GEMEINDE- NACHRICHTEN - Knetzgau
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Grund- und Mittelschule<br />
Unterricht in Lernlandschaften<br />
Wird in <strong>Knetzgau</strong> eine neue Schule gebaut? Wird die<br />
bestehende Schule saniert? Die Tendenz scheint in<br />
Richtung einer Sanierung zu gehen. Doch noch ist<br />
offen, wann dies verwirklicht werden kann. Rektorin<br />
Hannelore Glass ist an einer kurzfristigen Lösung gelegen.<br />
Gemeinsam mit Bürgermeister Stefan Paulus<br />
und Gemeinderäten besichtigte das Kollegium der<br />
Volksschule eine sanierte Schule in Oettingen, bei der<br />
ein neues pädagogisches Konzept bei der architektonischen<br />
Gestaltung berücksichtigt wurde. Zum selbstständigen,<br />
eigenverantwortlichen, schülerzentrierten<br />
Lernen leistet die Raumgestaltung nämlich einen entscheidenden<br />
Beitrag. Aus ehemaligen Klassenzimmern<br />
entstanden Lernlandschaften jeweils für die 5.<br />
und 6. Jahrgangsstufe. Die modernen Lernlandschaften<br />
bestechen durch multifunktionale Wände, einen<br />
Lehrerstützpunkt, flexible Lern- und Arbeitsmöglichkeiten.<br />
Geprägt werden die Landschaften von Offenheit<br />
und Transparenz.<br />
Bürgermeister Stefan Paulus: „Einen Neubau oder<br />
eine Sanierung nur um des Sanierens Willen darf es in<br />
<strong>Knetzgau</strong> nicht geben. Nur wenn wir neue pädagogische<br />
Aspekte berücksichtigen, bietet sich für unsere<br />
Gemeinde und ihre Schüler eine sehr große Chance.<br />
Dabei darf es auch kein Tabu sein, die Schule als<br />
‘Dorfmittelpunkt' für Vereine und Unternehmen zu öffnen.<br />
Auch die Kostenfrage ist ein Thema, das im Auge<br />
behalten werden muss.“<br />
Claudia Langer, die Leiterin der Schule in Oettingen,<br />
und ihr Mitarbeiter Günther Schmalisch führten Lehrer<br />
und Gemeinderäte durch die neu geschaffenen Räume.<br />
Durch die Sanierung hätten sich die Lernbedingungen<br />
enorm verbessert, meinte sie. Vor dem Umbau<br />
wären die Ziele definiert und die Richtung vorgegeben<br />
worden. Das Gebäude sei folglich nicht nur energetisch,<br />
sondern auch kosmetisch verändert worden, was<br />
Claudia Langer mit „pädagogischer Architektur“ umschrieb.<br />
Verzichtet wurde auf die herkömmlichen<br />
Schultafeln, Pulte wurden aus den Zimmern verbannt,<br />
Regalwände eingebaut, so dass man Platz gewonnen<br />
habe. Das Lernmaterial sei für alle Schüler offen zugänglich,<br />
es gebe keine festen Klassenzimmer mit<br />
genau zugewiesenen Plätzen mehr. An Projekten arbeiten<br />
die Schüler sogar klassenübergreifend. Das<br />
neue Konzept verlangte eine Wandel der Lehrerrolle,<br />
zeigte Claudia Langer auf. Wichtig bei den Schülern<br />
sei die Erkenntnis, dass sie selbst verantwortlich seien<br />
und die Verknüpfung zwischen Leistung und positivem<br />
Ergebnis erkennen.<br />
Karin Doberer vom „Flexiblen Klassenzimmer“ hatte<br />
das Projekt begleitet und erläuterte das Konzept, das<br />
für erfolgreiches und zukunftsweisendes Lernen und<br />
Lehren die Voraussetzungen bieten soll. Im Mittelpunkt<br />
stehen Raum- und Lernklima. Frontalunterricht wird<br />
erleichtert und die Umsetzung neuer Lehr- und Lernpläne<br />
vielfältig unterstützt. Das „flexible Klassenzimmer“<br />
ist ein modular aufgebautes Raumkonzept für<br />
zeitgemäßen Unterricht, gleichermaßen geeignet für<br />
alle Altersstufen. „Es entsteht eine Lehr- und Lernkul-<br />
tur, die Schwächen von Schülern ab- und Stärken aufbaut.<br />
Als Ergebnis steht sicherlich nicht nur die Erhöhung<br />
des Leistungsniveaus, sondern mehr Freude am<br />
Lehren und Lernen und eine Förderung der sozialen<br />
Kompetenz.“<br />
Architekt Jörg-Michael Brückner zeigte an einem Beispiel<br />
die Veränderung vom „Asbest-Flur“ zur Lernlandschaft<br />
auf, wo selbstgesteuertes Lernen stattfinden<br />
kann. Während der Planungs- und Bauphase bestehe<br />
ein transparenter Prozess zwischen Lehrerkollegium<br />
und Architekt. Ins Auge fällt eine Plaza als multifunktionaler<br />
Veranstaltungs- und Präsentationsbereich.<br />
Bürgermeister Paulus und die Gemeinderäte zeigten<br />
sich ebenso wie die teilnehmenden Lehrkräfte angetan<br />
vom pädagogischen Konzept und der baulichen Umsetzung.<br />
Zirkus, Zirkus!<br />
Die Zirkusfamilie Lauenburger in der Klasse 2b<br />
Im Januar<br />
war die Zirkusfamilie<br />
Lauenburger<br />
zu Gast in<br />
der Klasse<br />
2b. Herr und<br />
Frau<br />
Lauenburger<br />
sowie ihre<br />
beiden Söhne<br />
Manuel und Marius bauten in der Turnhalle verschiedene<br />
Stationen auf. Die Zweitklässler durften<br />
dann alles ausprobieren: Seilspringen, Menschenpyramiden<br />
bauen, Jonglieren mit Tüchern, Bällen und<br />
Reifen, Diabolo und Teller auf Stäben balancieren.<br />
Anschließend suchten sich die Kinder eine Station aus,<br />
wiederholten ihre Lieblingsübungen und übten weitere<br />
Kunststücke ein. Gegen Ende des Vormittags luden<br />
die Schüler zu einer kleinen Vorführung ein. Hierzu<br />
kamen viele Eltern und schauten sich an, was ihre<br />
Kinder gelernt hatten. Die Mädchen und Jungen der 2b<br />
waren dabei sehr aufgeregt, hatten neben dem Lampenfieber<br />
aber auch sehr viel Spaß an diesem außergewöhnlichen<br />
„Unterricht“.