Yorcker Nr. 93 (Juli/August/Sept) - Yorck Kino GmbH
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mit ungebremster Freude ein neues Leben. Als er einige<br />
Jahre später unheilbar erkrankt, bricht für Oliver<br />
eine Zeit des Abschiednehmens und der Trauer<br />
und – eine Bestandsaufnahme seines eigenen Lebens<br />
an. Als er die Französin Anna kennenlernt und<br />
zarte Liebesbande knüpft, muß er sich endgültig seiner<br />
Ratlosigkeit stellen. Beginners sprüht vor Charme<br />
und Wärme und rührt mal mit zarter Melancholie<br />
zu Tränen, mal mit liebevollem Humor zum Lachen.<br />
Ein funkelndes Juwel von Film mit Christopher<br />
Plummer als Hal in Höchstform, einem zum Verlieben<br />
guten Ewan McGregor und der ebenso umwerfenden<br />
Mélanie Laurent. JoFi<br />
Schlafkrankheit<br />
D/FNL 2011, 91 min, Regie: Ulrich Köhler<br />
In einer sehr offenen, zweigeteilten Geschichte erzählt<br />
Schlafkrankheit von Ebbo Velten, einem Arzt<br />
und Entwicklungshelfer im ländlichen Kamerun, der<br />
mit seiner Familie ein Leben der weißen, privilegierten<br />
Emigration lebt. Die ersten Szenen offenbaren<br />
das komplexe Geflecht aus gegenseitigen Abhängigkeits-<br />
und Machtverhältnissen. Regisseur Köhler<br />
vermeidet eindeutige Erklärungen und leichte Kausalitaten,<br />
um die Intelligenz des Zuschauers nicht<br />
zu beleidigen – wie er selbst sagt. Sein Film ist eine<br />
brillante und gleichsam fordernde Auseinandersetzung<br />
über Sinn und Unsinn von Entwicklungshilfe,<br />
über Klasse, Kultur und Ethnizität und vor allem<br />
über Afrika. tob<br />
The Tree of Life<br />
USA 2011, 138 min, Regie: Terence Malick<br />
Der neue Film von Kultregisseur Terence Malick verfolgt<br />
das Leben des elfjährigen Jacks in den fünfziger<br />
Jahren bis zum erwachsenen Mann. Seine sehr<br />
Laufendes Programm<br />
Mehr zur diesen Filmen im <strong><strong>Yorck</strong>er</strong> 92 und im Internet: www.yorck.de<br />
unterschiedlichen Eltern prägen sein Weltverständnis<br />
eindringlich und kontrovers. Über seine Mutter<br />
lernt er die Welt mit seinem Herzen zu erkennen,<br />
doch sein strenger Vater predigt ihm immer wieder,<br />
Rücksichtslosigkeit sei das alleinige Konzept. Hin-<br />
und hergerissen zwischen diesen beiden Extremen<br />
wird er älter. Mit Brad Pitt und Sean Penn hochkarätig<br />
besetzt.<br />
Kleine wahre Lügen<br />
Frankreich 2010, 154 min, Regie: Guillaume Canet<br />
Vieles erscheint in diesen 154 Minuten alltäglich,<br />
fast nebensächlich, aber genau das macht Guillaume<br />
Canets tragikomische Studie über Freundschaft<br />
so authentisch und glaubwürdig. Keine an<br />
den Haaren herbeigezogene Konflikte, sondern<br />
glänzend subtil gespielten Szenen, die wie aus dem<br />
Leben gegriffen sind. Kleine wahre Lügen ist ein<br />
wunderbar unterhaltender, charmanter Ensemblefilm<br />
mit großartig besetzten Charakteren. In dem<br />
einen oder anderen der Clique erkennt sich wohl jeder<br />
ein bißchen wieder. Und weil der Film in traumhafter<br />
Kulisse an der Küste im Südwesten Frankreichs<br />
spielt, schaut man den Freunden, die nicht<br />
erwachsen werden wollen, mit noch größerem Vergnügen<br />
zu. Jg<br />
<strong><strong>Yorck</strong>er</strong> <strong>93</strong><br />
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