04.05.2013 Aufrufe

September 1700-Mai 1701 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

September 1700-Mai 1701 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

September 1700-Mai 1701 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

einleitung XXXIII<br />

Während <strong>Leibniz</strong>’ Abwesenheiten ist Eckhart Mittelsmann zu den übrigen Mitarbeitern<br />

und Angehörigen des Hauswesens (insbesondere J. B. Knoche und dem Lohnschreiber<br />

C. J. Dannenberg, gelegentlich auch zur Familie des <strong>Leibniz</strong> zumindest eine Zeit lang<br />

begleitenden Kutschers U. Gürgensohn). Ihm ist die Aufbewahrung (und gegebenenfalls<br />

Weiterleitung) von <strong>Leibniz</strong>’ Briefschaften anvertraut, in einem Einzelfall (vgl. N. 35) sogar<br />

der Zugang zu <strong>Leibniz</strong>’ Studierstube, die auch Aufbewahrungsstätte seiner Barschaften<br />

(und Eckhart nur durch eine komplizierte Schlüsseltransaktion zugänglich) ist. Vor<br />

der — für <strong>Leibniz</strong> absehbar langen — Herbstreise wird ihm sogar eine von dessen dienstlichen<br />

Aufgaben übertragen, der Kontakt zwischen dem hannoverschen Hofe und einem<br />

Kupferstecher (in N. 8; vgl. später auch N. 58). Immer noch hat Eckhart gelegentlich (vgl.<br />

N. 8) mit der Drucklegung der Mantissa zu tun; über ihn (in N. 58; vgl. auch N. 1) laufen<br />

die Anweisungen an die Schreiber zur Erstellung von Abschriften für künftige Editionen.<br />

Von <strong>Leibniz</strong> annotierte Bücherlisten hat er an die Buchhändler weiterzuleiten (vgl. N. 61).<br />

Und schließlich, vor allem, wirkt Eckhart als Herausgeber des Monathlichen Auszugs als<br />

<strong>Leibniz</strong>’ Multiplikator in der république des lettres (dazu Kapitel 11), in der er im Begriff<br />

ist, sich selbst einen Namen zu machen.<br />

Seine zunehmende Selbständigkeit zeigt sich weniger in der Weiterführung dieser<br />

Zeitschrift, in der er nach wie vor von <strong>Leibniz</strong> beaufsichtigt und geradezu gegängelt<br />

wird, als in einem zunehmend selbstbewußten Ton und eigenständigen Aktionen (so in<br />

der oben erwähnten Weiterleitung der Nürnberger Buchsendung), Vorschlägen (wie zur<br />

Anschaffung einer Druckerpresse in N. 32) und der Ausgestaltung seiner Aufgaben (wie<br />

der selektiven Informationsweitergabe über nova literaria an <strong>Leibniz</strong>, der ihn freilich sogleich<br />

in die Schranken weist, vgl. N. 60 bzw. N. 61), und nicht zuletzt, wenn er <strong>Leibniz</strong><br />

während dessen Wolfenbüttel-Aufenthalts im <strong>Mai</strong> ganz direkt auf neue geheime Reisepläne<br />

anspricht — für die er Indizien sieht (die freilich eher auf Berlin als auf Wien<br />

weisen) —, mit der Bitte, ihn in diesem Fall doch vorab zu informieren (N. 60). Die uns<br />

in den früheren Bänden entgegentretende Unterwürfigkeit zeigt sich nur noch dann, wenn<br />

Eckhart <strong>Leibniz</strong> um Hilfe bei der Begleichung seiner inzwischen angewachsenen Schulden<br />

angeht (N. 43, N. 55) — für die dieser (der sich zudem um einen Tischplatz für Eckhart<br />

in der Wolfenbütteler Ritterakademie bemüht, vgl. Kapitel 3) zumindest teilweise<br />

aufgekommen sein muß.<br />

Treten die anderen Personen des Hauswesens in unserem Band nur am Rande auf<br />

(erwähnenswert eigentlich nur dann, wenn <strong>Leibniz</strong> sich ihrer Familienangelegenheiten<br />

annimmt bzw. darüber informieren läßt, d. h. der Sorgen Gürgensohns und Knoches um<br />

23. 11. 2005

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!