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September 1700-Mai 1701 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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einleitung XLIII<br />

Versuch, bei Anton Ulrich auf die Aufgabe seines Widerstandes gegen die Neunte Kur<br />

hinzuwirken (vgl. N. 96).<br />

Schließlich sind vom Wolfenbütteler Hof aus — ganz anders als von Hannover im<br />

Vorfeld der Entscheidung über die englische Sukzession — auch jetzt noch Kontakte zu<br />

prominenten Vertretern der katholischen Kirche möglich. Zwar lag der in Wolfenbüttel<br />

verfaßte Brief an Bischof Bossuet (N. 73), anders als manche Vorgänger, nach <strong>Leibniz</strong>’<br />

eigener Aussage Herzog Anton Ulrich nicht im Text vor, doch dürfte auch er über die<br />

Hofpost (die <strong>Leibniz</strong> auch in Wolfenbüttel reichlich in Anspruch nimmt) gegangen sein.<br />

Vor allem aber ist der Herzog Mittelsmann zu dem römischen Abbate G. Lohreman (vgl.<br />

N. 41), der <strong>Leibniz</strong>’ Vorschläge für ein Zusammenwirken von katholischen und protestantischen<br />

Mathematikern bei einer weiteren Verbesserung des reformierten Kalenders<br />

erhält und Papst Clemens XI. selbst vorträgt. Anton Ulrich macht <strong>Leibniz</strong> auch Lohremans<br />

Antwort zugänglich (vgl. N. 42 Erl.), die neben dem Bericht über die Reaktion in<br />

Rom auch eine Passage über <strong>Leibniz</strong>’ großes Ansehen an der Kurie enthält.<br />

4. Universität Helmstedt<br />

Auch in unserem Band nimmt die Korrespondenz um die Helmstedter Universität und<br />

mit ihren Angehörigen einen gewichtigen Platz ein. <strong>Leibniz</strong>’ Briefwechsel mit Helmstedter<br />

Professoren — mit den langjährigen Vertrauten J. Fabricius und J. A. Schmidt sowie mit<br />

H. von der Hardt und (kurzfristig) H. D. Meibom (der von <strong>Leibniz</strong> ein Epigramm auf<br />

seinen verstorbenen Vater erbittet und erhält) — und Aspiranten auf ein solches Amt ist<br />

wieder umfangreich. Hinzu kommen Briefe und Denkschriften an die Höfe in Wolfenbüttel<br />

und Hannover (sowie an und von Ch. Schrader am Celler Hof; vgl. N. 101, N. 374).<br />

Im Mittelpunkt steht das Thema Reform. Die welfische Landesuniversität hat personell<br />

ihre Blütezeit hinter sich und leidet unter der Konkurrenz der erst wenige Jahre<br />

alten brandenburgischen Gründung Halle, was sich in der Abwanderung von Studenten<br />

und wohl auch wirtschaftlichen Schwierigkeiten äußert. Vorbehalte gegenüber Halle,<br />

als Zentrum des Pietismus, bestehen auch hinsichtlich der Lehre und ihrer eventuellen<br />

Rückwirkung auf die welfischen Lande.<br />

<strong>Leibniz</strong> sieht sowohl an den Höfen als auch bei Helmstedter Professoren Reformneigung<br />

(vgl. N. 65, N. 334) und legt von sich aus ein Konzept vor. Zentrum seiner Überlegungen<br />

ist ein ” Edictum de biennio‘‘: wer eine Anstellung an den Kirchen und Schulen des<br />

23. 11. 2005

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