Dr. Wilhelm Hüffmeier, Potsdam, März 2009 - Gustav-Adolf-Werk eV
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Pfingstgemeinden promoviert, eine dynamische und sehr geschätzte Pastorin. Aber<br />
die katholische Prägung des Landes verlangt nach Kirchen, die unmittelbar als<br />
Gotteshäuser erkennbar und erlebbar sind.<br />
Dass damit das Innere wie das Äußere der Kirchen<br />
gemeint ist, beweist die im selben Barrio am Berg<br />
„Vida Nueva“ unterhalb einer gewaltigen<br />
Christusstatue gelegene lutherische Kirche, ein <strong>Werk</strong><br />
des Hermannsburger Missionars Klaus Carsten<br />
Möller. <strong>Dr</strong>innen erstrahlen Fenster und Altarraum in<br />
fast barockem Glanz, Sakralität pur, aber von außen<br />
sieht die Kirche aus wie das Wasserwerk der<br />
politischen Gemeinde: öde Betonfassade, keine<br />
Inschrift, keine Glocke, keine Lutherrose – nichts.<br />
Seit Pastor Möller nach Deutschland zurückgekehrt ist, fehlt der aus 20 Familien<br />
bestehenden Gemeinde zudem noch der Pfarrer. Das wird vielleicht besser, wenn<br />
die Gemeinde im nächsten Jahr der Lutherischen Kirche in Peru beitritt, sagt Ulrike<br />
Sallandt, die zurzeit die Gottesdienste in „Vida Nueva“ organisiert. Doch man muss<br />
skeptisch sein, denn die noch sehr junge, auf nordamerikanische und deutsche<br />
Missionare zurück gehende Peruanische Lutherisch-Evangelische Kirche (PLEK) ist<br />
eine Miniminorität. Im Hochland von Peru, berichtet Friedrich Hahler, ein anderer<br />
Hermannsburger, gibt es noch ca. 30 freie Gemeinden, die aus Kostengründen<br />
außerhalb der PLEK bleiben. Hahler ist es auch, der von Katholiken, die dem<br />
Luthertum zugetan sind, immer wieder zu hören bekommt: „Ihr seid zu klein. Euch<br />
sieht man nicht.“ „Ja“, fügt er hinzu: „Gesellschaftlich ist man hier nur wer als<br />
Katholik“.<br />
Das stimmt wohl. Aber im neu entstandenen Barrio<br />
„Sol de América“ in der nördlichen Peripherie der<br />
Inka- und Touristenstadt Cusco fehlt die<br />
gesellschaftliche und soziale Präsenz der<br />
katholischen Kirche. Dank des missionarischen<br />
Einsatzes von Pastorin Ofelia Dávila Llimpe entsteht<br />
dort das lutherische Gemeindezentrum „Talitha Kum“<br />
Cusco