Ausgabe Februar 2013 - Hohnstein
Ausgabe Februar 2013 - Hohnstein
Ausgabe Februar 2013 - Hohnstein
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Mitteilungsblatt der Stadt <strong>Hohnstein</strong> 20 | Nr. 2/<strong>2013</strong><br />
Als Ost-West-Grenze sah man die Elbe an. So flüchteten viele<br />
Bauern aus ihren Gehöften für 3 - 4 Wochen über die Elbe. Nach<br />
ihrer Rückkehr fanden sie nur noch ausgeraubte leere Ställe und<br />
Gebäude vor. Mühselig begannen sie wieder ihre Gehöfte in Betrieb<br />
zu nehmen und den verlorenen Viehbestand aufzubauen.<br />
Bei einer Großaktion im Mai 1945 trieben die Russen sämtliche<br />
Pferde Cunnersdorf‘s und Ehrenberg‘s, insgesamt 76 Stück,<br />
auf der Ehrenberger Erbgerichtswiese zusammen und ließen sie<br />
abtransportieren. Einzelne Pferde auf den Feldern wurden mit<br />
Waffenschutz vor den Augen der Besitzer einfach ausgespannt<br />
und mitgenommen.<br />
Trotz des Wiederspruchs vom Ortskommandanten Walter Müller<br />
bei der sowjetischen Administratur kamen die Pferde nicht zurück.<br />
Diese Zeiten werden die älteren Cunnersdorfer bestimmt<br />
nie vergessen.<br />
Nach einem schriftlichen Bericht von Alfred Fritzsche, und einem<br />
Bericht von Alfred Gieschler, überarbeitet und gekürzt von<br />
Gerlinde Elstner<br />
Nachlese zur Jahreshauptversammlung der<br />
FFW Goßdorf<br />
Am 19.01.<strong>2013</strong> fand die Rechenschaftslegung der Leitung der<br />
FFW Goßdorf für das Jahr 2012 statt. Diesmal in der Gaststätte<br />
„Zum Erbgericht“ in Ulbersdorf. Vielen Dank für die gute Bewirtung<br />
an das gesamte Team der Gaststätte. Ein Besuch lohnt<br />
sich immer.<br />
Im Jahr 2012 wurden von den Kameradinnen und Kameraden<br />
23 Dienste durchgeführt. In Theorie und Praxis wurden die<br />
Kenntnisse um das Thema Feuerwehr erneuert und gefestigt.<br />
Im Berichtsjahr wurden 101 Stunden in den Diensten geleistet.<br />
Dass ergibt eine Summe von 931 Stunden, geleistet von den<br />
teilnehmenden Kameradinnen und Kameraden. Vielen Dank<br />
noch einmal für diese freiwillige Tätigkeit zum Wohle der Einwohner<br />
der drei Ortsteile Goßdorf, Waitzdorf und Kohlmühle der<br />
Stadt <strong>Hohnstein</strong>.<br />
In seiner Rechenschaftslegung konnte der Wehrleiter auch Kameradinnen<br />
und Kameraden für ihre geleistete Dienstzeit in den Reihen<br />
der Feuerwehr auszeichnen bzw. zur Auszeichnung vorschlagen.<br />
So unter anderem:<br />
Kamerad Wonnay, Marcel für 20 Jahre Treue Dienste<br />
Kamerad Schier, Johannes für 45 Jahre Treue Dienste<br />
Die Kameradinnen Petrich, Ruth und Böhme, Christa werden für<br />
50 Jahre,<br />
die Kameradin Michel, Inge für 40 Jahre,<br />
der Kamerad Heymann, Frank für ebenfalls 40 Jahre<br />
und der Kamerad Stefanie, Andreas für 10 Jahre Treue Dienste<br />
zur Kreisveranstaltung unseres Landkreises im Herbst <strong>2013</strong><br />
ausgezeichnet und gewürdigt.<br />
Allen Kameradinnen und Kameraden nochmals herzlichen<br />
Glückwunsch und vielen Dank für ihre lange Dienstzeit in den<br />
Reihen der Freiwilligen Feuerwehr. Ein Dank geht auch an die<br />
Alters- und Ehrenabteilung in unseren Reihen. Sie lassen es sich<br />
nicht nehmen ihre Verbundenheit mit der Feuerwehr immer wieder<br />
zu zeigen. Die FFW Goßdorf rückte zu 2 Technischen Hilfen<br />
und 3 anderen Einsätzen aus. Eine Ausbildung für Maschinisten<br />
und eine Großübung der Gemeindewehrleitung in der Kleingartenanlage<br />
„Lade“ rundeten das Jahr 2012 ab.<br />
Ich möchte mich noch einmal im Namen der Leitung und meinen<br />
persönlichen Namen für die Einsatzbereitschaft aller Kameradinnen<br />
und Kameraden bedanken und wünsche uns für <strong>2013</strong><br />
