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Erasmusjahr Rennes - Medizin - Studiendekanat Medizin

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Veronika Weigl<br />

FAU Erlangen-Nürnberg 1/4<br />

<strong>Erasmusjahr</strong> <strong>Rennes</strong> - <strong>Medizin</strong><br />

Spätestens seit dem Film „auberge espagnol“ bzw. „Ein Jahr Barcelona“ kennen es<br />

alle, das Leben eines Erasmusstudenten – oder vielleicht doch nicht?!?<br />

Es lohnt sich auf jeden Fall, dies selbst einmal auszuprobieren, um die<br />

verschiedenen Facetten des Auslandstudiums zu entdecken, viele neue Erfahrungen<br />

zu sammeln und nach einem Jahr auf das eigene filmreife Jahr zurückzublicken.<br />

Nach den ersten Vorbereitungen in Deutschland kann man irgendwann auch auf das<br />

Informationsmaterial aus <strong>Rennes</strong> hoffen, auch wenn dies eher sehr spät eintraf. Es<br />

lohnt sich, vorher schon einmal selbst einen Blick auf die Homepage der Uni zu<br />

werfen.<br />

Das Studienjahr fängt in Frankreich je nach Studiengang im September oder Oktober<br />

an. Als <strong>Medizin</strong>er muss man sich auf einen Semesterbeginn Anfang September<br />

einstellen! (erstes Semester Sept. – Ende Januar, zweites : Februar- Ende Juni )<br />

Zu Anfang ist natürlich viel Papierkram zu bewältigen und dabei steht die<br />

französische Bürokratie der deutschen vielleicht doch nichts nach, aber die<br />

Franzosen sind alle sehr hilfsbereit und freundlich, wenn man anfangs noch etwas<br />

stotternd nach Worten sucht.<br />

Das meiste lässt dich dann vor Ort bestens regeln! Wenn man allerdings ein Zimmer<br />

schon sicher haben will, sollte man sich vorher selbst darum kümmern. Vor allem<br />

wenn man nicht in eines der Zimmer in der cité universitaire möchte, die sehr klein<br />

aber dafür billig sind und die hauptsächlich von den „étrangers“ bewohnt werden.<br />

Ansonsten wird dies am ersten Tag bei der Einteilung aller Erasmusstudenten der<br />

<strong>Medizin</strong> geregelt. WGs wind leider nicht so sehr unter den französischen Studenten<br />

verbreitet, private dafür aber teurere Studentenwohnheime bieten eine sehr gute<br />

Alternative und ermöglichen eher den Kontakt zu anderen französischen Studenten<br />

anderer Studiengänge. Zu all den verschiedenen Wohnmöglichkeiten gibt es ein<br />

Informationsheft des CROUS.<br />

Die Mieten sind im allgemeinen erheblich teurer als in Deutschland und oft ist die<br />

Elektrizität noch extra zu zahlen. Allerdings gibt es in Frankreich auch für<br />

ausländische Studenten vom Staat Wohngeld das nicht unerheblich ist und von der<br />

CAF (caisse allocations familiales) genehmigt wird. Der Antrag kann beim CROUS<br />

eingereicht werden - ein französisches Konto müsst ihr allerdings davor eröffnen. Die<br />

Banken verlangen zum Teil hohe Gebühren zur Schließung des Kontos am Ende des<br />

Jahres, deswegen ist es ratsam sich genau zu erkundigen. Ich hatte ein Konto bei<br />

der BNP, das im ersten Jahr kostenlos ist.<br />

Die Einschreibung an der Uni erfolgt in der scolarité – dafür benötigt man den<br />

Auslandskrankenschein E111 oder E128, Fotokopie des Studentenausweises der<br />

Heimatuniversität, 3 Passbilder (von denen braucht man einige am Anfang....), ca. 8<br />

Euro. Soweit ich es in Erfahrung bringen konnte, ist man Im Gegensatz zu den


Veronika Weigl<br />

FAU Erlangen-Nürnberg 2/4<br />

französischen Studenten nicht am Krankenhaus direkt versichert. Somit sollte man<br />

lieber, da man täglich in der Klinik arbeitet, eine Versicherung abschließen, wie sie<br />

für Famulaturen oder PJ im Ausland angeboten wird.<br />

Carte de séjour : in der préfecture zu beantragen (nicht eilig...). Ich wurde selber nie<br />

danach gefragt, sie ist aber auf jeden Fall erforderlich wenn man nebenher jobben<br />

möchte und ein Muss für jeden, der länger als 3 Monate in Frankreich lebt. Um<br />

stundenlanges Warten zu verhindern, kann man einen Termin im Internet festsetzen.<br />

Adresse s.u. – auf der Homepage findet man auch die Liste aller Dokumente, die<br />

man benötigt.<br />

Nun aber zu Interessanterem.....<br />

Die Einteilung in die verschiedenen „pôles“, erfolgt beim ersten Treffen mit M.<br />

Catheline.<br />

In jedem Halbjahr kann ein „pôle“ ausgewählt werden. In den einzelnen Fächern<br />

dieser „pôles“ ist man dann vormittags als „externes“ im „stage“ auf Station und hat<br />

nachmittags Unterricht in Kleingruppen, wo Klinikfälle besprochen werden. Einmal<br />

wöchentlich gibt es dann noch ein ergänzende Vorlesung, so wie man es aus<br />

Deutschland kennt. Außerdem müssen die französischen Studenten in einigen<br />

Fachdisziplinen Nachtdienste machen, die bezahlt und verpflichtend sind. Ob bezahlt<br />

oder nicht – es lohnt sich immer, denn dabei lernt man am meisten und wird gut von<br />

einem Internen (Assistenzarzt) angeleitet. Und oft darf man die ersten kleinen<br />

