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Geschichte der Cottbuser Post - ACOL Gesellschaft für ...

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Die <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong><br />

Dokumentarische Bekanntmachungen<br />

über die <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>kutschenzeit<br />

im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t


Die <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong><br />

1. Im Namen seiner Majestäten<br />

Das Königliche <strong>Post</strong>amt im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t in Cottbus<br />

Das Königliche Sächsische <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>amt<br />

Das Königliche Preußische <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>amt<br />

Das Kaiserliche <strong>Post</strong>amt Cottbus<br />

2. Die Königliche Preußische <strong>Post</strong>ordnung von 1712<br />

Die Pflichten <strong>der</strong> <strong>Post</strong>meister<br />

Die Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Post</strong>halter<br />

Der Eid <strong>der</strong> <strong>Post</strong>illione<br />

Die Königliche Sächsische <strong>Post</strong>ordnung<br />

3. In Cottbus ging die <strong>Post</strong> ab<br />

Die <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>strecken<br />

Über <strong>Post</strong>säulen und Grenzsteine auf den <strong>Post</strong>straßen<br />

Chronologische Bekanntmachungen <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>ämter<br />

4. Wie geheim war das <strong>Post</strong>geheimnis<br />

Die ersten <strong>Cottbuser</strong> Briefmarken<br />

Das Aufstellen von Briefkästen<br />

5. Das Ende <strong>der</strong> <strong>Post</strong>kutschenzeit<br />

Die Errichtung <strong>der</strong> Bahnpost<br />

Die neuen Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Post</strong>illione<br />

6. Der <strong>Post</strong>kutscher- Zungenbrecher als Werbeträger <strong>der</strong> Stadt


Das Königliche <strong>Post</strong>amt im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t in Cottbus<br />

Die Wurzeln <strong>der</strong> Preußischen <strong>Post</strong> lagen in <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> im Jahre 1451 im Schloss des<br />

Kur<strong>für</strong>sten in Berlin untergebrachten Botenanstalt. 1613 siedelte die Botenanstalt in die Brü<strong>der</strong>straße 4<br />

um. Botenmeister war 1600 bis 1618 Christoph Frischmann und von 1618 bis 1662 Veit Frischmann.<br />

Es gab damals 24 auf dem König vereidigte Boten. Zu den Aufgaben des Botenmeisters gehörte auch<br />

das Sammeln aller erreichbarer Nachrichten von allen auch noch so entfernten Landesteilen. Die älteste<br />

Berliner Zeitung stammt aus dem Jahre 1617 von Christoph Frischmann herausgegeben. In Cottbus<br />

wurde 1796 die erste Zeitung von dem aus Sachsen gekommenen Buchdrucker Kühn herausgegeben.<br />

H den Sie hieß: “Neue Cottbusische Stadt- und Amtsnachrichten”. Sie erschien einmal wöchentlich,<br />

musste aber bald wie<strong>der</strong> auf höherer Verfügung <strong>der</strong> Regierung eingestellt werden.<br />

1580 gab es bereits durch den Kur<strong>für</strong>sten Johann Georg I. die erste Brandenburgische Botenordnung.<br />

In <strong>der</strong> Folgezeit wurden vermehrt reitende Boten eingesetzt. Kur<strong>für</strong>st Johann Siegesmund erließ 1614<br />

eine neue Botenordnung, die erst 1660 durch die letzte Brandenburgische Botenordnung ersetzt wurde.


Das Kur<strong>für</strong>stliche Diskret vom 21.4.1646 gilt als Geburtsstunde zur Schaffung <strong>der</strong> Brandenburgischen<br />

Staatspost. Es wurden regelmäßige Reitpostlinien zwischen Berlin und Kleve und Königsberg<br />

eingerichtet. Später kamen Linien nach Leipzig, Dresden, Hamburg, Bremen, Frankfurt a.O. und viele<br />

an<strong>der</strong>e Städte hinzu. 1698 sind es bereits 79 <strong>Post</strong>ämter auf 14 Hauptkursen. 1710 sind es schon 90<br />

<strong>Post</strong>ämter, die Zahl <strong>der</strong> <strong>Post</strong>illione stieg in diesem Zeitraum von 271 auf 358. Im Jahr 1708 zählt man<br />

in Berlin 63 abgehende und ebensoviel ankommende Reit- und Fahrposten.<br />

1712 erlässt <strong>der</strong> Soldatenkönig die erste Preußische <strong>Post</strong>ordnung. Er äußerte:” …sollen <strong>Post</strong>en anlegen<br />

in Preußen von Ort zu Ort, ich will haben ein Land das kultiviert sein soll, höret <strong>Post</strong> dazu.”<br />

Für die Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>, war die territoriale Lage des Kreises Cottbus, mit den Städten<br />

Cottbus und Peitz von großer strategischer Wichtigkeit. Der Kreis Cottbus lag als Brandenburg-<br />

preußische Enklave mitten im kur<strong>für</strong>stlichen Sachsen. Es war strategisch deshalb so wichtig in Cottbus<br />

ein Preußisches Grenzpostamt einzurichten, um die Korrespondenz aus Preußen mit <strong>der</strong> Sächsischen<br />

<strong>Post</strong> weiter zu beför<strong>der</strong>n und ebenso die Sächsische Korrespondenz von Cottbus aus mit <strong>der</strong><br />

Preußischen <strong>Post</strong> in preußische Städte zu beför<strong>der</strong>n.<br />

2x wöchentlich fuhren die so genannten preußlichen <strong>Post</strong>en nach Berlin 1692<br />

2x wöchentlich kamen die königlich sächsischen Fahrposten 1699<br />

Einmal in <strong>der</strong> Woche wurde eine Reitpost zum Grenzpostamt Lieberose abgelassen, mit dem<br />

Anschluss an die Fahrposten nach Leipzig und Sorau. 1699<br />

Lage <strong>der</strong> preußischen Enklave Cottbus


Die Könige von Preußen<br />

Namen ∗ Krönung + Bemerkungen<br />

Kur<strong>für</strong>st<br />

Friedrich III. 1657 1688 1713 ab 1701 als Friedrich I. “König in Preußen”<br />

Friedrich<br />

Wilhelm I. 1688 1713 1740 <strong>der</strong> Soldatenkönig<br />

Friedrich II.<br />

<strong>der</strong> Große 1712 1740 1786 ab 1772 “König von Preußen”<br />

Friedrich<br />

Wilhelm II. 1744 1786 1797<br />

Die <strong>Cottbuser</strong> Bürgermeister<br />

1719 - 1734 Zan<strong>der</strong>, Johann Casper (aus Cottbus)<br />

1734 - 1736 Nitsche, Martin Gottfried (Konsul aus Peitz)<br />

1736 - 1745 Holstein, Johann Samuel (aus Züllichau)<br />

1745 - 1756 Hin<strong>der</strong>sin, Johann Friedrich (Kriegsrat aus Soldin)<br />

1756 - 1785 Köhler, Johann Ludwig (aus Cottbus)<br />

1785 - 1796 Wilcke, Gottfried (aus Cottbus)<br />

1797 - 1803 Thierbach, Johann Christoph (aus Cottbus)<br />

Generalpostmeister<br />

1753 - 1762 Reichsgraf von Gotter, Gustav Adolph<br />

<strong>Cottbuser</strong> Chronik<br />

1689 Amtshauptmann Eusebius von Brandt bis 1706.<br />

1692 Cottbus erhält sein erstes <strong>Post</strong>amt<br />

1693 (30.April) Kur<strong>für</strong>st Friedrich III. trifft mit seiner Gemahlin und einem Gefolge mit 700 Pferden<br />

von Peitz kommend hier ein.<br />

1699 Ein Brief nach Berlin kostet zwei Groschen, mehr als doppelt soviel wie ein Pfund Fleisch<br />

1700 (2. August) Der Französische Prediger Carbrit in Berlin erklärt sich bereit mit 14 Familien, 60<br />

Personen, die in Cottbus geplante französische Kolonie zu gründen.<br />

Die seit dem Brande von 1600 wüst liegende Katharinenkirche (Schlosskirche) wird den<br />

französischen Flüchtlingen geschenkt<br />

1701 (4.Oktober) Gründung <strong>der</strong> französischen Kolonie. Mit den Kolonisten Fraissinet und Huc hält<br />

Das Gewerbe <strong>der</strong> Strumpfwirker seinen Einzug. Francois Bruguier richtet eine Gerberei ein.<br />

1704 (22. Januar) älteste Urkunde <strong>der</strong> Glaserinnung.<br />

1706 Amtshauptmann Wilhelm v. d. Gröben bis 1720.<br />

1707 (6. Oktober) Grundsteinlegung zur neuen französischen Kirche, Schlosskirche.<br />

1714 (7.Januar) Einweihung <strong>der</strong> Schlosskirche.<br />

1715 (8. April) Einweihung des Schulgebäudes an <strong>der</strong> Oberkirche, die Lateinschule, später das<br />

Gymnasium.<br />

1718 Die ersten Maulbeerbäume werden in Cottbus gesetzt. Einführung des Seidenbaus.<br />

1720 Der erste Stadtplan von Seyfried Handschky zeigt 417 Hausnummern an.<br />

1721 Amtshauptmann Major v. Derschau bis 1722.<br />

1722 Amtshauptmann Friedrich Wilhelm von Pannwitz bis 1731.<br />

1726 Beginn <strong>der</strong> Bebauung <strong>der</strong> Neustadt. Der sächsische Buchdrucker Johann Michael Kühn richtet in<br />

Cottbus eine Buchdruckerei ein.


1731 Amtshauptmann Baron Gotter bis 1748.<br />

1735 Anlegung des Neustädter Tores.<br />

1740 (10. August) Friedrich II. huldigt das “Weichbild “<strong>der</strong> Stadt Cottbus.<br />

1748 Einsturz <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite des Rathauses. (8.November) Erlass eines Feuerreglements <strong>für</strong> die Stadt.<br />

Friedrich <strong>der</strong> Große lässt die Landeshauptmannschaft eingehen.<br />

1749 Neubau des Rathauses.<br />

1750 Einebnung <strong>der</strong> Stadtwälle, Bepflanzung mit Maulbeerbäumen.<br />

1752 Friedrich <strong>der</strong> Große läst sechs Wollspinnerhäuser errichten.<br />

1754 Abbruch des Sandower Tores.<br />

1756 Christian Rein erwirbt ein Grundstück am Amtsteich zur Errichtung einer Wachsbleiche.<br />

1758 (11. Februar) Friedrich <strong>der</strong> Große kommt nach Cottbus.<br />

1759 (4. Februar) Friedrich <strong>der</strong> Große kommt zum zweiten Mal nach Cottbus.<br />

1761 (20. April) Bürgermeister Schönhausen, (3.Bürgermeister und <strong>Post</strong>meister) richtet an die<br />

Neumärkische Kriegs- und Domänenkammer das Gesuch, die leer stehenden Schlossräume <strong>für</strong><br />

den Seidenbau freizugeben. Das Gesuch wird abschlägig beschieden.<br />

1766 Friedrich <strong>der</strong> Große weilt in Cottbus und beauftragt den Bürgermeister Köhler, Vorschläge über<br />

die zweckmäßige Verwendung des leer stehenden Schlosses zu machen. Köhler regt die<br />

Errichtung einer Leinenfabrik o<strong>der</strong> die Verwendung <strong>für</strong> Seidenbauzwecke an.<br />

Aufstellung von 131 Straßenlaternen auf Holzpfählen.<br />

1768 Das Erdgeschoß des Fürstenhauses wird als Salzmagazin, <strong>der</strong> Mittelstock als<br />

Montierungskammer<br />

<strong>für</strong> die Garnison genutzt.<br />

1773 Der Turm am Spremberger Tor erhält eine neue Kuppel, eine Uhr und zwei Glocken. Uhr und<br />

Glocken stammen von <strong>der</strong> Oberfestung Peitz.<br />

1774 Henry Jakob Pischon, <strong>der</strong> letzte Richter <strong>der</strong> französischen Kolonie, tritt sein Amt an. Mit Elie<br />

toussaint lässt sich <strong>der</strong> erste Konditor in Cottbus nie<strong>der</strong>.<br />

1782 Die Kaufmannschaft unter Führung von Schemel und Keyling will das Schloß als Warenlager<br />

nutzen. Das Gesuch wird abgewiesen.<br />

1783 Gründung von Sachsendorf durch Friedrich den Großen.<br />

1787 Kaufmann Schemel richtet die erste Tabakfabrik in Cottbus ein und beschäftigt acht Leute. In<br />

Cottbus zählt man 15 Materialwarenhändler.<br />

1796 (3. Januar) In Ströbitz brennen 70 Gehöfte nie<strong>der</strong>. Der sächsische Buchdrucker Johann Gottlieb<br />

Kühn gibt die erste <strong>Cottbuser</strong> Zeitung unter dem Titel “Neue Cottbusische Stadt- und<br />

Amtsnachrichten” heraus, die wöchentlich Dienstags erscheint. Die Regierung for<strong>der</strong>t bald die<br />

Einstellung des Erscheinens.<br />

1798 (29. Juli)Geburtstag des Malers Carl Blechen.<br />

1800 (September) Carl Friedrich Claudius Beginnt mit <strong>der</strong> Fabrikation von Wachstuchen.<br />

1801 Die <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>expedition ist auf dem Gelände des späteren Amtsgerichts untergebracht.<br />

Die <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>meister<br />

Unter dem Kur<strong>für</strong>sten Friedrich III. 1688 - 1713<br />

1. <strong>Post</strong>amt 1692<br />

Ernst Ludwig Böttcher 1698 im Amt<br />

George Müller, <strong>Post</strong>meister, Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt Cottbus und Richter <strong>der</strong> französischen Kolonie<br />

Otto Friedrich Pauli <strong>Post</strong>meister 1705 im Amt<br />

Carl Schönhausen, Amtsekretär und <strong>Post</strong>meister<br />

Christian Schönhausen<br />

Samuel Hanewald<br />

Christopf Friedrich Döring<br />

Johann Friedrich Wilke


Das Königliche Sächsische <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>amt<br />

Die Könige aus Kursachsen und dem Königreich Sachsen<br />

Kursachsen<br />

Johann Georg III. regierte von 1680 - 1691<br />

Johann Georg IV. 1691 - 1694<br />

Friedrich August I. 1694 - 1733 (August <strong>der</strong> Starke, Bru<strong>der</strong> von Johann Georg IV.,<br />

von 1697 - 1704 und 1709 - 1733 König von Polen,<br />

Großherzog Von Litauen, Dresden und Warschau.)<br />

Friedrich August II. 1733 - 1763 (August <strong>der</strong> Fette)<br />

Friedrich Christian 1763<br />

Friedrich August III. 1763 - 1806 (August <strong>der</strong> Gerechte, verzichtete auf die polnische<br />

Krone.)<br />

Königreich Sachsen<br />

Friedrich August I. 1806 - 1827 (Friedrich August <strong>der</strong> Gerechte) Cottbus unter<br />

sechs. Hoheit<br />

…………………………………............................................................................................................<br />

Anton <strong>der</strong> Gütige 1827 - 1836<br />

Friedrich August II. 1836 - 1854<br />

Johann 1854 - 1873<br />

Albert 1873 - 1902<br />

Georg 1902 - 1904<br />

Friedrich August III. 1904 - 1918 (Der letzte sächsische König)<br />

<strong>Cottbuser</strong> Bürgermeister in <strong>der</strong> Sachsenzeit<br />

1803 - 1831 Krenckel, Johann Christian (aus Drossen)<br />

<strong>Cottbuser</strong> Chronik in <strong>der</strong> Sachsenepoche<br />

1807 (12. September) Cottbus wird sächsisch.<br />

1813 (27. März) Cottbus wird vorübergehend wie<strong>der</strong> preußisch.<br />

(12. Mai) Major Lützow trifft mit seinem Adjutanten Friedrich Ludwig Jahn in Cottbus ein.<br />

(16.Mai ) Friedrich Ludwig Jahn bildet hier eine Schar von 400 Kriegern, darunter 33<br />

<strong>Cottbuser</strong>n,<br />

aus.<br />

(15. Juni) Der westfälische General Wolf ordnet die sofortige Abnahme des preußischen<br />

Wappens vom <strong>Post</strong>hause an.<br />

(16. Juli ) Erschießung fünf westfälischer Reiter durch die Franzosen.<br />

(10. August) Auf Befehl des französischen Generals Beaumont muß <strong>der</strong> Geburtstag Napoleons<br />

gefeiert werden.<br />

(17. August) Eine preußische Abteilung besetzt die Stadt und nimmt die 30 Mann starke<br />

französische Besatzung gefangen. Die sächsischen Hoheitszeichen werden mit<br />

preußischen vertauscht.<br />

1813 (19. ) September) Durch Verfügung <strong>der</strong> kurmärkischen Regierung in Potsdam wird<br />

Cottbus <strong>für</strong> preußisch erklärt.


