Schläuche und Schlauchleitungen – Anforderungen ... - Nodig-Bau.de
Schläuche und Schlauchleitungen – Anforderungen ... - Nodig-Bau.de
Schläuche und Schlauchleitungen – Anforderungen ... - Nodig-Bau.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Schlauchleitungen</strong> <strong>de</strong>r Gruppe II müssen<br />
die <strong>Anfor<strong>de</strong>rungen</strong> <strong>de</strong>r KTW-Kategorie C<br />
(Ausrüstungsgegenstän<strong>de</strong>) einhalten.<br />
Bei <strong>de</strong>n <strong>Schlauchleitungen</strong> <strong>de</strong>r Gruppe I<br />
(sichtbare <strong>und</strong> zugängliche Installation)<br />
wur<strong>de</strong> schon in <strong>de</strong>r UBA-Empfehlung zur<br />
Vermeidung von Kontaminationen <strong>de</strong>r<br />
Hausinstallation aus <strong>de</strong>m Jahr 2002 gefor<strong>de</strong>rt,<br />
dass diese <strong>Schläuche</strong> die <strong>Anfor<strong>de</strong>rungen</strong><br />
<strong>de</strong>r KTW-Kategorie A (Rohre) einhalten<br />
müssen. <strong>Schläuche</strong> <strong>de</strong>r Gruppe I<br />
führen das Trinkwasser direkt an die Entnahmestelle<br />
<strong>de</strong>s Verbrauchers heran <strong>und</strong><br />
weisen ein großes Oberflächen-zu-Volumen-Verhältnis<br />
auf, auf Gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>ssen sich<br />
ein eventueller negativer Einfluss <strong>de</strong>r Werkstoffe<br />
auf das Trinkwasser verstärkt auswirken<br />
kann. Da zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r UBA-<br />
Empfehlung noch kein Produkt auf <strong>de</strong>m<br />
Markt war, das die <strong>Anfor<strong>de</strong>rungen</strong> <strong>de</strong>r<br />
KTW-Kategorie A einhalten konnte, wur<strong>de</strong><br />
ein Übergangszeitraum bis En<strong>de</strong> 2003 benannt,<br />
um <strong>de</strong>n Herstellern genug Zeit zur<br />
Produktentwicklung einzuräumen. In <strong>de</strong>r<br />
Übergangszeit brauchten <strong>Schläuche</strong>, die<br />
nicht länger als 50 Zentimeter waren, für<br />
<strong>de</strong>n Einsatzbereich <strong>de</strong>r Gruppe I nur die<br />
<strong>Anfor<strong>de</strong>rungen</strong> <strong>de</strong>r KTW-Kategorie C einzuhalten.<br />
<strong>Schläuche</strong> mit einer Länge größer<br />
50 Zentimeter mussten <strong>und</strong> müssen<br />
die <strong>Anfor<strong>de</strong>rungen</strong> <strong>de</strong>r KTW-Kategorie A<br />
einhalten.<br />
Mit <strong>de</strong>m DVGW-Arbeitsblatt W 543 wur<strong>de</strong><br />
die Übergangszeit für <strong>Schläuche</strong> <strong>de</strong>r Gruppe<br />
I mit einer Länge kleiner o<strong>de</strong>r gleich 50<br />
Zentimeter noch einmal bis En<strong>de</strong> 2006 verlängert.<br />
Seit <strong>de</strong>m 1. Januar 2007 sind für<br />
einen Einsatz <strong>de</strong>r <strong>Schläuche</strong> <strong>de</strong>r Gruppe I<br />
die <strong>Anfor<strong>de</strong>rungen</strong> <strong>de</strong>r KTW-Kategorie A<br />
einzuhalten.<br />
Während in <strong>de</strong>n alten KTW-Empfehlungen<br />
die Produkte in Kategorien von A bis D2<br />
eingeteilt wur<strong>de</strong>n, ist diese Einteilung in <strong>de</strong>r<br />
neuen KTW-Prüfleitlinie <strong>de</strong>m EAS-System<br />
angelehnt wor<strong>de</strong>n. Die Einteilung <strong>de</strong>r Produkte<br />
erfolgt nun in Produktgruppen, u. a.<br />
Rohre (dimensionsabhängig), Ausrüstungsgegenstän<strong>de</strong>,<br />
Dichtungen, Behälter.<br />
Die Prüfung nach <strong>de</strong>m DVGW-Arbeitsblatt<br />
W 270 ist eine Prüfung auf mikrobielle Unbe<strong>de</strong>nklichkeit<br />
von Werkstoffen <strong>und</strong> Produkten<br />
zum Einsatz im Trinkwasserbereich<br />
(Abb. 2). Geprüft wird, ob <strong>de</strong>r Werkstoff<br />
bzw. das Produkt das Wachstum von Mikroorganismen<br />
bei Kontakt mit Trinkwasser<br />
för<strong>de</strong>rt.<br />
Zurzeit sind in <strong>de</strong>r Praxis <strong>Schläuche</strong> in Gebrauch,<br />
die „nur“ die <strong>Anfor<strong>de</strong>rungen</strong> nach<br />
Abb. 3: Beispiele für <strong>Schläuche</strong> <strong>und</strong> Schlauchverbindungen (VP 549 <strong>und</strong> VP 550)<br />
KTW-Kategorie C erfüllen. Die Veröffentlichung<br />
<strong>de</strong>r DVGW-Prüfgr<strong>und</strong>lagen VP 550<br />
<strong>und</strong> VP 549 be<strong>de</strong>utet nicht, dass diese<br />
<strong>Schläuche</strong> nun zeitnah ausgetauscht wer<strong>de</strong>n<br />
