steuerung stellt automatisch die richtigen<br />

Anziehwerte ein, sobald der Werker<br />

den passenden Steck schlüssel aus der<br />

Selektorbox vorne entnommen hat.<br />

Rechts ein „Operator Panel“, über das der<br />

Werker nach Beseitigung eines Fehlers –<br />

ausnahmsweise – einzelne Schritte der<br />

üblichen Reihenfolge im Schraubzyklus<br />

überspringen kann, ohne dass er abbrechen<br />

und von vorne anfangen muss.<br />

Schrauben und Feingewinde oder mit<br />

selbstfurchenden Schrauben, bei jedem<br />

Schraubfall kann Siemens die Schraubparameter<br />

jetzt optimal anpassen. Der<br />

Werker braucht nur noch den zum<br />

Schraubfall passenden Steckschlüssel<br />

aus einem Magazin zu entnehmen, der<br />

sogenannten Selektorbox. Der Schrauber<br />

schaltet dann automatisch auf die<br />

gewünschten Anziehparameter um. ts<br />

i<br />

Tensor SL und DL: 619<br />

Prozesssicherheit in<br />

der Schraubmontage<br />

Das kostenlos erhältliche Taschenbuch<br />

„Prozesssicherheit in der Schraubmontage“<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools erklärt<br />

die Bedeutung und Anwendungsmöglichkeiten<br />

der fünf Stufen der Prozesssicherheit:<br />

Während für viele einfache Schraubprozesse<br />

„einigermaßen“ genau abschaltende<br />

Druckluft-Dreh- oder Impulsschrauber<br />

der Stufe 1 ausreichen, greifen An -<br />

wender mit höchs ten<br />

Ansprüchen auf<br />

gesteuerte Montagesysteme<br />

zurück, welche<br />

eine dokumentierte<br />

und rückverfolgbare<br />

Null-Fehler-<br />

Montage der Stufe 5<br />

sicherstellen. Es folgen<br />

Kapitel zum prozesssicherenWerkzeugmanagement<br />

und<br />

zur Schraubmontage<br />

mit integrierter Qualitätssicherung durch<br />

den Einsatz geeigneter Werkzeuge und<br />

Messmittel. Noch einen Schritt weiter<br />

geht die Überwachung aller Montagestationen<br />

und Schraubfälle samt Auswertung<br />

mit geeigneter Software, die in einem weiteren<br />

Abschnitt vorgestellt wird.<br />

Die Grundlagen der Statistik werden ebenfalls<br />

kurz angerissen. Ausführlichere Informationen<br />

liefert hierzu ferner das<br />

Taschenbuch „Statis -<br />

tische Verfah ren für<br />

die Schraub fallana -<br />

lyse“. Es führt in die<br />

Sta tis tik und ihre<br />

Nutzung im Pro duk -<br />

tions pro zess ein, spe -<br />

ziell bei der Schraub -<br />

mon tage. Er läutert<br />

werden alle wichtigen<br />

statisti schen Kenn -<br />

zahlen, Be griffe wie<br />

Mittel wert und Stan -<br />

dard abweichung sowie die Be rechnungen<br />

zur Schätzung einer Normalver tei lung.<br />

i<br />

Nachrichten<br />

Prozesssicherheit<br />

in der Schraubmontage<br />

Statistische Verfahren für<br />

die Schraubfallanalyse<br />

Taschenbuch<br />

Prozesssicherheit: 620<br />

Taschenbuch Statistik: 621<br />

DK 1/2009 21


Fahrzeugbau<br />

In seinem Logistikzentrum setzt<br />

der Achs- und Fahrwerkhersteller<br />

BPW rund 70 Einbau-<br />

Schraubspindeln von <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong> Tools ein. Ein umfassender<br />

Servicevertrag sichert die<br />

dauerhafte Leistungsfähigkeit<br />

jedes einzelnen Systems – zum<br />

Festpreis.<br />

Auf eine Schraubspindel, die an<br />

Lkw-Fahrwerken mit hohem<br />

Drehmoment sicherheitskritische<br />

Verbindungen anzieht, muss ich<br />

mich hundertprozentig verlassen können“,<br />

verlangt Stefan Lorber, Leiter der<br />

Montage im Logistikzentrum („LZ“)<br />

der BPW Bergische Achsen KG in<br />

Wiehl. Im LZ werden aus dem Hauptwerk<br />

zugeführte Achsen und Komponenten<br />

für Fahrzeuge über 6,5 t zu kun-<br />

22 DK 1/2009<br />

SERVICE<br />

Fahrzeugbau: All-inclusive-Service hält Schraubtechnik in Top-Form<br />

Verlässlichkeit zum Festpreis<br />

denspezifischen Modulen und Fahrwerkssystemen<br />

vereint. „Die hier zu -<br />

sammengestellte Fahrwerks technik<br />

muss ein Trailer- bezie -<br />

hungsweise Anhänger -<br />

leben lang halten“,<br />

deutet Lorber auf<br />

einen Montagebock.<br />

In dieser<br />

Vorrichtung verschrauben<br />

zwei<br />

Vierfach-Schrauber<br />

die Lenkereinbindungdrehmoment-<br />

und drehwinkelgesteuert<br />

in mehreren<br />

Stufen. Dieses Verfahren stellt<br />

sicher, dass sich im späteren Betrieb<br />

selbst unter extremer Belastung keine<br />

Verbindung löst und zum Risiko wird.<br />

Mehrstufiges Anziehen<br />

verhindert Setzerscheinungen<br />

Jeweils vier QMX-Spindeln von<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools verschrauben synchron<br />

in mehreren Voranziehschritten<br />

auf zunächst 250 Nm und in den weiteren<br />

Stufen bis auf das Endmoment. Ist<br />

dieses erreicht, drehen die feinfühligen<br />

Schraubsysteme die selbstsichernden<br />

Zur Wartung wird jede Schraubspindel<br />

von den <strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Technikern in ihre<br />

Einzelteile zerlegt und penibel auf Verschleißspuren<br />

untersucht. Was auch nur<br />

annähernd „verdächtig“ aussieht, wird<br />

ausgetauscht.<br />

Das Wichtigste<br />

Die Servicepauschale enthält<br />

Reparatur- und Lohnkosten. Der<br />

finanzielle Aufwand ist damit vom ersten<br />

Tag an festgeschrieben und transparent.<br />

Check-up vor Ort inklusive Tausch der<br />

Verschleißteile und nach DKD rück führ -<br />

barer Kalibrierung ist schnell erledigt.<br />

Der Rundum-Service hält die<br />

Schraubwerkzeuge zuverlässig<br />

und einsatzbereit.<br />

M32er Muttern gradgenau um exakt den<br />

vorgeschriebenen Drehwinkel weiter.<br />

„Diese Schraubstrategie haben wir<br />

zusammen mit <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

erarbeitet“, sagt Lorber,<br />

„und sie hat sich<br />

hervorragend be -<br />

währt.“ Alle relevantenSchraubdaten<br />

werden von<br />

der Schraubersteuerung<br />

erfasst<br />

und als Beleg für<br />

die qualitativ einwandfreie<br />

Montage<br />

dokumentiert. „Reklama -<br />

tionen sind durch diese<br />

lücken lose Überwachung des Schraubprozesses<br />

praktisch ausgeschlossen“, ist<br />

er überzeugt. Voraussetzung ist allerdings,<br />

dass die Schraubtechnik ebenso<br />

präzise überwacht wird, wie sie selbst<br />

die Montage kontrolliert.<br />

„Das ist bei unseren 68 fest eingebauten<br />

Hochmoment-Schraubspindeln<br />

und ihren Power-Macs-Steuerungen<br />

eine anspruchsvolle Aufgabe“, ergänzt<br />

Jochen Block, Leiter der Instandhaltung.<br />

Ihm steht ein Team aus Schlossern<br />

und Elektrikern zur Verfügung, das die<br />

gesamte Technik im Logistikzentrum<br />

kontrolliert, neben den Mehrfachschraubern<br />

also auch alle handgeführten<br />

Montagewerkzeuge sowie sämtliche<br />

Maschinen und Betriebsmittel. Die<br />

Inspektion eines Druckluftschraubers<br />

oder der Umbau eines Montagebocks<br />

sind für Blocks Männer Routine. „Wenn<br />

Fotos: Wenke (2), Archiv


Jochen Block vor einem Mehrfachschrauber<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools. „Die vorbeugende<br />