Die <strong>Post</strong>kurse im sächsischen Cottbus<br />

Cottbus behielt seine 2 Hauptpostkurse: Berlin - Cottbus und Lieberose - Cottbus - Dresden, sowie die<br />

Fußbotenpost nach Lieberose dennoch kamen einige Seitenkurse <strong>für</strong> Extraposten hinzu.<br />

In einem Schreiben des Oberpostamtes in Leipzig werden dem Sächsischen König in 2 aufgestellten<br />

Tabellen die neuen <strong>Post</strong>stationen <strong>für</strong> die Extraposten mitgeteilt, darunter auch Cottbus.<br />

“Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König<br />

Allergnädigster Herr!”<br />

Ew. Königl. Majestät allergnädigstem Befehle vom 20. Dezember vor. Js. Gemäß, überreichen wir<br />

anbei in zwei Tabellen, eine Übersicht <strong>der</strong>, bei Extraposten zwischen dem hiesigen Ober - <strong>Post</strong>amte<br />

untergeordneten <strong>Post</strong> - Stationen gesetzlich angenommenen Entfernungen. Unter den mit roten<br />

Nummern angegebenen Stationen <strong>der</strong> ordinären geraden <strong>Post</strong>course haben wir auch diejenigen<br />

beson<strong>der</strong>s aufnehmen lassen, welche entwe<strong>der</strong> Seitencourse bilden o<strong>der</strong> einer zum Hauptcourse<br />

gehörenden Station Extraposten zuführen, und diese Seitencourse sind mittelst Buchstaben angedeutet<br />

worden.<br />

In tiefster Devotion verharren wir Ew. Königl. Majestät<br />

Allerunterthänigst gehorsamste<br />

August Dörrien<br />

Johann Carl Gottlieb Lohse<br />

Stations- Entfernungen im Jahre 1811 <strong>der</strong> sächsischen <strong>Post</strong>en von Leipzig aus, nach:<br />

Stationen Mei Stationen Mei Stationen Mei<br />

1) Großenhayn 4 3) Herzogswalde 2 (6) Zehista 2<br />

Elsterwerda 2 Freyberg 2 Peterswalde 2<br />

Sonnewalde 3 Oe<strong>der</strong>an 2<br />

Luckau 2 Chemnitz 2<br />

Baruth 3 Lungwitz 2 7) Pirna 2<br />

Zwickau 2<br />

2) Königsbrück 3 Reichenbach 2<br />

Hoyerswerda 4 Plauen 2 1/2 8) Schmiedefeld 3 1/2<br />

Spremberg 2 1/2 Hof 3 Bautzen 3 1/2<br />

Pförten 1 1/2 4) Großenhayn 4<br />

Guben 2 Coßdorf 3 1/2<br />

Herzberg 2 1/2<br />

a) von Spremberg Annaberg 2<br />

nach Cottbus 2 1/2 Wittenberg 4<br />

b) von S premberg a) von Coßdorf<br />

nach Muskau 3 1/2<br />

Niesky 3 1/2 direkt nach Annaberg 3<br />

Görlitz 2 1/2 Neustadt bei Stolpen 4<br />

Zittau 4<br />

c) von Spremberg<br />

nach Sorau 5 1/2


Seite 2<br />

Stationen Mei Stationen Mei Stationen Mei<br />

1) Borna 3 4) Eilenburg 3 7) Wurzen 3<br />

Penig 3 1/2 Torgau 3 Wermsdorf 2<br />

Chemnitz 2 Coßdorf 2 Stauchitz 2<br />

Annaberg 4 Großenhayn 3 1/2 Meißen 2 1/2<br />

a) von da nach Kamenz 2<br />

Königsbrück 3 Dresden 3<br />

Schneeberg 3 1/2 Budißin 3 a) von Wermsdorf<br />

b) von Chemnitz a) von Eilenburg<br />

nach Oschatz 1/2<br />

nach Marienberg 3 nach Wurzen 2 8) Lützen 2<br />

Weißenfels 2<br />

2) Cransitz 2 b) von Großenhayn Naumburg 2<br />

Düben 2 nach Meißen 2 Auerstädt 2<br />

Wittenberg 4 Buttelstädt 2<br />

5) Merseburg 3<br />

a) von da nach Querfurt 3 Erfurt 3<br />

Belzig 4 Artern 3<br />

b) von Wittenberg Weißensee 3 1/2 a) von Buttelstädt<br />

nach Jüterbock 4 Arnstädt 2 nach Weimar 1<br />

Dahme 3 Langensalza 2 b) von Naumburg<br />

Luckau 2 Mühlhausen 2 1/2 nach Zeitz 3<br />

c) von Wittenberg Altenburg 3<br />

nach Pretsch 2 1/2 a) von Merseburg<br />

Torgau 1 1/2 nach Freyburg 2 9) Grimma 3<br />

Oschatz 3 b) von Merseburg Waldheim 4<br />

Meißen 3 nach Jena 3<br />

c) von Querfurt a) von Waldheim<br />

3) Merseburg 3 Freyburg 2 nach Rochlitz 2<br />

Querfurt 3 d) von Freyburg Altenburg 3<br />

Sangerhausen 3 1/2 nach Naumburg 1 1/2<br />

Neßla 2 Son<strong>der</strong>hausen 3 10) Schkeuditz 2<br />

Stollberg 2 f) von Langensalza Halle 3<br />

nach Erfurt 4<br />

11) Landsberg 3 1/2<br />

6) Pegau 3 Radegast 2 1/2<br />

Zeitz 2 12) Pegau 3<br />

Gera 2 1/2 Zeitz 2<br />

Neustadt/O 3 1/2 Gera 2 1/2<br />

Saalfeld 3 Auma 3


Seite 3<br />

Ilmenau 4 Schleitz 2<br />

Schleusingen 4 Gefell 2<br />

Hof 2<br />

a) von Gera<br />

nach Jena 4<br />

Stationen Mei Stationen Mei Stationen Mei<br />

13) Eilenburg 3 14) Borna 3 15) Delitsch 2 1/2<br />

Torgau 3 Altenburg 2 Wolfen 2 1/2<br />

Hohenbucko 2 1/2 Zwickau 4 Dessau 2<br />

Luckau 2 Reichenbach 2<br />

Lübben 2 Plauen 2 1/2<br />

Lieberose 4 Adorf 2 1/2<br />

Guben 3 1/2 a) von Zwickau<br />

Pförten 2 nach Schneeberg 2 1/2<br />

Sorau 4 Johanngeorgenstadt 3<br />

a) von Herzberg b) von Plauen<br />

Dahme 3 nach Koi 3<br />

Baruth 3 c) von Plauen<br />

Mittenwalde 3 1/2 nach Schleitz 3<br />

b) von Luckau<br />

nach Calau 3 1/2<br />

Cottbus 2<br />

Peitz 2<br />

c) von Luckau<br />

nach Baruth 3 1/2<br />

d) von Guben<br />

direkt Cottbus 4 1/2<br />

e) über Peitz 3<br />

Cottbus 2<br />

f) von Lübben<br />

nach Cottbus 5


Das Königliche Sächßl. Grenz-<strong>Post</strong> -Amt Cottbus gab am 7. August 1810 bekannt: “Das am Mittwoch<br />

die Sächsische <strong>Post</strong> um 3 Uhr und die Preußische <strong>Post</strong> um 5 Uhr Nachmittags und am Sonntag Mittag<br />

die Sächsische <strong>Post</strong> um 1 Uhr und die Preußische <strong>Post</strong> um 2 Uhr abgeht.“<br />

Am 5. Juli 1811 unterzeichnete <strong>der</strong> <strong>Post</strong>administrator Wilke mit Königl. Sächßl. <strong>Post</strong>amt und gab<br />

bekannt: “ Die Fußbotenpost nach Lieberose wurde eingestellt, eine Reitpost nach Lieberose kommt in<br />

Gang.” Cottbus hatte von nun an keine Funktion eines Grenzpostamtes mehr.<br />

Die Könige von Preußen<br />

Das Königliche Preußische <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>amt<br />

Friedrich<br />

Wilhelm III. 1770 1797 1840 1807 -1813 Cottbus zu Sachsen<br />

………………………………….......................................<br />

Friedrich<br />

Wilhelm IV. 1795 1840 1861<br />

Wilhelm I. 1797 1861 1888 ab 1858 Regent, ab 1867 Präsident des<br />

Norddeutschen Bundes,<br />

Die <strong>Cottbuser</strong> Bürgermeister<br />

1803 - 1831 Krenckel, Johann Christian (aus Drossen)<br />

1831 - 1849 Roemelt, Johann Gottlob Landgerichtsrat in Cottbus<br />

1849 - 1880 Jahr, Leopold (aus Neuzauche)<br />

<strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>bedienstete am Königlichen <strong>Post</strong>amt<br />

(Die 3 Klassen von Bedientesten im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t)<br />

1. Klasse : Beamte, die den Vorsteherdienst o<strong>der</strong> Verwaltungsdienst, den verantwortlichen<br />

Betriebsdienst versahen. Dazu gehörten die <strong>Post</strong>meister, die geheimen <strong>Post</strong>räte, <strong>Post</strong>direktoren,<br />

Rendanten, Kassierer, Revisoren, <strong>Post</strong>inspektoren, <strong>Post</strong>kommissäre, Oberpostsekretäre, <strong>Post</strong>sekretäre<br />

und <strong>Post</strong>assistenten.<br />

2. Klasse: die Expeditienten, Expeditoren und Expediteure, die den Vorsteherdienst<br />

bei kleineren <strong>Post</strong>ämtern und den einfachen Betriebsdienst wahrnahmen.<br />

3. Klasse waren die Bediensteten die den niedren und schweren Dienst besorgten, die<br />

<strong>Post</strong>illione, Wagenmeister, Schirrmeister, Kondukteure, Briefträger, Landbriefträger, <strong>Post</strong>boten<br />

und Packboten.<br />

Königliche <strong>Post</strong>meister und <strong>Post</strong>direktoren des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

<strong>Post</strong>meister Schrö<strong>der</strong> 1811- 1841<br />

<strong>Post</strong>meister Pätsch 1841- 1851<br />

<strong>Post</strong>direktor Friedrich August Ludwig Wiebe 1851- 1865<br />

<strong>Post</strong>direktor Karl Lehmann 1865- 1875<br />

<strong>Post</strong>direktor Saalwächter<br />

<strong>Post</strong>administrator Ernst Christian Wilke 1810- 1811<br />

<strong>Post</strong>kommissarius Georg Falinsky 1810<br />

<strong>Post</strong>kommissarius Ottmar Marschall von Biberstein<br />

<strong>Post</strong>assistent Georg Karl Heinrich Wußlauck


Königliche <strong>Post</strong>sekretäre<br />

<strong>Post</strong>sekretär Suhle 1813<br />

<strong>Post</strong>sekretär Michaelis 1837<br />

<strong>Post</strong>sekretär Johann Friedrich Krüger 1838<br />

<strong>Post</strong>sekretär Lutze 1840<br />

<strong>Post</strong>sekretär Metz 1841<br />

<strong>Post</strong>sekretär Blase 1841<br />

<strong>Post</strong>sekretär Mittag 1841<br />

<strong>Post</strong>sekretär Peil C. 1850<br />

<strong>Post</strong>sekretär Mund Herrmann 1851<br />

<strong>Post</strong>sekretär Lehmann 1855<br />

<strong>Post</strong>sekretär Ohnesorge 1855<br />

<strong>Post</strong>sekretär Krappe 1858<br />

<strong>Post</strong>sekretär Stephan 1863<br />

<strong>Post</strong>sekretär Hilschenz Georg Wilhelm 1863<br />

<strong>Post</strong>sekretär Plehn 1868<br />

Oberpostsekretär Busch Wilhelm 1870<br />

<strong>Post</strong>schreiber Weiler Friedrich August 1832<br />

<strong>Post</strong>bürodiener Martin Karl 1865<br />

<strong>Post</strong>bürodiener Reichelt Karl Ernst Louis 1866<br />

<strong>Post</strong>bürodiener Ecks Karl Albert 1867<br />

Bedienstete <strong>der</strong> 2. Klasse<br />

<strong>Post</strong>expeditienten<br />

Expeditionsvorsteher Klement Heinz Hermann Alexan<strong>der</strong> 1854<br />

<strong>Post</strong>expeditient Seifert Karl Friedrich 1859<br />

<strong>Post</strong>expeditient Steffen August Wilhelm 1860<br />

<strong>Post</strong>expeditient Lubenow Gustav Adolf 1867<br />

Bedienstete <strong>der</strong> 3. Klasse<br />

Schirrmeister Heinemann Christoph 1850<br />

Wagenmeister<br />

Wagenmeister Bergholz Johann Karl 1840<br />

Wagenmeister Martin Johann Karl Gottfried 1857<br />

Wagenmeister Saritz Johann 1864<br />

Wagenmeister Wallis Karl August 1868<br />

<strong>Post</strong>waagemeister<br />

<strong>Post</strong>waagenmeister Schmidt Karl 1851<br />

<strong>Post</strong>waagenmeister Erdmann Christian 1861


Königliche <strong>Post</strong>illione<br />

<strong>Post</strong>illion Kielmann Friedrich August 1841<br />

<strong>Post</strong>illion Neumann Friedrich Heinrich 1849<br />

<strong>Post</strong>illion Lehmann Wilhelm 1851<br />

<strong>Post</strong>illion Behla August 1852<br />

<strong>Post</strong>illion Kuba Martin 1853<br />

<strong>Post</strong>illion Voigt Martin 1855<br />

<strong>Post</strong>illion Miethe Gottlob 1861<br />

<strong>Post</strong>illion Krahl Johann August 1874<br />

<strong>Post</strong>illion Klara Friedrich 1875<br />

<strong>Post</strong>illion Franke Friedrich 1876<br />

<strong>Post</strong>illion Kurze Karl 1876<br />

<strong>Post</strong>illion Jurischka Johann Karl August 1887<br />

Königliche <strong>Post</strong>briefträger<br />

Kneif Friedrich 1852<br />

Thiede 1853<br />

Schulz Friedrich 1865<br />

Klatscheck Karl 1865<br />

Worlitz Mathias 1866<br />

Schmidt C. 1867<br />

Behla August 1868<br />

Böhme Karl Friedrich 1871<br />

Königliche Landbriefträger<br />

Sahr Karl Friedrich 1846<br />

Treptow Wilhelm 1869<br />

Lehmann Gottlieb 1871<br />

Königliche <strong>Post</strong>halter<br />

Mund 1842 <strong>Post</strong>halter und Maurermeister<br />

Matschenz 1858<br />

<strong>Post</strong>halterstellen wurden, wenn nicht <strong>der</strong> <strong>Post</strong>meister selbst, die Funktion des <strong>Post</strong>halters ausübte,<br />

an private Unternehmer vergeben, an Fuhrleute, Maurermeister und Kaufleute.<br />

<strong>Post</strong>häuser<br />

<strong>Post</strong>haus Klosterstraße 180<br />

<strong>Post</strong>haus Sprembergerstraße 74<br />

<strong>Post</strong>haus Berliner Platz3<br />

<strong>Cottbuser</strong> Chronik<br />

1814 (3. August) 800 polnische Reiter beziehen in Cottbus Quartier. Zugleich treffen einige hun<strong>der</strong>t<br />

Mann preußische Landwehr ein. Die Preußen gingen mit gefälltem Bajonett gegen die Polen vor.<br />

1816 (7. Juli) Cockerill übernimmt das Fürstenhaus und den Schloßturm zur Errichtung einer<br />

Wollgarn- Spinnanstalt.<br />

1817 James Cockerill richtet die erste mit Dampf betriebene Spinnerei ein.<br />

1818 (22. Oktober) Cottbus erhält ein Lyzeum (späteres Gymnasium).<br />

1819 (22. August) Die <strong>Post</strong>expedition wird nach dem Hause Nr.180 (unweit <strong>der</strong> wendischen Kirche<br />

verlegt. Errichtung einer Schule in Brunschwieg. Einrichtung einer Baumkuchenbäckerei durch<br />

Marie Groch. Einweihung des alten Sandower Schulgebäudes.<br />

1820 (20. März) Das <strong>Cottbuser</strong> Lyzeum erhält den Namen Gymnasium. Die Stadt übernimmt die<br />

Waisenschule.


1824 (1. Oktober ) Cottbus erhält ein Landgericht.<br />

1825 Umbau des Spremberger Turms. Zinnenbekrönung nach Plänen des Baumeisters Schinkel.<br />

1829 Einrichtung <strong>der</strong> Städtischen Sparkasse.<br />

1830 Einführung <strong>der</strong> Städteordnung.<br />

1833 Einweihung des neuen Schützenhauses.<br />

1835 (1. Juli) Das <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>amt wird in das Lobedansche Haus Spremberger Straße 74<br />

verlegt.<br />

1839 Im Stadtgebiet werden 4 ½ Morgen Weinland von fünf Winzern bewirtschaftet.<br />

1844 Gründung einer Aktiengesellschaft mit 273000 Talern <strong>für</strong> den Bau <strong>der</strong> Cottbus - Schwielochsee<br />

-<br />

Eisenbahn (CSE) auch Schwielochsee - Pferdebahn genannt.<br />

1845 (1. April ) Gründung des <strong>Cottbuser</strong> Lehrervereins. (14. Juli ) Umbenennung von Luckauer Tor<br />

und Luckauer Straße in Berliner Tor und Berliner Straße. Bau <strong>der</strong> Cottbus - Schwielochsee -<br />

Eisenbahn.<br />

1846 (6. August) Ganz Kolkwitz, außer Schule und, wird durch eine vernichtet. In <strong>der</strong> Tuchproduktion<br />

sind 984 Personen beschäftigt.<br />

1848 (18.April ) Tumulte in Cottbus. (21. April) eine Abteilung Lübbener Jäger trifft in Cottbus ein.<br />

Bau <strong>der</strong> Chaussee Cottbus - Muskau. (1. Juli) Die erste Nummer des” <strong>Cottbuser</strong> Anzeiger”<br />

erscheint. In <strong>der</strong> Tuchproduktion sind 814 Personen beschäftigt. (Gründung <strong>der</strong> Segeltuchfabrik<br />

G.L. Schmogrow.<br />

1850 ( Mai ) Bau des kleinen Spreewehrs. (27. Oktober) Einweihung <strong>der</strong> 1849 / 1850 erbauten<br />

katholischen Kirche. (15. November) Die ersten Briefmarken werden in Cottbus ausgegeben.<br />

1851 (4. Februar ) Aufstellung <strong>der</strong> ersten <strong>Post</strong>briefkästen. (15. August) Friedrich Wilhelm III.<br />

genehmigt die Einrichtung <strong>der</strong> Handelskammer.<br />

1852 Verlegung <strong>der</strong> Passagierstube <strong>der</strong> <strong>Post</strong> in das Haus des Retauranteurs Zesch.<br />

(31. Januar) Der Rittergutsbesitzer von Seydell kauft Kauft das Schloßgrundstück und die<br />

Cockerillsche Spinnerei.<br />

1853 Verlegung <strong>der</strong> Passagierstube <strong>der</strong> <strong>Post</strong> in das Haus des Bäckers Kriesche. (15. April ) die ersten<br />

öffentlichen Schutzpockenimpfungen.<br />

1854 Der Magistrat gibt die Absicht <strong>der</strong> Errichtung einer Gasbereitungsanstalt bekannt.<br />

(27. Bis 30. August) Prinz Friedrich Wilhelm, <strong>der</strong> spätere Kaiser Friedrich III., besucht Cottbus.<br />

1855 (4. April) Das alte Archidiakonatsgebäude an <strong>der</strong> Klosterkirche wird zum Abruch verkauft.<br />

1856 (10. August ) Wie<strong>der</strong>eröffnung <strong>der</strong> Schloßkirche nach umfangreicher Reperaturen.<br />

1857 (23. August ) Brand <strong>der</strong> Cockerillschen Spinnerei, des Schloßturmes und <strong>der</strong> gesamten<br />

Schloßgebäude. Bau des Zentralgefängnisses. Verleihung des Ehrenbürgerrechts an Hermann<br />

Fürst von Pückler.<br />

1858 (1. Juli ) Einführung des allgemeinen Landesgewichts. (14. Juli) Stadtverordnete beschäftigen<br />

sich mit dem Bau <strong>der</strong> Eisenbahn Berlin - Görlitz. (16. Juli ) Einrichtung einer<br />

Telegraphenanstalt in <strong>der</strong> Wallstraße 7.<br />

1859 (12. Februar ) Auffor<strong>der</strong>ung zur Gründung einer Feuerwehr nach Berliner Muster.<br />

Die Stadt Verwaltung überträgt die Einführung <strong>der</strong> Gasbeleuchtung einer hier zu bildenden<br />

<strong>Gesellschaft</strong> (16. November).<br />

1861 Eröffnung <strong>der</strong> Gasanstalt. Aufnahme <strong>der</strong> Teppichfabrikation. (15. Mai) Gründung des<br />

Turnvereins .<br />

1862 (5. März)Einrichtung einer vierten Personenpost Cottbus - Guben. Am 1. Juli wird beim<br />

<strong>Post</strong>amt eine. Der Magistrat gibt bekannt, dass die Stadtmauer an verschiedenen Teilen dem<br />

Einsturz nahe sei.<br />

1863 ( 16. Februar) Gründung <strong>der</strong> Turnerfeuerwehr. Die Regierung verbietet die Abhaltung <strong>der</strong><br />

Stadtverordnetensitzung bei 50 Taler Strafe.<br />

1864 (März) Aufnahme <strong>der</strong> Vermessungsarbeiten <strong>für</strong> die Bahn Halle - Sorau. (18.Mai ) Der König<br />

genehmigt die Bahn Berlin - Görlitz.<br />

1865 (14. April )Erster Spatenstich <strong>für</strong> die Berlin - Görlitzer Eisenbahn bei Treptow. Gründung eines<br />

Komitees zum Bau <strong>der</strong> Großenhainer Eisenbahn. Der Abbruch <strong>der</strong> Befestigungsanlagen beginnt.<br />

1866 (Januar) Erteilung <strong>der</strong> Konzession <strong>für</strong> die Halle - Sorauer Bahn. (13. September) Eröffnung des<br />

Verkehrs auf <strong>der</strong> Berlin - Görlitzer Eisenbahn mit täglich einem Zuge. (12. Dezember) Anlegung<br />

des östlichen Teils <strong>der</strong> Kaiser -Friedrich- Strasse und des südlichen Teils <strong>der</strong> Bahnhofstrasse.<br />

1867 Die <strong>Post</strong>halterei verfügt über 12 <strong>Post</strong>illione und 40 Pferde. ( Februar) Erteilung <strong>der</strong> Konzession<br />

Für die Großenhainer Bahn. (28.Februar) Gründung eines Komites <strong>für</strong> den Bau <strong>der</strong> Cottbus -<br />

Gubener Bahn. Anlegung des nördlichen Teils <strong>der</strong> Bahnhofstraße.


