Dr. Wilhelm Hüffmeier, Potsdam, März 2009 - Gustav-Adolf-Werk eV

Die evang.- lutherische Gemeinde in Chiguayante
in ihrer neuen Kirche, die GAW-Projekt war.
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In Chiguayante gehört die Hälfte der
Bevölkerung zu einer Pfingstgemeinde.
Die Pfingstbewegung – eine evangelische
Erneuerung?
In Brasilien hat die Evangelische Kirche lutherischen Bekenntnisses (EKLBB)
Sichtbarkeit, jedenfalls im Süden. Aber sie ist trotz des im Jahr 2000 begonnenen
und im Oktober 2008 auf der Generalsynode in Estrela bekräftigten missionarischen
Aktionsplans „Gottes Mission – unsere Leidenschaft“ keine wachsende Kirche. Ganz
anders verhält es sich mit den Pfingstkirchen und –gemeinden. Nach der
Volkszählung im Jahr 2000 gehörten um 25 Millionen zu einer der traditionellen oder
neupfingstlerischen Kirchen. Das ist im Vergleich zu den Umfragen in den 80er
Jahren eine Wachstumsrate von über 100%. Die Zahl der Pfingstkirchen ist freilich
unübersehbar. In den neupfingstlerischen Kirchen, der aggressiven und
medienstarken „Igreja Universal do Reino de Deus“ zumal, wird nach Oneide Bobsin
die klassische pfingstlerische Dreiheit von „Geisttaufe, Geistesgaben und
Wiederkunft Christi“ durch die Trias von „Heilung, Exorzismus und irdischer
Wohlstand“ abgelöst.
Dieser stupende Erfolg der Pfingstler führte besonders in Brasilien in ungefähr 15
lutherischen Gemeinden zu Verwerfungen und Abspaltungen geführt. In den
Gemeinden „Nova Vida“ im Bairro „Arroio da Manteiga“ (Buttereck) von Scharlau und
„Matias“ in Canoas, beide Rio Grande do Sul, haben charismatisch geprägte
Gemeindepfarrer mit der Gemeindejugend und jungen Ehepaaren eigene
Pfingstgemeinden gegründet. In „Arroio da Manteiga“ wurden dabei nach einer
dubiosen Änderung der Gemeindesatzung fast alle Gebäude und Grundstücke der
lutherischen Gemeinde mitgenommen. Die restlichen Gemeindeglieder feiern nun
Gottesdienst in einem angemieteten Laden, und der verbliebene Vorsitzende des
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