Lyon - Studiendekanat Medizin - Universität Erlangen-Nürnberg
Lyon - Studiendekanat Medizin - Universität Erlangen-Nürnberg
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Persönliche Angaben<br />
Friedrich-Alexander-<strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />
ERASMUS Erfahrungsbericht 2011/12<br />
Studiengang an der FAU: <strong>Medizin</strong><br />
E-Mail: Luisa.noreen@web.de<br />
Gastuniversität: Claude Bernard <strong>Lyon</strong> 1<br />
Gastland: Frankreich<br />
Studiengang an<br />
Gastuniversität:<br />
der<br />
<strong>Medizin</strong><br />
Aufenthaltszeitraum<br />
(WS, SS oder Jahr):<br />
WS 2011/2012<br />
1. Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule)<br />
Bewerbungsschluss ist bei der <strong>Universität</strong> in <strong>Erlangen</strong> immer schon im<br />
Dezember des Vorjahres, dort muss ein Motivationsschreiben über eine DIN A<br />
4 Seite abgegeben werden. Eine weitere Voraussetzung ist ein<br />
Sprachnachweis, der aber bis 4 Wochen vor Abfahrt abgegeben werden<br />
kann. Alle weiteren Details, wie die Bewerbung bei der Hochschule usw.<br />
werden euch rechtzeitig vom Büro der internationalen Angelegenheiten<br />
mitgeteilt und sind für jedes Land etwas verschieden. Vor allem aber die<br />
Antwort der Franzosen lässt nach meiner Erfahrung auf sich warten.<br />
Interessant ist vielleicht für den einen oder anderen auch noch die<br />
Unterstützungsprogramme des Bayerisch-Französischen Hochschulzentrums<br />
(BFHZ).<br />
2. Anreise / Visum (Flug, Bahn)<br />
Die Strecke von <strong>Erlangen</strong> nach <strong>Lyon</strong> beträgt ca 800km und ist demnach gut<br />
mit dem Auto zu bestreiten. Jedoch muss man sich bewusst sein, dass man in<br />
Frankreich von der Grenze bis nach <strong>Lyon</strong> ca 30Euro Automaut bezahlen<br />
muss.<br />
Der Flughafen in <strong>Lyon</strong> liegt ca 30 km außerhalb der Stadt. Jedoch gibt es<br />
einen direkten Expresszug („Rhone-Express“) mit dem man für 10Euro vom<br />
Flughafen bis zum Hauptbahnhof „Part-Dieu“ fahren kann, der mitten in der<br />
Stadt liegt. Von dort aus kann man mit der U-Bahn oder Bussen weiterfahren.<br />
Neben dem Hauptbahnhof gibt es noch verschiedene weitere kleinere<br />
Bahnhöfe, die aber normalerweise nur die Kurzstrecken verwalten. Außerdem<br />
lohnt es sich die Zugtickets wirklich früh zu buchen. Auch gibt es eine<br />
sogenannte Card Bleu, die so etwas wie die Bahncard in Deutschland<br />
darstellt. Dieses Angebot ist eine gute Möglichkeit Geld zu sparen, wenn man<br />
sowieso noch vor hat in Frankreich mit dem Zug zu reisen.<br />
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3. Unterkunft (Wohnheim, privat)<br />
Die Wohnungssuche ist in <strong>Lyon</strong> sehr beschwerlich, da die Stadt von<br />
Studenten bestimmt wird, die alle eine Unterkunft brauchen. Wenn man also in<br />
eine WG möchte muss man sich relativ früh und am Besten vor Ort darum<br />
kümmern. Außerdem muss man im Vergleich zu den „Residence universitaire“<br />
mit dem doppelten oder dreifachen Preis rechnen, das gleiche gilt auch für die<br />
privaten Wohnheime.<br />
Ich habe nach einigen Problemen und langem Suchen doch noch einen Platz<br />
in der „Residence Allix“ bekommen. Die Residence liegt im 5.Arrondisement,<br />
die Zimmer dort sind einfach, meistens sind Duschen und „Küche“ auf dem<br />