Wartung der Schraubsysteme<br />

sichert unsere Montagequalität und hält<br />

Produktionsunterbrechungen minimal.“<br />

es um die sicherheitsrelevante Schraubtechnik<br />

geht, verlassen wir uns aber lieber<br />

auf den Hersteller“, betont der<br />

Elektrotechniker. Für die Wartung der<br />

bis zu 1000 Nm starken QMX-Spindeln<br />

nimmt BPW daher ein „All-inclusive“-<br />

Dienstleis tungs paket von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

in An spruch.<br />

Vorbeugende Wartung<br />

verhindert Ausfälle<br />

„Den Rundum-Service hat <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong> exakt auf unsere Bedürfnisse<br />

zugeschnitten“, berichtet Block, der an<br />

die Arbeiten externer Dienstleister<br />

strenge Maßstäbe anlegt. Bei der Entscheidung<br />

für die Wartungspauschale<br />

habe die volle Kostenkontrolle eine<br />

wichtige Rolle gespielt. Der finanzielle<br />

Aufwand ist vom ersten Tag an festgeschrieben<br />

und transparent, da sämtliche<br />

Reparatur- und Lohnkosten in der Servicepauschale<br />

enthalten sind. Dauerte<br />

eine Wartung oder Instandsetzung ein-<br />

SERVICE<br />

schließlich Versand- und Rücksendezeiten<br />

früher vielfach bis zu acht Wochen,<br />

werde ein Check-up einschließlich<br />

Tausch der Verschleißteile und nach<br />

DKD rückführbarer Kalibrierung (DKD<br />

= Deutscher Kalibrierdienst) heute vor<br />

Ort in weniger als der Hälfte der Zeit<br />

erledigt. Wem das noch lang vorkommt,<br />

den verweist Jochen Block auf die mitunter<br />

komplexe Einbausituation der<br />

Schraubspindeln in den Mehrfachschraubern:<br />

Jede Spindel wird nach<br />

dem Ausbau in ihre Einzelteile zerlegt<br />

und penibel auf Verschleißspuren untersucht.<br />

„Was auch nur annähernd verdächtig<br />

aussieht, wird ausgetauscht“,<br />

betont Block.<br />

Haben die Servicetechniker alle<br />

Funktionalitäten auf der Werkbank er -<br />

folgreich durchgetestet, erfolgt nach<br />

dem Wiedereinbau am Montagebock<br />

die peinlich genaue Gegenmessung der<br />

Schraubeinheit auf einem Serienbauteil.<br />

Stimmen alle Werte, erhält BPW ein<br />

Kalibrierzertifikat, das die volle Leis -<br />

tungsfähigkeit jeder einzelnen Spindel<br />

attestiert. „Diese Kombination aus vorbeugender<br />

Instandhaltung, Wartung und<br />

Kalibrierung ist für uns ideal“, unterstreicht<br />

Jochen Block.<br />

Nach den guten Erfahrungen mit<br />

dem Wartungs-Service haben auch die<br />

anderen BPW-Produktionsstandorte<br />

Wartungsabkommen mit <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

Tools abgeschlossen. Jochen Block und<br />

Stefan Lorber verweisen als Grund auf<br />

das BPW-Unternehmensziel: „Eine<br />

Qualität weltweit!“ Die Schraubausrüs -<br />

tungen und das Dienstleistungsangebot<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools tragen mit<br />

Sicherheit dazu bei. hw<br />

i<br />

All-inclusive-Service: 622<br />

QMX-Schraubspindeln: 623<br />

Fahrzeugbau<br />

Taschenbuch<br />

Prüfen und Kalibrieren<br />

Wann und wie sollen Elektro- und Druck -<br />

luftschrauber geprüft werden? Wer darf<br />

die passenden Messmittel kalibrieren und wie<br />

geht das vor sich? Was ist eine Maschinenfähigkeitsuntersuchung,<br />

was eine Homologation?<br />

Fragen wie diese klärt das vollständig<br />

überarbeitete Taschenbuch „Prüfen und Kalibrieren<br />

in der Schraub-<br />

technik“ von <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong> Tools. Da Mes -<br />

sun gen ein wichtiger<br />

Be stand teil der indus -<br />

triel len Qualitätssicherung<br />

sind, bietet sich die<br />

Lektüre als leicht verständliches<br />

Grundlagen-<br />

Update für Maschinenbauer,<br />

Produktionsleiter,<br />

Anwender in der Auto -<br />

mobilindus trie oder<br />

gene rell in Fertigung und Montage an.<br />

Neu aufgenommen wurde ein Kapitel zu Drehwinkel-Kalibrierungen.<br />

Diese gewinnen bei<br />

anspruchsvollen Schraubverfahren stark an<br />

Bedeutung. Wer zum Beispiel Verschraubungen<br />

über den Drehwinkel steuert, muss auch<br />

die eingesetzten Drehwinkelmessgeräte kalibrieren!<br />

Und bei sicherheitskritischen Verschraubungen<br />

muss neben der Steuergröße<br />

(zum Beispiel Drehmoment) eine Kontrollgröße<br />

dokumentiert werden. Auch hier bietet<br />

sich der Drehwinkel als die praktikabelste<br />

Lösung an. Erweitert wurde das Kapitel mit<br />

den für die Schraubtechnik wichtigen Normen<br />

und Standards.<br />

Außerdem erläutert die Broschüre die grundlegenden<br />

Begriffe und Definitionen rund um<br />

das Prüfen und Kalibrieren von Industriewerkzeugen<br />

– wie Kalibrieren, Justieren, Prüfen<br />

und Eichen, Zertifizieren, Messunsicher heit<br />

oder Rück führbarkeit. Empfehlungen zu<br />

Rekalibrierintervallen und Anmerkungen zu<br />

Qualitätssicherung, Haftung und Umweltschutz<br />

ergänzen das Taschenbuch.<br />

i<br />

Prüfen und Kalibrieren<br />

in der Schraubtechnik<br />

TB Prüfen und Kalibrieren: 624<br />

DK 1/2009 23


Mit Hilfe eines drehzahlgeregelten<br />

Kompressors erzeugt der<br />

Lebensmittelhersteller Tartex<br />

mehr Druckluft mit weniger<br />

Energie. Weil die Druckluft nun<br />

bedarfsabhängig bereitgestellt<br />

wird, ließ sich der Netzdruck von<br />

7 auf 6,1 bar senken. Denn die<br />

Drehzahlregelung spricht so<br />

schnell an, dass das Druckband<br />

sehr eng gehalten werden kann.<br />

In der Lebensmittelproduktion kommen<br />

für uns nur ölfrei verdichtende<br />

Kompressoren in Frage“, sagt Karl-<br />

Heinz Götzmann, zuständig für die<br />

Technischen Dienste bei der Tartex +<br />

Dr. Ritter GmbH in Freiburg. Druckluft<br />

treibt und steuert die Abfüll- und Verpackungsanlagen<br />

für vegetarische Nahrungsmittel,<br />

auf die sich das Unternehmen<br />

spezialisiert hat. Pneumatische<br />

Antriebe, Greifer und Handlingeinrichtungen<br />

fördern die Dosen und Gläser<br />

und stellen schließlich fertige Gebinde<br />

für den Transport zum Kunden bereit.<br />

24 DK 1/2009<br />

Lebensmittelindustrie: Drehzahlregelung erlaubt geringeren Netzdruck<br />

Mehr Druckluft mit weniger Energie<br />

„Druck luft kommt mit den Nahrungsmitteln<br />

zwar nicht in Kontakt, doch mit<br />

ölfreier Druckluft schließen wir jedes<br />

Risiko aus“, führt Götzmann weiter aus.<br />

Zudem verlange der Handel danach.<br />

Neben einem ölfrei verdichtenden<br />

Drehzahnkompressor des Typs ZT 37<br />

mit Festdrehzahl liefert seit gut anderthalb<br />

Jahren vor allem ein ZT 37 VSD<br />

die Druckluft. Beide stammen von <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong>, wobei der neuere der beiden<br />

Verdichter mit einer Drehzahlregelung<br />

ausgestattet ist (zu erkennen an dem<br />

Kürzel VSD = Variable Speed Drive).<br />

„So konnten wir zwei Proble-<br />

me lösen“, erläutert der<br />

Tartex-Mitarbeiter.<br />

Zum einen hatte man<br />

bei steigendem Um -<br />

satz mit der vorhergehendenAnlage<br />

– statt des ZT<br />

37 VSD war ein<br />

alter Kolbenverdichter<br />

im Einsatz –<br />

die Kapazitätsgrenzen<br />

erreicht, zum anderen ar -<br />

beiteten beide Kompressoren<br />

ohne Drehzahlregelung. „Unser Ziel<br />

war es aber, Energie einzusparen“,<br />

Das Wichtigste<br />

Ölfrei erzeugte Druckluft vermeidet<br />

jegliches Risiko einer Kontamination<br />

mit Öl von vornherein.<br />

Die Drehzahlregelung senkt den Energiebedarf<br />

und den Kohlendioxidausstoß.<br />

Über das nun mögliche engere<br />

Druck band kann der Netzdruck<br />

geringer ausfallen, was den<br />

Energiebedarf weiter<br />

senkt.<br />

Diese Greifer werden mit<br />

Druckluft betrieben. Im<br />

Rahmen einer Analyse<br />

des Druckluftbedarfs<br />

wurden die<br />

Einschaltzeiten<br />

einzelner Anlagen teile<br />

so optimiert, dass<br />

Bedarfsspitzen minimal<br />

bleiben.<br />

betont Heinz Götzmann. Besonders die<br />

Zertifizierungen hinsichtlich Qualität<br />

(ISO 9001) und Umwelt (ISO 14001)<br />

legten dies nahe. „So haben wir ein integriertes<br />

Umwelt-Management-System<br />

aufgebaut, das vor allem Maßnahmen<br />

zur Energieeinsparung und zur Reduzierung<br />

von Emissionswerten vorsieht.“<br />

Drehzahlregelung bietet<br />

großes Potenzial<br />

Bereits aus dem Bereich der Verpa -<br />

ckungsanlagen wussten die Freiburger,<br />

dass sich mit Hilfe fre-<br />

quenz- und damit drehzahlgeregelterAntriebe<br />

der Energieverbrauch<br />

senken<br />

lässt, insbesondere<br />

auch Spitzenbedarfe.<br />

Nach einer<br />

kurzen Marktanalyse<br />

entschloss man<br />

sich deshalb, bei<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> die VSD-<br />

