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Der gute Manager - Wunsch oder Wirklichkeit - Hochdorf Nutritec AG

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NDS Philosophie + Management Henzi, Damian<br />

Diplomarbeit 3. Jahr Kurs Nr. 303<br />

ethischem Unternehmertum neu. Und es bietet sich die Chance einer zukunftsorientierten Neudefinition. Da kann z.B.<br />

sogar das renommierte Hundeschlittenrennen Iditarod dafür Pate stehen, es wäre kein schlechtes Zeichen: Es führt über<br />

gefährliche Trails in Alaska, wo nur umsichtiges Handeln, Ausdauer und Teamwork zum Ziel führen. Und seine historische<br />

Wurzel bestand darin, auf unkonventionellem, aber leistungsfähigem Weg Bedürftigen Hilfe zu bringen. Ganz im<br />

Sinne von: Die Wirtschaft ist für die Menschen da, und nicht die Menschen für die Wirtschaft.<br />

Unser Land, der Ruf unseres Finanzplatzes, die ganze (Welt)-Wirtschaft hat bis anhin durch die Bad Corporate Governance<br />

einiger weniger enorm Schaden genommen. Per dato spricht man von Mia. $ 1000 (Tausend Milliarden <strong>oder</strong> eine<br />

Million Millionen!) weltweiter Vermögensvernichtung, und das wird bei weitem noch nicht das Ende sein.<br />

Schaden hat das Bild der Schweizerischen Wirtschaft genommen, für welche die Schweizer Banken und insbesondere<br />

die UBS eines der Vorzeigeobjekte war und das auf Qualität, Zuverlässigkeit und Seriosität beruhte. Werte, die nun<br />

massiv unter die Räder geraten sind. Schaden ist auch der sozialen Stabilität im Lande zugefügt worden. Die exzessiven<br />

Löhne waren ja schon lange ein Ärgernis und erweckten den Eindruck, dass es vielen Kadermitgliedern (vor allem<br />

der Finanzindustrie) vorab um die eigene Bereicherung, um Gier und Geltungsdrang (übrigens sind dies mächtige Triebe)<br />

gehe, und dass das Bewusstsein sozialer Verantwortung, welche einem Unternehmen dieser Grössenordnung naturgemäss<br />

zufällt, am Schwinden sei.<br />

Vor allem Schaden nimmt schliesslich die soziale Marktwirtschaft. Und da sägen die Verantwortlichen kräftig am Ast, auf<br />

dem sie selber sitzen. Setzt doch Marktwirtschaft zwingend Verantwortungsbewusstsein und Sinn für das Mass voraus.<br />

Und dies vor allem dort, wo die Hebel der wirtschaftlichen Macht sind. Und hier wurden vom System gebotenen Möglichkeiten<br />

schamlos und egoistisch ausgenützt – über die Grenzen des Vertretbaren hinaus, unter Missachtung von<br />

Verantwortungen und Vertrauen. – Da schlechte Dinge an ihren Mängeln zugrunde gehen, <strong>gute</strong> aber an ihrem Missbrauch,<br />

muss man sich nicht wundern, wenn politisch (z.B. in Form der eingereichten Abzocker-Initiative) Gegensteuer<br />

gegeben wird. Ein bisschen mehr Tugendhaftigkeit, wie es in der Industrie üblich ist, würde auch den Exponenten der<br />

Finanzindustrie gut anstehen.<br />

Und wiederum sind solche Katastrophen das Resultat von gravierenden Führungsfehlern, vom zu späten Erkennen<br />

aufziehender Gefahren, von schlechten Kontrollen und Risk-Management-Systemen, und letztlich auch Charakterfehler,<br />

und dies bis Stufe Verwaltungsrat. Denn dem ganzen Verwaltungsrat obliegen zwingend gemäss Aktienrecht höchst<br />

bedeutsame Aufgaben: die Oberleitung des Unternehmens, die Erteilung von Weisungen an die Geschäftsleitung, die<br />

Ausgestaltung des Rechnungswesens, die Finanzkontrolle sowie die Oberaufsicht über die geschäftsführenden Personen.<br />

Natürlich muss Risiken eingehen, wer Geschäfte macht. Aber es gibt eine Grenze, wo vernünftige Risikobereitschaft in<br />

Leichtfertigkeit und schliesslich Fahrlässigkeit umschlägt, sehr oft gefördert durch die Ausgestaltung der Anstellungs-<br />

und Boniverträge, die geradezu dazu einladen, die exorbitanten Gewinne zu privatisieren und die Verluste via Zentralbankgeldern<br />

etc zu sozialisieren. Wenn Geld- und Machtgier Anstand und Mass immer mehr verdrängen, bedarf es<br />

dringend der Reform.<br />

Dabei gibt es aus den Vorgaben der Rechtsmoral Selbstverständliches, die das Tun und Lassen der <strong>Manager</strong> auf einen<br />

Grundsatz verpflichtet, dem alle Bürger unterworfen sind, nämlich in den Grenzen der Moral. Abgeleitet auf <strong>gute</strong> Unternehmensführung:<br />

Wer seine Mitarbeiter achtet und ihre Achtung untereinander fördert, erhält im Gegenzug <strong>gute</strong> Leistungen,<br />

die wiederum dem Unternehmer/<strong>Manager</strong> samt Gewinninteresse zu<strong>gute</strong> kommen.<br />

Fazit<br />

Die Möglichkeit, das eigene Gute in sich selbst zum Durchbruch zu führen und zu aktivieren, d.h. das eigene kreative<br />

Potenzial gleichzeitig in den Dienst der Gesellschaft UND des Kapitals zu stellen, ist moralisch vertretbar und vereinbar<br />

und notwendig, denn jeder Mensch, auch als <strong>Manager</strong> seiner selbst, trägt in sich einen Leistungsdrang und ein Gewinninteresse.<br />

04.12.2008 Henzi Damian, Diplomarbeit 3. Jahr 31/47

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