Großrohrsanierung mit Polyethylenrohren - Nodig-Bau.de
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und welche Randbedingungen gelten.<br />
Diese sind:<br />
• Die Spannbetonrohrschale ist statisch<br />
noch voll funktionsfähig, die Tragfähigkeit<br />
ist so<strong>mit</strong> gegeben.<br />
• Das Problem sind die Rollgummidichtungen,<br />
die einem progressiven<br />
Alterungsprozess unterliegen.<br />
• Die bisherige Sanierung <strong>mit</strong> Innendichtmanschetten<br />
hat nur eine Lebensdauer<br />
von 10 bis 15 Jahren und<br />
verursacht einen sehr hohen Kostenaufwand,<br />
<strong>de</strong>n es zu minimieren galt.<br />
Die Anfor<strong>de</strong>rungen an die Sanierung<br />
bestehen aus folgen<strong>de</strong>n Punkten:<br />
• Nutzen <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Rohrschale<br />
als Tragwerk,<br />
• schnelles Verfahren ohne längere<br />
(< 4 d) Außerbetriebnahme <strong>de</strong>r Leitung<br />
(da sonst eine Parallelleitung<br />
bzw. Ersatzversorgung erfor<strong>de</strong>rlich<br />
wird),<br />
• unproblematischer Werkstoff im Hinblick<br />
auf die Trinkwasserhygiene und<br />
die Dauerhaftigkeit,<br />
• Verlegbarkeit in Kurvenradien (hier:<br />
R = 250m),<br />
• günstiger als ein Neubau und günstiger<br />
als eine Sanierung <strong>mit</strong>tels Innendichtmanschetten.<br />
Das Subline-Verfahren<br />
Auf Grund <strong>de</strong>r genannten Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
fiel das Subline-Verfahren in<br />
die engere Wahl. Bei diesem Verfahren<br />
wird ein zuvor über die gesamte Einziehlänge<br />
verschweißter PE-Liner über<br />
eine Faltmaschine gezogen und c-förmig<br />
axial „zusammengerollt“ und in<br />
dieser instabilen Form über Haltebän<strong>de</strong>r<br />
fixiert, sodass er dann in das zu sanieren<strong>de</strong><br />
Rohr eingezogen wer<strong>de</strong>n<br />
kann (Abb. 1).<br />
Nach <strong>de</strong>m Einziehen und <strong>de</strong>m Herstellen<br />
<strong>de</strong>r Endverschlüsse wird <strong>de</strong>r<br />
noch eingerollte Liner <strong>mit</strong> Innendruck<br />
beaufschlagt. Die Haltebän<strong>de</strong>r springen<br />
auf, <strong>de</strong>r Liner legt sich „close fit“ an die<br />
Spannbetonrohrschale. Für eine HD-<br />
PE-Inliner-Sanierung sprach auch die<br />
zu erwarten<strong>de</strong> hohe Nutzungsdauer<br />
dieses Werkstoffs. Belastbare Lebensdauerprognosen<br />
und auch Angaben<br />
<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Norm liegen hier<br />
inzwischen bei 100 Jahren.<br />
03/2007<br />
Auch wenn das Subline-Verfahren<br />
<strong>mit</strong>tlerweile etabliert ist, war es – bedingt<br />
durch die große Nennweite – eine<br />
beson<strong>de</strong>re Herausfor<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>nn<br />
es wur<strong>de</strong> sich erstmals an einen Inliner<br />
D a 1.480 (s = 24,3 ≈ SDR 61) herangewagt.<br />
So mussten die Spiegelschweißeinrichtung<br />
als auch die Extru<strong>de</strong>rvorrichtung<br />
im PE-Rohrwerk<br />
für diese Nennweite neu gebaut wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei einer Rohrlänge von 12 m und<br />
einer Sanierungsstrecke von 550 m ergeben<br />
sich so<strong>mit</strong> 45 Schweißnähte.<br />
Der „richtige“ Sanierungsabschnitt<br />
Ein wesentlicher Punkt besteht in <strong>de</strong>r<br />
Auswahl eines geeigneten Sanierungsabschnitts.<br />
Abbildung 2 zeigt ein<br />
Längsprofil <strong>de</strong>s Spannbetonabschnitts<br />
2. Dieser Abschnitt wur<strong>de</strong> ausgewählt,<br />
da sich zwischen <strong>de</strong>n Schächten 3.031<br />
und 3.032 ein lang gestreckter Bogen<br />
befin<strong>de</strong>t – ein Abschnitt, <strong>de</strong>r beispielsweise<br />
<strong>mit</strong>tels Stahl-Inliner nicht<br />
wirtschaftlich sanierbar ist. Durch<br />
Leckortung <strong>mit</strong>tels Abhören <strong>de</strong>r Lei-<br />
Abb. 1 Das Subline-Verfahren<br />
Leitungsbau<br />
tung wur<strong>de</strong>n auf diesem Abschnitt<br />
auch zahlreiche undichte Muffen <strong>de</strong>tektiert<br />
– trotz einer Sanierungsrate<br />
von 51 Prozent (<strong>mit</strong>tels Innendichtmanschetten).<br />
Vorteilhaft ist auch, dass<br />
<strong>mit</strong>tels Subline-Verfahren die Krümmungsradien<br />
(im vorliegen<strong>de</strong>n Fall:<br />
R = 250m) noch problemlos bewerkstelligt<br />
wer<strong>de</strong>n können.<br />
Stabilität <strong>de</strong>s Inliners bei transienten<br />
Strömungsvorgängen<br />
Ein weiterer be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Gesichtspunkt<br />
besteht in <strong>de</strong>r Eignung <strong>de</strong>s Verfahrens<br />
hinsichtlich <strong>de</strong>s Verhaltens<br />
(i. e. <strong>de</strong>r Stabilität) bei transienten Strömungsvorgängen.<br />
Beson<strong>de</strong>res Augenmerk<br />
muss <strong>de</strong>m Beulverhalten bei<br />
plötzlichem Druckabfall bis in <strong>de</strong>n Unterdruckbereich<br />
bei Druckstößen gelten.<br />
Angestellte Druckstoßberechnungen<br />
sowie ein Druckstoßgutachten ergaben,<br />
dass <strong>de</strong>r Inliner im „worst case“<br />
bei einem Unterdruck von -0,875 bar<br />
einbeulen wür<strong>de</strong>. Dieser Wert ist jedoch<br />
nicht als kritisch eingestuft.<br />
Der verformte Liner wird <strong>mit</strong><br />
einer Wind in die Altleitung<br />
eingezogen.<br />
Durch die Beaufschlagung <strong>mit</strong> Wasserdruck<br />
reißen die Haltebän<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r Liner<br />
<strong>de</strong>hnt sich aus und<br />
legt sich an die<br />
Innenwand <strong>de</strong>r<br />
Altleitung.<br />
15<br />
Quelle: Pfeiffer GmbH