Geiz ist gottlos-Firmkatechese - Adveniat
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M 10 Domitila, eine Frau aus den Minen Boliviens, berichtet<br />
Domitila Barrios de Chungara lebte und arbeitete in Siglo XX, mitten im größten Bergbaugebiet Boliviens. Ihr<br />
Mann war Minero und verbrachte den Großteil seines Lebens „unter Tage“. In Ihrem Buch „Wenn man mir<br />
erlaubt zu sprechen...“ schildert sie nicht nur das harte Leben der Bergarbeiter, sondern berichtet auch von<br />
den Nöten und Ängsten der Bergarbeiterfrauen und ihrem Kampf für bessere und gerechtere Arbeits- und<br />
Lebensbedingungen:<br />
„Im Inneren der Mine arbeiten die Mineros. Jeden Morgen müssen sie bis zu einer sehr ungesunden Stelle<br />
einfahren, wo es keine Luft gibt, sehr viel Gas und Gestank, der von den Bohrern produziert wird. Und dort<br />
müssen sie acht Stunden bleiben und das Erz herausbrechen. Früher als die Mine neu war holte man nur die<br />
guten Stücke heraus, indem man einer Ader folgte. Aber seit 30 Jahren sieht die Sache anders aus. Jetzt gibt<br />
es nicht mehr so viel Erz. Also fing man mit dem System des Block-Caving an. Innen legen sie reines Dynamit<br />
und lassen einen Teil des Berges explodieren.<br />
Knapp 35 Jahre <strong>ist</strong> die durchschnittliche Lebenserwartung des Minenarbeiters. Dann <strong>ist</strong> er schon vollkommen<br />
krank, hat die Minenkrankheit. Da lässt man soviel Explosionsstoff hochgehen, um das Erz herauszuholen;<br />
dann kommen diese Partikel durch die Atemwege, den Mund und die Nase, in die Lungen, und sie zerfressen<br />
und zerstückeln die Lunge. Und die Arbeiter beginnen Blut zu spucken. Dann sterben sie schon. Das <strong>ist</strong> die<br />
Berufskrankheit der Mine, die Silikose (Steinstaublunge).<br />
Wie halten sie es also in der Mine aus? Coca mit Legia kauend. Coca sind Blätter, die einen so etwas bitteren<br />
Geschmack haben, aber die einen doch den Hunger vergessen lassen. Legia <strong>ist</strong> Asche von den Stengeln von<br />
Quinoa. Also das kauen die Mineros, um sich bei Laune zu halten, und damit ihr Magen das übersteht. Die<br />
Arbeit in der Mine <strong>ist</strong> anstrengend. Mein Mann zum Beispiel kommt nach Hause und legt sich so, in den<br />
Kleidern, schlafen. Schläft zwei oder drei Stunden und steht erst dann auf, um zu Abend zu essen. (...)“<br />
(Zitate: Moema Viezzer [Hrsg.], „Wenn man mir erlaubt zu sprechen...“, Lamuv-Verlag, 1977, S. 18, 19 und<br />
23)<br />
26<br />
Wie das aussieht, wenn ein Minenarbeiter Coca mit Legia kaut, das seht ihr auf dem folgenden<br />
Bild. Der Bergarbeiter hat seine Cocakugel in die linke Backentasche geschoben.<br />
Von dort wandert sie bestimmt bald wieder nach rechts.<br />
Materialien zur Kommunionkatechese