Variante des ZT 37 zu or -<br />

dern, um den in die Jahre ge -<br />

kommenen Kolbenverdichter zu ersetzen.<br />

„Von Vorteil ist auch, dass nun der<br />

Fotos: Corban (2), Tartex


<strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Servicetechniker die Wartung<br />

beider Kompressoren übernehmen<br />

kann“, erläutert Karl-Heinz Götzmann.<br />

Ausgefallen sei der ZT 37 mit Festdrehzahl<br />

seit seiner Indienststellung 2001<br />

aber noch keinen Tag.<br />

Zudem ergab eine Druckluftbedarfsmessung<br />

Anfang 2008, dass drehzahlgeregelt<br />

nun jährlich etwa 24 % weniger<br />

Energiekosten anfallen. Bei den aktuellen<br />

Preisen beträgt das Einsparpotenzial<br />

4159 Euro (siehe Grafik). Der Lö wen -<br />

an teil daran – 3645 Euro – geht auf das<br />

Konto der angepassten Drucklufterzeugung,<br />

will heißen: Es wird nur genau<br />

die Menge Druckluft erzeugt, die auch<br />

wirklich benötigt wird. „Zusätzlich<br />

konnten wir mit der Drehzahlregelung<br />

den Netzdruck zunächst um ein halbes<br />

Bar senken“, ergänzt der für die Technik<br />

zuständige Tartex-Mitarbeiter. Dies<br />

drücke die Energiekosten um weitere<br />

514 Euro, weil der drehzahlgeregelte<br />

ZT 37 VSD wesentlich schneller auf<br />

Druckschwankungen reagieren könne<br />

als die ältere Anlage mit Volllast-Leerlauf-Regelung.<br />

Inzwischen sei man deswegen<br />

sogar von ursprünglich 7 bar auf<br />

nun nur noch 6,1 bar zurückgegangen,<br />

„wobei wir die Grenze des Machbaren<br />

noch nicht ausgelotet haben“. Denn die<br />

Verpackungsanlagen benötigen nur<br />

einen Mindestdruck von 5,5 bar. Und da<br />

die Drehzahlregelung in der Lage ist,<br />

ein sehr enges Druckband von ± 0,1 bar<br />

sicherzustellen, wäre eine weitere Ab -<br />

senkung des Netzdrucks – und damit<br />

des Energiebedarfs – möglich.<br />

Entfallen sind damit auch die früher<br />

üblichen Druckschwankungen. Denn<br />

der Festdrehzahl-Kompressor lief in der<br />

Vergangenheit bei 6 bar an und schaltete<br />

bei 7 bar ab. „Das verursachte bei der<br />

Steuerung der Anlagen einige Schwierigkeiten“,<br />

fährt Götzmann fort. Heute<br />

ENERGIEEFFIZIENZ<br />

lägen im Prinzip immer die 6,1 bar<br />

an, was ein großer Vorteil sei.<br />

Reserven für weiteren<br />

Anstieg der Nachfrage<br />

Die Versorgung übernehme zu -<br />

nächst immer die neue drehzahlgeregelte<br />

Maschine; nur bei einem<br />

noch höheren Be darf werde der<br />

ältere Festdrehzahl-Kompressor<br />

zu geschaltet. Selbst dann glätte<br />

die Drehzahlregelung allzu große<br />

Druck schwankungen. „Durch den<br />

Kapazitätsausbau haben wir nun<br />

Re serven, um auch bei wei ter<br />

steigen dem Um satz ge nü gend<br />

Druck luft bereit stellen zu können“,<br />

sagt Götzmann.<br />

Eine Drucklufterzeugung wie bei<br />

Tartex + Dr. Ritter zeigt exemplarisch<br />

die Möglichkeiten auf, die unter anderem<br />

von der Deutschen Energie-Agen -<br />

tur ge nannt werden, um den Energieverbrauch<br />

zu reduzieren (Dena, www.<br />

druckluft-energieeffizienz.de). Für den<br />

wirt schaft lichen Einsatz von Druck luft<br />

seien die folgenden Punkte besonders<br />

wichtig:<br />

Optimale Anpassung an den tat -<br />

sächlichen Bedarf,<br />

aufeinander abgestimmte<br />

Sys temkomponenten sowie<br />

sorgfältige Wartung.<br />

Ein ölfrei verdichtender Drehzahnkompressor<br />

des Typs ZT 37 VSD versorgt die<br />

Abfüll- und Verpackungsanlagen bei<br />

Tartex mit Druck luft. Der Verdichter arbeitet<br />

mit einer Drehzahlregelung, die bei<br />

Bedarf einen weiteren, nicht drehzahlgeregelten<br />

ZT 37 hinzuschaltet.<br />

Lebensmittelindustrie<br />

Die jährlichen Energiekosten für die Drucklufterzeugung<br />

sind bei Tartex um etwa 24 % gesunken. Bei<br />

aktuellen Preisen spart der Lebensmittelhersteller<br />

über 4100 Euro, wovon der Löwenanteil auf die<br />

angepasste Erzeugung entfällt.<br />

Der tat säch liche Be darf, so die Dena,<br />

umfasse so wohl die be nötigte Druck -<br />

luftmenge inklusive aller nicht vermeidbaren<br />

Verluste als auch das richtige<br />

Druckniveau. Da zudem die laufenden<br />

Kosten bis zu 80 % der Lebenszyklus -<br />

kosten einer Druckluftanlage ausmach -<br />

ten, fielen etwaige Moder nisierungen<br />

oder Um baumaßnahmen finanziell viel<br />

weniger ins Gewicht als die Kosten, die<br />

durch den Betrieb einer Anlage verursacht<br />

würden. co<br />

i<br />

ZT 37 VSD: 625<br />

DK 1/2009 25


PET-Flaschen werden mit rund<br />

40 bar „aufgeblasen“ – mit Hilfe<br />

von Hochdruck-Booster-Anlagen.<br />

Für Anwender in der Ge tränke -<br />

industrie bietet <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

ölfrei verdichtende Kompres -<br />

soren für Überdrücke von wenigen<br />

hundert Millibar bis hinauf<br />

zu 40 bar. So lässt sich eine Kontamination<br />

mit Öl – und sei sie<br />

noch so minimal – prozesssicher<br />

ausschließen. Frequenzumrichter<br />

an den modernen Verdichtern<br />

ermöglichen zudem die Drehzahlregelung,<br />

so dass Bedarf<br />

und Volumenstrom stets über -<br />

einstimmen. Damit bleibt der<br />

Energieverbrauch minimal.<br />

26 DK 1/2009<br />

Drucklufttechnik: Class-0-Kompressoren vermeiden jedes Risiko<br />

Von Öl keine Spur<br />

Ölfreie Druckluft ist ein Muss in<br />

der Getränkeindustrie. So setzt<br />

etwa die Molkerei Gropper in<br />

Bissingen nahe Donauwörth ausschließlich<br />

auf trocken laufende, also ölfrei<br />

verdichtende Kompressoren für ihr<br />

8-bar-Netz. Die Entscheidung fiel vor<br />

allem, weil es immer mehr Stellen gibt,<br />

an denen die Druckluft – ein wertvoller<br />

Sekundär-Energieträger – in direkten<br />

Kontakt zum Lebensmittel kommt. Als<br />

weiteren Vorteil sieht die Molkerei, dass<br />

die Luft bei Trockenläufern nicht schon<br />

im Kompressor heruntergekühlt werden<br />

muss, wie das bei ölgeschmierten Verdichtern<br />

der Fall ist. Dadurch wird die<br />

Druckluft bis zu 200 °C heiß und ist<br />

bakteriologisch absolut sauber.<br />

Für die Herstellung ihrer Trink -<br />

joghurt-Flaschen benötigt die Molkerei<br />

heute zudem ölfreie Druckluft mit<br />

40 bar Druck – genauso wie etwa die<br />

Eckes Granini Deutschland GmbH in<br />

Bad Fallingbostel, die ihre Granini- und<br />

Hohes-C-Säfte zu großen Teilen in PET-<br />

Flaschen abfüllt. Während sich viele<br />

Verbraucher über die zahlreichen Vorteile<br />

der PET-Verpackung freuen – sehr<br />

leicht und „unkaputtbar“ –, müssen die<br />

Betreiber der zugehörigen Blasformanlagen<br />

einen höheren technischen Aufwand<br />

in Kauf nehmen. Denn die 40 bar<br />

zum „Aufblasen“ der PET-Flaschen<br />

wollen erzeugt werden.<br />

Das Komopressorenangebot von<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> um fasst das kom plette