Flur und man kommt sich ein wenig vor wie auf einem Campingplatz, jedoch<br />
gibt es hier im Gegensatz zur „Residence Mermoz“ Kühlschränke und<br />
Klobrillen!<br />
Ich habe mich sehr wohlgefühlt in der Residence, da einfach unglaublich nette<br />
internationale Menschen auf einen warten. Anscheinend bringt es auch etwas,<br />
wenn man auf die Logement-Bewerbung schreibt, dass man gerne in das Allix<br />
Wohnheim gehen würde. Dieses ist moderner und zentraler als das<br />
Wohnheim Mermoz und wird auch nicht nur von deutschen <strong>Medizin</strong>studenten<br />
besetzt.<br />
Die CAF – Studentenwohnungsgeldzuschlag kann jeder beantragen, der<br />
einen richtigen Mietvertrag besitzt. Dadurch spart man je nach Miethöhe sehr<br />
viel Geld. Ich habe für ein Zimmer in der Residence 169Euro bezahlt und von<br />
der CAF wieder 36Euro zurückbekommen. Also ein echter Spotpreis.<br />
Zu der Residence gelangt man am besten mit dem Bus C20 vom Place<br />
Bellecours und steigt an den Haltestellen St Irenée oder St Irenee-Croix<br />
blanche aus. Wenn man im Bus sitzen bleibt hat man auf der weiteren Strecke<br />
die Möglichkeit 3 verschiedene Supermärkte aufzusuchen (Simply, Leader<br />
price, Carrefour). Weitere Möglichkeiten zur Residence zu kommen sind die<br />
Busse 49 und 46 von der Station „Perrache“ und mit der Funiculaire von<br />
„Vieux <strong>Lyon</strong>“ Richtung „St. Just“.<br />
4. Studium an der Gastuniversität (Lehrveranstaltungen / Stundenplan)<br />
In Frankreich ist das Studium anders und praxisnaher aufgebaut als in<br />
Deutschland. Die Franzosen absolvieren entweder alle 3 Monate im Wechsel<br />
mit den Vorlesungen ganztags (Faculté <strong>Lyon</strong> Est) oder jeden Vormittag<br />
(Faculté <strong>Lyon</strong> Sud) die sogenannte „stage“- sprich Praktikum im Krankenhaus.<br />
Ich war in der Faculté <strong>Lyon</strong> Sud immatrikuliert, die stage haben hier erst im<br />
Oktober begonnen, so dass man am Anfang nur ein paar Vorlesungen<br />
nachmittags besuchen kann. Die Vorlesungen sind nicht<br />
anwesenheitspflichtig, demnach werden es mit der Zeit immer weniger<br />
Studenten. Auch die Franzosen sind nur sehr spärlich anwesend.<br />
Sprich, eigentlich ist man vormittags bei der Stage und den Nachmittag kann<br />
man für andere Dinge nutzen.<br />
Klausuren können am Ende des Semesters mitgeschrieben werden, wobei ich<br />
mich dazu entschlossen habe lieber einige Klausuren in Deutschland<br />
mitzuschreiben, da es mit der Anrechnung in <strong>Erlangen</strong> doch relativ schwierig<br />
ist.<br />
Meine erste „stage“ habe ich in der Neuropediatrie Station des „Hoptial femme<br />
mère enfant“ bei Monsieur des Portes bestritten. Die Atmosphäre dort hat mir<br />
gut gefallen und auch die Menschen sind freundlich, auch bekommt man als<br />
Student-„externe“ in Frankreich mehr Verantwortung zugeteilt. Auf meiner<br />
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Station, auf der ich zwischen „Hoptial de jour“ und „Service“ gewechselt habe<br />
haben die Studenten die Aufnahmen und die ganzen neurologischen und<br />
klinischen Untersuchungen übernommen und waren für ihre eigenen<br />
Patienten verantwortlich. Durch die große anfängliche Sprachbarriere konnte<br />
ich jedoch nicht viel alleine machen und bin demnach viel mitgelaufen und<br />
habe mehr oder weniger viel gelernt, jedoch viel Spaß mit den anderen<br />