ein Dreifaches Gut Wehr.<br />
Böhme<br />
Wehrleiter<br />
Ulbersdorfer gedenken Altbürgermeister<br />
Hans Schaffrath<br />
Am 16. <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> hätte der langjährige Bürgermeister und<br />
Ortsvorsteher Hans Schaffrath seinen 80. Geburtstag gefeiert.<br />
Vor 6 Jahren, am 15.02.2007, verstarb er im Alter von 73 Jahren<br />
einen Tag vor seinem 74. Geburtstag. Am vergangenen Sonnabend<br />
zu seinem Ehrentag fand eine Gedenkstunde im Kulturraum<br />
des Schlosses statt. Neben seiner Ehefrau Helga und der<br />
Familie waren zahlreiche Weggefährten und Vereinsvertreter gekommen,<br />
um an ihren Hans zu erinnern.<br />
Ortsvorsteher Ralph Lux begrüßte die Anwesenden. Ortschaftsrat<br />
Frank Röllig und Stadtrat Bernd Brückner erzählten in sehr<br />
bewegenden Ansprachen von der Biographie, dem Erreichten<br />
und den Eigenheiten des Altbürgermeisters. Auch zahlreiche<br />
Anekdoten kamen zur Sprache. Ganz spontan erzählten Helmut<br />
Lux und Günter Krause von den gemeinsamen Zeiten mit Hans<br />
Schaffrath (Foto).<br />
Er war von 1970 bis 1993 mit<br />
Leib und Seele Bürgermeister<br />
von Ulbersdorf. Zur politischen<br />
Wende wurde er 1990<br />
durch den frei gewählten Gemeinderat<br />
im Amt bestätigt.<br />
Nach Verlust der politischen<br />
Eigenständigkeit setzte er sich<br />
weiter als Ortsvorsteher von<br />
1994 bis 2002 für die Belange<br />
der Bürger ein. Er wurde 1994<br />
in den Stadtrat der Stadt<br />
<strong>Hohnstein</strong> gewählt und war in<br />
der ersten Wahlperiode der<br />
Großgemeinde 1. Stellvertretender<br />
Bürgermeister. Er trat<br />
zum 01.01.2002 von seinen Mandaten als Stadtrat, Ortsvorsteher<br />
und Ortschaftsrat aus gesundheitlichen Gründen zurück.<br />
Worte oder Auflistungen seiner Leistungen und Erfolge, die er<br />
gemeinsam mit den Ulbersdorfern erreichte, brauchte man zur<br />
Gedenkstunde nicht benennen. Ein jeder im Ort kennt sie. So<br />
hat es Hans Schaffrath immer verstanden, die Bürgernähe zu<br />
leben und seine Mitmenschen für Projekte und Ideen zu begeistern.<br />
So war er auch der Erste, der mit Hacke und Spaten zur<br />
Stelle war, als die Wasserleitung, der Konsum, das Sportlerheim<br />
oder das Kabelfernsehen errichtet wurde. Nach der politischen<br />
Wende erkannte er die Zeichen der Zeit, um mit einem sehr<br />
zeitig genehmigten Flächennutzungsplan, die Abwasserleitungen<br />
zu bauen, mehrere Straßen zu sanieren, das Schloss und<br />
den Park zu restaurieren sowie die Vereinsheime auszubauen.<br />
Mit ihm wurde Ulbersdorf mehrmals zum „Schönsten Dorf“ im<br />
Landkreis gekürt. Der Zusammenhalt und die Förderung der<br />
Vereine lagen ihm besonders am Herzen. Für sie hatte er immer<br />
ein offenes Ohr. So war es ihm auch nach der Eingemeindung<br />
in die Stadt <strong>Hohnstein</strong> möglich, gemeinsam mit den Vereinen<br />
seinen Heimatort unter finanziellen Zwängen weiter voran zu<br />
bringen, auch wenn ihn die Benachteiligung seines Ortsteils in<br />
der neuen Großgemeinde ärgerte. Er ist der Vater des Dorf- und<br />
Heimatfestes, so wie wir es jährlich im August begehen.<br />
Bürgermeister Daniel Brade, zugleich Enkel und sein Nachfolger<br />
als Ortsvorsteher, betonte im Schlusswort, dass seinem Großvater<br />
die heutige Gedenkfeier sicher unangenehm gewesen wäre,<br />
da er zu viel Trubel um seine Person gar nicht mochte. Im Namen<br />
der Familie bedankte er sich für die Zusammenkunft und das gemeinsame<br />
Erinnern und Gedenken an den Familienmensch und<br />
Altbürgermeister Hans Schaffrath. „Wir sind Dankbar und Stolz,<br />
dass Ulbersdorf und wir ihn hatten“, sagte er abschließend.