Spek trum vom Nie der druck be reich<br />

(200 bis 1800 mbar Überdruck) bis hin<br />

zu Hochdruck-Booster-Anlagen für die<br />

PET-Flaschen-Produktion – mit Class-<br />

0-Zertifikat für die Ölfreiheit. Der TÜV<br />

Rheinland hat das Prüfverfahren für die<br />

Zertifizierung gemäß ISO 8573 anhand<br />

der strengsten derzeit exis tierenden<br />

Prüfmethoden und unter Simulation<br />

realistischer industrieller Einsatzbedingungen<br />

durchgeführt. Das Ergebnis:<br />

Unter keiner Testbedingung wurden<br />

Ölspuren nachgewiesen.<br />

Ölfreie Kompressoren decken<br />

kompletten Druckbereich ab<br />

Ohne ölfreie Druckluft kommt auch<br />

die Bitburger Brauerei im Mitteldruck -<br />

bereich um die 6 bar nicht aus. „Wir<br />

brauchen ölfreie Druckluft als Sterilluft<br />

zur Oxidation in der Wasseraufbereitung,<br />

zum Belüften der Würze sowie als<br />

Förderluft für den Treber“, erläutert<br />

Klaus Neumann, Abteilungsleiter Technische<br />

Infrastruktur bei Bitburger. Zwar<br />

unterliege die Treber-Förderluft keinen<br />

besonderen Anforderungen. Ganz egal<br />

sei die Qualität aber nicht, weshalb bei<br />

Bitburger ausschließlich ölfrei verdichtende<br />

Kompressoren arbeiten. „Das fordern<br />

unsere hohen internen Qualitätsanforderungen;<br />

denn selbst wenn ein klitzekleiner<br />

Tropfen Öl den Geschmack<br />

überhaupt nicht beeinträchtigte, so<br />

ÖLFREIE <strong>DRUCKLUFT</strong><br />

könnte er sich doch verheerend auf die<br />

Schaumstabilität auswirken.“ Diese<br />

Gefahr will Bitburger für alle seine<br />

Biere ausschließen.<br />

Auch für die Privatbrauerei A.<br />

Rolinck GmbH & Co. KG in Steinfurt,<br />

die von der Privatbrauerei Krom bacher<br />

übernom men wur de, kommen nur ölfrei<br />

ver dich tende Kom pres so ren<br />

in Fra ge. Prinzipiell werden<br />

auf dem Markt<br />

auch Lösungen an -<br />

ge boten, die mit<br />

öl eingespritzten<br />

Ver dichtern ar -<br />

bei ten, ge folgt<br />

von einer Aufbereitung<br />

mit Ölabscheidern<br />

und Filtern.<br />

Dies führt dann<br />

ebenfalls zu „technisch<br />

reiner“ Luft, doch der An -<br />

wender geht ein hohes Risiko<br />

ein. Ein defekter Filter genügte – und<br />

schon wäre nicht nur das jeweilige Ge -<br />

tränk ungenießbar, sondern die komplette<br />

Anlage kontaminiert. „Vor diesem<br />

Hintergrund rechnen sich ölfrei verdichtende<br />

Kompressoren sehr schnell“, sagt<br />

Dieter Kubacki, Abteilungsleiter Ma -<br />

schi nen-Anlagen bei Rolinck.<br />

Gropper und Rolinck setzen übrigens<br />

zusätzlich je einen drehzahlgeregelten<br />

Verdichter ein; bei Rolinck ist das ein<br />

Drehzahnkompressor des Typs ZR 50<br />

Das Wichtigste<br />

Kompressoren mit Class-0-<br />

Zertifikat für die Ölfreiheit verunreinigen<br />

die Druckluft nicht mit Öl.<br />

Gegenüber öleingespritzten Verdichtern<br />

punkten die ölfrei arbeitenden Verwandten<br />

mit absoluter Betriebssicherheit, hier führt<br />

auch kein defekter Filter zur Katastrophe.<br />

Drehzahlgeregelte Kompressoren<br />

halten Energieverbrauch und<br />

Kohlendioxidausstoß<br />

minimal.<br />

ZD-Hochdruckkompressor<br />

bis 40 bar Überdruck: In<br />

den beiden ersten Stufen<br />

arbeiten ölfreie Schraubenelemente,<br />

während<br />

die beiden letzten<br />

Kompressionsstufen im<br />

Boos ter mit Kolbentechnologie<br />

verdichten.<br />

Getränkeindustrie<br />

VSD. Denn der Energieverbrauch spielt<br />

eine wichtige Rolle, und mittels Drehzahlregelung<br />

(Variable Speed Drive,<br />

VSD) kann der Anwender den Strombedarf<br />

minimal halten. Zusätzlich empfiehlt<br />

sich die Wärmerückgewinnung<br />

als weitere Maßnahme.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen,<br />

dass ölfrei verdichtende Kom -<br />

pressoren die Konta mi -<br />

na tion mit Öl von<br />

vorn herein ver hin -<br />

dern, da hier kein<br />

Fil ter ver sagen<br />

kann. Das Risiko,<br />

dass ganze Pro -<br />

duktchar gen un -<br />

verkäuflich wer -<br />

den, können Ge -<br />

tränkehersteller auf<br />

diese Weise vermeiden,<br />

ebenso die im Falle des<br />

Falles erforderlichen teuren Rei -<br />

nigungs aktio nen. Der Einsatz dreh -<br />

zahlgeregelter Kompres so ren senkt den<br />

Energiebedarf er heblich, insbesondere<br />

bei stark schwankendem Volumenstrom.<br />

Bezüglich der Kosten profitiern<br />

Anwender von Ölfreiheit und Drehzahlregelung,<br />

denn trotz der höheren Inves -<br />

tition entfallen sämtliche Entsorgungskosten<br />

der sonst üblichen „öligen“ Aufbereitungskette<br />

– und der niedrigere<br />

Energieverbrauch senkt die Überweisung<br />

an den Stromversorger. Der Um -<br />

welt nutzt dies alles ebenfalls: Es fallen<br />

weniger ölbelastete Abfälle an, und der<br />

Kohlendioxidausstoß sinkt. co<br />

i<br />

Hochdruck-Booster: 626<br />

Ölfreie ZR-/ZT-Kompressoren: 627<br />

DK 1/2009 27


Druckluftmotoren<br />

Thomas Meierkordt: „Die LZB-Motoren eignen<br />

sich prima für den Einsatz in Ex-Schutz-<br />

Zonen oder in der Lebensmittelindustrie.“<br />

Das Armaturenwerk Hötensleben<br />

baut in seine neuen Zielstrahl-<br />

Reinigungsgeräte LZB-Druckluftmotoren<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> ein.<br />

Damit sind die Geräte besonders<br />

leicht und in explosionsgefährdeter<br />

Umgebung einsetzbar.<br />

Tanks, Reaktionstürme oder<br />

Anlagenteile können damit in<br />

kürzester Zeit gereinigt werden.<br />

Druckluftmotoren von <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong> Tools widerstehen mit<br />