1868 Die Stadtverordneten stimmen <strong>der</strong> Eingemeindung von Ostrow, <strong>der</strong> drei Gemeinden<br />

Brunschwieg, <strong>der</strong> Mühleninsel, des Schlossgebietes, <strong>der</strong> Markgrafen- und Priormühle, <strong>der</strong> Metze<br />

und des Bonasken-, Lukassen- und Spreefeldes zu. Die <strong>Post</strong> unterhält bei 10 <strong>Post</strong>illionen 25<br />

Pferde und 8 <strong>Post</strong>kutschen. (21.Juni) Beginn des Baues <strong>der</strong> Großenhainer Bahn. (20. Juli) Erster<br />

Spatenstich zum Bau <strong>der</strong> Halle - Sorauer Bahn bei Grabkow. (12. September) Einweihung des<br />

Steigerturms <strong>der</strong> Turnerfeuerwehr. (30. Dezember) außer dem Donnerstagsmarkt sollen auch<br />

Dienstags und Sonnabend Wochenmärkte abgehalten werden.<br />

1869 (1. Juni) Mietsweise Unterbringung <strong>der</strong> Telegraphenstation auf dem Grundstück Berliner Platz<br />

Nr. 3.<br />

1870 (3. März) Die Regierung gibt bekannt, dass <strong>der</strong> Neubau des Schlosskirchenturmes noch im Laufe<br />

des Jahres erfolgen soll. (20. April) Gründung des Schlossturmbauvereins. (21. April) Eröffnung<br />

des Verkehrs auf <strong>der</strong> Eisenbahnstrecke Cottbus - Großenhain. (22. Mai) Eröffnung <strong>der</strong><br />

Millitärbadeanstalt. Die Bahn Cottbus - Guben wird probeweise befahren. (20. November)<br />

Einweihung des Nordfriedhofes.<br />

Die Könige von Preußen<br />

Das Kaiserliche <strong>Post</strong>amt Cottbus<br />

Wilhelm I. 1797 1861 1888 ab 1858 Regent, ab 1867 Präsident des<br />

Norddeutschen Bundes,<br />

ab 1871 Deutscher Kaiser<br />

Friedrich II. 1831 9.März 15.Juni<br />

1888 1888<br />

Wilhelm II 1859 1888 1941 ab 1918 im nie<strong>der</strong>ländischen Exil<br />

Die <strong>Cottbuser</strong> Bürgermeister<br />

1849 - 1880 Jahr, Leopold (aus Neuzauche)<br />

1880 - 1892 Dr. Meyer, Karl (Stadtrat aus Potsdam)<br />

1892 - 1914 Werner, Paul (Oberbürgermeister aus Hamm)<br />

1914 - 1925 Dreifert, Hugo (aus Cottbus)<br />

1926 Nollner, Heinrich (Oberbürgermeister aus Rüstringen)<br />

1927 - 1933 Dr. Kreutz, Erich (aus Magdeburg)<br />

ab 1933 Dr. Haltenhoff, Henricas (aus Lauterberg)<br />

<strong>Cottbuser</strong> Chronik<br />

1871 (1. September) Auf dem <strong>Cottbuser</strong> Bahnhof wird eine Zweigstelle <strong>der</strong> <strong>Post</strong> eingerichtet.<br />

Aufhebung des Sonntagsfrühmarktes.<br />

1872 Aufnahme <strong>der</strong> Hutfabrikation. (29. Februar) Abgang <strong>der</strong> letzten Fahrpost nach Forst. (7. März)<br />

1873 Einführung <strong>der</strong> neuen Maß- und Gewichtsordnung. (18.August ) Die Vereinigung Cottbus -<br />

Peitzer Wollwarenfabrikanten wird auf <strong>der</strong> Wiener Weltausstellung mit <strong>der</strong> Fortschrittsmedaillie<br />

ausgezeichnet.<br />

1874 (29. Mai) Wilhelm I. bewilligt 5000 Mark <strong>für</strong> den Ausbau des Schloßturmes.<br />

1875 Die <strong>Post</strong>verwaltung kauft das Grundstück Berliner Platz Nr.3. (16. Februar)Die beiden<br />

Torhäuser am Spremberger und Berliner werden meistbietend verkauft. (6. April ) Erster<br />

Spatenstich zum Bau <strong>der</strong> Cottbus- Frankfurter Bahn bei Allersdorf. (9. Mai )Gründung des<br />

Fabrikantenvereins Cottbus. (10. Juni) künftig wird <strong>der</strong> Getreidemarkt auf dem Neustädter Platz,<br />

<strong>der</strong> Grünzeugmarkt auf dem Rathausplatz und Neumarkt, <strong>der</strong> Buttermarkt auf dem<br />

Schloßkirchplatz abgehalten.<br />

1876 (12. Dezember) Die Strecke Cottbus - Frankfurt wird probeweise befahren.


(16. Dezember )Verlegung des <strong>Post</strong>dienstbetriebes nach dem Grundstück Berliner Platz Nr.3.<br />

1877 ( 3. Februar ) Übergabe des neuen Landgerichtsneubaues (3. Juni ) Gründung des Brandenburg.<br />

Feuerwehrverbandes in Cottbus. Ausstellung des ersten Telefons im <strong>Cottbuser</strong> Ratskeller.<br />

1879 (1. Juli) Der Telegraphenbetrieb wird vom <strong>Post</strong>amt abgetrennt. Cottbus erhält ein<br />

Telegraphenamt 1. Klasse.<br />

1880 (7. Mai) Kronprinz Friedrich Wilhelm (<strong>der</strong> spätere Kaiser Friedrich III.) besichtigt die hiesige<br />

Garnison. (21. August ) Vollendung <strong>der</strong> Bahnhofstraße bis zur Berliner Straße.(18. September )<br />

Verkauf des Kontrollhauses am Spremberger Turm auf Abbruch.<br />

1881 Auftreten <strong>der</strong> Krebspest in den Spreegewässern. (4. Juni ) Einrichtung eines Tageswachdienstes<br />

in <strong>der</strong> Polizeihauptwache im Rathaus.<br />

1882 Der Staat kauft die Großenhainer Bahn. (15 Juli ) Brand in <strong>der</strong> Stadtmühle.<br />

1883 (5. Februar) Die <strong>Cottbuser</strong> Molkerei eröffnet ihren Betrieb. (1. Oktober) Der <strong>Cottbuser</strong><br />

Fabrikantenverein richtet in einem privaten Werkstattgebäude eine Webschule ein. (21.<br />

Dezember) Der Kreistag genehmigt den Bau <strong>der</strong> Chaussee Cottbus - Burg.<br />

1884 (31. März) Die Polizeiverwaltung verbietet das Radfahren im Stadtgebiet. Erlaubt wird es nur<br />

auf dem Neustädter Platz und <strong>für</strong> Dreirä<strong>der</strong> auf dem Berliner Platz. (2. Oktober ) Einweihung des<br />

Feuerwehrdepots in <strong>der</strong> Turnstraße. (28. November ) Einziehung des <strong>Post</strong>gäßchens.<br />

1885 (1.Oktober) Der Personenbahnhof <strong>der</strong> Cottbus - Großenhainer Bahn wird außer Betrieb gesetzt.<br />

1886 (22. März ) Einweihung <strong>der</strong> Infanteriekaserne an <strong>der</strong> Kaiser - Friedrich- Straße.<br />

(16. Mai) Der Bahnhofstunnel wird dem Verkehr übergeben. (18. Juni ) Eröffnung <strong>der</strong> neuen<br />

Militärbadeanstalt. (26. Juni) Mit den Arbeiten am städtischen Telefonnetz wird begonnen.<br />

( 1. November ) Inbetriebnahme des <strong>Cottbuser</strong> Stadtfernsprechnetzes.<br />

1887 Bau einer Radrennbahn an <strong>der</strong> Peitzer Chaussee, die nach kurzer Zeit eingeht.<br />

1888 (17. Januar)Die Stadtverordneten beschließen den Bau des Schlachthofes. (16. April) Mit dem<br />

Abbruch des alten und dem Neubau des neuen <strong>Post</strong>gebäudes am Berliner Platz wird begonnen.<br />

(19. September ) Gründung einer freiwilligen Feuerwehr in Sandow.<br />

1889 (22.Dezember ) Aufnahme des Fernsprechverkehrs mit Berlin, Görlitz, Forst, Guben und<br />

Spremberg.<br />

1890 (24. März ) Abbruch <strong>der</strong> alten Predigerhäuser auf dem Oberkirchplatz. (25. August )<br />

Inbetriebnahme des neuen Schlachthofes. (26. August ) Freigabe des Radfahrens in <strong>der</strong> Stadt.<br />

( 1. November ) Einweihung des medico- mechanischen Instituts des Dr. Thiem.<br />

1891 ( 22. Juni ) Eröffnung des Betriebes im neuen Hauptpostgebäude.<br />

1892 ( 26. März ) Einweihung des neuen Kreishauses in <strong>der</strong> Bahnhofstraße.<br />

1893 (1. Mai) Das erste Auto trifft in Cottbus ein. (15. Oktober) Das <strong>Cottbuser</strong> Museum siedelt von<br />

<strong>der</strong> IV. Gemeindeschule in das Erdgeschoss <strong>der</strong> Realschule über.<br />

1894 ( 1. April ) Einrichtung einer <strong>Post</strong>stelle in Sandow. ( Mai ) Erneuerung des Turmes am<br />

Durchbruch nach dem Berliner Platz.( 23. Mai ) Die Stadtväter beschließen die Einführung von<br />

Kanalisation und Wasserleitung. ( 1. Dezember ) Einführung <strong>der</strong> Bahnsteigsperre.<br />

1895 (1. April) Die Staatliche Fachschule <strong>für</strong> Textilindustrie tritt ins Leben. ( 13. Juli ) Einweihung des<br />

Ratskellers.<br />

1896 ( 24 Februar / 21. April ) Streik im <strong>Cottbuser</strong> Textilgewerbe. (8. Juni) Mit dem Bau <strong>der</strong><br />

Wasserleitung wird begonnen.<br />

1897 ( 15. Januar ) Gründung des Riedelstiftes. ( 12. Juni ) Erstes Pfer<strong>der</strong>ennen in Cottbus. ( 29.<br />

Oktober ) Eröffnung des Wasserwerks.<br />

1898 ( 27.Januar ) Gründung des Kunstgewerbevereins. Gründung des Lausitzer Renn- und<br />

Pferdezuchtvereins. ( 9. Juni ) Einweihung des Gebäudes <strong>der</strong> Preußischen höheren Fachschule <strong>für</strong><br />

Textilindustrie. Mit <strong>der</strong> Anlegung des Stadtparks wird begonnen. ( 22. November ) Erste<br />

Schwäne im Amtsteich. Mit <strong>der</strong> Kanalisierung im Stadtgebiet wird begonnen.<br />

1899 ( 1. März ) Aufstellung von 15 Feuermel<strong>der</strong>n. ( 1. April ) Einweihung <strong>der</strong> Schlossbrücke. ( 1.<br />

Dezember ) Eröffnung <strong>der</strong> Spreewaldbahn.


2. Die Königliche Preußische <strong>Post</strong>ordnung von 1712<br />

Über <strong>Post</strong>meister, <strong>Post</strong>halter und <strong>Post</strong>illione


Die Königliche Sächsische <strong>Post</strong>ordnung von 1713


3. In Cottbus ging die <strong>Post</strong> ab<br />

Chronologische Bekanntmachungen des <strong>Post</strong>amts<br />

Die <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>strecken<br />

Über <strong>Post</strong>säulen und Grenzsteine auf den <strong>Post</strong>straßen


Berliner <strong>Post</strong>bericht von 1702 mit Briefporto und Taxe von Waren und Gel<strong>der</strong>n,<br />

inclusiv <strong>der</strong> Station Cottbus


Der Kurs von Berlin nach Cottbus 1702 mit 14 Meilen angegeben.


Das Briefporto von Berlin nach Cottbus kostete 1702 1Groschen und 6 Pfennige.


<strong>Cottbuser</strong> Tuchmacher lieferten dem König große Mengen an Leinenstoffe <strong>für</strong> die Monturen seiner<br />

Soldaten. In <strong>der</strong> Preußischen <strong>Post</strong>ordnung von 1712 wurden die <strong>Cottbuser</strong> Tuchmacher und Kaufleute<br />

im Kapitel 964,“von <strong>Post</strong>sachen“, berücksichtigt. Auf dem Kurs Cottbus Berlin wurde nur die Hälfte<br />

an Porto <strong>für</strong> Wolle und grobes Leinen abverlangt.<br />

Im Jahr 1702 bestanden folgende 14 <strong>Post</strong>linien von und nach Berlin :<br />

1 Kurs nach Preußen bis Königsberg = 76 Meilen<br />

2 Kurs über Cüstrin nach Stargardt = 21 Meilen<br />

3 Kurs über Cüstrin nach Driesen = 20 Meilen<br />

4 Kurs nach Hamburg = 33 Meilen<br />

5 Kurs nach Breslau = 40 Meilen<br />

6 Kurs nach Halle und Jena = 28 Meilen<br />

7 Kurs nach Cleve über Halberstadt und Wesel = 71 Meilen<br />

8 Kurs von Wesel nach Holland / Amsterdam = 88 Meilen<br />

9 Kurs von Halberstadt nach Kassel = 41 Meilen<br />

10 Kurs nach Leipzig = 20 Meilen<br />

11 Kurs nach Stettin = 20 Meilen<br />

12 Kurs nach Güstrow = 20 Meilen<br />

13 Kurs nach Salzwedel = 23 Meilen<br />

14 Kurs nach Cottbus = 14 Meilen<br />

Der <strong>Cottbuser</strong> Kurs<br />

Von Berlin nach:<br />

Storkow 6 Meilen 1 Taler 6 Groschen<br />

Beeskow 9 Meilen 1 Taler 21 Groschen<br />

Lieberose 11 Meilen 2 Taler 7 Groschen<br />

Peitz 13 Meilen 2 Taler 17 Groschen<br />

Cottbus 14 Meilen 2 Taler 22 Groschen<br />

Im Jahr 1702 betrug das Fahrgeld <strong>für</strong> den Reisenden 5 Groschen pro Meile und Person, zuzüglich des<br />

<strong>Post</strong>illiontrinkgeldes. In dem Fahrpreis <strong>der</strong> Strecke Berlin - Cottbus, damals 2 Taler und 22 Groschen,<br />

was bedeutet: 14x 5 Groschen = 70 Gr. o<strong>der</strong> 2 Taler und 10 Groschen, sind 2 x 6 Groschen Trinkgeld<br />

enthalten. Welches bei Antritt des ersten <strong>Post</strong>illions in Berlin und dem 2. <strong>Post</strong>illion in Lieberose<br />

gezahlt wurde. Man kann hieraus schlussfolgern, dass die <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>illione nur bis zur Station<br />

Lieberose gefahren sind. Die <strong>Post</strong>kutschen fuhren zur damaligen Zeit, eine Strecke von 5 Meilen an<br />

einem Tage. Bei <strong>der</strong> Angabe von 14 Meilen bis Cottbus, musste man mit guten drei Tagen rechnen.


<strong>Post</strong>- Karte von 1756<br />

Der <strong>Post</strong>kurs Berlin - Cottbus ist hier eingetragen. Die Streckenführung von Cottbus nach<br />

Sachsen, die über Spremberg nach Dresden führte, wurde nicht eingezeichnet, da sie über<br />

sächsisches Hoheitsgebiet führte. Aber auch auf den sächsischen Distanzsäulen sind preußische<br />

Strecken ohne Entfernungsangaben, wobei Cottbus auf <strong>der</strong> Lieberoser Distanzsäule eine<br />

Ausnahme ist, da Cottbus <strong>für</strong> Sachsen und somit auch das Grenzpostamt in Cottbus <strong>für</strong> die<br />

sächsische <strong>Post</strong> strategisch wichtig war. Die sächsische <strong>Post</strong> brachte die Briefpost bis Cottbus und<br />

die preußische <strong>Post</strong> transportierte die <strong>Post</strong>sendungen von Cottbus weiter in preußische Städte.<br />

Die Distanzsäulen von Lieberose, Calau, Guben und Lübbenau aus den Jahren 1735 bis 1740<br />

zeigen uns heute noch die damaligen <strong>Post</strong>kurse nach Sachsen an.


Erster <strong>Post</strong>bericht des Königlichen Preußischen <strong>Post</strong>amtes Cottbus im “<strong>Cottbuser</strong> Anzeiger”<br />

am 3. Januar 1857.Neun Abgehende und neun ankommende Personenposten.<br />

20.9.1866 <strong>Post</strong>bericht mit 12 ankommenden und 12 abgehenden <strong>Post</strong>en. Die zwei täglich kursierenden<br />

<strong>Post</strong>en nach Drebkau fehlen auf diesem Bericht. Der <strong>Post</strong>sekretär G. Lubenow sprach von 14<br />

<strong>Post</strong>illionen und 44 Pferden im Bestand <strong>der</strong> <strong>Post</strong>halterei.


2.1.1868 Es Kommen 12 Personenposten an, bzw. 12 Personenposten gehen ab.<br />

30.6.1870 Mit Zunahme <strong>der</strong> Eisenbahnverbindungen, reduzierte auf höherer Anordnung die <strong>Cottbuser</strong><br />

<strong>Post</strong> ihre Personenpostverbindungen . Es gingen nur noch 4 <strong>Post</strong>en ab, und ebenso viele kamen an.