Studenten gehabt, an die man sich am Anfang einfach anhängen muss.<br />
Meine zweite stage habe ich in der Gynäkologie in <strong>Lyon</strong> Sud bei Monsieur<br />
Raudrant absolviert.<br />
Hier rotiert man alle 10Tage in einen anderen Bereich, so dass man von allem<br />
etwas mitbekommt. Die Atmosphäre dort hat mir gut gefallen, was auch wohl<br />
an dem sehr freundlichen und gern erklärenden Professor Raudrant lag. Damit<br />
man viele Plätze bei der „consultation“-Sprechstunde bekommt sollte man<br />
beim Einschreibungstermin pünktlich anwesend sein und versuchen sich<br />
gegen die französischen Studenten durchzusetzen. Jedoch ist schade, dass<br />
es immer zu viel Studenten in einem Bereich des Krankenhauses gibt, so dass<br />
man als Erasmusstudent auf Station meistens nichts zu tun hat.<br />
Zur Uni <strong>Lyon</strong> Sud gelangt man mit dem Bus 88 vom Place Bellecour aus.<br />
5. Betreuung an der Gastuniversität (International Office und Fachbereich)<br />
Internationale Betreuung hat man durch Madame Catherine Guillaumon<br />
(Grange Blanche-<strong>Lyon</strong> Est) die vor allem für die Longements zuständig ist.<br />
Madame Veronique Arnaud, die an der Faculté <strong>Lyon</strong> Sud für alle Fragen rund<br />
ums Studium bereitsteht.<br />
Madame Anne Charrié, die unsere Erasmuskoordinatorin an der Fakultät <strong>Lyon</strong><br />
Sud ist, arbeitet zurzeit nur jeden Mittwochnachmittag.<br />
Alle sind sehr nett und hilfsbereit und auch wenn die ganze Bürokratie<br />
anfangs sehr unübersichtlich ist, lässt sich alles gut organisieren.<br />
Ab Oktober beginnen dann auch die Unisport- Angebote, für die man sich als<br />
Erasmusstudent irgendwann im September online anmelden muss und wenn<br />
man den Termin verpasst gibt es immer noch Möglichkeiten sich irgendwie in<br />
einen Kurs zu schmuggeln, indem man an verschiedene verantwortliche<br />
Menschen eine Email schreibt und auch wenn sie einem nicht anworten am<br />
ersten Kurstag sagt, dass das man auf der Liste nicht zu finden ist, sich aber<br />
angemeldet hat.<br />
Musikangebote gibt es an der Hochschule auch. Ich habe in einem Chor<br />
gesungen, der jeden Donnerstag (kostenlos! – bei den meisten, die außerhalb<br />
des <strong>Universität</strong>sangebotes stattfinden muss man zahlen) am Uni Campus „la<br />
Doua“ im Astrée stattfand. Hier haben wir von französischen Chansons über<br />
russische und italienische Lieder bis hin zu englischen Popschnulzen alles<br />
gesungen, was sehr spaßig war.<br />
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6. Sprachkurse an der Gastuniversität (kostenlos, kostenpflichtig)<br />
Für <strong>Medizin</strong>er gibt es pro Semester einen am medizinischen Wortschatz<br />
orientierten kostenlosen Sprachkurs, bei dem man sich ca ein halbes Jahr vor<br />
Antritt des Aufenthaltes anmelden muss, genaueres wird per Email bekannt<br />
gegeben. Der Sprachkurs ist nicht sehr lehrreich, jedoch bekommt man am<br />
Ende ein Teilnahmeschein den man als Sprachnachweise verwenden kann.<br />
7. Ausstattung der Gastuniversität (Bibliothek, Computerräume, etc.)<br />
An der <strong>Universität</strong> <strong>Lyon</strong> Sud, die leider etwas außerhalb liegt, gibt es eine<br />
relativ kleine Bibliothek und auch einen Computerraum, in dem man freien<br />
Internetzugang hat. Außerdem kann man dort kostenlos ausdrucken, wenn<br />