ihren Gehäusen aus Edelstahl<br />

Wasserdampf und aggressiven Flüssigkeiten.<br />

Und sie lassen sich im Vergleich<br />

zu Elektromotoren unproblematisch<br />

installieren. Diese Eigenschaften macht<br />

sich das Armaturenwerk Hötensleben<br />

GmbH (AWH) zunutze. „Mit Druckluftmotoren<br />

können wir ohne Risiko in<br />

explosiver Umgebung arbeiten“, berichtet<br />

Produktmanager Thomas Meierkordt,<br />

„und auf die bei Elektromotoren<br />

aufwendige, teure und schwere Kapselung<br />

des Antriebs verzichten.“ Zudem<br />

sei etwa in der chemischen oder der<br />

28 DK 1/2009<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Druckluftmotor: Behälter ohne Demontage säubern<br />

Reinigungsstrahl rotiert<br />

Lebensmittelindustrie Druckluft als<br />

eigensichere Energiequelle praktisch<br />

überall vorhanden.<br />

Darum baute der Che-<br />

mieingenieur für diese<br />

Branchen einen be -<br />

sonders langsam<br />

laufenden Druck -<br />

luftmotor der<br />

LZB-34-Bauart<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />

in ein neuartiges<br />

Produkt ein, den<br />

Tanko JX-70. „Das<br />

Gerät reinigt Behälter<br />

mit einem Hochdruck-<br />

Wasserstrahl von 35 bis 60 bar<br />

Druck“, erklärt Meierkordt. An der Spitze<br />

der Reinigungslanze rotiert in drei<br />

Achsen eine Austragsdüse. Deren Drehbewegung<br />

wird von dem Motor definiert,<br />

der am hinteren Ende einer Hohlwelle<br />

sitzt. Der Reinigungsstrahl wandert<br />

in einem bestimmten Muster über<br />

die Oberfläche des Behälterinneren.<br />

„Cleaning in Place“ spart<br />

Wasser, Zeit und Geld<br />

Seine optimale – weil die Reinigungskraft<br />

bestimmende – Verweildauer<br />

auf der Behälterwand erreicht er<br />

durch die Justierung der Motordrehzahl.<br />

„Die Regelung der LZB-Motoren ist<br />

über die Einstellung des Luftdrucks<br />

denkbar einfach“, sagt Thomas Meierkordt,<br />

der noch weitere Vorteile an den<br />

pneumatischen Antrieben schätzt. So<br />

zum Beispiel den Ölfrei-Betrieb, der in<br />

Das Wichtigste<br />

Druckluftmotoren mit Atex-<br />

Zertifikat eignen sich für den Einsatz<br />

in Ex-Schutz-Zonen.<br />

Ihr Edelstahlgehäuse macht sie resis -<br />

tent gegen Wasserdampf und aggressive<br />

Flüssigkeiten.<br />

Gegenüber Elektromotoren für den<br />

Einsatz in Ex-Schutz-Zonen sind<br />

Druckluftmotoren Fliegengewichte.<br />

der Kosmetik-, Lebensmittel- oder<br />

Pharmaindustrie beinahe ebenso häufig<br />

vorgeschrieben ist wie die Eignung<br />

für explosionsgefähr-<br />

dete Bereiche – welche<br />

die LZB-Motoren<br />

mit ihrem Atex-<br />

Zer tifikat nach -<br />

weisen können.<br />

„Die Explosi -<br />

ons schutzricht -<br />

linie macht Elek -<br />

tromotoren klobig<br />

und schwer“, meint<br />

Meierkordt. Ein herkömmlicher<br />

Elektromotor<br />

für die Atex-Zone 1 mit 10 Nm<br />

Drehmoment wiege etwa 25 kg. Dagegen<br />

sei ein leistungsgleicher LZB 34<br />

mit Edelstahlgehäuse und Atex-Zertifikat<br />

mit 1,55 kg ein Fliegengewicht. Der<br />

deutliche Gewichtsvorteil macht die<br />

neuen Tanko-JX-Reinigungsgeräte<br />

leichter und mobiler. „Nun können<br />

selbst bis zu 20 Meter hohe Reaktionstürme<br />

und Behälter ohne großen Kraftaufwand<br />

durch die seitlichen Mann -<br />

löcher gereinigt werden“, sagt Meierkordt.<br />

Dieses „Cleaning in Place“ sieht<br />

er als sehr effiziente Art, Anlagen und<br />

Behälter mit minimaler Manpower zu<br />

säubern. Die Druckluftmotoren stehen<br />

übrigens mit Leistungen von wenigen<br />

Watt bis 6,2 kW zur Verfügung, bieten<br />

Drehzahlen von 5 bis 21 500 min -1 und<br />

Drehmomente bis etwa 4000 Nm. hw<br />

i<br />

LZB-Druckluftmotoren: 628


ANTRIEBSTECHNIK<br />

MVA nutzt Druckluft-Winkelschrauber als Antriebsmotor<br />

Schrauber dreht Müllwalzen<br />

In der Müllverbrennungsanlage<br />

Weisweiler dient ein Druckluftschrauber<br />

als Hilfsantrieb für<br />

tonnenschwere Rostwalzen. Für<br />

diese Spezialaufgabe musste er<br />

allerdings umgerüstet werden.<br />

Ein Druckluftschrauber kann<br />

nicht nur schnell schrauben, sondern<br />

auch langsam drehen. Zum<br />

Beispiel in der Müllverbrennungsanlage<br />

(MVA) Weisweiler nahe Aachen. Dort<br />

dreht man mit einem LTV-Winkelschrauber<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> tonnenschwere<br />

Rostwalzen der drei Verbrennungslinien,<br />

wenn der Antrieb ausfällt<br />

und die Anlage zur Reparatur leergefahren<br />

werden muss. Über einen von außen<br />

zugänglichen Vielzahnabtrieb lässt sich<br />

dazu ein externer Antrieb ankoppeln.<br />

Ein früher verwendeter Schneckenschrauber<br />

hatte jedoch so viel Kraft,<br />

dass er mitunter gefährlich für die Mit-<br />

arbeiter war und sie „mit rund nehmen“<br />

konnte. Eine sicherere, ergonomischere<br />

Alternative fand sich bei <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> in<br />

Form des selbstabschaltenden Druck -<br />

luftwinkelschraubers der Bauart LTV<br />

Ratgeber zur Bewertung<br />

von Vibrationen bei<br />

Handwerkzeugen<br />

Vibrationen und deren Bewertung<br />

bei Handwerkzeugen<br />

Seit März 2007 ist die so ge -<br />

nannte EU-Vibrations richt -<br />

linie (2002/44/EG) in Form der<br />

„Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung“<br />

in nationales<br />

Recht umgesetzt – und trotzdem<br />

wissen viele Arbeitgeber bis<br />

heute nicht, was das für sie<br />

bedeutet. Im Hinblick auf Lärm<br />

gelten nun strengere Grenzwerte, bei Vibrationen<br />

wurden sie gar erstmals eingeführt.<br />

Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass<br />

diese Werte eingehalten werden. Sie müssen<br />

für jeden Arbeitsplatz die Risiken ermitteln,<br />

die Exposition (also die Zeit, in der die Mitarbeiter<br />

der Belastung ausgesetzt sind) auf ein<br />

Wartung/Lese-Tipp<br />

48 R200 FS. Mit einer Leerlaufdrehzahl<br />

von 100 min -1 ist dieser der langsamste<br />

seiner Baureihe, umsteuerbar und mit<br />

bis zu 200 Nm Drehmoment für die<br />

Walzen völlig ausreichend. Nur die<br />

sonst vorteilhafte schnelle Abschaltkupplung<br />

erwies sich aufgrund des<br />

hohen Anlaufmoments der Walzen als<br />

Nachteil. Die Kupplung löste viel zu<br />

früh aus. Zwei Druckminderer für 3 und<br />

6,3 bar, ein Ventil und ein Grenzwertschalter<br />

schafften Abhilfe. Der Trick:<br />

Wird der Starter des Schraubers ge -<br />

drückt, schaltet das Ventil zu nächst auf<br />

3 bar; der Schrauber läuft langsam an,<br />

ohne dass die Ab schaltkupplung auslöst.<br />

Kurz darauf schaltet das Ventil auf<br />

6,3 bar um, und der Schrauber arbeitet<br />

mit voller Leis tung. Der Werker merkt<br />

von alledem nichts. Er betätigt einfach<br />

den Starter am Schrauber und kann feinfühlig<br />

dosieren. ts<br />

i<br />

LTV-Winkelschrauber: 629<br />

Minimum verringern sowie ihre Mitarbeiter<br />

unterweisen und medizinisch<br />

betreuen, falls sich ein Überschreiten<br />

der Auslösewerte nicht<br />

vermeiden lässt. Was genau zu<br />

tun ist, welche Normen nun gelten<br />

oder wie man die Belastung<br />

ermittelt, erfahren Interessierte<br />

in dem Taschenbuch „Vibrationen<br />

und deren Bewertung bei<br />

Handwerkzeugen“, das unter<br />

Einarbeitung der neuen Gesetze<br />

und Regelungen aktualisiert<br />

wurde und kostenlos erhältlich<br />

ist. So viel vorweg: Als wichtigste Maßnahmen<br />

fordert der Gesetzgeber, nur noch Werkzeuge<br />

einzusetzen, die von vornherein so<br />

leise und vibrationsarm arbeiten, dass die<br />

Mitarbeiter nicht gefährdet sind.<br />

i<br />

Taschenbuch Vibrationen: 630<br />

DK 1/2009 29


Werkzeug-Check<br />

Dass Klimaschutz nicht nur Geld<br />

kostet, zeigt sich unter anderem<br />

bei Druckluftwerkzeugen. Wer<br />

den Tool-Scan-Service von <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong> nutzt, stellt sicher, dass<br />