Wunden nähen oder mal gipsen. Auch wenn die Notaufnahme am Anfang<br />

erschreckend voll und chaotisch ist, keine Sorge alle sind sehr freundlich und<br />

verständnisvoll.<br />

folgende „pôles“ können im 5./6. Jahr gewählt werden:<br />

- Kardiologie, Pneumologie, Dermatologie, Endokrinologie<br />

- Neurologie, Psychiatrie, HNO, Augenheilkunde, Orthopädie, Rheumatologie,<br />

Physiologie<br />

- Pädiatrie, Gynäkologie<br />

- Hämatologie, Onkologie, Hepatologie, Gastro-Enterologie, Urologie, Nephrologie<br />

Andere Fächer die man nicht mit den „pôles“ belegt hat, kann man zusätzlich durch<br />

„consultations“ (Sprechstunde) am Nachmittag machen. Somit verliert man im<br />

allgemeinen kein Semester durch das Auslandsstudium und kann alle Scheine wie in<br />

Deutschland machen.<br />

Für die „stages“ ist Mme Le Boulicaut zuständig und verwaltet alle<br />

Erasmusunterlagen.


Veronika Weigl<br />

FAU Erlangen-Nürnberg 3/4<br />

Sprachkurs: Von der Uni <strong>Rennes</strong> 2 wird für Erasmusstudenten ein Sprachkurs<br />

angeboten, der allerdings für Studenten der Uni <strong>Rennes</strong> 1 ca. 230 Euro kostet. Es<br />

gibt einen 2-wöchigen Intensivkurs gleich Anfang September und dann jeweils in<br />

jedem Semester einen Kurs 2x pro Woche. Mit schon vorhandenen<br />

Sprachkenntnissen und einem Wörterbuch für die medizinische Fachsprache (Der<br />

„Unseld“ ist nicht zu empfehlen! Das, was man sucht findet man nicht!) kann man<br />

aber den Sprung ins kalte Wasser wagen und gleich mit dem „stage“ anfangen –<br />

learning by doing – und nach einem Monat geht’s es schon viel besser....<br />

Ich habe als ich nach den ersten 2 Monaten des Einlebens und Organisierens an<br />

einen Sprachkurs des „Institut Langue et Communication“ teilgenommen, den ich<br />

weiterempfehlen kann, da in sehr kleinen Gruppen sehr intensiv und effektiv<br />

Grammatik und Schriftsprache geübt werden.<br />

<strong>Rennes</strong> und die Bretagne haben viel zu bieten. Das Meer und schöne Strände sind<br />

nicht weit entfernt und ob St.Malo, Dinard, Dinan oder Nantes, Fougère, Vitré ... jede<br />

Stadt hat ihren eigenen Charme und ist einen Ausflug wert.<br />

Auch kulturell lässt sich in <strong>Rennes</strong> für jeden Geschmack etwas finden: Festivals (les<br />

transmusicales im Herbst, fete de la musique,....), Pubs, nette Cafés, Restaurants<br />

aller Weltküchen, Kino, Theater, ...... Die Oper mit einem sehr guten Programm kann<br />

ich jedem Musikbegeisterten empfehlen (die „Happy hours“ als kleinen Musikhappen)<br />

ebenso wie das Orchestre de Bretagne (abonnement jeune).<br />

Oder einfach nur im „Parc du Thabor“ mit einem guten Buch in der Sonne sitzen, die<br />

Blumenpracht bewundern, durch die Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern bummeln,<br />

... Ein absolutes Muss ist der marché am Samstag Vormittag am place des lices, dort<br />

die typischen „galette saucisse“ oder einen crêpes essen....<br />

In <strong>Rennes</strong> geht ein Jahr viel zu schnell vorbei und es fällt schwer dieser<br />

liebenswerten kleinen Stadt nach einem Jahr den Rücken zuzukehren!<br />

Ich wünsche allen, die die Möglichkeit haben, dort einen Teil ihres Studiums zu<br />

verbringen eine so wunderschöne Zeit wie ich sie hier hatte!


Veronika Weigl<br />

FAU Erlangen-Nürnberg 4/4<br />

Faculté de médecine<br />

Avenue du Pr Léon Bernard<br />

35043 RENNES CEDEX<br />

Téléphone : (33) 02.23.23.44.20<br />

Fax : (33) 02.23.23.49.75<br />

M.Catheline ( coordinateur Erasmus)<br />

Téléphone : (33) 02.23.23.46.13<br />

Fax : (33) 02.23.23.46.07<br />

email : michel.catheline@univ-rennes1.fr<br />

Mme Le Boulicaut (bureau des stages)<br />

Téléphone : (33) 02.23.23.49.61<br />

email : annick.le-boulicaut@univ-rennes1.fr<br />

CROUS<br />

http://www.crous-rennes.fr<br />

Scolarité :<br />

Ouverture du lundi au vendredi<br />

9h00 - 11h30<br />

13h - 15h30<br />

Préfecture d'Ille-et-vilaine<br />

2, avenue de la Préfecture<br />

35000 <strong>Rennes</strong><br />

Tel : 33 - (0)2.99.02.82.22<br />

(Bus n°16 - départ de République<br />

Arrêt : Beauregard)<br />

http://www.bretagne.pref.gouv.fr/accueil.htm / vos démaches / étrangers ....<br />

Sprachkurs Institut Langue et Communication<br />

http://www.fle.fr/lc

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