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September 1700-Mai 1701 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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einleitung XLVII<br />

Dienste bei der Beförderung heikler Briefe, die an Hannover tunlichst vorbeigeleitet werden<br />

sollten (vgl. Kapitel 12). Und sowohl das Fehlen jeglicher Briefe an <strong>Leibniz</strong> während<br />

seiner Herbstreise als auch der Helmstedt-Aufenthalt bei Schmidt am Jahresende, unmittelbar<br />

vor der Rückkehr nach Hannover (vgl. N. 150), können vermuten lassen, daß<br />

beide über den weiteren Reiseplan informiert waren.<br />

5. Wirken für die Annäherung der Konfessionen<br />

Das mühevoll wieder in Gang gebrachte Briefgespräch über eine Annäherung zwischen<br />

den getrennten Konfessionen mit dem einflußreichsten Geistlichen Frankreichs, dem Bischof<br />

von Meaux und Staatsrat J. B. Bossuet, kommt nicht vom Fleck. Im Zeitraum<br />

unseres Bandes gibt es nur ein Schreiben, <strong>Leibniz</strong>’ Anfang <strong>September</strong> <strong>1700</strong> verfaßte,<br />

von Gereiztheit nicht freie Erwiderung auf Bossuets jüngsten Brief, in dem er diesem<br />

vorhält, er greife immer wieder Sachverhalte auf, die im Laufe der Diskussion bereits<br />

erörtert wurden, und blockiere so ein gemeinsames Vorwärtskommen auf die Wahrheit<br />

zu (N. 73).<br />

Hingegen gelangt <strong>Leibniz</strong>’ Wirken für den Dialog zwischen Katholiken und Protestanten<br />

im Kontakt mit Bischof F. A. von Buchhaim von Wiener Neustadt gegen Ende des<br />

Jahres auf einen Höhepunkt. Das Reunionsthema dominiert die ersten Monate in diesem<br />

Bande. Seit den Erörterungen von 1698 in Loccum mit Buchhaim über Reunionsfragen<br />

hat <strong>Leibniz</strong> auf unmittelbares Zusammenwirken mit diesem hingearbeitet. Buchhaim hat<br />

im Frühjahr <strong>1700</strong> dafür gesorgt, daß Kaiser Leopold I. bei Kurfürst Georg Ludwig die<br />

Entsendung von <strong>Leibniz</strong> nach Wien zur Fortsetzung der Gespräche erbat; da jedoch —<br />

infolge verschiedener Umdispositionen auf <strong>Leibniz</strong>’ Seite (vgl. die Korrespondenz in I, 18<br />

sowie I, 19 N. 86) — dieses kaiserliche Schreiben weder an <strong>Leibniz</strong> noch durch ihn an<br />

den Kurfürsten gelangte, besitzt jener im Spätsommer <strong>1700</strong> keine Genehmigung seines<br />

Dienstherrn zu einer Reise nach Österreich (N. 86, N. 98). Dennoch bricht <strong>Leibniz</strong> in der<br />

zweiten <strong>September</strong>woche von Braunschweig-Wolfenbüttel auf nach Teplitz, gestützt auf<br />

eine schon im Frühjahr erbetene Erlaubnis zu einer Badereise (I, 18 N. 31, I, 19 N. 136)<br />

und angetrieben von den im Briefwechsel mit Buchhaim berührten Möglichkeiten eines<br />

Zusammentreffens mit dem Bischof in Böhmen (N. 98). Dem Abt G. W. Molanus trägt er<br />

auf, bei Kurfürst Georg Ludwig und Premierminister F. E. von Platen um Verständnis für<br />

seine Fahrt zu werben (I, 18 N. 482, I, 19 N. 91). Er will die erhofften Kontakte mit Buchhaim<br />

geheim halten, muß in Teplitz aber erfahren, daß dieser selbst mit hannoverschen<br />

23. 11. 2005

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