seine Druckluftwerkzeuge optimal<br />

arbeiten und keine teure<br />

Druckluft verschwenden. So<br />

bleibt die Stromrechnung klein,<br />

und auf die langlebigen Werkzeuge<br />

ist stets Verlass.<br />

Wer die Kosten der Drucklufterzeugung<br />

senken will, sollte<br />

sich zuerst um das Leitungsnetz<br />

kümmern. Leckagen, die sich in<br />

jedem Netz finden, lassen den teuren<br />

Energieträger ungenutzt entweichen.<br />

Un terdimensionierte Leitungen und<br />

Engstellen – besonders in nach und<br />

nach erweiterten Netzen – reduzieren<br />

den Fließdruck am Verbraucher und<br />

treiben so den Bedarf in die Höhe. Denn<br />

Druckluftwerkzeuge sind auf einen<br />

bestimmten Fließüberdruck hin ausgelegt;<br />

nur bei diesem ist ihr Wirkungsgrad<br />

optimal. Werkzeuge von <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong> Tools zum Beispiel arbeiten am<br />

besten mit 6,3 bar. Liegen nur 5 bar an,<br />

sinkt die verfügbare Leistung um mehr<br />

als ein Viertel auf 74 % der Nennleis -<br />

30 DK 1/2009<br />

SERVICE<br />

Tool-Scan: Vorbeugender Check für Druckluftwerkzeuge<br />

Zuverlässigkeit plus<br />

Umweltschutz<br />

tung. Das führt dazu, dass die Arbeit<br />

länger dauert und der Kompressor länger<br />

läuft, Arbeitszeit und Druckluft werden<br />

verschwendet.<br />

Das Leitungsnetz ist aber nur eine<br />

Seite der Medaille, die andere sind die<br />

Werkzeuge. Denn der statische Druck,<br />

den das Manometer an der Wartungseinheit<br />

(Filter, Öler, Druckregler) anzeigt,<br />

ist in der Regel höher als der Fließdruck,<br />

wenn das Werkzeug läuft. Dieser<br />

kann deutlich abfallen, wenn in die<br />

Luftzuführung etliche druckvernichtende<br />

Armaturen und zu dünne Schläuche<br />

eingebaut sind – das Werkzeug also<br />

nicht fachgerecht installiert wurde.<br />

Zudem können verschlissene Werkzeugkomponenten<br />

zu weiteren Verluste<br />

führen, im schlimmsten Fall sogar zu<br />

einem Ausfall des Werkzeugs.<br />

Effiziente Nutzung der Druckluft,<br />

höhere Qualität in der Fertigung<br />

Wer Druckluftwerkzeuge – seien es<br />

Schleifer, Niethämmer, Bohrmaschinen<br />

oder Schrauber – einsetzt, kann von<br />

einem gründlichen Werkzeug-Check in<br />

zweierlei Hinsicht profitieren:<br />

Werkzeugseitig werden Leckagen<br />

und Engstellen vermieden, Druckluft<br />

also so effizient wie möglich genutzt –<br />

das senkt den Druckluftverbrauch auf<br />

das notwendige Minimum und hält die<br />

Stromrechnung niedrig.<br />

Mangelhafte Komponenten werden<br />

identifiziert und können im Rahmen der<br />

vorbeugenden Instandhaltung repariert<br />

werden. Zuverlässigkeit und Lebens -<br />

dau er der Werkzeuge steigen, ebenso<br />

die Qualität in der Fertigung.<br />

„Tool-Scan“ nennt sich die Dienst -<br />

leis tung von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>, die sich mit<br />

diesen beiden Punkten beschäftigt und<br />

Um weltschutz und Zuverlässigkeit vereint.<br />

Sinngemäß handelt es sich um<br />

einen Leistungs- und Gesundheitscheck<br />

für Werkzeuge. Dabei überprüft ein<br />

Servicetechniker penibel den Zu stand<br />

der Geräte vor Ort – zum Festpreis. Der<br />

Anwender erhält anschließend zu jedem<br />

Werkzeug einen ausführlichen Bericht<br />

mit den Messergebnissen und, falls<br />

nötig, Verbesserungsvorschlägen.<br />

Fahrradhersteller Batavus lässt<br />

150 Werkzeuge „scannen“<br />

Einer der ersten Kunden des Tool-<br />

Scans war der niederländische Fahrradhersteller<br />

Batavus in Heerenveen. An<br />

zwei Tagen „scannten“ <strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-<br />

