Die Wirtschaft Nr. 37 vom 17. September 2010

BRANCHEN
Gebäude und Anlagen
sinnvoll bewirtschaften
Mit Facility Management haben Sie den gesamten Lebenszyklus einer Anlage im Blick.
Sparen Sie 1000 Euro und mehr im Monat
Die Zahl gut ausgebildeter Facility
ManagerinVorarlberg
nimmt zu. Damit wächst
auch die Chance, Gebäude und Anlagen
von Firmen, Institutionen
oder Gemeinden sinnvoll zu bewirtschaften.
Alle Teilnehmer des zweiten
vom WIFI Vorarlberg angebotenen
Lehrgangs schlossen positiv ab.
Die Betriebs- und Instandhaltungskosten
für ein Gebäude oder
eine Anlage sind über den gesamten
Lebenszyklus erheblich höher als
die Baukosten. Es macht deshalb viel
Sinn, solch kostspielige Einrichtungen
möglichst gut zu bewirtschaften.
„Ob Unternehmen oder die öffentliche
Hand –niemand hat Geld zu
verschenken. Deshalb wächst das Interesse
an diesen Themen.“ Das erläutert
Andreas Karg, der Leiter des
Lehrganges.
Facility Manager haben ein um-
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fassendes Tätigkeitsgebiet. Ob in
der Planungs- und Bauphase, bei
Umbauten, Neuorganisation, Parkraumbewirtschaftung,
bei der Organisation
der Instandhaltung oder
bei den Reinigungsplänen – ihr
Fachwissen ist gefragt, weil es viel
Geld sparen kann. Beim Lehrgang
geht es deshalb immer um die praktische
Umsetzung theoretischer
Erkenntnisse. Sämtliche Teilnehmer
erstellen eine Projektarbeit, die
sie in ihrem Bereich auch nutzen
können.
Kursabschluss als Bürgermeister
Seine Bemühungen auf unerwartete
Weise nutzen kann Josef Bischofberger
aus Bizau. Der Leiter eines Ingenieurbüros
hat im Lehrgang am
Beispiel Bizau Vorschläge für Facility
Management für Kleingemeinden
erarbeitet. Als er 2009 damit begann,
Die erfolgreichen Teilnehmer des letztjährigen Facility-Management-Kurs-Teilnehmer.
ahnte er nicht, dass er seine eigenen
Pläne jetzt als neuer Bürgermeister
von Bizau nutzen kann.
Planung, Umsetzung, Kontrolle
Am liechtensteinischen Hochbauamt
in Vaduz ist Roland Boss
als Leiter der Hausdienste tätig.
Ihm geht es um eine möglichst
hohe Qualität der erforderlichen
Arbeitenund die dazugehörenden
Verträge. „Eine gute Planung ist die
Voraussetzung. Sie gehört umgesetzt
und die Umsetzung kontrolliert.“
Vonselbst läuft nichts im Facility
Management.
Sicherheit, Wasser, Druckluft
Für den Bau des eigenen Hauses
hat Michael Salzgeber vor zwei Jahren
am WIFI einen Kurzlehrgang in
Facility Management belegt. Auch
im Wohnbereich macht die Berücksichtigung
der verschiedenen Bereiche
Sinn und hilft beim Sparen.
Inzwischen leitet er bei Sulzer Mix
Tip, Schweiz, sämtliche Bereiche,
die nicht direkt mit Produktion
oder Verwaltung zu tun haben. Sicherheit,
Umwelt, Instandhaltung,
Wasserversorgung und Abwasser,
Strom –Facility Management ist
umfassend. „Aktuell geht es um
ausreichend Druckluft, die auch
völlig sauber sein muss.“ Der Lehrgang
hat sein Blickfeld über die aktuellen
Herausforderungen hinaus
erweitert.
Nur „schön“ reicht nicht
„Es reicht nicht wenn nur eine
,schöne’ Immobilie geplant und gebaut
wird, sie muss weitere Anforderungen
bestehen.“ Das erfährt
Herbert Graf von der F.M. Hämmerle
Holding täglich. Nach wie vor
werden die Folgekosten einer Immobilie
zu wenig beachtet, stellt er
fest. „Facility Management bringt
Struktur. Das schafft die Basis für
denwirtschaftlichen Betrieb.“
Für die Praxis planen und
bauen
„Wenn ein Neubau entsteht oder
umgebaut wird, dann gehören rechtzeitig
auch die Leute in die Planung
einbezogen, die später dort arbeiten
sollen.“ Das ist für Helmut Schlachter,
Grass Beschläge, ein entscheidender
Punkt. Als Gebäude-Manager
des Unternehmens will er verhindern,
dass bei Bauprojekten zu
oft nachgebessert werden muss.
„Das kostet viel Geld und verursacht
Ärger.“
Informationen
Der nächste Lehrgang beginnt
am 4. November 2010.
Rückfragen bzw. Anmeldungen:
Immobilienakademie Hohenems,
Alexandra Überbacher
T05572/3894-664
Eueberbacher.alexandra@vlbg.wifi.at