Der <strong>Post</strong>bericht vom Januar 1872 und <strong>der</strong> letzte vom 29.Februar, “Das Ende <strong>der</strong> <strong>Post</strong>kutschenzeit in<br />

Cottbus” zeigen, dass die Cottbusser Personenposten bis zum letzten Tage tägliche 3- mal abgingen.<br />

Die Aufhebung <strong>der</strong> <strong>Post</strong>en wurde nicht vom <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>direktor Lehmann selbst bekannt gegeben.


Der Bericht des <strong>Post</strong>amtes Cottbus am 1. März 1872.<br />

Eisenbahnverbindungen 1872<br />

1845 Bau <strong>der</strong> Cottbus - Schwielochsee - Pferdebahn<br />

1867 Eröffnung Berlin - Görlitzer Eisenbahn<br />

1870 Eröffnung <strong>der</strong> Cottbus - Großenhainer Eisenbahn<br />

1872 Eröffnung <strong>der</strong> Halle - Cottbus - Sorauer Eisenbahn<br />

Über Kursächsische Distanzsäulen und <strong>Post</strong>meilensteine in Preußen<br />

Die Vorgänger <strong>der</strong> sächsischen Distanz- und Meilensteine, aus Sandstein gehauen, waren hölzerne<br />

Wegweisersäulen mit Armen. Die Arme deuteten in die Richtung <strong>der</strong> nächsten Orte und waren mit den<br />

Ortsnamen und <strong>der</strong> Stundenangabe versehen. Ihre Beständigkeit war von kurzer Dauer, da es damals<br />

noch keine Holzschutzmittel gab.<br />

Im Jahre 1721 erließ August <strong>der</strong> Starke, Kür<strong>für</strong>st von Sachsen und König von Polen, einen Befehl,<br />

nach dem alle <strong>Post</strong>- und Landstraßen Sachsens vermessen und mit Meilensteine und <strong>Post</strong>säulen<br />

versehen werden sollen. Vor allen Toren <strong>der</strong> Stadt, bei weniger bemittelten Städten, auf dem<br />

Marktplatz, sollten wappengeschmückte Distanzsäulen über <strong>Post</strong>linien und Entfernungen Auskunft<br />

geben.<br />

August <strong>der</strong> Starke beauftragte den Pfarrer Adam Friedrich Zürner aus Skassa bei Großenhain, den er<br />

als Kartografen schätzen gelernt hatte, im Lande alle <strong>Post</strong>- und Landstraßen zu vermessen und die<br />

wichtigsten strategischen Angaben über alle Gemeinden einzuholen. Die Kosten <strong>für</strong> den Bau einer<br />

Säule mussten “die Untertanen, auf <strong>der</strong>en Boden sie zu stehen kommt” übernehmen. Bei <strong>der</strong><br />

Distanzsäule vor den Toren <strong>der</strong> Stadt, war es die Stadt selbst. Die Herstellungs- und<br />

Aufstellungskosten betrugen etwa 45 - 75 Taler.<br />

Für diese Aufgaben entwickelte Zürner einen Meßwagen, <strong>der</strong>en Hinterrä<strong>der</strong> genau den Umfang einer<br />

Dresdener Rute (4,531 Meter) entsprachen. Über ein Schneckengetriebe wurde <strong>der</strong> zurückgelegte Weg<br />

auf ein Zählwerk übertragen und abgelesen. Schlechtere Wege vermaß man mit einer Meßkarre. Eine<br />

Kursächsische Distanzsäule musste 8 Ellen hoch sein (entspricht 4,50 Meter) und aus dem Sockel, <strong>der</strong><br />

Traufplatte, dem Schriftblock, dem Wappenstück und <strong>der</strong> Spitze, bestehen.<br />

Der wichtigste Teil <strong>der</strong> <strong>Post</strong>säule ist <strong>der</strong> Schriftblock. Neben dem nächsten Ortsnamen befindet sich<br />

rechts eine Zahl mit <strong>der</strong> Angabe “St”, welches Stunde bedeutet. Eine Kursächsische <strong>Post</strong>meile<br />

entsprach 2000 Dresdener Ruten a 4,531m = 9,062 Km. Diese Strecke legte ein Fuhrmann, <strong>der</strong> neben<br />

seinem Gespann herlief, in zwei Stunden zurück. Daraus folgt die Entfernungsangabe <strong>für</strong> eine “St”<br />

gleich 4,531 Km.


Die Kursächsische Distanzsäule in Lieberose<br />

Die Distanzsäule im Stadtzentrum von Lieberose wurde im Jahr 1735 vom Dresdner Bildhauer Johann<br />

Gottfried Richter angefertigt und erst im Jahre 1737auf dem Marktplatz errichtet. Nach 1900 wurde<br />

sie vor dem damaligen <strong>Post</strong>gebäude (später Krankenhaus) Ausgang <strong>der</strong> Mühlgasse umgesetzt. Die<br />

Säule wurde durch Kriegseinwirkung beschädigt und außerhalb <strong>der</strong> Stadt gelagert. Im Jahre<br />

1952wurde sie aus Anlass des Stadtjubiläums vor <strong>der</strong> Schule nach ihrer aufwendigen Restaurierung<br />

wie<strong>der</strong> aufgestellt.<br />

Die Entfernungen wurden in “ Stunden” angegeben, die aber nichts mit <strong>der</strong> Fahrtdauer zu tun hatten.<br />

Die Stunde war hier kein Zeit-, son<strong>der</strong>n ein Entfernungsmaß. Die Stunde hatte umgerechnet eine<br />

Länge von 4,531 Km (1sächsische Meile = 9,062 Km = 2 Stunden). Die Vermessung <strong>der</strong> Straßen nahm<br />

man in Meilen, die Beschriftung <strong>der</strong> Säulen jedoch in “Stunden” vor. 2 Stunden waren eine Meile =<br />

9,062 Km. Demnach war im Jahr 1735 die Strecke Lieberose - Cottbus = 6 St 3/8 = 28,698 Km lang.<br />

Die Distanzsäule in Lieberose sagt aber gleichzeitig aus, dass es in Cottbus im Jahr 1735 eine<br />

<strong>Post</strong>halterei gab. In Ortschaften mit einer Zahl vor dem Ortsnamen bestand eine <strong>Post</strong>station mit<br />

Pferdehalterei.<br />

Die waagerechten Linien zeigen an, dass die zu den darunter genannten Orten führende Straße von <strong>der</strong><br />

Hauptrichtung abzweigt.<br />

Auf je<strong>der</strong> Seite befindet sich die Jahreszahl <strong>der</strong> Fertigung <strong>der</strong> Säule. Das darunter befindliche <strong>Post</strong>horn<br />

ist das Zeichen <strong>für</strong> die <strong>Post</strong>hoheit des Staates.<br />

Die Vermessung einer <strong>Post</strong>straße begann an <strong>der</strong> Distanzsäule einer Stadt. Nach <strong>der</strong> ersten Viertelmeile<br />

(2,265 Km) wurde ein Viertelmeilenstein gesetzt. Diesem folgte nach <strong>der</strong> gleichen Entfernung eine<br />

Halbmeilensäule, danach wie<strong>der</strong> ein Viertelmeilenstein und dann eine Ganzmeilensäule. Die<br />

Zählweise setzte sich bis zum Ende <strong>der</strong> <strong>Post</strong>straße fort.<br />

Nach 1815 (Wiener Kongress) das Königreich Sachsen verlor die Hälfte des Landes an Preußen,<br />

verloren auch die Distanzsäulen in den meisten Städten <strong>der</strong> Lausitz an Bedeutung.<br />

Achtlos wurden sie beim Straßenbau zu Schotter zermalmt, umgerissen und verschleppt o<strong>der</strong> als<br />

Baumaterial in Mauern verwandt.<br />

In Guben standen einst 3 Distanzsäulen vor <strong>der</strong> Stadt, mit <strong>der</strong> Inschrift 1736. Im Jahr 1936 wurde die<br />

Distanzsäule entfernt. Als Zeitzeugnis ist <strong>der</strong> Stadt nur das Wappenstück erhalten geblieben.<br />

Die Stadt Lübben besitzt noch eine Originalsäule, die im Museum steht. Eine Ersatzsäule, die 1966<br />

angefertigt wurde, ist am Haintor zu sehen, und von <strong>der</strong> 2. Distanzsäule existiert heute nur noch <strong>der</strong><br />

Sockel. Die Distanzsäule von Lübbenau wurde am 2. August 2002 nach umfangreichen<br />

Restaurirungsarbeiten am alten Standort (Karl - Marx - Straße) aufgestellt. Hierbei musste <strong>der</strong><br />

Schriftblock gänzlich erneuert werden.


Die Distanzsäule in Lieberose von 1735 trägt folgende Distanzschriften:<br />

1.Seite St. 3.Seite St<br />

Von Lieberose nach Von Lieberose nach<br />

1 Lübben 6 St 1/2 1 Guben 6 St 3/8<br />

2 Luckau 10 St 1/4 Grenze (Gr.)<br />

3 Sonnewalde 14 St 1/2 2 Croßen St<br />

Senftenberg 20 St 1/4 Kargau St<br />

Ortrand 28 St 7/8 Calisch St<br />

(4) Großenhain 30 St 3/8 Warschau St<br />

(5) Meißen 34 St ----------------------- ---------------<br />

---------------------- ---------------- Pförten 11 St 3/8<br />

Schlieben 16 St 3/8 Sorau 19 St 1/4<br />

(4) Herzberg 19 St 1/4 Gr.<br />

(5) Torgau 24 St 3/4 Sagan St<br />

(6) Eulenburg 31 St 1/8 Breslau St<br />

(7) Leipzig 36 St 7/8 ---------------------- ---------------<br />

Neustadt 58 St Forst St<br />

14 Schleusingen 80 St Mußkau St<br />

---------------------- --------------- Görlitz St<br />

(8) Merseburg 42 St 1/2<br />

14 Langensalza 68 St 1735<br />

Gr. <strong>Post</strong>horn<br />

15 Wahnfried 87 St 1/8<br />

---------------------- ---------------<br />

Dahme 14 St 3/8<br />

Jüterbock 20 St 7/8<br />

Wittenberg 28 St 3/8<br />

Gommern 44 St 1/4<br />

Magdeburg 52 St 3/4<br />

---------------------- ---------------<br />

Goltzen 10 St 3/8<br />

Baruth 13 St<br />

1735<br />

<strong>Post</strong>horn


2. Seite St 4. Seite St<br />

Von Lieberose nach Von Lieberose nach<br />

Friedland 3 St 3/8 1 Cottbus 6 St 3/8<br />

1 Beeskow St 2 Spremberg 11 St 1/2<br />

2 Storkow St 3 Hoyerswerda 15 St 5/8<br />

3 Wusterhausen St ---------------------- ---------------<br />

4 Berlin St (4) Budißin 23 St 3/4<br />

---------------------- --------------- 5 Löbau 28 St 7/8<br />

(19 ) Mühlrose 6 St 7/8 6 Zittau 34 St 1/4<br />

2 Frankfurt 10 St 1/2 Gr.<br />

----------------------- --------------- Prag 61 St 1/8<br />

Fürstenberg St ---------------------- ---------------<br />

4 Königsbrück 23 St 7/8<br />

1735 5 Dresden 29 St 3/8<br />

<strong>Post</strong>horn 6 Pirna 33 St 5/8<br />

Königstein 36 St 1/8<br />

----------------------- ---------------<br />

Gr.<br />

Außig 41 St 3/8<br />

Prag 59 St 3/8<br />

---------------------- ---------------<br />

Toeplitz 12 St 1/2<br />

---------------------- ---------------<br />

6 Freiberg 37 St 1/4<br />

(7) Annaberg 48 St 5/8<br />

Gr.<br />

(8) Karlsbad 59 St 3/4<br />

----------------------- ---------------<br />

7 Chemnitz 45 St 1/4<br />

8 Zwickau 52 St 7/8<br />

9 Reichenbach 57 St 1/4<br />

10 Plauen 61 St 7/8<br />

Gr.<br />

Nürnberg 107 St<br />

1735<br />

<strong>Post</strong>horn


Die <strong>Post</strong>meilensäulen in Preußen<br />

“Friedrich <strong>der</strong> Große” för<strong>der</strong>te den Straßenbau nicht, weil er be<strong>für</strong>chtete dass seine Feinde zu schnell<br />

in seinem Lande vorankommen würden.<br />

Am 3. März 1754 erließ “<strong>der</strong> alte Fritz die Kabinettsordre, die Rän<strong>der</strong> <strong>der</strong> Fernstraßen mit Weiden und<br />

Obstbäumen zu bepflanzen. Er sah mehr die wirtschaftlichen Vorteile.<br />

1768 wurden folgende Straßenbreiten festgelegt:<br />

Handelsstraßen = 6 Meter<br />

<strong>Post</strong>routen = 4 Meter<br />

Dorfwege = 2 Meter<br />

Erst Friedrich Wilhelm II. begann den Bau von Chausseen mit einer Kabinettsordre von 1791<br />

anzuweisen. Die erste Kunststraße wurde von Berlin - Schöneberg - Zehlendorf - nach Potsdam<br />

gebaut.<br />

Die Chaussebreite betrug: 12,50 Meter, gepflasterte” Steinbahn “ betrug: 5 Meter, und <strong>der</strong> chaussierte<br />

Sommerweg war 3,8 Meter breit, und <strong>der</strong> Rest rechts und links, <strong>für</strong> die Fußgänger, die “ Bankette”.<br />

Die Chausseen wurden mit Meilensteinen versehen, mit Säulen, Quadrat- und Rundsockelsteine.<br />

Eine preußische Meile betrug 7532,48 Meter. Im Abstand von 1853m, wurden zuerst <strong>der</strong><br />

Viertelmeilenstein, <strong>der</strong> Halbmeilenstein, dann wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Viertelmeilenstein und <strong>der</strong> Ganzmeilenstein<br />

gesetzt.<br />

1840 wurde das Maß <strong>für</strong> die Meile = 7500 Meter eingeführt.<br />

1873 löste im Deutschen Reich das Längenmaß Kilometer die Meile ab.<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Kur-Brandenburgischen <strong>Post</strong> führte zu Einrichtungen eines Streckennetzes von Berlin<br />

aus in strategisch wichtigen Orten des Landes.<br />

1692 Cottbus erhält sein 1. <strong>Post</strong>amt<br />

1698 Ernst Ludwig Böttcher ist <strong>Post</strong>meister<br />

1702 Der König gibt den Kursplan <strong>der</strong> <strong>Post</strong>routen heraus. Eine <strong>der</strong> Strecken führt über<br />

Königswusterhausen - Storkow - Beeskow - Lieberose - Peitz nach Cottbus.<br />

George Müller ist <strong>Post</strong>meister<br />

1705 Otto Friedrich Pauli ist im Amt des <strong>Post</strong>meisters<br />

1708 Der <strong>Post</strong>meister Pauly verhandelt mit Sächsischen <strong>Post</strong>abgesanten über die<br />

gemeinsame<br />

<strong>Post</strong>strecke Spremberg - Cottbus - Lieberose<br />

1712 König Friedrich <strong>der</strong> 1.gibt die Preußische <strong>Post</strong>ordnung heraus<br />

1713 Gründung <strong>der</strong> Armenkasse <strong>für</strong> <strong>Post</strong>illione<br />

1715 Preußen erlässt eine Feldpostdienstordnung<br />

1723 Friedrich Wilhelm <strong>der</strong> 1. Schrieb: “Ich will ein Land, das kultivieret sein soll, höret<br />

<strong>Post</strong> dazu.”<br />

1735 Aufstellung <strong>der</strong> Sächsischen <strong>Post</strong>meilensäule in Lieberose mit <strong>der</strong> Inschrift:<br />

“ 1 Cottbus 6 St ¾”<br />

1796 Der aus Sachsen stammende Buchdrucker Kühn gibt in Cottbus die erste Zeitung<br />

heraus mit dem Namen: Neue Cottbusische Stadt und Amtsnachrichten.”


Chronologische Bekanntmachungen <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong> aus den Jahren 1802 bis 1900<br />

1802 Die Wochenzeitschrift “ Zum Nutzen und Vergnügen” erscheint.<br />

1805 24. Juni Da es sowohl in den <strong>Post</strong>gesetzen bei Strafe verboten, <strong>Post</strong>geld zu borgen und<br />

anzuschreiben, als solches auch statt da<strong>für</strong> gedankt zu werden, bei Einfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Reste zu Misshelligkeiten und vielen Verdrüßlichkeiten Anlass gegeben hat, so siehet<br />

man sich genötigt,<br />

diese bisher zum Teil statt gefundene Gefälligkeit vom 1. Juli an, in <strong>der</strong> Art ein <strong>für</strong><br />

allemal aufzuheben, dass kein angekommener Brief o<strong>der</strong> Paket verabfolget und kein<br />

Franko Brief zum Abgang eingeschrieben wird, wo<strong>für</strong> nicht das volle <strong>Post</strong>geld<br />

erleget worden.<br />

Es wird dieses dem korrespondierenden Publikum hierdurch öffentlich bekannt<br />

gemacht, um sich danach zu achten, da keine Ausnahme fernerhin stattfinden wird.<br />

Königl. Grenz <strong>Post</strong> Amt Wilke<br />

1807 9. Juli wurde in Tilsit <strong>der</strong> Frieden zwischen Frankreich, Italien und Preußen geschlossen,<br />

Preußen musste den <strong>Cottbuser</strong> Kreis an das mit Frankreich verbündete Sachsen<br />

abgeben.<br />

1807 20. Sept. wurde <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> Kreis übergeben, <strong>der</strong> <strong>Post</strong>meister Wilke und sowie <strong>der</strong><br />

<strong>Post</strong>sekretär Wilke blieben im Amt.<br />

1810 15. Apr. im <strong>Post</strong>haus wird eine Karte mit allen <strong>Post</strong>stationen herausgegeben.<br />

1810 18. Mai Bekanntmachung<br />

Nach <strong>der</strong> in den entfernten Staaten bestehenden <strong>Post</strong>- Anstalten kann nicht<br />

durchgängig wie in Sachsen und Preußen geschieht, son<strong>der</strong>n nur Nachweisung <strong>der</strong><br />

dann eine Nachweisung <strong>der</strong> abgesandten Briefe geleistet werden, wenn solche mit <strong>der</strong><br />

Bemerkung recommandirt o<strong>der</strong> beschwert versehen sind.<br />

Dies, und dass <strong>für</strong> <strong>der</strong> gleichen nach jenen Landen also addreßierte simple Briefe das<br />

doppelte Porto sogleich vom Absen<strong>der</strong> erlegt werden muss, auch dass auf dortigen<br />