Techniker hier Arbeitsplatz für Arbeits-


platz mit insgesamt 150 Schraubwerkzeugen.<br />

Sie überprüften zunächst die<br />

Werkzeuginstallationen an den Arbeitsplätzen<br />

und maßen den Fließdruck – um<br />

herauszufinden, ob das Werkzeug überhaupt<br />

auf Leistung kommt. Bei „Atemnot“<br />

– also weniger als rund 6 bar –<br />

wurden die Ursachen ermittelt.<br />

Anschließend testeten die Techniker,<br />

ob die Schrauber die verlangten Drehmomente<br />

erreichten, überprüften ihre<br />

Genauigkeit und justierten, falls nötig.<br />

Dafür verwendeten sie ein Acta-Messgerät,<br />

das übrigens auch Schraubkurven<br />

und Schraubanalysen darstellen kann.<br />

Dann glichen die „Tool-Scanner“ noch<br />

die maximale Drehzahl mit der vorgegebenen<br />

ab und überprüften den Wartungszustand<br />

der Werkzeuge.<br />

Doch der Tool-Scan bietet noch<br />

mehr. Er bewertet auch die Ergonomie,<br />

also die menschen- und arbeitsgerechte<br />

Gestaltung des Arbeitsplatzes. Ist alles<br />

in Griffnähe beziehungsweise in günstiger<br />

Körperhaltung zu erreichen? Gibt es<br />

eine Verletzungsgefahr durch scharfkantige<br />

Schlauchschellen? Stimmt die<br />

Beleuchtung? Wird das Handgelenk des<br />

SERVICE<br />

Beim Tool-Scan werden Druckluft werk -<br />

zeuge einem tief gehenden Leistungsund<br />

Gesundheitscheck unterzogen. Ziel<br />

ist es, Druckluft so effizient wie möglich<br />

zu nutzen und die Zuverlässigkeit der<br />

Werkzeuge sicherzustellen. Mangelhafte<br />

Komponenten können im Zuge vorbeugender<br />

Wartung ausgetauscht werden.<br />

Werkers durch Reaktionsmomente be -<br />

las tet? Welches Werkzeuggewicht hat er<br />

wie oft zu stemmen? Könnte er durch<br />

einen Gewichtsausgleicher (Balancer)<br />

entlastet werden, statt pro Schicht mehrere<br />

hundert Kilogramm zu wuchten<br />

(was insbesondere in einer schnelltaktenden<br />

Montage wichtig ist)?<br />

In Heerenveen fehlten bei einigen<br />

Werkzeugen die Abluftschalldämpfer.<br />

Außerdem war an ein paar Arbeitsplätzen,<br />

wo verschiedene Drehmomentwerte<br />

abgearbeitet werden, keine eindeutige<br />

Zuordnung (Markierung) der Werkzeuge<br />

zu den jeweiligen Drehmomenten<br />

ge geben. Solche Kleinigkeiten ließen<br />

sich schnell beheben. Ein weiterer Tool-<br />

Scan-Schritt ist die Beurteilung, ob die<br />

Werkzeuge auch zur jeweiligen Arbeit<br />

passen. Ist in der gegebenen Montage -<br />

Installationsleitfaden<br />

Druckluftwerkzeuge<br />

Das Taschenbuch „Volles<br />

Rohr für mehr Produktivität“<br />

ist ein Installationsleitfaden für<br />

Luftwerkzeuge. Die 72-seitige<br />

Broschüre verdeutlicht das<br />

Potenzial, mit einer ausreichenden<br />

Druckluftversorgung stets<br />

alle Werkzeuge produktiv zu<br />

betreiben, sei es beim Schleifen,<br />

Bohren oder Schrauben.<br />

Sie er läutert die Grundlagen der<br />

Druck lufttechnik und gibt Hin-<br />

Volles Rohr für mehr Produktivität<br />

Installationsleitfaden für Luftwerkzeuge<br />

Werkzeug-Check<br />

situation vielleicht ein Pistolen- oder<br />

Stabgriff besser für den direkten Kraftfluss,<br />

um das Hand-Arm-System möglichst<br />

wenig zu belasten? Gibt es menschen-<br />

und materialschonendere Alternativen,<br />

etwa reaktionsmomentfreie<br />

Impuls- statt Drehschrauber?<br />

Tool-Scan ist also ein Frühwarn -<br />

dienst für Druckluft-Montage werk zeu -<br />

ge. Er deckt Probleme auf, be vor es<br />

welche werden. Am Ende erhält der<br />

Kunde einen Abschlussbericht mit der<br />

detaillierten Beurteilung von Werkzeugen<br />

und Arbeitsplätzen. Vor allem liefert<br />

der Tool-Scan einen Maßnahmenkatalog<br />

mit Vorschlägen zur Leistungssteigerung<br />

und führt auf, wo und wie<br />

sich die Gestaltung der Arbeitsplätze<br />

eventuell verbessern ließe. Überdies<br />

trägt dieser Service dazu bei, dass die<br />

Werkzeuge – wie es §10 der deutschen<br />

Betriebs sicherheitsverordnung (Betr-<br />

SichV) für alle Arbeitsmittel verlangt –<br />

durch befähigte Personen auf ihren<br />

sicheren Betrieb hin geprüft werden.<br />

Übrigens: Den Tool-Scan gibt es<br />

auch für Elektrowerkzeuge! co<br />

i<br />

Tool-Scan: 631<br />

weise, wie sich die Werkzeuge stets mit ausreichend<br />

Energie versorgen lassen. Das<br />

Taschenbuch liefert neben Hintergrundinformationen<br />

auch Auswahlhilfen für<br />

Schläuche, Kupplungen, Filter,<br />

Regler sowie Druckluft-Wartungseinheiten.<br />

Hilfreich ist es<br />

für Maschinenbauer, Produktionsleiter<br />

und generell Anwender<br />

in Fertigung und Montage,<br />

die sich mit der Lektüre ein leicht<br />

verständliches Grundlagen-<br />

Update sowie Know-how aus der<br />

Praxis erarbeiten können.<br />

i<br />

Taschenbuch: 632<br />

DK 1/2009 31


Druckluftverteilung<br />

Mit dem AIRnet-Rohrleitungs -<br />

system lassen sich Druckluft -<br />

abgänge auch nachträglich ohne<br />

großen Aufwand in bestehende<br />

Ringleitungen integrieren.<br />

Die Produktionsabläufe in unserer<br />

Endmontage müssen immer<br />

wieder an unterschiedlichste,<br />

objektabhängige Produkte angepasst<br />

werden“, berichtet Friedbert Fritz von<br />

der Dobergo GmbH & Co. KG. Das<br />

gelte auch für die Druckluftverteilung,<br />

die so flexibel sein müsse, dass sie an<br />

sich stetig ändernde Anforderungen<br />

angepasst werden kann. „Da wir in der<br />

Endmontage viel mit Druckluft arbeiten,<br />

ist die Flexibilität des AIRnet-<br />

Rohrleitungs systems für uns ein we -<br />

sentlicher Vorteil gegenüber anderen<br />

Systemen“, fährt Fritz fort, der als Projektleiter<br />

für einen 2008 in Betrieb<br />

genommenen Neubau des Büromöbelherstellers<br />

verantwortlich war.<br />

Auf der „grünen Wiese“ geplant,<br />

sollte in dem Neubau für die Druckluftrohrleitungen<br />

ursprünglich ein Kupfer-<br />

Presssystem zum Einsatz kommen.<br />

Doch die Ausschreibung für diese<br />

Arbeiten landete auch auf dem Tisch der<br />

Merz Drucklufttechnik GmbH aus<br />

Rastatt, die Dobergo schon zuvor be -<br />

treut hatte. „Schnell war klar, dass sich<br />

das ausgeschriebene Kupfer-Presssys -<br />

tem angesichts der ständigen Veränderungen<br />

in den Produktionsprozessen<br />

nicht eignete“, sagt Merz-Geschäftsfüh-<br />

32 DK 1/2009<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

AIRnet-Rohrleitungssystem lässt Büromöbelhersteller Dobergo alle Freiheiten<br />

Stecksystem bleibt dauerhaft flexibel<br />

rer Christoph Merz. Er schlug vor, das<br />

Druckluft-Rohrleitungssystem AIRnet<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> zu verwenden.<br />

Stecken, drehen – dicht!<br />

AIRnet ist ein innovatives Stecksys -<br />

tem, mit dem sich Rohrleitungen komfortabel<br />

und vor allem sicher ohne<br />

zusätzliche Sicherungs- oder Dichtringe<br />

miteinander verbinden lassen, auch über<br />

Jahrzehnte hinweg. Sonderwerkzeuge<br />

sind dazu nicht erforderlich, die Mon -<br />

tage kann schnell und einfach durchgeführt<br />

werden – ohne dass man Gewinde<br />

schneiden, schweißen, löten oder kleben<br />

muss. Flexibel ist das Rohrleitungssys -<br />

tem, weil sich Druckluftabgänge jederzeit<br />

auch an einer bestehenden Leitung<br />

setzen lassen. Die AIRnet-Verbindungsstücke<br />

können zudem blitzschnell zerstörungsfrei<br />

demontiert und sofort<br />

kostensenkend wiederverwendet werden<br />

– ein entscheidender Vorteil gegenüber<br />

gepressten, geklebten oder ge -<br />

schweißten Rohrleitungs-Fittings. „We -<br />

gen dieser Flexibilität fallen die Kosten<br />

für Anpassungen von Druckluftleitun-<br />

An jeder Stelle<br />

der blauen,<br />

umlaufenden<br />

Druckluft-<br />

Ring leitung<br />

können<br />

Abgänge für<br />

Werkzeuge<br />

und Maschinen<br />

leicht<br />

installiert<br />

werden.<br />

gen und -anschlüssen in der Endmon -<br />

tage nun viel niedriger aus“, freut sich<br />

Dobergo-Mitarbeiter Friedbert Fritz.<br />

Auch bei zukünftigen Ersatz- und Neuinvestitionen<br />

in Produktionsmaschinen<br />

sei dies ein Vorteil. „Insbesondere bei<br />

der Installation von Druckluft-Rohrleitungen<br />

in Neubauten erleben wir immer<br />

wieder, dass zu Beginn einer Montage<br />

noch nicht exakt feststeht, an welcher<br />

Stelle Produktionsmaschinen stehen<br />

und wo Druckluft benötigt wird“, er -<br />

gänzt Christoph Merz. Mit herkömmlichen<br />

Rohrleitungssystemen müsse<br />

aber be reits im Vorfeld genau festgelegt<br />

werden, an welchen Stellen über<br />

T-Stücke Abgänge zu setzen sind. „Mit<br />

dem AIRnet-System können wir dagegen<br />

bereits mit der Rohrleitungs mon -<br />

tage – etwa der Ringleitung – be ginnen<br />

und einfach so lange mit den Druck luft -<br />

abgängen warten, bis die Maschinen<br />

ihren endgültigen Standort gefunden<br />

haben.“ co<br />

i<br />

AIRnet: 633


Das Fernüber wachungssystem<br />

AirConnect verkürzt etwaige<br />

Stillstandszeiten von Kompres -<br />

soren und senkt die Wartungs -<br />

kosten. Bei Bedarf werden<br />

Betriebsdaten per E-Mail oder<br />

SMS übermittelt.<br />

Kompressoren stehen selten in<br />

greifbarer Nähe, oft sind sie in<br />

den Kellerräumen oder sogar<br />

anderen Gebäudeteilen untergebracht.<br />

Warnhinweise der jeweiligen Steuerungen<br />

lassen sich also nur bei einem<br />

Rundgang der Verantwortlichen erfas -<br />

sen oder wenn die Druck luftversorgung<br />

ausgefallen ist. Mit dem Fernüberwachungssystem<br />

AirConnect löst <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong> solche Probleme, denn dieses<br />

liefert Warn- und Statusmeldungen auf<br />

mehreren Wegen: per E-Mail, SMS oder<br />

über das Intra- oder Internet. Per Netzwerk<br />

lässt sich der Zustand der Druck -<br />

luftversorgung auch visualisieren und in<br />

Echtzeit verfolgen. Und wem das alles<br />

zu kompliziert ist, der überlässt die<br />

Überwachung direkt den Spezialisten<br />

von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>. Diese können via Air-<br />

Connect die Anlagen rund um die Uhr<br />

im Auge behalten.<br />

Die Vorteile einer Fernüberwachung<br />

sind zahlreich. So sinkt die Reaktionszeit:<br />

Wer auf Warnmeldungen praktisch<br />

Die Visualisierung<br />

des Zu -<br />

standes der Druck -<br />

lufterzeugung er -<br />

leichtert nicht nur<br />

die Überwachung,<br />

sondern eröffnet<br />

auch Möglichkeiten,<br />

den Energieverbrauch<br />

zu reduzieren.<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

Air-Connect hält Druckluftversorgung im Griff<br />

Handy schlägt Alarm<br />

im selben Moment reagieren kann, in<br />

dem die Meldung erstellt wurde, kann<br />

Produktionsstillstände und Betriebsunterbrechungen<br />

vermeiden. Die Zuverlässigkeit<br />

der Druckluftstation steigt,<br />

zumal sich auch die 24/7-Hotline von<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> ankoppeln lässt.<br />

