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Der gute Manager - Wunsch oder Wirklichkeit - Hochdorf Nutritec AG

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NDS Philosophie + Management Henzi, Damian<br />

Diplomarbeit 3. Jahr Kurs Nr. 303<br />

2. Replik NDS<br />

2.1. Erstes Jahr NDS (Macht, Gesellschaft, Wahrheit, Raum & Zeit)<br />

Schon diese ersten Module, insbesondere Macht und Wahrheit, haben sehr viel mit der Arbeit eines <strong>Manager</strong>s zu tun,<br />

und sind unter sich eng miteinander verknüpft. Macht hat ja auch sehr viel mit Gesellschaft und Wahrheit zu tun. Und so<br />

können wir auch nicht über Wahrheit sprechen ohne die Themenkreise Gesellschaft, Geschichte, sowie Raum und Zeit<br />

mit einzubeziehen. Und auch bei jedem dieser Module kann die Frage nach dem „<strong>gute</strong>n“ Handeln gestellt werden.<br />

Macht und Machtausübung ist in unserer Gesellschaft und im Führungsalltag omnipräsent. Ob man es wahrhaben will<br />

<strong>oder</strong> nicht. Wir alle sind einem ständigen Prozess von Einordnung, Unterordnung und Überordnung unterworfen, beruflich<br />

und privat. Macht beherrscht Politik, Gesellschaft, die Wirtschaft – die ganze Welt. Macht steht (fast) über allem.<br />

Unsere Systeme und Strukturen basieren auf Machtverteilung; unser Denken und Handeln, und oft auch unser Streben,<br />

ist von Machtausübung geprägt.<br />

Macht ist an sich ein wertfreier Begriff, weder positiv noch negativ. Macht-Ausübung aufgrund persönlicher Weisheit/Lebenserfahrung,<br />

Ausstrahlung und Vertrauen ist weitaus befriedigender und sinnvoller als aufgrund einer Funktion<br />

<strong>oder</strong> Position. Allerdings müssen auch im heutigen wirtschaftlichen Umfeld die Machiavell’schen Ratschläge angewendet<br />

werden, um das grenzüberschreitende Überleben eines Unternehmens abzusichern. Macht ist auch Kommunikation<br />

mit dem Ziel der Einflussnahme, und ohne Kommunikation gibt es keine Machtausübung. Diese Machtausübung im<br />

positiven Sinne, als gezielte Einflussnahme, ist eine Notwendigkeit zum <strong>gute</strong>n Funktionieren unserer Gesellschaft.<br />

„Macht ist die Chance, die Möglichkeit und Fähigkeit, seinen Willen gegen den Widerstand anderer durchzusetzen.“<br />

Wir alle spielen Theater. Ob man es wahrhaben will <strong>oder</strong> nicht.<br />

Die Gesellschaft als Begriff der Gesamtheit der sozialen Welt verlangt von uns, dass wir uns darin so genannt normengerecht<br />

bewegen. Dabei ist erwiesen, dass praktisch alle Menschen mehr <strong>oder</strong> weniger Theater spielen, damit sie zur<br />

Gesellschaft gehören und nicht aus der Norm fallen. Diese Erkenntnis zwingt uns zur vermehrten Reflexion des eigenen<br />

Tuns und Verhaltens. Es ist sehr aufschlussreich, sich selbst zu beobachten und sich zu fragen, warum man in einer<br />

bestimmten Situation in eine Rolle geschlüpft ist und ob und wie dieses Verhalten mit dem eigenen Wahrheitsempfinden<br />

vereinbar ist. So gibt Erving Goffmann in seinem Buch ‚Wir alle spielen Theater’ eine sozial-psychologische Analyse der<br />

vielfältigen Praktiken, Listen und Tricks, mit denen sich der einzelne vor anderen Menschen möglichst vorteilhaft darzustellen<br />

sucht. Wie ein Schauspieler durch seine Handlungen und Worte, durch Gestik, Mimik und Kleidung versucht,<br />

einen bestimmten Eindruck zu erwecken, so inszenieren Einzelne und Gruppen im Alltag Vorstellungen, um Geschäftspartner<br />

<strong>oder</strong> Arbeitskollegen von dem eigenen <strong>oder</strong> vorgetäuschten Fähigkeiten zu überzeugen. Nun: ist denn „theaterspielen“<br />

mit <strong>gute</strong>m und richtigem Verhalten vereinbar?<br />

Wahrheit ist sehr subjektiv. Ob wir es wahrhaben wollen <strong>oder</strong> nicht.<br />

<strong>Der</strong> Begriff Wahrheit wird auch von den Philosophen äusserst verschieden interpretiert und es ist deshalb verständlich,<br />

dass auch im Leben des einzelnen Menschen die Wahrheit nur immer subjektiv erlebt werden kann. Die Sprache kann<br />

uns durch ständiges Wiederholen bestimmter Begriffe plötzlich eine (falsche) <strong>Wirklichkeit</strong>, eine „so genannte“ Wahrheit<br />

vorgaukeln. Nur durch ständiges Überdenken unseres eigenen Anspruchs an den Begriff der Wahrheit und durch<br />

Selbstreflexion können wir uns selbst und unserer Lebensphilosophie treu bleiben.<br />

Das Höhlengleichnis von Platon beschreibt als Kombination aus sinnlicher und rationaler Erkenntnis sehr eindrücklich<br />

die Erkenntnis <strong>oder</strong> Forderung, dass ein Führungsverantwortlicher, ein <strong>Manager</strong>, bevor er seine Führungsaufgabe aufnimmt,<br />

die Erkenntnis durchlaufen haben muss um zu sehen und zu begreifen, wozu sein Tun gut ist. Diese ‚Idee des<br />

Guten’ beschreibt den Weg der Erkenntnis vom Schein hin zur Wahrheit, bzw. der Bildung eines Menschen vom Durchschnittsmenschen<br />

zum Leader. Ist ein Mensch <strong>oder</strong> <strong>Manager</strong> nur dann gut, wenn er der Wahrheit <strong>oder</strong> Wahrhaftigkeit<br />

verpflichtet ist?<br />

04.12.2008 Henzi Damian, Diplomarbeit 3. Jahr 12/47

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