<strong>Post</strong>en kein Geld in Briefen verpackt sein soll, wird dem Publikum hierdurch<br />

nachrichtlich bekannt gemacht, um sich danach bei wichtiger Korrespondenz richten zu<br />

können.<br />

Wenn auch nach den bestehenden Vorschriften über alle mit <strong>der</strong> Königl. Preuß. <strong>Post</strong> zu<br />

versendende Banco- Noten, Obligationen, Pfandbriefe und Dokumente welche au<br />

porteur lauten, nur dann ein Versicherungsschein erteilt werden kann, wenn solche im<br />

<strong>Post</strong>amte vorgezeigt und versiegelt werden; so wird solches gleichfalls hierdurch in<br />

Erinnerung gebracht mit dem Beifügen, dass in <strong>der</strong> gleichen Fällen <strong>für</strong> jedes Loht<br />

doppelt Brief- Porto erhoben werden muss.<br />

Zugleich wird das starke, feste und sorgfältige Verpacken und gute Versiegeln <strong>der</strong> mit<br />

den <strong>Post</strong>en zu versendenden Gegenstände wie<strong>der</strong>holentlich empfohlen, indem <strong>der</strong> im<br />

Gegenteil daraus entstehende Schaden nur allein dem Absen<strong>der</strong> zur Last fällt.<br />

Ferner muss zur Preuß. <strong>Post</strong> Gold- und Silbergeld separat verpackt aufgegeben werden.<br />

Königl. Sächs. Grenz- <strong>Post</strong>- Amt Wilke<br />

1810 7. Juli Der Sohn des alten <strong>Post</strong>meisters hat die Funktion eines <strong>Post</strong>administrators<br />

Für die durch die bekannte große Überschwemmung verunglückten Schmiedeberger<br />

nehme ich auf Ansuchen gütige Beiträge an, und liefere solche <strong>der</strong> Schmiedeberger<br />

Rettungs- Kasse ab, welche seiner Zeit darüber öffentlich quittieren wird.<br />

Der <strong>Post</strong>- Administrator Wilke<br />

1810 7. Aug. Wilke spricht von Sächsischer <strong>Post</strong> und Preußischer <strong>Post</strong><br />

1811 16. Jan. Die im Jahr 1805 im Preußischen angeordnete Erhöhung <strong>der</strong> Pakettaxe und <strong>der</strong><br />

Personenfracht ist nunmehr aufgehoben worden, und es zahlet demnach ein ganzer<br />

Passagier wie<strong>der</strong> nur 6 Gr. Und ein halber 4 Gr. Pro Meile auf <strong>der</strong> ordinären <strong>Post</strong>.<br />

Cottbus, den 16. Januar 1811.<br />

Königliches Grenz. <strong>Post</strong>- Amt Wilke


1811 17. Jan. Frau D.Sophie…. Geb.Wilke verkauft das ehemalige <strong>Post</strong>haus.-<br />

1811 25. Juni Die <strong>Post</strong>verbindung zwischen Cottbus und den Preußischen <strong>Post</strong>ämtern ist aufgehoben<br />

und das Grenzpostamt ist ab 1. Juli nach Lieberose verlegt, wohin künftig die<br />

Korrespondenz nach Preußen zur Weiterbeför<strong>der</strong>ung gesandt wird.<br />

Königl. Sächßl. Grenz - <strong>Post</strong> - Amt Wilke<br />

1811 5. Juli Die so genannte Preußl. Fahrende <strong>Post</strong> fährt künftig am Sonntag 2 Stunden früher als<br />

bisher . Da die Lieberoser Fußpost auf allerhöchsten Befehl aufgehört hat, werden die<br />

Korrespondenzen am Freitag mit <strong>der</strong> so genannten Preußl. Reitpost abgesand.<br />

Königl. Sächßl. <strong>Post</strong> - Amt Wilke<br />

1811 10 Juli Avertissement<br />

In Gemäßheit <strong>der</strong> heute eingegangenen an<strong>der</strong>weitigen Ordre soll und muss ohnerachtet<br />

<strong>der</strong> dagegen gemachten Einwendungen sämtliche von Cottbus aus in die Königl. Preuß.<br />

Staaten zu versendende Korrespondenz bis Lieberose mit ½ Gr. Pro Brief frankiert, so<br />

wie auch <strong>für</strong> sämtliche aus dem Preußischen hier ankommende frankierte<br />

Korrespondenz dasselbe Porto von Lieberose, vom hiesigen Publikum nachgezahlt<br />

werden. Nur in einzelnen Fällen, wo <strong>der</strong> ½ Gr. Bei abgehenden Briefen durchaus nicht<br />

vom Absen<strong>der</strong> zu erlangen ist, soll eine Ausnahme von dieser Regel gemacht werden.<br />

Königl. Sächßl. <strong>Post</strong> - Amt Wilke<br />

1811 14 Juli Am <strong>Post</strong>haus wird ein Briefträger gesucht.<br />

1811 20 Nov. Das hiesige <strong>Post</strong>amt sucht einen Kutscher.<br />

1811 29 Nov. Vom ersten Dezember ab, wird die hiesige Königliche <strong>Post</strong> - Expedition vor das<br />

Luckauische Thor in das Färber Mundsche Haus verlegt.<br />

Schrö<strong>der</strong>, Capitain <strong>der</strong> Cavallerie und bestallter <strong>Post</strong>meister hierselbst.<br />

1813 21 Febr. Am hiesigen <strong>Post</strong>haus werden russische Wörterbücher verkauft.<br />

Suhl , <strong>Post</strong>sekretair<br />

1813 26 März In <strong>der</strong> hiesigen Buchdruckerei werden folgende Proklamationen verkauft:<br />

An die Einwohner des <strong>Cottbuser</strong> Kreises<br />

An Sachsens Einwohner<br />

An die Truppen unter meinem Befehl . Von Blücher<br />

1813 25 April <strong>Post</strong>meister Schrö<strong>der</strong> equipirt einen Kavalleristen, Spende <strong>für</strong> die freiwilligen<br />

Vaterlands -Verteidiger<br />

1813 24 Juni Der Magistrat muss verkünden:<br />

“ Wir sind wie<strong>der</strong> Sachsens Untertanen! “<br />

1813 22 Sept. Auf <strong>der</strong> Fahrt von Spremberg nach Cottbus wurde einem Russ. Kaiserl. Obristen<br />

von <strong>der</strong> <strong>Post</strong>kutsche ein Le<strong>der</strong>koffer abgeschnitten und entwendet.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> Lesebibliothek kann man wie<strong>der</strong> die Berliner Zeitung mitlesen.<br />

1813 26 Nov. Der Königl. Kurmärkische Regierungs- - Rath . Kommissarius v. Lützow : “ Der<br />

Königl.Preußische Kalen<strong>der</strong> muss wie<strong>der</strong> im <strong>Cottbuser</strong> Kreis eintreten.<br />

1813 27 Nov. Bekanntmachung<br />

Nach <strong>der</strong> Bestimmung des Königl. General - <strong>Post</strong> - Amt zu Berlin vom 14 . d. M., ist<br />

vom 1.d.M. die Grenzberechnung bis Lieberose aufgehoben und treten von <strong>der</strong> Zeit<br />

an, die vormaligen Verhältnisse zu den übrigen Königl. Preußischen <strong>Post</strong> - Ämtern<br />

hier wie<strong>der</strong> ein, als auch die <strong>Post</strong>taxe vom Jahr 1810 wie<strong>der</strong> Anwendung findet. Ich<br />

verfehle nicht, solches zur allgemeinen Nachricht hiermit bekannt zu machen.<br />

<strong>Post</strong> - Amt Cottbus Mittag


1815 <strong>Post</strong>sekretair Lutze gibt bekannt: “ Ich habe wie<strong>der</strong>um mehrere Arten Taschenbücher<br />

in Commission erhalten.”<br />

1816 15. Febr. Bekanntmachung<br />

Nach <strong>der</strong>, im General- Gouvernements Blatt sub. No. 158 vom Königl. Hochpreißl.<br />

General- <strong>Post</strong>amte erlassene Verfügung, tritt die im Königl. Preußl. Staate bestehende<br />

<strong>Post</strong>- Verfassung, auch im auch im Herzogthume Sachsen ein, und ist daher das in<br />

Sachsenzeit her statt gefundene Fahren mit unterlegten Lohn- Pferden bei einer, sowohl<br />

vom Reisenden als auch vom Lohnfuhrmann zu erlegenden Strafe von 100 Taler<br />

verboten.<br />

Es sind nach dieser Anordnung auch die auf <strong>der</strong> Frankfurter Strasse belegenen Bauern<br />

die seither die Mess- Reisenden mit unterlegten Lohn- Pferden beför<strong>der</strong>t haben,<br />

instruiert worden.<br />

Dagegen sind aber zur vorschriftsmäßigen Beför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Extra- <strong>Post</strong>en, beson<strong>der</strong>s<br />

auf <strong>der</strong> Strasse von Cottbus nach Frankfurt a.d.O. die besten Maßregeln getroffen<br />

worden, indem nun alle Reisende den geraden Weg von Lieberose nach Müllrose ohne<br />

Beeskow zu berühren, beför<strong>der</strong>t werden können.<br />

Ein solches wird dem resp. Reisenden Publiko hierdurch bekannt gemacht.<br />

Lieberose, Königl. Preußl. <strong>Post</strong>- Amt Trierenberg<br />

1816 3 Mai In <strong>der</strong> Nacht vom 21. Zum 22. April brach in Lieberose ein schreckliches Feuer aus.<br />

Der Bürgermeister Heym und <strong>der</strong> <strong>Post</strong>meister Trierenberg aus Lieberose wandten sich<br />

an den <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>meister Schrö<strong>der</strong>, um am Orte Beiträge zur Unterstützung zu<br />

Sammeln.<br />

<strong>Post</strong>amt Cottbus , Schrö<strong>der</strong><br />

1816 9. Sept. Herr Franz Wilhelm Pätsch , Königl. <strong>Post</strong>sekretair allhier und Jungfer Auguste Amalie<br />

Bolzenthal heiraten.<br />

1816 5. Nov. Der weiße Hühnerhund mit braunem Kopf, auf die Namen Bello o<strong>der</strong> Caro hörend, ist<br />

dem Hauptmann und <strong>Post</strong>meister Schrö<strong>der</strong> weggelaufen.<br />

1816 5.Dez. Bekanntmachung<br />

Auf Verordnung eines Hochpreußlichen General- <strong>Post</strong> Amtes ist die bisher bestandene<br />

Geld- Porto- Taxe, bei Versendung zwischen hier und Leipzig, dahin mo<strong>der</strong>iert<br />

worden, dass :<br />

a) <strong>für</strong> 100 Thlr. Silber statt bisher 15 Gr. nur 12 Gr.<br />

b) <strong>für</strong> 100 Thlr. Gold statt bisher 10 Gr. nur 8 Gr. 6 Pfg.<br />

Excl. des Scheingeldes entrichtet und resp. erhoben werden soll; welches dem<br />

korrespondierenden Publikum hierdurch bekannt gemacht wird.<br />

Königl. Preuß. <strong>Post</strong>- Amt Schrö<strong>der</strong><br />

1817 6.Nov. <strong>Post</strong>sekretär Lutze annonciert: folgende Taschenbücher sind bei mir, auf dem hiesigen<br />

<strong>Post</strong> - Amte zu haben-<br />

Frauentaschenbuch von de La Motte Fouyue Vergissmeinnicht , Taschenbuch von<br />

Clauren Cornelia ,Taschenbuch <strong>für</strong> deutsche Frauen von Aloys Schreiber<br />

Frauenzimmer - Almanach<br />

Penelope, Taschenbuch Häuslichkeit und <strong>der</strong> Eintracht von Theodor Hell<br />

Almanach dramatischer Spiele von Kotzebue .<br />

1819 2.Jan. Das vom Rechnungsrathe Karl Mücke herausgegebene Alphabetische Verzeichnis <strong>der</strong><br />

besteuerten Gegenstände, und <strong>der</strong> zu entrichtenden Abgaben an Ein- und Ausfuhrzoll<br />

und an Verbrauchssteuer, ist jetzt wie<strong>der</strong>um <strong>für</strong> 12 Gr. zu haben beim<br />

<strong>Post</strong>sekretär Lutze<br />

1819 15.Jan. <strong>Post</strong>meister Schrö<strong>der</strong> gibt bekannt:<br />

Die am Donnerstags Abends hier ankommende Crossener Reitpost bringt künftig<br />

Briefe aus Berlin und Frankfurt a. d. O., sowie das Zeitungsblatt vom Dienstag mit.


1819 26. Juni Das General-<strong>Post</strong> - Amt gibt die neuen geometrischen Vermessungen heraus.<br />

Die Entfernungen von Cottbus nach :<br />

Peitz = 2 Meilen<br />

Forst = 3 “<br />

Spremberg = 3 ¼ “<br />

Calau = 3 ¾ “<br />

Vetschau = 2 ¾ “<br />

Lieberose = 4 “<br />

Guben = 5 ½ “<br />

1819 14.Aug. ”Dem korrespondierenden Publikum wird hiermit bekannt gemacht, dass vom 22 d. M.<br />

an die Königl. <strong>Post</strong>- Expedition in dem Haus an <strong>der</strong> wendischen Kirche Nr. 180 sich<br />

befinden wird.”<br />

Königl. Preußl. <strong>Post</strong> - Amt Schrö<strong>der</strong><br />

1820 27. Okt. Dem Korrespondierenden Publikums wird hierdurch bekannt gemacht, dass nach einer<br />

Seiten des Königl. Preuß. General- <strong>Post</strong>- Amts mit <strong>der</strong> Kaiserl. Königl.<br />

Oestereichschen Ober- <strong>Post</strong>- Behörde abgeschlossenen Convention, vom 1. November<br />

ab, eine reitende <strong>Post</strong> wöchentlich 2 mal von Berlin, über Görlitz nach Prag und Wien,<br />

und auf demselben Wege zurück; sowie eine fahrende <strong>Post</strong> wöchentlich einmal auf<br />

demselben Wege in Gang gesetzt wird. Alle in die Oestereichschen Staaten laufende,<br />

und durch dieselben transitierende Korrespondenz wird künftig hin durch diese <strong>Post</strong>en<br />

beför<strong>der</strong>t.<br />

Der bisherige Franko- Zwang ist nicht aufgehoben, doch findet hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Portosätze folgende Än<strong>der</strong>ung statt:<br />

1) Briefe nach Prag, Wien, Ofen u. s. w. innerhalb <strong>der</strong> Oestereichschen Staaten werden<br />

von hier ab mit 3 Gr. frankiert.<br />

2) Briefe nach <strong>der</strong> Levante und <strong>der</strong> Türkei (die ohne Kuvert auf Wien abgehen dürfen)<br />

zahlen 9 Gr. 6Pf. Franko.<br />

3) Italienische Briefe so wie die nach den Inseln des mittelländischen adriatischen<br />

Meeres und den Barbaresken- Staaten zahlen 8 Gr. Franko.<br />

Gel<strong>der</strong> und Päckereien sind keines Frankozwanges unterworfen.<br />

Die reitenden <strong>Post</strong>en werden Montags und Donnerstags Vormittags 10 Uhr aus Berlin<br />

abgehen; und Dienstags und Freitags früh 5 Uhr Spremberg, als den Anschluss- Orte<br />

<strong>der</strong> hiesigen Korrespondenz passieren.<br />

Königl. Preuß. <strong>Post</strong>- Amt Schrö<strong>der</strong><br />

1820 26. Dez. Zur Erreichung eines direkten Anschlusses <strong>der</strong> hiesigen Korrespondenz an die<br />

Berliner-Wiener - Reitpost, wird von hieraus eine Botenpost nach Spremberg<br />

wöchentlich 2 mal eingerichtet.<br />

Cottbus Königl. Preußl. <strong>Post</strong>amt Schrö<strong>der</strong>.<br />

1821 28. Jan. Vollständige <strong>Post</strong>berichte mit beigefügten <strong>Post</strong> - Tarifen sind <strong>für</strong> 8 gr in hiesiger <strong>Post</strong>-<br />

Expedition zu haben Königl. Preußl. <strong>Post</strong>amt Schrö<strong>der</strong><br />

1821 9 Mai Die fahrende Berliner - Frankfurter <strong>Post</strong> geht ab dem 13. Mai von hieraus am Sonntag<br />

Vormittag um 11 Uhr und am Mittwoch Mittag um 12 Uhr pünktlich ab.<br />

Königl. Preußl. <strong>Post</strong>amt Schrö<strong>der</strong><br />

1821 18. Sept. Verfügungen des General - <strong>Post</strong>amtes an <strong>Cottbuser</strong> Tuchfabrikanten.<br />

Um Beschädigungen zu vermeiden, sollen feine Tuche in Kisten verpackt werden.<br />

1821 16. Dez. Die Ordnung des <strong>Post</strong>wesens verlangt:<br />

A.) zur Berliner fahrenden <strong>Post</strong> Sonntags Pakete und Gel<strong>der</strong> bis um 9 Uhr Vor-<br />

Mittags, Briefe bis um 10 Uhr Vormittags. Mittwoch Pakete und Gel<strong>der</strong> bis um<br />

10 Uhr Vormittags, Briefe bis um 11 Uhr Vormittags.<br />

B.) zur nach Sachsen ( Hoyerswerda, Dresden ) fahrenden <strong>Post</strong>


Sonntags und Mittwochs.<br />

Gel<strong>der</strong> und Pakete bis um 10 Uhr Vormittags, Briefe bis um 11 Uhr Vormittags auf<br />

das <strong>Post</strong> - Amt eingeliefert sein müssen.<br />

Königl. Preußl. <strong>Post</strong>amt Schrö<strong>der</strong><br />

1821 16. Dez. Gang <strong>der</strong> fahrenden <strong>Post</strong>en : Mittwoch: Berlin 12 Uhr Mittags<br />

Dresden 12 Uhr Mittags<br />

Sonntags: Berlin 11 Uhr Vormittags<br />

Dresden 12 Uhr Mittags<br />

1822 26. Feb. Die fahrende <strong>Post</strong> nach Spremberg geht von jetzt an Sonntags und Mittwochs<br />

um 10 Uhr Vormittags von hier ab. Gel<strong>der</strong> und Pakete werden an diesen Tagen bis<br />

8 Uhr und Briefe bis 9 Uhr Vormittags angenommen.<br />

Königl. Preußl. <strong>Post</strong>amt.<br />

1822 22. Juni Ab 1.Juli geht <strong>der</strong> <strong>Post</strong>bote nach Spremberg am Dienstag und Freitag um 8/30 Uhr<br />

mit Briefen nach Österreich , Löbau ex. ab, zum Anschluss an die Berlin - Wiener<br />

Reitpost.<br />

Briefe sind bis 8 Uhr hier abzugeben.<br />

Vom 1. Juli wird eine Botenpost von Calau über Vetschau am Dienstag und Freitag<br />

eingesetzt. Sie wird um 1-2 Uhr Mittags hier eintreffen. Die Korrespondenzen von<br />

Berlin, Hamburg usw. können am gleichen Tag beantwortet werden und mit <strong>der</strong><br />