Echtzeit-Visualisierung macht<br />

Kontrollen zum Teil überflüssig<br />

Die Echtzeit-Visualisierung senkt die<br />

Arbeitsbelastung der Werker, denn<br />

Kon trollen werden redu ziert, ohne die<br />

Wartung der An la gen zu vernachlässigen;<br />

Wartungsintervalle werden automatisch<br />

angezeigt. Die Verfolgung der<br />

Betriebsdaten und der Leistungsent -<br />

wick lung im System steigert zudem<br />

nicht nur die Transparenz. Sie ist vor<br />

allem eine Hil fe, Möglichkeiten für<br />

Energieeinsparungen auszumachen und<br />

entsprechende Bemühungen zu messen.<br />

AirConnect besteht aus vier Funktionsmodulen,<br />

die es dem Betreiber er -<br />

lauben, schrittweise die Möglichkeiten<br />

seines Fernüberwachungssystems anzupassen<br />

– ohne weitere Soft- oder Hardware-Komponenten<br />

einrichten zu müssen.<br />

Die einfachste Möglichkeit ist eine<br />

Benachrichtigung per SMS oder E-Mail<br />

bei ungewöhnlichen Ereignissen. Hinzu<br />

kommen die Echtzeit-Visualisierung<br />

des Systems via Ethernet, ebenso wie<br />

eine Analyse der Systemleistung oder<br />

Fernwartung<br />

eine vollständige Fernüberwachung<br />

durch <strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Mitarbeiter. Die<br />

zum System gehörende Hardware ist<br />

schnell und einfach installiert. Sie lässt<br />

sich in praktisch alle neuen Kompressorentypen<br />

und Installationen auch fremder<br />

Hersteller integrieren und in bestehende<br />

nachrüsten. Alle Module können<br />

zudem mit einem Service-Vertrag kombiniert<br />

werden, um eine maximale Verfügbarkeit<br />

und Zuverlässigkeit der<br />

Anlage sicherzustellen.<br />

Vorausschauendes Management<br />

steigert Verfügbarkeit<br />

Die Übertragung der Daten an das<br />

Service-Team von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> bringt<br />

den höchsten Kundennutzen. Dadurch<br />

lässt sich manch unnötiger Kundendienstbesuch<br />

vermeiden, was dem<br />

Betreiber Zeit, Nerven und zum Teil<br />

auch Geld spart. Basierend auf den ausgelesenen<br />

Daten können erforderliche<br />

Eingriffe effizient geplant werden; es<br />

wird ein vorausschauendes Management<br />

für den Betrieb und die Wartung<br />

eines Druckluftsystems möglich. Die<br />

Folge sind nicht nur höhere Verfügbarkeit<br />

der Kompressoren und niedrigere<br />

Wartungskosten, sondern auch kürzere<br />

Stillstandszeiten der angeschlossenen<br />

Werkzeuge und Systeme. co<br />

i<br />

Zustands- oder Fehler -<br />

meldung per SMS:<br />

Erkennt die Steuerung<br />

eines Kompressors ein<br />

Problem, weiß dies per<br />

SMS auch schnell<br />

der Verantwortliche,<br />

der nun handeln<br />

kann.<br />

AirConnect: 634<br />

DK 1/2009 33


Nachrichten<br />

Für den „kleinen“ Druckluftbedarf hat<br />

<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> neuerdings eine äußerst<br />

34 DK 1/2009<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

Erzeugung mit Hilfe von Kompressoren billiger als Flaschenbündel<br />

Stickstoff-Station lohnt sich<br />

Wer Stickstoff mit einer eigenen<br />

Druckluftanlage erzeugt, statt<br />

sich immer neue Flaschen liefern<br />

zu lassen, spart viel Geld. So sinken<br />

etwa beim Leasing über vier<br />

Jahre die Kosten für das Schutzgas<br />

um fast die Hälfte.<br />

Mehrwegflaschen mögen sich<br />

für Bier- und Limonadetrinker<br />

rechnen; für die Industrie,<br />

die Stick stoff benötigt und verbraucht,<br />

sind sie schlicht zu teuer“, meint Jörg<br />

Zielinski, Produktmanager bei <strong>Atlas</strong><br />

<strong>Copco</strong>. Wer – bisher – seine Flaschenbündel<br />

immer wieder neu mit Stick stoff<br />

befüllen lasse, könne leicht die Hälfte<br />

der Kosten einsparen: „Er braucht dazu<br />

nur unsere Stickstoffgeneratoren in<br />

seine Kompressorstation einzubinden.“<br />

So be laufe sich eine einmalige Investition<br />

in die erforderlichen Geräte – Kompressor<br />

mit Kältetrockner, Filter,<br />

Druckluft- und Stick stoffbehälter sowie<br />

den N 2-Generator – auf 52 000 Euro.<br />

Wer damit 99,9-prozentigen Stickstoff<br />

erzeugt und an etwa 250 Tagen mit je<br />

acht Betriebsstunden im Jahr 25 m 3 /h<br />

verbraucht, müsste – in Flaschen be -<br />

schafft – rund 40 000 Euro zahlen. Nach<br />

nicht einmal anderthalb Jahren hat sich<br />

die Anlage folglich amortisiert.<br />

Auch wer die komplette An lage least,<br />

spart kräftig. So liegt die monatliche<br />

Rate für eine den obigen Daten entsprechende<br />

Station bei 1875 Euro – und das<br />

inklusive aller Energie- und Servicekos -<br />

ten. Würde der Stickstoff von einem<br />

kompakte Lösung parat: drehzahlgeregelte<br />

GA-Kompressoren mit eingebautem Kältetrockner<br />

(GA VSD FF), integrierter<br />

Filterkombination, mit Energierückgewinnung<br />

und einem Öl-<br />

Wasser-Separator. Wichtigster<br />

Vorteil der Komplettlösung ist ihr<br />

geringer Platzbedarf. Es ist kein<br />

zu sätzlicher Installationsaufwand<br />

für Nebenaggregate erforderlich,<br />

alle Komponenten sind<br />

optimal aufeinander abgestimmt.<br />

Das aufbereitete Kondensat<br />

kann direkt in die Kanalisation<br />

abgeleitet werden. Außerdem<br />

kann bei den meisten Anwen-<br />

Lieferanten bezogen, wären dafür rund<br />

3335 Euro monatlich fällig. Der Lea -<br />

sing nehmer spart rund 44 %. Die Generatoren<br />

zerlegen komprimierte Druck -<br />

luft, wobei sie Sauerstoff und Edelgase<br />

abscheiden. Übrig bleibt Stickstoff mit<br />

einer Reinheit von 95 bis 99,999 %. tp<br />

Kompakte Kompressoren für kleine Arbeitsplätze – alles inklusive<br />

Integrierter<br />

Frequenzumrichter<br />

Energierück -<br />

gewinnung<br />

Kältetrockner<br />

Filter -<br />

kombination<br />

Öl-Wasser-<br />

Trennapparat<br />

Bezogen auf vier Jahre, ist eine ge leaste<br />

Druckluftstation für die Erzeugung von<br />

Stickstoff rund 44 % billiger als dessen<br />

Beschaffung über Flaschenbündel.<br />

i<br />

Stickstoffgeneratoren: 635<br />

dungen und Installationen auf den Druck -<br />

luftbehälter verzichtet werden. Durch das<br />

eingebaute Energie-Rückgewinnungssys -<br />

tem kann der größte Teil der zugeführten<br />

elektrischen Energie in Form von warmem<br />

Wasser nutzbar gemacht werden. Das<br />

spart Primärenergie und senkt die CO 2 -<br />

Emissionen.<br />

Drehzahlgeregelte (VSD-)Kompressoren<br />

erzeugen stets die exakt benötigte Druck -<br />

luftmenge in der geforderten Qualität.<br />

Durch die Vermeidung von unerwünschten<br />

Leerlaufzeiten wird die Wirtschaftlichkeit<br />

wesentlich gesteigert. tp<br />

i<br />

GA VSD FF: 636


So fordern Sie mehr Informationen zu den Produkten an:<br />

Zu allen Produkten und Dienstleistungen, über die<br />

wir im Heft berichten, können Sie weitere Informationen<br />

anfordern. Dazu müssen Sie uns nur die unter<br />

den Artikeln stehenden Kennziffern mitteilen – per<br />

Postkarte (unten), per Fax, E-Mail oder über unsere<br />

Internet-Seiten.<br />

Per Postkarte<br />

Trennen Sie eine der beiden Karten an den perforierten<br />

Linien heraus, tragen Sie Ihre Adresse ein und umkringeln<br />

Sie auf der Rückseite derselben Karte die<br />

gewünschten Kennziffern.<br />

Per Fax<br />

Umkringeln Sie auf der Postkarte unten rechts die<br />

gewünsch ten Kennziffern und tragen Sie in den Feldern<br />

der Karte unten links Ihre Adresse ein. Faxen Sie<br />

dann diese ganze Seite an den<br />

Leserdienst Druck luftkommentare,<br />

Fax-Nummer +49 (0)931-4170-494.<br />

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bis 9 10–19 20–49 50–99 100–199 200–499 500–999 1000–4999 5000 und mehr<br />

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Übers Internet<br />

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Browser ein und kli cken in der oberen Navigationsleiste<br />

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Zusatzmenü auf „Magazine“ und wählen dort<br />

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Sie zum Formular.<br />

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DataM-Services GmbH<br />

Leserdienst<br />

Druckluftkommentare<br />

D – 97103 Würzburg<br />

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