man sein eigenes Papier mitbringt.<br />
Die Fakultät an sich ist sehr modern.<br />
8. Alltag & Freizeit (Sehenswertes, Kulinarisches, Geld-Abheben, Handy, Jobs)<br />
<strong>Lyon</strong> ist eine wunderschöne Stadt. Am besten man nimmt Anfangs an einer<br />
kostenpflichtigen Stadtführung teil oder man kann sich informieren ob<br />
eventuell eine Führung von Studenten für Studenten organisiert wird. Ich<br />
konnte mich durch Zufall an Erasmusstudenten der „Business School <strong>Lyon</strong>“<br />
anschließen und habe so sehr viel gesehen.<br />
Für alle Anlaufplätze gibt es den Studentenführer „Petit Paumé“, der 2 mal im<br />
Semester ausgeteilt wird, mit dem man zum Teil auch noch Vergünstigungen<br />
erhalten kann. Es lohnt sich, sich zu informieren, wann und wo dieser Führer<br />
ausgeteilt wird. Ansonsten kann man einfach loslaufen und man wird etwas<br />
Schönes finden. Vor allem gibt es auch viele Live-bars und jam-session, von<br />
denen ich viel profitiert habe (le bariton, bec de jazz, paddys corner, absinthe,<br />
ninkasi, atmosphere, pheobus, la kroche,…und viele viele mehr!)<br />
Ich habe mir vor meiner Abreise in Deutschland das „junge Konto“ bei der<br />
Deutschen Bank eröffnet, das für Studenten ein Jahr kostenlos zu nutzen ist<br />
und worüber man bei der „BNP Paribas“- der wohl weitverbreitetsten Bank in<br />
Frankreich - kostenlos Geld abheben kann. Vor Ort habe ich mir nochmals ein<br />
Konto bei der BNP Parisbas eröffnet, da man für die CAF(Wohngeldzuschlag)<br />
ein französisches Konto braucht. Die Eröffnung ist jedoch ganz einfach und<br />
das geht auch mit anfangs schlechtem französisch.<br />
Ich habe mir eine Prepaid Handykarte von „orange“ gekauft, was ich<br />
niemandem empfehlen kann, da der Tarif im Vergleich zu anderen<br />
Möglichkeiten, von denen ich leider zu spät erfahren habe, zu hoch ist.<br />
Empfehlen kann man die „lycamobile“-Karte mit der man auch gute<br />
Verbindungen ins Ausland hat und bei der auch meines Wissens das<br />
Guthaben nicht abläuft, so wie das bei allen anderen Karten der Fall ist.<br />
9. Fazit (beste und schlechteste Erfahrung)<br />
Wunderbare Zeit um sich selbst und die Welt besser kennenzulernen.<br />
Freut euch darauf!!!<br />
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10. Wichtige Ansprechpartner und Links<br />
Alle Ansprechpartner sind wirklich nett und hilfsbereit, auch wenn die Antwort<br />
manchmal auf sich warten lässt. Alle der angegebenen Personen haben auch<br />
vollstes Verständnis dafür, dass ihr kein perfektes Französisch sprecht und<br />
versuchen wirklich eure Probleme zu verstehen, sollte es welche geben.<br />
Ansprechpartnerin Sprachkurs:<br />
Madame TALAVERA-GOY SOLANGE<br />
solange.talavera-goy@univ-lyon1.fr<br />
Informationen für Musik an der <strong>Universität</strong>:<br />
Mission Culture<br />
Bâtiment Astrée - LA DOUA<br />
43, Boulevard du 11 novembre 1918<br />
69100 VILLEURBANNE<br />
marie-laure.celle@univ-lyon1.fr<br />
Ansprechpartnerin für Wohnunsplätze in den Wohnheimen:<br />
Madame Catherine Guillaumon<br />
catherine.guillaumon@univ-lyon1.fr<br />
Infos über Studium und Praktika <strong>Lyon</strong> Sud:<br />
ARNAUD VERONIQUE<br />
veronique.arnaud@univ-lyon1.fr<br />
Erasmuskoordinatorin<br />
Anne Charrié<br />
Anne.charrie@univ-lyon1.fr<br />
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