Abends abgehenden Crossener Reitpost abgeschickt werden.<br />

Königl. Preußl. <strong>Post</strong>amt Schrö<strong>der</strong><br />

1824 11. Juni Um den <strong>Post</strong>beamten nicht ihrer nötigen Zeit zu berauben, werden künftig un-<br />

mündige Kin<strong>der</strong> zurück gewiesen.<br />

Wir ersuchen diejenigen Korrespondenten, die ihre <strong>Post</strong> abholen lassen, ihren Boten<br />

ausreichend Barschaft mitzugeben. Jedes Eintreten in das <strong>Post</strong> - Expeditions- -<br />

Zimmer, ist während <strong>der</strong> Ankunft und Abfertigung <strong>der</strong> fahrenden <strong>Post</strong>en, nicht<br />

gestattet.<br />

Königl. Preuß. <strong>Post</strong> - Amt<br />

1824 25. April Es hat sich am 21.d.M. in dem Briefkasten im <strong>Post</strong>hause ein Brief an den<br />

Kronprinzen Friedrich Wilhelm zu Berlin vorgefunden. Nach den Verhaltensregeln ,<br />

welche am Kasten selbst zu lesen sind, werden Briefe an das Königl. Haus nur im<br />

<strong>Post</strong>komtoir selbst entgegen genommen.<br />

Königl. - <strong>Post</strong> - Amt<br />

1827 8.Nov. Bei <strong>der</strong> hiesigen Königl. <strong>Post</strong>halterei stehen einige gesunde und brauchbare<br />

überzählige Pferde, sehr billig zu verkaufen .<br />

Die Krossener Reitpost nach Herzberg wird Cottbus zukünftig am Sonntag und<br />

Mittwoch Abends zwischen 9 - 10 Uhr passieren.<br />

1828 28. März Die Reitpost von Herzberg nach Krossen wird Cottbus am Mittwoch und Sonnabend<br />

Abends um 7 Uhr passieren.<br />

1828 28.März Ab 1. April wird die bisher am Freitag früh hier eintreffende Frankfurt - <strong>Cottbuser</strong><br />

Reitpost am Donnerstag Vormittag hier eintreffen und Sonnabend Mittag von hier<br />

über Peitz, Lieberose und Beeskow abgehen, wo sie Anschluß an die Frankfurt -<br />

Leipziger Reitpost bekommt.<br />

Königl. <strong>Post</strong> - Amt Schrö<strong>der</strong><br />

1828 1. Juni Ab 1. Juni wird die Reitpost nach Beeskow wie<strong>der</strong> eingezogen und eine direkte Reit -<br />

<strong>Post</strong> nach Frankfurt eingerichtet. Es kömmt dieselbe hieran, Montags Mittags 1 - 2<br />

Uhr, und geht Freitags Abend um 6 Uhr von hier ab.<br />

Es werden mit dieser Reitpost beför<strong>der</strong>t Briefe von Frankfurt, Stettin Pommern,


Preußen, Polen, Russland , Dänemark, Schweden, Nie<strong>der</strong>lande, England, Frankreich<br />

usw. die Annahme zu dieser <strong>Post</strong> geschieht bis Freitag Nachmittag 51/2 Uhr.<br />

Königl. <strong>Post</strong> - Amt Schrö<strong>der</strong><br />

1828 25.Juli In Folge des vom 1. August 1828 an, verän<strong>der</strong>ten Ganges <strong>der</strong> Reitpost zwischen Berlin<br />

und Prag, treten bei den bisherigen Botenpost - Verbindungen zwischen Calau und<br />

hier, und Spremberg und hier, folgende Verän<strong>der</strong>ungen ein:<br />

1) a. von hier nach Calau Montags 8 Uhr Abends zum Anschluß an die <strong>Post</strong> von Prag<br />

nach Berlin .<br />

b. von Calau trifft <strong>der</strong> Bote Mittwochs früh um 1 - 2 Uhr hier ein mit <strong>der</strong><br />

Korrespondenz von Berlin.<br />

2) Die Botenpost zwischen hier und Spremberg wird wie folgt abgefertigt.<br />

A. Am Dienstag um 6Uhr Abends hier zum Anschluss in Spremberg an die Reitpost<br />

von Berlin nach Prag .<br />

B. desgleichen Freitags um 6 Uhr Abends hier zum Anschluss in Spremberg an die<br />

Reit- <strong>Post</strong>en von Berlin nach Prag und von Prag nach Berlin .<br />

C. Der Bote trifft aus Spremberg kommend Dienstags und Sonnabends um 7 Uhr früh<br />

hier ein.<br />

Die bisherige Reitpost von Frankfurt O., Montags Mittags 2 Uhr, wird vom 1. August<br />

an 2 mal wöchentlich, Montags und Freitags Mittag 2 Uhr hier eintreffen.<br />

Die bisher Freitags Abend 6 Uhr hier abgehende Reitpost nach Frankfurt O. hört auf,<br />

da die mit dieser <strong>Post</strong> beför<strong>der</strong>te Korrespondenz, Freitags mit <strong>der</strong> Botenpost nach<br />

Spremberg abgeht.<br />

Königl. <strong>Post</strong> - Amt Schrö<strong>der</strong><br />

1828 3. Dez. Mit dem 1. Januar 1828 wird zwischen Cottbus und Spremberg und zwischen Cottbus<br />

und Luckau über Vetschau und Calau eine zweispännige <strong>Post</strong> in Gang kommen.<br />

Die <strong>Post</strong> zwischen Cottbus und Spremberg wird abgefertigt werden:<br />

von Cottbus,<br />

Montags und Freitags um 5 Uhr Morgens , zum Anschluss an die Fahrpost von Halle<br />

nach Breslau. Von Spremberg am Dienstag und Freitag um 11 Uhr Abends , nach<br />

Durchgang <strong>der</strong> Fahrpost von Breslau nach Halle.<br />

Die <strong>Post</strong> zwischen Cottbus und Luckau wird abgefertigt in Cottbus am Dienstag und<br />

Sonnabend um 1 Uhr Mittags zum Anschluss an die Fahrpost von Frankfurt O. nach<br />

Leipzig . Von Luckau wird sie am Mittwoch und Sonntag 12 Uhr Mittags , nach<br />

Durchgang <strong>der</strong> Fahrpost von Leipzig nach Frankfurt O. abgehen.<br />

Außerdem wird die letztgedachte <strong>Post</strong> in Luckau noch mit den Fahrposten zwischen<br />

Berlin und Dresden und zwischen Wittenberg und Luckau , sowohl hin - als<br />

herwärts, und in Calau mit <strong>der</strong> Fahrpost nach und von Ortrand in genauer<br />

Verbindung stehen. Zu beiden <strong>Post</strong>en werden halbbedeckte, auch zur Beför<strong>der</strong>ung<br />

von Personen eingerichtete Wagen in gebrauch kommen.<br />

An Personengeld sind pro Meile 5 gr zu entrichten, wobei <strong>der</strong> Reisende an kleinen<br />

Reisebedürfnissen 10 Pfd. frei mitnehmen darf.<br />

Berlin , <strong>der</strong> General - <strong>Post</strong>meister Nagler<br />

1832 2. März Nach einer Anzeige des Königl. Ober- <strong>Post</strong>amtes zu Stettin, ist <strong>der</strong> am 19. vorigen<br />

Monats, an Schmidt daselbst mit 12 Rthlr. C. A. 2 Loht schwer, hier zur <strong>Post</strong> gegebene<br />

Brief, am gedachten Orte abhanden gekommen. Es wird demnach <strong>der</strong> resp. Absen<strong>der</strong><br />

des erwähnten Briefes ersucht, sich beim hiesigen königl. <strong>Post</strong>- Amte zu melden, um<br />

das Weitere veranlassen zu können.<br />

Königliches <strong>Post</strong>- Amt<br />

1832 8. Aug. Verordnung <strong>der</strong> Königl. Regierung zu Frankfurt a. d. O.<br />

Alle Achsen an neuen Kutschen, <strong>Post</strong>fracht - und Bauernwagen sind so zu fertigen,<br />

dass die Breite des Wagengleises von <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Felge des einen , bis zur Mitte <strong>der</strong><br />

Felge des an<strong>der</strong>en Rades, vier Fuß vier Zoll Preußisch beträgt.<br />

1833 29. März Von heute ab, geht die Krossener Reitpost am Mittwoch Abend sofort nach ihrem<br />

Eintreffen weiter. <strong>Post</strong> - Amt


1833 26. Juli Jemand <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Extrapost am 2. August Abends o<strong>der</strong> 3. August früh nach Berlin zu<br />

reisen gedenkt, wünscht einen Reisegefährten. Näheres erfährt man im Gasthofe zum<br />

goldenen Ringe hierselbst.<br />

1833 13. Nov. Die Spremberger Botenpost “Dienstags “ anstatt 6 Uhr Abends schon um 4 Uhr Nach -<br />

Mittags von hier ab .<br />

1835 29. Dez. Es ist am 20.d.Monats ein Schreiben mit 11 Rthlr. Kasssen- Anweisungen nebst einer<br />

Kiste J.G.B. signiert, 2 Pfund schwer, an Herrn J. G. Bailschoff in Berlin ohne Angabe<br />

<strong>der</strong> Wohnung des Empfängers hier zur <strong>Post</strong> geliefert. Da nun diese Gegenstände von<br />

Berlin als unbestellbar, zurückgekommen sind, so wird <strong>der</strong> unbekannte Absen<strong>der</strong><br />

aufgefor<strong>der</strong>t, das mangelhafte <strong>der</strong> Adresse im hiesigen <strong>Post</strong>- Büro zu ergänzen, o<strong>der</strong><br />

diezurückgekommenen Gegenstände wie<strong>der</strong> in Empfang zu nehmen.<br />

Königl. <strong>Post</strong>- Amt Schrö<strong>der</strong><br />

1836 5. Dez. Zeitungs- Bestellungen <strong>für</strong> das erste Quartal des Jahres müssen bis zum 18. d. Mts. mit<br />

gesetzlicher Einzahlung des Pränumerations- Betrages gemacht.<br />

Königliches <strong>Post</strong>amt Schrö<strong>der</strong><br />

1836 22. Juni Die Korrespodenz nach Schlesien ist künftig Dienstags bis halb sechs Nachmittags<br />

und Sonnabends Vormittag bis zehn Uhr aufzuliefern, wo sie dann durch die<br />

Botenpost über Spremberg und die Krossener Reitpost über Guben vorteilhafte<br />

Beför<strong>der</strong>ung erhält.<br />

Königl. <strong>Post</strong> - Amt<br />

1836 26. Feb. Die Wagenmeisterstelle beim hiesigen <strong>Post</strong>amt wird zu Anfang des künftigen Monats<br />

vakant. Sie trägt 60 Rthlr. Jährlich an Gehalt, <strong>für</strong> einen unverheirateten überdies freie<br />

Wohnung ,auch zum Teil Bekleidung .<br />

Königl. - <strong>Post</strong> - Amt<br />

1837 28. März Amt höherer Anordnung wird die Berlin - Frankfurter Reitpost Montags und Feitags<br />

erst circa 3 Uhr Nachmittags hier eintreffen.<br />

Königl. <strong>Post</strong> - Amt Schrö<strong>der</strong><br />

1837 30. Juni In Folge hoher Bestimmungen soll die Botenpost nach Spremberg schon um halb<br />

sechs Freitag Abends abgesendet werden .Die Annahme zu dieser <strong>Post</strong> findet künftig<br />

nur bis 5 Uhr statt.<br />

1837 14. Aug. Die Botenpost zwischen hier und Calau wird künftig schon Montags eine Stunde eher,<br />

abgehen.<br />

Königl. <strong>Post</strong> - Amt<br />

1838 5.Jan. Infolge hoher Bestimmung ist die Freitags Botenpost nach Spremberg von jetzt ab<br />

auf gehoben, und in eine Reitpost verwandelt worden. Der Abgang dieser Reitpost<br />

findet um 8 Uhr Abends statt, weshalb die Korrespondenz bis 7 ½ Uhr Abends ein -<br />

geliefert sein muss.<br />

Königl. <strong>Post</strong> - Amt Schrö<strong>der</strong><br />

1838 28. Aug. Statt <strong>der</strong> bisher bestandenen Reitpost von Frankfurt O. nach Cottbus wird vom 1.Sep.<br />

ab, eine Reitpost von Petershagen ausgehend und ebenso nach Petershagen über<br />

Peitz, Lieberose und Müllrose zurückgehen.<br />

Diese geht von Petershagen Montags und Freitags um 3 Uhr früh ab und trifft an den<br />

selben Tagen um 12 Uhr 25 Minuten Nachmittags ein.<br />

Aus Cottbus geht solche Sonntag und Donnerstag Abend um 12 Uhr ab.<br />

Königl. <strong>Post</strong> -Amt Schrö<strong>der</strong><br />

1838 18. März Aufgebot in <strong>der</strong> hiesigen Oberkirche <strong>Post</strong>illion Friedrich Kühlmann


1838 19.März Ein außer Kurs gesetzter, in ganz brauchbaren Zustande sich befinden<strong>der</strong>, bedeckter<br />

2- spänniger <strong>Post</strong>wagen mit eisernen Achsen , gepolsterten Sitzen zu 4 Personen, ver-<br />

schlossenen Magazin und Geldkasten, soll am 29. des Monats mit Genehmigung des<br />

General - <strong>Post</strong> - Amts verkauft werden. Interessenten können sich an den <strong>Post</strong>-<br />

Wagenmeister Bergholz wenden. Königl. <strong>Post</strong>amt Schrö<strong>der</strong><br />

1838 28. April Ich bin gesonnen, mein in <strong>der</strong> Klosterstraße No 180 gelegenes Haus, (vormals<br />

<strong>Post</strong>haus) aus freier Hand zu verkaufen. Es enthält 6 Stuben, Kammern Küche,<br />

Keller und Boden, außerdem ein Waschhaus, ein Stallgebäude zu 10 - 12 Pferde<br />

Wagenremise und Brunnen.<br />

Der Hauptmann und <strong>Post</strong>meister Schrö<strong>der</strong><br />

1838 25. Sept. Auf Anordnung des Generalpostmeisters wird vom 1. Oktober ab, die zwischen<br />

Berlin und Görlitz ( Prag / Wien ) kursierende Fahrpost über Cottbus passieren.<br />

Aus Berlin nach Görlitz trifft hier ein:<br />

Dienstag und Freitag um 5 Uhr 35 Minuten Abends, und geht nach dem Aufenthalt<br />

von 40 Minuten über Spremberg weiter.<br />

Aus Görlitz nach Berlin trifft dieselbe hier ein: Montag und Freitag 1 Uhr 55 Minuten<br />

Nachmittags und geht nach einem Aufenthalt von 40 Minuten über Vetschau weiter.<br />

Die Wagen sind zur Aufnahme von Reisenden eingerichtet, bequem und auf Druck-<br />

Fe<strong>der</strong>n ruhend.<br />

Die Fahrpost von hier nach Luckau zum Anschluss an die Fahrpost nach Berlin und<br />

die Personenpost nach Leipzig wird vom 1. Oktober von hier abgehen:<br />

Dienstag und Sonnabend 10 Uhr Abends.<br />

In Luckau eintreffen: Mittwoch und Sonntag 8 Uhr in <strong>der</strong> früh.<br />

In Cottbus wird sie aus Luckau kommend am Mittwoch und Sonnabend um 11 Uhr 30<br />

Minuten nachts eintreffen.<br />

Königl. <strong>Post</strong> - Amt Schrö<strong>der</strong><br />

1838 7. Dez. Än<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> Luckauer Fahrpost statt 10 Uhr Abends, schon um 5 Uhr Nach-<br />

Mittags am Dienstag und Sonnabend von hier abgefertigt,<br />

Königl. <strong>Post</strong> - Amt Schrö<strong>der</strong><br />

1839 5. Mai Bekanntmachung.<br />

Nach den Bestimmungen eines Königl. General- <strong>Post</strong>- Amtes wird von heute ab,<br />

1) die Berlin- Hoyerswerdaer Fahrpost Sonnabends und Dienstags Abends gegen<br />

10 Uhr hier eintreffen, und Sonntags und Mittwochs um 1 Uhr Mittag von hier nach<br />

Berlin abgehen. Annahme zu dieser <strong>Post</strong> bis Mittag Uhr.<br />

2) die Cottbus- Luckauer Fahrpost Dienstags und Sonnabends statt wie bisher um 5<br />

Uhr<br />

Nachmittag, nunmehr an den gedachten Tagen Abend um 10 Uhr von hier abgehen.<br />

Aufgabe zu dieser <strong>Post</strong> bis um 7 Uhr Abend.<br />

Königl. <strong>Post</strong>- Amt Schrö<strong>der</strong><br />

1839 16. Juli Seit dem 15. des Monats ist eine zweispännige Fahrpost zwischen hier und Drebkau in<br />

Gang gesetzt worden. Es geht solche aus Drebkau ab, Montags, Dienstags, Freitags und<br />

Sonnabends um 8 Uhr früh, trifft um 11 Uhr Vormittags hier ein, und geht an<br />

denselben Tagen Nachmittags 6 Uhr wie<strong>der</strong> zurück wo sie in Drebkau Abends 9 Uhr<br />

eintrifft. Der Wagen ist bedeckt, mit gepolsterten Hänge sitzen zu 4 Personen<br />

versehen. Die Entfernung beträgt 2 Meilen, und das Personengeld pro Meile<br />

5 Silbergroschen.<br />

Königl. <strong>Post</strong>- Amt Schrö<strong>der</strong><br />

1839 16. Juli Dem Korrespondierenden Publikum wird bekannt gemacht; dass die Botenpost nach<br />

Kalau statt wie bisher Montag Abends um 8 Uhr, eine Stunde früher, nämlich um 7 Uhr<br />

abgefertigt wird.<br />

Königl. <strong>Post</strong>- Amt Schrö<strong>der</strong>


1839 28. Aug. Es ist vom 1. September ab, eine Landbriefbotenpost eingerichtet worden, welche<br />

wöchentlich zweimal, als Sonntags und Mittwochs früh 6 Uhr von hier auf die<br />

Dörfer: Gulben , Briesen, Dissen, Döbrick, Striesow, Fehrow, Schmogrow, Burg,<br />

Werben, Papitz, Kolkwitz mit Briesen auf diese Orte sowohl, als auf die, in diesem<br />

Bereich liegenden kleinen Dörfern, Vorwerke abgeht und an den folgenden Tagen als<br />

Montags und Donnerstags Nachmittag mit gesammelten Briefen hierher zurückkehrt.<br />

Ein resp. Publikum wird zur Benutzung dieser Botenpost aufgefor<strong>der</strong>t, mit dem<br />

Bemerken, dass <strong>für</strong> einen Brief, bis zur Schwere von 16 Loht nach den Dörfern<br />

Fehrow, Schmogrow, Burg und Werben 2 Sgr. , <strong>für</strong> einen <strong>der</strong>gl. auf die übrigen Dörfer<br />

aber 1 Sgr. Briefpost - Bestellgeld gleich bei <strong>der</strong> Aufgabe bezahlt werden müssen.<br />

