KVNO aktuell 9 2009 - Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein

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Kooperation mit der Rheinischen Post Die KV und Redaktion laden zur Sprechstunde Das Thema Demenz bescherte einen neuen Besucherrekord. Mehr als 300 Gäste kamen am 11. August ins Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf. Dort fand die 15. „RP-Sprechstunde“ statt. Überkochende Suppen, Orientierungsprobleme oder häufiges Suchen nach Worten – all dies können Signale für eine beginnende Demenz sein. Auf die sollten Betroffene und Angehörige achten. Denn je früher ein Patient zum Arzt geht, desto eher kann er behandelt und der Krankheitsverlauf verlangsamt werden. Heilbar ist Alzheimer, die Endform jeder Demenz, indes nicht. „Der Mensch kann nur vorbeugen“, sagte Dr. Michael Lorrain. Eine Demenz könne aber auch genetische Gründe haben, erläuterte der Neurologe aus Düsseldorf. Das Gen Apo E4 werde bei der Hälfte der Betroffenen nachgewiesen und wirke in Zusammenhang mit fettreicher Ernährung und wenig Bewegung. Auch Alkoholkonsum erhöhe das Risiko, an Demenz zu erkranken, weil als Stoffwechselprodukt Homocystein entstehe. Dr. Michael Lorrain informierte über Warnsignale, Risikofaktoren und Therapie-Möglichkeiten der Demenz. 22 Berichte KVNO aktuell 9 2009 Ab 40 vorbeugen Dr. André Schumacher plädierte eindringlich dafür, spätestens mit 45 Jahren zu beginnen, vorhandene Risikofaktoren zu senken. „Wir wissen alle, dass eine fettarme Ernährung und ausreichend Bewegung unser Kreislaufsystem fit hält. Erfreulicherweise können wir damit aber auch das Risiko senken, an Demenz zu erkranken“, sagte der Allgemeinmediziner aus Düsseldorf. „Nicht alles, was wie Demenz aussieht, ist auch Demenz!“ stellte Schumacher klar. So bald wie möglich sollte ein Patient mit Demenz-Signalen, der also zum Beispiel die Wochentage verwechselt, den Hausarzt aufsuchen. Denn der kenne Familie und Vorgeschichte und könne Veränderungen einschätzen. Auf Basis von Blutuntersuchungen, Befragungen oder einer Kernspin-Tomografie entsteht die Diagnose. Medikamentöse Therapie „Die ist dann bis zu 90 Prozent sicher“, sagte Lorrain. Wenn aber andere Krankheiten ausgeschlossen seien und die Demenz-Diagnose stehe, könnte der Krankheitsverlauf durch eine gezielte Therapie gebremst werden, zum Beispiel durch eine medikamentöse Therapie. „Leider werden nur 13 Prozent der Betroffenen spezifisch mit Medikamenten betreut“, so der Neurologe. Und die meisten Patienten kämen viel zu spät. Demenzpatienten stellen vor allem für die Familie und das Umfeld eine gewaltige Belastung dar, betonte Birgit Meyer vom Düsseldorfer Demenz-Servicezentrum. Sie empfahl betroffenen Angehörigen, sich frühzeitig Hilfe zu holen. „Vielleicht gehen Verwandte oder Nachbarn gerne mal ein Stündchen mit dem Patienten spazieren oder betrachten ein Fotoalbum mit ihm.“ Gut für Betroffene in der Landeshauptstadt: Das „Demenznetz Düsseldorf“ hält ein breites Hilfsangebot bereit. Die nächste RP-Sprechstunde findet am 28. Oktober in Mönchengladbach statt. Die Veranstaltung dreht sich um Rückenschmerz und Bandscheibe. Mehr Informationen unter www.kvno.de
„Das Format spricht sich herum“ Seit Ende 2006 bieten die Rheinische Post und die KV Nordrhein die Sprechstunde an. Die Themen sprechen die beiden Partner ab, die Referenten organisiert die KV. Rund 160 Besucher kommen im Schnitt – mit steigender Tendenz. Sven Gösmann, Chefredakteur der RP. Seit Ende 2006 haben 15 RP-Sprechstunden stattgefunden. Im Schnitt kommen 160 Besucher - mit steigender Tendenz. Sind Sie zufrieden? Gösmann: Ich bin sehr zufrieden. Das Format spricht sich herum. Zu unserer jüngsten Veranstaltung kamen mehr als 300 Gäste. Für unser Konzept ist das eine schöne Bestätigung, und wir möchten die Reihe mit sechs Veranstaltungen pro Jahr fortführen. Alle Themen für die RP-Sprechstunden werden übrigens in Absprache mit den Ärzten gesetzt. Auch das ist ein Grund mit für den Erfolg. Warum greifen Sie das Thema Gesundheit in regelmäßigen Veranstaltungen auf? Gösmann: Gesundheit als unser höchstes Gut spricht eine breite Leserschicht an. Das spüren wir im Alltag durch viele Rückmeldungen zu medizinischen Themen. Eine unserer Aufgaben ist es, Ratgeber für den Leser zu sein. Auf der anderen Seite profitieren wir von der Rückkopplung und sehen beispielsweise, wie stark das Thema Demenz die Menschen bewegt. Sven Gösmann Foto: RP RP Sprechstunde Moderatorin: Natascha Plankermann Fachärzte referieren und geben Antworten auf Ihre Fragen 28.10.2009 Thema: Rückenschmerzen und Bandscheibe 18 - 20 Uhr Medicentrum | Dahlener Straße 69-77 | 41239 Mönchengladbach 02.12.2009 Thema: Rheuma | Gelenke 18 - 20 Uhr Haus der Ärzteschaft | Tersteegenstraße 9 | 40474 Düsseldorf Die meisten Zeitungen setzen auf Experten aus der Klinik. Bei der RP-Sprechstunde stehen niedergelassene Ärzte Rede und Antwort. Warum? Gösmann: Dafür haben wir uns bewusst entschieden, weil niedergelassene Ärzte die ersten Ansprechpartner für Patienten sind. Sie kommen mit vielen Krankheitsbildern in Berührung und haben ein gutes Gespür dafür, wo der Schuh drückt. Die RP ist mit täglich 4 1.000 verkauften Exemplaren und rund 1,2 Millionen Lesern die zweitgrößte regionale Abonnementzeitung in Deutschland. Die RP erscheint mit 29 Lokalausgaben. Berichte KVNO aktuell 9 2009 23
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