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KVNO aktuell 9 2009 - Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein

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„Ärzte sollen ihr hohes Versorgungsniveau zeigen“<br />

Ärztliche Qualität abbildbar machen, das ist seit Monaten die Hauptaufgabe von Dr. Susanne Kleudgen. Sie<br />

leitet die Abteilung „Qualitätsmanagement und –instrumente“ bei der <strong>Kassenärztliche</strong>n Bundesvereinigung –<br />

und damit auch das AQUIK-Projekt.<br />

Warum brauchen wir Qualitätsindikatoren?<br />

Kleudgen: Wir wollen den Vertragsärzten die Möglichkeit<br />

geben, ihr hohes Qualitätsniveau endlich darstellen<br />

zu können. Daneben können die Indikatoren auch für<br />

andere Zwecke genutzt werden, zum Beispiel in Qualitätszirkeln,<br />

für Feedback-Berichte oder das interne<br />

Qualitätsmanagement.<br />

Ein Arzt, der nur schwere Fälle behandelt, dürfte eine<br />

andere Erfolgsquote haben als ein Kollege, der nur<br />

Bagatellen kuriert – unabhängig von der Behandlungsqualität.<br />

Lässt sich ärztliche Leistung überhaupt<br />

vernünftig messen?<br />

Kleudgen: Ja, einige Aspekte ärztlicher Leistung sind<br />

messbar. Klar ist, dass sich Strukturen und Prozesse<br />

wesentlich leichter abbilden lassen als Behandlungsergebnisse.<br />

Denn Prozesse sind viel weniger abhängig<br />

von patientenseitigen Faktoren als das Ergebnis. Das<br />

Dr. Susanne Kleudgen<br />

20 Hintergrund<br />

<strong>KVNO</strong> <strong>aktuell</strong> 9 <strong>2009</strong><br />

Verschreiben von Blutdruckmedikamenten etwa liegt<br />

eher im Ermessen des Arztes als die korrekte Einstellung<br />

des Blutdrucks.<br />

Woher sollen die Praxen Zeit für noch mehr Daten-<br />

Dokumentation nehmen?<br />

Kleudgen: Die intelligente EDV-Unterstützung ist aus<br />

unserer Sicht Voraussetzung, um Qualitätsindikatoren<br />

erheben zu können. Der AQUIK-Machbarkeitstest hat gezeigt,<br />

dass die notwendigen Daten schon zu 80 Prozent<br />

vorhanden sind. Sie werden im Rahmen der Patientenversorgung<br />

sowieso dokumentiert und sind damit verfügbar.<br />

Daten „auf Knopfdruck“ generieren zu können<br />

ist ein Konzept, an dem wir mit den KVen arbeiten.<br />

Acht von zehn Versicherten wünschen, dass schlecht<br />

arbeitende Ärzte von der Versorgung ausgeschlossen<br />

werden. Das hat eine Umfrage des Wissenschaftlichen<br />

Instituts der AOK ergeben. Wollen Sie das mit<br />

AQUIK befördern?<br />

Kleudgen: Nein, uns geht es um die Darstellung des hohen<br />

Versorgungsniveaus in Deutschland. Nach unserer<br />

Einschätzung sind die etablierten Maßnahmen der<br />

ambulanten Qualitätsförderung in der Öffentlichkeit zu<br />

wenig bekannt. Während beim Nichterfüllen von Qualitätsauflagen<br />

bislang Restriktionen bis hin zum Zulassungsentzug<br />

drohten, wollen wir mit AQUIK ein positives<br />

Anreizsystem schaffen. Gute Qualität soll zum Beispiel<br />

durch entsprechende Bonuszahlungen belohnt werden.<br />

Ein Malus bei Unterschreiten bestimmter Qualitätsuntergrenzen<br />

ist allerdings nicht ausgeschlossen.

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