Briefe welche das oben angegebene Gewicht übersteigen, so wie auch kleine Pakete,<br />

zahlen das doppelte Land- Brief- Porto.<br />

Die Annahme <strong>der</strong> obigen Landbriefe geschieht auf dem <strong>Post</strong>- Amte Sonnabends und<br />

Dienstags Abends bis 8 Uhr.<br />

Königl. <strong>Post</strong> - Amt<br />

1839 28. Aug. Die Fahrpost zwischen hier und Drebkau hat in ihrem Gange folgende Abän<strong>der</strong>ung er-<br />

litten: Abgang aus Drebkau: Montag , Dienstag , Donnerstag und Sonnabend früh<br />

7 Uhr. Fahrzeit 3 Stunden. Abgang von hier Montag und Donnerstag 6 Uhr Abends,<br />

Dienstag und Sonnabend nach Ankunft <strong>der</strong> Herzberger Reitpost.<br />

1840 18. Mai Hoher Bestimmung gemäß wird die tägliche Personenpost von hier nach Dresden,<br />

welche bisher 3 ½ Uhr Nachmittags abging, von Donnerstag den 21. d. Mts. ab, präzise<br />

um 2 Uhr Nachmittags abgehen.<br />

<strong>Post</strong>- Amt<br />

1840 2. Sept. Vom 1. Oktober an wird gegen Aufhebung <strong>der</strong> wöchentlich zweimalige Fahrpost<br />

zwischen Berlin und Cottbus, eine tägliche Personenenpost zwischen den genannten<br />

Orten über Fürstenwalde, Beeskow, Lieberose und Peitz eingerichtet werden.<br />

Abgang: aus Berlin täglich 6 Uhr Abends, und aus Cottbus täglich 11 Uhr Vormittags<br />

stattfinden, und <strong>der</strong>en Beför<strong>der</strong>ung überhaupt in 18 ½ Stunden erfolgen wird. Zu dieser<br />

<strong>Post</strong>, welche ebenfalls zur Brief- und Paketbeför<strong>der</strong>ung benutzt wird, kommen<br />

sechssitzige auf Druckfe<strong>der</strong>n ruhende Wagen in Anwendung . Die Begleitung durch<br />

Kondukteure ist angeordnet worden, auch findet nach Bedürfnis die Gestellung von<br />

Beichaisen statt. Das Personengeld ist auf 6 Silbergroschen pro Meile festgestellt<br />

worden, wo<strong>für</strong> die freie Mitnahme von 30 Pfunden Gepäck gestattet ist.<br />

Generalpostamt Berlin<br />

1840 3. Sept. Auf hohe Anordnung des königlichen General- <strong>Post</strong>- Amts ist mit dem 1. September<br />

die Fahrpost zwischen Cottbus und Forst aufgehoben, und da<strong>für</strong> eine Personenpost<br />

über Forst nach Triebel ins Leben getreten, welche von Cottbus täglich 6 Uhr früh<br />

abgeht und in Cottbus täglich 3 ¼ Uhr Nachmittags eintrifft.<br />

Es ist mit dieser <strong>Post</strong> eine täglich unmittelbare Verbindung von Forst ab über Pförten<br />

nach Guben und eine <strong>der</strong>gleichen von Triebel ab nach Sorau hergestellt. Die Wagen<br />

sind viersitzig, verdeckt, auf Fe<strong>der</strong>n ruhend, und das Personengeld beträgt 6<br />

Silbergroschen pro Meile und 30 Pfund Sachen.<br />

<strong>Post</strong>- Amt Schrö<strong>der</strong><br />

1840 6. Dez. Hoher Bestimmung gemäß wird die Fahrpost von hier nach Luckkau, um einen<br />

besseren Anschluss an die Berlin- Dresdener Fahrpost zu erreichen , und dadurch den<br />

Sendungen nach Sonnenwalde, Doberluck und Elsterwerda eine ununterbrochene<br />

Beför<strong>der</strong>ung zu verschaffen, von hier um 2 Stunden früher, mithin Dienstags und<br />

Sonnabends schon um 8 Uhr Abends abgesand werden. Diese Nachricht <strong>für</strong> das<br />

korrespondierende Publikum.<br />

<strong>Post</strong>- Amt


1841 24.Febr. Höherer Anordnung gemäß, wird die Fahrpost von hier nach Luckau, welche bis jetzt<br />

Dienstag und Sonnabend Abend um 8 Uhr abgegangen, vom 2. des Monats ab, schon<br />

um 6 Uhr Abends abgefertigt werden, und es müssen daher die mit dieser <strong>Post</strong> zu<br />

beför<strong>der</strong>nden Briefe, Gel<strong>der</strong> und Pakete an den genannten Tagen bis 5 Uhr eingeliefert<br />

sein. Zugleich wird bemerkt; das die Annahme <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Personenpost nach Berlin<br />

abzusendenden Gegenstände, täglich nur bis 11 Uhr Vormittags stattfinden kann; in<br />

dem <strong>der</strong> Abgang dieser <strong>Post</strong> von <strong>der</strong> Ankunft <strong>der</strong> Personenpost aus Dresden abhängig<br />

ist und in <strong>der</strong> Regel Mittags um 12 Uhr erfolgt. Zur Nachricht des resp. Publikums wird<br />

dies hiermit bekannt gegeben.<br />

<strong>Post</strong>amt <strong>Post</strong>meister Pätsch<br />

1841 21.April Mit dem 1. Mai wird die bisherige Fahrpost zwischen hier und Luckau, sowie die<br />

Botenpost nach Kalau aufgehoben und dagegen eine wöchentlich dreimalige<br />

2 spännige Fahrpost von hier über Vetschau nach Kalau, zum Anschluss an die tägliche<br />

Fahrpost zwischen Spremberg und Luckau, eingerichtet. Der Abgang dieser <strong>Post</strong><br />

erfolgt von hier Dienstag, Donnerstag und Sonnabend um 9 Uhr Abends und die<br />

Ankunft von Kalau, Montag, Donnerstag und Sonnabend um 2 Uhr Morgens.<br />

Das Personengeld ist auf 5 Sgr. pro Meile festgesetzt, wo<strong>für</strong> dem Reisenden gestattet<br />

ist, kleine Reisebedürfnisse bis zum Gewichte von 10 Pfd. unentgeltlich mit sich zu<br />

führen. Von gleichen Zeitpunkte ab, wird die Fahrpost von Drebkau, Sonntag,<br />

Dienstag, Mittwoch und Freitag um 6 Uhr Morgens hier eintreffen und an diesen Tagen<br />

um 7 Uhr Abends dahin zurückgehen.<br />

<strong>Post</strong>-Amt<br />

1841 1. Juni Die Fahrpost von hier nach Kalau geht vom 1.d. M. an, Montag, Donnerstag und<br />

Sonnabend Abends um 7 Uhr ab.<br />

<strong>Post</strong>- Amt<br />

1842 25.Aug. Höherer Bestimmung gemäß, wird die wöchentlich 4- malige Kariolpost zwischen<br />

Cottbus und Drebkau vom 1. September ab, aufgehoben und in Folge dessen die<br />

Beför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Briefe, Gel<strong>der</strong> und Pakete von hier nach Drebkau, vom genannten<br />

Zeitpunkte an, täglich über Spremberg mit <strong>der</strong> Nachmittags um 2 Uhr nach Dresden<br />

abgehenden Personenpost stattfinden.<br />

<strong>Post</strong>- Amt<br />

1842 21. Sept. Wegen Abgabe <strong>der</strong> hiesigen <strong>Post</strong>halterei sollen Montag den 3. Oktober früh 9 Uhr<br />

sämtliche 16 ganz gute, ( nicht etwa ausrangierte) Pferde nebst sämtlichen Geschirren<br />

und Wagen, meistbietend gegen gleich bare Bezahlung auf dem hiesigen <strong>Post</strong>hofe<br />

verkauft werden, wozu Kauflustige einladet.<br />

F. Mund<br />

1842 10. Nov. In Folge <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> Berlin - Frankfurter Eisenbahn wird höherer Bestimmung<br />

gemäß, vom 11.d. M. ab, die Personenpost zwischen hier und Berlin aufgehoben und<br />

stattdessen eine tägliche Personenpost zwischen hier und Fürstenwalde eingerichtet,<br />

welche folgenden Gang erhalten wird:<br />

Aus Fürstenwalde 9 Uhr Abends, nach Ankunft des Dampfwagenzuges aus Berlin,<br />

in Cottbus um 9 Uhr Vormittags.<br />

Aus Cottbus um 5 Uhr früh zum Anschluss an den Dampfwagenzug nach Berlin.<br />

<strong>Post</strong>- Amt<br />

1843 28.April Vom 1. Mai d. J. ab, werden nachstehende <strong>Post</strong>en aufgehoben:<br />

1) die Berlin - Görlitzer Fahrpost<br />

2) die Cottbus - Kalauer Fahrpost<br />

3) die Guben - Herzberger Reitpost,<br />

In <strong>der</strong>en Stelle tritt vom genannten Zeitpunkte eine tägliche 2 spännige Personenpost<br />

zwischen hier und Lübben, zum Anschluss an die Personenposten von dort resp. nach<br />

und von Golßen (Berlin) und Frankfurt ins Leben, welche folgenden Gang erhält:<br />

Abgang aus Cottbus täglich um 10 Uhr Vormittags,<br />

Ankunft in Lübben täglich um 5 ½ Uhr Abends,


Abgang aus Lübben täglich um 9 Uhr Morgens,<br />

Ankunft in Cottbus täglich um 4 ½ Uhr Nachmittags.<br />

Das Personengeld beträgt pro Person und Meile 5 Sgr., wo<strong>für</strong> je<strong>der</strong> Reisende 30 Pfund<br />

frei mitführen kann. In Vetschau schließt sich dieser <strong>Post</strong>, zu welcher bequem<br />

eingerichtete 4 sitzige Wagen und Beichaisen gestellt werden, nach und von beiden<br />

Seiten, eine tägliche Kariolpost nach Kalau (Luckau) an. Gleichzeitig wird bemerkt:<br />

dass die Personenpost zwischen hier und Dresden, in Spremberg den Anschluss an die<br />

neu eingerichtete tägliche Luckau - Görlitzer Personenpost tour und retour erreicht.<br />

<strong>Post</strong>- Amt<br />

1844 6. Mai Während <strong>der</strong> Dauer des Chaussee- Baues soll die Cottbus- Lübbener Personenpost,<br />

damit dieselbe nicht den Anschluss an die Frankfurter <strong>Post</strong> in Lübben verliert, statt um<br />

10 Uhr, schon um 9 ½ Uhr von hier abgefertigt werden. Die mit dieser <strong>Post</strong> zu<br />

versendenden Briefe sind bis 8 ½ Uhr Vormittags einzuliefern.<br />

Königliches <strong>Post</strong>amt<br />

1844 24. Juni Bekanntmachung: Wegen des bei Glinzig stattfindenden Chausseebaues ist die<br />

bisherige Straße von Kolkwitz bis Vetschau vom 1. Juli ab <strong>für</strong> alles schwere Fuhrwerk<br />

gesperrt, und ist von da an <strong>der</strong> Weg von Kolkwitz über Papitz und Weissagk zu<br />

nehmen. Königlicher Kreis- Landrat von Schönfeldt<br />

1844 12. Juli Zur Erlangung einer schnelleren Verbindung zwischen Cottbus und Hamburg werden,<br />

höherer Anordnung gemäß, folgende <strong>Post</strong>en vom 1. August an, in ihrem bisherigen<br />

Gange verän<strong>der</strong>t:<br />

1) die Cottbus - Lübbener Personenpost,<br />

Abgang aus Cottbus täglich 8 Uhr Abends,<br />

Ankunft in Lübben am folgenden Tage 4 Uhr früh zum Anschluss an die <strong>Post</strong> nach<br />

Berlin.<br />

Abgang aus Lübben täglich 7 ½ Uhr Abends, nach Ankunft <strong>der</strong> <strong>Post</strong> aus Berlin.<br />

Ankunft in Cottbus am folgenden Tage früh 3 ½ Uhr.<br />

2) die Kalau - Vetschauer Kariolpost.<br />

Abgang aus Kalau täglich 9 Uhr Abends.<br />

Ankunft in Vetschau täglich 10 ½ Uhr Abends zum Anschluss an die <strong>Post</strong>en nach<br />

Cottbus und Lübben.<br />

Ankunft in Kalau täglich 2 Uhr früh.<br />

Das resp. Publikum wird von dieser Verän<strong>der</strong>ung hierdurch in Kenntnis gesetzt.<br />

<strong>Post</strong>- Amt<br />

1844 30. Juli Bekanntmachung<br />

Höherer Bestimmung gemäß darf von jetzt an, <strong>der</strong> nötigen Kontrolle wegen, Wild aller<br />

Art, gleichviel ob es zur hohen, mittleren o<strong>der</strong> nie<strong>der</strong>en Jagt gehört, nur dann zur<br />

Beför<strong>der</strong>ung mit den <strong>Post</strong>en nach Berlin und Potsdam angenommen werden, wenn die<br />

Sendungen mit einem Legitimationsscheine eines Königl. Oberförsters, eines<br />

bekannten Jagt- Besitzers o<strong>der</strong> <strong>der</strong> betreffenden Orts- Polizei- Behörde begleitet sind,<br />

welches hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht wird.<br />

Königl. <strong>Post</strong>- Amt<br />

1844 30.Aug. Es wird hiermit wie<strong>der</strong>holt in Erinnerung gebracht, dass <strong>der</strong> Chaussee- Bau-<br />

Verwaltung an <strong>der</strong> Berlin- <strong>Cottbuser</strong> Chaussee freisteht, das Material zum Bau an<br />

Steinen, Kies, Lehm usw., innerhalb von einer und einer halben Meile von <strong>der</strong><br />

Chaussee zu entnehmen und sich daher Niemand dem wi<strong>der</strong>setzen darf.<br />

Königlicher Kreis- Landrat Cottbus, von Schönfeldt.<br />

1844 7. Nov. Bekanntmachung.<br />

Zur größeren Beschleunigung <strong>der</strong> <strong>Post</strong> und damit die resp. Reisenden in Lübben nicht<br />

zu lange auf dem Abgang <strong>der</strong> <strong>Post</strong> nach Berlin warten müssen, wird höherer<br />

Bestimmung gemäß, die Personenpost von hier nach Lübben von jetzt an, statt um 8<br />

Uhr erst um 9 ½ Uhr Abends abgefertigt werden.<br />

Königl. <strong>Post</strong>- Amt Pätsch


1845 26. Mai Vom 1. Juni ab, treten im Laufe <strong>der</strong> hiesigen <strong>Post</strong>en folgende Verän<strong>der</strong>ungen ein:<br />

1) an Stelle <strong>der</strong> bisherigen Personenpost nach Lübben, wird eine tägliche direkte<br />

Personenpost von hier über Vetschau, Lübbenau, Lübben, Golßen, Baruth, Zossen und<br />

Lichtenrade nach Berlin eingerichtet, <strong>der</strong>en Gang in nachstehen<strong>der</strong> Weise stattfindet:<br />

Abgang von Cottbus täglich 4 Uhr Nachmittags,<br />

Ankunft in Berlin täglich 7 ¾ Uhr Morgens,<br />

Abgang von Berlin täglich Abends 8 Uhr,<br />

Ankunft in Cottbus täglich 11 ½ Uhr Mittags.<br />

Zu dieser <strong>Post</strong>, welche durch Kondukteure begleitet wird, kommen 9 sitzige Wagen in<br />

Gebrauch. Das Personengeld beträgt 5 Sgr. Pro Person und Meile, wo<strong>für</strong> jedem<br />

Reisenden die freie Mitnahme von 30 Pfund Gepäck gestattet ist. Die im Hauptwagen<br />

nicht platzfindenden Reisenden werden mittelst Beichaisen beför<strong>der</strong>t.<br />

2) Die Personenpost von hier nach Fürstenwalde erhält folgenden Gang:<br />

Abgang von Cottbus täglich 5 ½ Uhr Morgens.<br />

Ankunft in Fürstenwalde täglich 6 ¼ Uhr Abends zum Anschluss an den<br />

Dampfwagenzug nach Berlin und Frankfurt a. d. O.,<br />

Abgang von Fürstenwalde täglich 10 Uhr Vormittags nach Ankunft des ersten<br />

Eisenbahnzuges von Berlin und Frankfurt a. d. O.,<br />

Ankunft in Cottbus täglich 11 ¼ Uhr Abends.<br />

Infolge dieser Verän<strong>der</strong>ungen werden von dem oben gedachten Zeitpunkte ab,<br />

Reisende und Korrespondence nach und von Frankfurt a. d .O., nicht mehr per<br />

Beeskow, son<strong>der</strong>n per Fürstenwalde beför<strong>der</strong>t.<br />

Königl. <strong>Post</strong>- Amt Pätsch<br />

1845 4. Juni Um den Anschluss <strong>der</strong> Personenpost von hier nach Fürstenwalde an die<br />

Dampfwagenzüge von dort nach Berlin und Frankfurt a. d. O. nicht zu verfehlen, wird<br />

die gedachte <strong>Post</strong> von jetzt ab, statt um 5 ½ Uhr, schon um 4 ½ Uhr Morgens von hier<br />

abgefertigt werden. Königl. <strong>Post</strong>- Amt<br />

1845 1. Juli Bekanntmachung<br />

Die Spedition <strong>der</strong> Briefe, Pakete und Gel<strong>der</strong> zwischen hier und Frankfurt a. d. O.,<br />

findet jetzt in nachstehen<strong>der</strong> Weise statt:<br />

1) Von Cottbus nach Frankfurt a. d. O.<br />

Aus Cottbus täglich 4 ½ Uhr früh per Fürstenwalde und täglich 4 Uhr Nachmittags<br />

per Berlin.<br />

In Frankfurt; täglich 9 Uhr Abends und täglich 3 Uhr Nachmittags.<br />

2) Von Frankfurt a. d. O., nach Cottbus<br />

Aus Frankfurt: täglich 7 ½ Uhr früh per Fürstenwalde,<br />

täglich 12 Uhr Mittags per Berlin und täglich 10 Uhr Abends per Guben.<br />

In Cottbus täglich 11 ½ Uhr Abends,<br />

täglich 11 ½ Uhr Miitags,<br />

und täglich 5 Uhr Nachmittags,<br />

welches hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird.<br />

Königl. <strong>Post</strong>- Amt Pätsch<br />

1846 1. Jan. Die resp. Dominien und Gemeinden, so wie übrigen Interessenten <strong>der</strong><br />

Gesetzessammlung und des Amtsblattes, werden hierdurch aufgefor<strong>der</strong>t, die<br />

Pränumerations- Beträge spätestens bis Ende März zu berichtigen, widrigenfalls solche<br />

auf polizeilichem Wege eingezogen werden müssen. <strong>Post</strong>- Amt<br />

1846 6. Jan. Es ist ein neuer <strong>Post</strong>bericht erschienen, welcher im unterzeichneten Amte, als auch in<br />

<strong>der</strong> hiesigen Buch- und Steindruckerei <strong>für</strong> 2 ½ Sgr. Zu haben ist.<br />