müssen.<br />
Allerdings ist bei einer Neubeschaffung am<br />
Lebensen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r jetzt im Gebrauch befindlichen<br />
<strong>Schläuche</strong> zu beachten, dass die<br />
neuen <strong>Schläuche</strong> die <strong>Anfor<strong>de</strong>rungen</strong> <strong>de</strong>r<br />
Prüfgr<strong>und</strong>lagen einhalten. Dies dient <strong>de</strong>m<br />
Schutz <strong>de</strong>r Trinkwasserversorgung ebenso<br />
wie <strong>de</strong>m Verbraucherschutz.<br />
Für die metallenen Schlauchverbindungen<br />
<strong>und</strong> Schlaucharmaturen sind die <strong>Anfor<strong>de</strong>rungen</strong><br />
an <strong>de</strong>n Werkstoff in <strong>de</strong>r DIN 50930-<br />
6 geregelt.<br />
Mechanische <strong>und</strong> sonstige<br />
<strong>Anfor<strong>de</strong>rungen</strong><br />
Allgemein müssen die <strong>Schlauchleitungen</strong><br />
so beschaffen sein, dass ihre Wirkungsweise<br />
<strong>und</strong> Haltbarkeit durch die bei üblichem<br />
Betrieb auftreten<strong>de</strong>n mechanischen,<br />
chemischen <strong>und</strong> thermischen Beanspruchungen<br />
innerhalb <strong>de</strong>r Nutzungsdauer<br />
nicht beeinträchtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Je nach Einsatzbereich (Gruppe I, II o<strong>de</strong>r III)<br />
müssen dazu unterschiedliche mechanische<br />
<strong>Anfor<strong>de</strong>rungen</strong> erfüllt wer<strong>de</strong>n (u. a.<br />
Biegebeständigkeit, Zugfestigkeit, Verhalten<br />
bei Überdruck <strong>und</strong> Druckstößen, Alterungsbeständigkeit).<br />
Druckfeste flexible <strong>Schlauchleitungen</strong> für<br />
die Trinkwasser-Installation dürfen im Kalt<strong>und</strong><br />
Warmwasserbereich eingesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />
wobei die <strong>Schlauchleitungen</strong> <strong>de</strong>n <strong>Anfor<strong>de</strong>rungen</strong><br />
von kurzfristigen Temperaturspitzen<br />
(z. B. bei <strong>de</strong>r thermischen Desinfektion<br />
bei 70 °C zur Legionellenprophylaxe<br />
gemäß DVGW-Arbeitsblatt W 551)<br />
standhalten. Sie sind jedoch nicht für <strong>de</strong>n<br />
Dauereinsatz im Temperaturbereich über<br />
60 °C bestimmt!<br />
Die DIN EN 806 Teil 2 spricht sich für eine<br />
maximale Länge von 2.000 Millimetern<br />
aus. Die DVGW-Prüfgr<strong>und</strong>lagen erlauben<br />
<strong>Schlauchleitungen</strong> <strong>de</strong>r Gruppe II <strong>und</strong> III bis<br />
maximal 4.000 Millimeter.<br />
<strong>Schläuche</strong> <strong>und</strong> <strong>Schlauchleitungen</strong> sind<br />
Produkte, die in ihren Prüfanfor<strong>de</strong>rungen<br />
bezüglich <strong>de</strong>r Lebenserwartung <strong>de</strong>utlich<br />
von Rohrleitungen abweichen (Ausnahme:<br />
Gruppe III). Dieses sollte sich <strong>de</strong>r Anwen<strong>de</strong>r<br />
immer vor Augen halten, damit er<br />
nicht die gesamte Trinkwasser-Installation<br />
durch eine falsche Produktauswahl<br />
schwächt.<br />
B) <strong>Schläuche</strong> für <strong>de</strong>n zeitlich befristeten<br />
Transport von Trinkwasser<br />
<strong>Schläuche</strong> für <strong>de</strong>n zeitlich befristeten<br />
Transport von Trinkwasser wer<strong>de</strong>n häufig<br />
zur Trinkwasserversorgung auf Volksfesten<br />
o<strong>de</strong>r zur kurzfristigen Überbrückung von<br />
Rohrbrüchen in <strong>de</strong>r Trinkwasserverteilung<br />
genutzt (Abb. 3).<br />
Auf Gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Einsatzorte, die häufig unter<br />
freiem Himmel liegen, sind diese <strong>Schläuche</strong><br />
unterschiedlichsten Belastungen ausgesetzt.<br />
Dazu zählen z. B. Überfahrt durch<br />
Fahrzeuge, Sonnenlichteinstrahlung <strong>und</strong><br />
hohe Temperaturschwankungen.<br />
Da es unter diesen Bedingungen häufig zu<br />
Schä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n <strong>Schläuche</strong>n kommt, die<br />
durch Kürzung <strong>de</strong>r <strong>Schläuche</strong> behoben<br />
wer<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Begriff <strong>Schlauchleitungen</strong><br />
geprägt. Er bezeichnet <strong>Schläuche</strong> für<br />
<strong>de</strong>n temporären <strong>und</strong> mobilen Gebrauch,<br />
die an bei<strong>de</strong>n En<strong>de</strong>n mit Anschlussarmaturen<br />
versehen sind.<br />
energie | wasser-praxis 3/2007 37<br />
Quelle: DVGW