<strong>Post</strong>- Amt<br />

1846 23. Febr. Um das bisherige den Reisenden lästige Stilllager <strong>der</strong> Cottbus - Dresdener<br />

Personenpost in Spremberg abzukürzen, wird die gedachte <strong>Post</strong> von jetzt an, statt um 2<br />

Uhr, erst um 3 Uhr Nachmittags von hier abgefertigt werden, welche Verän<strong>der</strong>ung<br />

hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird.<br />

<strong>Post</strong>- Amt Pätsch


1846 28. Aug. Bekanntmachung<br />

Vom 1. September an, treten in Folge <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlesisch- Märkischen<br />

Eisenbahn nachstehende <strong>Post</strong>- Kurs- Verän<strong>der</strong>ungen herein ,<br />

Aufgehoben wird die Personenpost zwischen Cottbus und Triebel.<br />

Neu eingerichtet werden:<br />

1) eine tägliche, 2 spännige, 4 sitzige Personenpost von hier über Peitz nach Guben.<br />

Abgang aus Cottbus um 8 Uhr früh,<br />

Ankunft in Guben um 2 Uhr 35 M. Nachmittag zum Anschluss an den um 3 Uhr 33 M.<br />

von dort abgehenden 1. Personenzuge von Breslau nach Berlin.<br />

Abgang aus Guben um 1 Uhr 15 M. Nachmittags nach Ankunft des 1. Personenzuges<br />

von Berlin um 12 Uhr 16 M. , Ankunft in Cottbus um 7 Uhr 50 M. Abends.<br />

2) eine tägliche, 2- spännige, 4-sitzige Personenpost von hier über Forst, Pförten nach<br />

Sommerfeld.<br />

Abgang aus Cottbus um 4 ½ Uhr früh.<br />

Ankunft in Sommerfeld um 12 Uhr 20 M. Nachmittags zum Anschluss an den um<br />

1 Uhr 6 M. abgehenden 1. Personenzuge von Berlin nach Breslau.<br />

Abgang aus Sommerfeld um 3 ½ Uhr Nachmittags nach Ankunft des 1.<br />

Personenzuges von Bresslau nach Berlin um 2 Uhr 42M.<br />

Ankunft in Cottbus um 11 Uhr 40 M. Abends.<br />

Das Personengeld bei den <strong>Post</strong>en beträgt pro Person und Meile 5 Sgr., wo<strong>für</strong> 30 Pfund<br />

Gepäck frei mitgenommen werden können.<br />

Die Personenpost nach Fürstenwalde wird künftig um 5 Uhr Abends von hier abgehen<br />

und um 6 Uhr Morgens von dort hier eintreffen.<br />

Die Personenposten resp. nach Berlin über Lübben und nach Dresden, bleiben in<br />

ihrem bisherigen Gange unverän<strong>der</strong>t.<br />

Königl. <strong>Post</strong>- Amt Pätsch<br />

1846 4. Sept. Höherer Ordnung gemäß wird die Personenpost nach Berlin jetzt um 4 ½ Uhr<br />

Nachmittags und die Personenpost nach Guben um 7 Uhr Morgens von hier abgefertigt<br />

werden.<br />

<strong>Post</strong>- Amt<br />

1846 18. Sept. Auf Antrag des unterzeichneten Amtes ist höheren Orts vom 1. Oktober an das<br />

Personengeld bei <strong>der</strong> Cottbus - Fürstenwal<strong>der</strong> Personenpost von 6 Sgr. Auf 5 Sgr. pro<br />

Person und Meile herabgesetzt worden.<br />

Königl. <strong>Post</strong>- Amt Pätsch<br />

1846 8. Dez. Tarif zur Erhebung des Brückengeldes an <strong>der</strong> Brücke zu Skadow:<br />

Von Fuhrwerken, einschließlich <strong>der</strong> Schlitten: Zum Fortschaffen von Personen, als<br />

Extraposten, Kutschen, Kaleschen, Kabrioletts usw. <strong>für</strong> jedes Zugtier….1 Sgr.<br />

Brückengeld wird nicht erhoben von ordinären <strong>Post</strong>en, einschließlich <strong>der</strong> Schnell-,<br />

Kariol- und Reitposten nebst Beiwagen, ingleichen von öffentlichen Kurieren und<br />

Estafetten und von allen von <strong>Post</strong>beför<strong>der</strong>ungen leer zurückkehrenden Wagen und<br />

Pferden.<br />

Königliche Regierung Frankfurt a.d.O.<br />

1847 30. April Vom 1. Mai ab geht die Personenpost nach Guben um 7 ½ Uhr Morgens und die<br />

Personenpost nach Sommerfeld um 4 Uhr früh von hier ab.<br />

Königl. <strong>Post</strong>- Amt Pätsch<br />

1848 9. Febr. Mittelst Verfügung des Königl. Generalpostamts vom 5.d. Monats sind sämtliche<br />

<strong>Post</strong>anstalten angewiesen worden, milde Beiträge <strong>für</strong> die Notleidenen in Oberschlesien<br />

anzunehmen und solche in kurzen Fristen dem betreffenden Unterstützungskomite in<br />

Breslau portofrei zu übersenden.<br />

Königl. <strong>Post</strong>- Amt Pätsch


1848 20.April Die Personenpost zwischen hier und Sommerfeld, wird vom 1. Mai ab, aufgehoben<br />

und an <strong>der</strong>en Stelle eine tägliche Personenpost von hier über Forst, Pförten nach<br />

Jeßnitz zum Anschluss an die Dampfzüge nach und von Breslau eingerichtet.<br />

Das Personengeld beträgt pro Meile 5 sgr.<br />

<strong>Post</strong> - Amt Pätsch<br />

1848 12. Okt. Vom 15. D. M. ab wird eine tägliche, 4- sitzige 2- spännige Personenpost von hier<br />

über Vetschau, Calau, Drehna nach Finsterwalde eingerichtet .Aus Cottbus um 7 ¾<br />

Uhr Abends in Finsterwalde um 2 ½ Uhr früh.<br />

<strong>Post</strong> - Amt Pätsch<br />

1848 2. Nov. Es tritt eine Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Fahrpost nach Finsterwalde, auf Grund einer Fahrplan-<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Jüterbog -Riesaer Eisenbahn ein. Die Personenpost wird statt um 8 Uhr<br />

schon um 7 Uhr Abends abgefertigt.<br />

Königl. <strong>Post</strong> - Amt Pätsch<br />

1849 25. Juli. 1.)Die bisherige Personenpost zwischen Berlin und Hoyerswerda ( Dresden ) wird auf-<br />

gehoben und in <strong>der</strong>en Stelle eine tägliche sechssitzige Personenpost zwischen Berlin<br />

und Cottbus ohne Kondukteur - Begleitung eingerichtet, welche folgenden Gang<br />

erhält: Abgang aus Cottbus um 5 Uhr früh, Ankunft in Berlin um 7 Uhr 10 Minuten<br />

Abends. In Golßen Anschluß nach und von Luckau.<br />

2.)Die bestehende Personenpost zwischen Cottbus und Guben wird in eine 6- sitzige<br />

Personenpost umgeän<strong>der</strong>t. Abgang aus Cottbus um 6 Uhr Abends, Ankunft in Guben<br />

um 11 Uhr 4 Minuten Abends. Abgang in Guben um 4 Uhr früh , Ankunft in Cottbus<br />

um 9 Uhr 40 Minuten Morgens. In Cottbus Anschluß nach und von Hoyerswerda<br />

und Finsterwalde.<br />

3.)Die Personenpost zwischen Cottbus und Finsterwalde erhält folgenden Gang<br />

aus Cottbus um 1 Uhr Mittags, in Finsterwalde um 7 Uhr 25 Minuten Abends<br />

aus Finsterwalde um 7 Uhr früh, in Cottbus um 1 Uhr 35 Minuten Mittags. In Calau<br />

Anschluß von und nach Luckau.<br />

4.)Die Personenpost zwischen Cottbus und Fürstenwalde wird aufgehoben.<br />

5.)Der Gang <strong>der</strong> Personenposten zwischen Cottbus, Dresden und Jeßnitz bleibt un-<br />

verän<strong>der</strong>t. <strong>Post</strong> - Amt Pätsch<br />

1849 3. Aug. Es ist ein neuer <strong>Post</strong> - Bericht erschienen, welcher im unterzeichneten Amte, als auch<br />

in <strong>der</strong> Expedition dieses Blattes <strong>für</strong> 2 Sgr. zu haben ist.<br />

<strong>Post</strong>- Amt<br />

1849 14. Sept. Vom 15. D. M. ab wird täglich eine 2- spännige 6- sitzige Personenpost zwischen<br />

Cottbus und Bautzen mit folgenden Gang eingerichtet:<br />

Aus Cottbus um 9 Uhr Abends, Ankunft in Bautzen um 6 Uhr Morgens, zum An-<br />

schluß an die Eisenbahnzüge nach Dresden und Görlitz ,Abgang aus Bautzen um<br />

7 Uhr 20 Minuten Abends , Ankunft in Cottbus um 4 1/ 2 Uhr früh zum Anschluß<br />

an die Personenpost nach Berlin.<br />

Das Personengeld beträgt 5 sgr pro Meile und Person, bei 30 Pfund Freigepäck.<br />

Die Personenpost von hier über Königsbrück nach Dresden bleibt in ihrem bisherigen<br />

Gange unverän<strong>der</strong>t bestehen.<br />

<strong>Post</strong> - Amt Pätsch<br />

1849 25. April Einführung des neuen Expiditions - Modus, <strong>der</strong> ab 1. Mai ins Leben tritt:<br />

Schlußzeit <strong>für</strong> die Annahme von Briefen:<br />

Für gewöhnliche Briefe 1 Stunde vor dem Abgange des <strong>Post</strong>en.<br />

Für Briefe, über welche dem Aufgeber ein Einlieferungsschein zu erteilen ist, ferner<br />

<strong>für</strong> Paketsendungen und Passagiergut, 2 Stunden vor dem Abgang des <strong>Post</strong>ens.<br />

1849 30. Juli Ebenso müssen mit Einführung des neuen Expeditionsverfahrens Geldbriefe auch<br />

wenn <strong>der</strong> angegebene Wert weniger als einen Thaler beträgt mit einem Kreuz-<br />

Kuverte und fünf Siegeln versehen sein.<br />

Königl. <strong>Post</strong> - Amt Pätsch


1850 22. April Der ehemalige <strong>Post</strong>halter Mund verkauft einen <strong>Post</strong>wagen und an<strong>der</strong>e Kutschen.<br />

1850 12. Nov. Die Marken zum Frankiren <strong>der</strong> Briefe, welche vom 15. d. M. an zur Anwendung kom-<br />

men, sind heute eingegangen und zu den Preisen von ½, 1, 2 und 3 sgr. Im unter -<br />

zeichneten Amte zu erhalten. Zugleich wird darauf aufmerksam gemacht, dass die<br />

durch diese Marken frankierten Briefe, gleich den Porto =o<strong>der</strong> Herrschaftlichen,<br />

in den Briefkasten gelegt werden sollen.<br />

<strong>Post</strong> - Amt Pätsch<br />

1850 15. N0v.Brief - Porto -Tarife, welche zugleich die Bestimmungen über das Frankieren <strong>der</strong><br />

Briefe durch Marken enthalten sind, zum Preise von 1 sgr. Im hiesigen <strong>Post</strong> - Büro<br />

zu erhalten.<br />

<strong>Post</strong> - Amt Pätsch<br />

1850 3.Dez. Der ehem. <strong>Post</strong>halter Herr August Ferdinand Mund ist im Alter von 58 Jahren<br />

gestorben.<br />

1851 4. Feb. In Folge höherer Anordnung sind zur Erleichterung und Bequemlichkeit des<br />

Korrespondierenden Publikums im hiesigen Orte zwei Briefkästen, <strong>für</strong> die un-<br />

frankierten Briefe, sowie <strong>für</strong> die durch Freimarken frankierten Briefe<br />

1.) auf dem Flur des Rathauses, rechts <strong>der</strong> Stubentür,<br />

2.) am Berliner Thor angebracht worden, welches mit dem Bemerken hierdurch zur<br />

öffentlichen Kenntnis gebracht wird, dass die Kästen täglich vor Abgang einer jeden<br />

<strong>Post</strong> durch einen <strong>Post</strong>unterbeamten regelmäßig geleert werden.<br />

<strong>Post</strong> - Amt<br />

1851 4. März Am vergangenen Sonntage ist mir von dem hiesigen <strong>Post</strong>hofe ein Mantel entwendet<br />

worden. <strong>Post</strong>illion Lehmann<br />

1851 22. April In Folge höherer Bestimmung wird hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht, dass<br />

an Sonn- und Feiertagen die hiesige Briefannahme- und Ausgabe- Expedition<br />

von 9 - 11 Uhr Vormittags geschlossen ist. <strong>Post</strong>- Amt Pätsch<br />

1851 24. April Infolge höherer Bestimmungen ist an Sonn und Feiertagen die hiesige<br />

Brief -Annahme- und Ausgabe - Expedition von 9 -11 Uhr Vormittags geschlossen.<br />

<strong>Post</strong> - Amt Pätsch<br />

1851 5. Juni Von jetzt ab geht täglich mein Personenwagen von Cottbus vom Hause des<br />

Bäckermeisters Herrn Kriesche in <strong>der</strong> Spremberger Straße 44 ab nach Berlin und<br />

zurück, was ich dem geehrten Publikum mit <strong>der</strong> Bitte um gütige Beachtung ergebenst<br />

anzeige. Der Stellmacher Schuhmann aus Lübbenau<br />

1851 5. Juni <strong>Post</strong>direktor Pätsch verkauft seine Möbel<br />

1851 15.Sept. Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntnis gemacht, dass <strong>der</strong> Absatz von<br />

gestempelten Brief - Cuverts zum Werte von 1, 2 und 3 sgr. In großen und kleinem<br />

Format vom heutigen Tage ab im hiesigen <strong>Post</strong> - Amt stattfindet.<br />

<strong>Post</strong> - Amt Wiebe<br />

1851 16. Sept. Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntnis gebracht, dass vom heutigen Tag ab an<br />

dem am Sandower Thore befindlichen Kontrollhause ein Briefkasten aufgestellt ist.<br />

<strong>Post</strong> - Amt Wiebe<br />

1852 3.Sept. Zufolge Verfügung <strong>der</strong> Königl. Oberpostdirektion zu Frankfurt a. O. sollen am 13.<br />

September zwei außer Gang gesetzte viersitzige Personenpost - Wagen im<br />

unterzeichneten <strong>Post</strong>amte öffentlich versteigert werden.<br />

<strong>Post</strong> - Amt Wiebe


1852 7. Nov. Aufgebot in <strong>der</strong> hiesigen Oberkirche <strong>der</strong> <strong>Post</strong>illion Joh. August Behla<br />

1853 19.Jan. Dem correspondierenden Publikum wird, im eigenen Interesse dringend empfohlen,<br />

auf allen Briefen, in den großen Städten des In - und Auslandes, möglichst genau zu<br />

Schreiben.<br />

Der Ober - <strong>Post</strong> - Direktor Bardt<br />

1853 25. Okt. 1. Die Annahme und Ausgabe von Brief und Fahrpostgegenständen bleibt am hiesigen<br />

<strong>Post</strong>amt von 9 bis 11 Uhr Vormittags und von 1 bis 5 Uhr Nachmittags an Sonntagen<br />

Geschlossen.<br />

2. Die zur Bestellung im Orte bestimmten Briefe werden an Sonntagen nur bis 12 Uhr<br />

Mittags ausgetragen.<br />

3. Die Landbriefbestellung, ruhet an den Sonntagen ganz.<br />

Reisende werden mit ihrem Gepäck bis zum reglementmäßigen Schlusse <strong>der</strong><br />

betreffenden <strong>Post</strong> angenommen.<br />

Der Oberpost - Direktor Schrö<strong>der</strong><br />

1853 12. Dez. Der Annahme - und Ausgabedienst, <strong>der</strong> allgemeinen Bestimmung gemäß, ist an<br />

Sonntagen von 9 Uhr Morgens bis 5 Uhr Nachmittags geschlossen.<br />

<strong>Post</strong> - Amt Wiebe<br />

1854 5 Jan. 1 Thlr Belohnung , wer zur Wie<strong>der</strong>erlangung des vom 3. Zum 4. Januar d. J. aus dem<br />

Königl. <strong>Post</strong>wagen hierselbst abhanden gekommenen Reservezeuges behilflich ist.<br />

1854 23. Jan Der Abgang <strong>der</strong> Personenpost von hier nach Jeßnitz, findet gegenwärtig um 4 ¾ Uhr<br />

Morgens statt.<br />

<strong>Post</strong>- Amt Wiebe<br />

1854 6. April Meine <strong>Post</strong>halterei in Peitz mit sämtlichen Inventarium will ich Umständehalber ver-<br />

kaufen. Der Gutsbesitzer Trierenberg in Lieberose<br />

1854 19. Juni Gemäß dem <strong>Post</strong>gesetz vom 5. Juni 1852 sind:<br />

1.) Die Besitzer von Ackerpferden und die Lohnfuhrleute, und zwar zunächst die am<br />

Stationsorte und sodann jene <strong>der</strong> benachbarten Ortschaften verpflichtet, <strong>der</strong> <strong>Post</strong><br />

die erfor<strong>der</strong>lichen Hilfspferde gegen die volle Zahlung <strong>der</strong> Extrapostgebühren zu<br />

Stellen, wenn die auf einer <strong>Post</strong>station kontraktlich zu haltende Pferdezahl in Folge<br />

ungewöhnlicher Frequenz nicht ausreicht.<br />

2.)Die Anwohner <strong>der</strong> Straße, auf welcher den <strong>Post</strong>en ein Unfall begegnet, verbunden,<br />

denselben die zu ihrem Weiterkommen erfor<strong>der</strong>liche Hilfe gegen volle Entschädigung<br />

schleunigst zu gewähren.<br />

Königl. Regierung<br />

Die vorstehende Regierungsverfügung wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht.<br />

Cottbus, den 7. Juli 1854 Der Magistrat<br />

1854 7. Nov. Bekanntmachung<br />

Das Publikum wird hiermit in Kenntnis gesetzt, dass die diesjährigen <strong>Post</strong>fahrten mit<br />

dem 14. d. M. mit dem Preußischen <strong>Post</strong> - Dampfschiff “Nagler “ von Stettin nach<br />

Stockholm enden.<br />

General - <strong>Post</strong> - Meister Schmückert<br />

1854 15. Nov. Die Anlieferung größerer Pakete, so genannter Wagenstücke nach Bresslau wird<br />

künftig mit <strong>der</strong> um 4 ¾ Uhr Morgens hier abgehende Cottbus -Jeßnitzer Personen-<br />

<strong>Post</strong> beför<strong>der</strong>t.<br />

Königl. <strong>Post</strong> - Amt Wiebe


Vorschrift <strong>für</strong> die Verpackung von Weihnachtssendungen:<br />

1.) Der Begleitbrief eines Pakets ist nicht in dasselbe hineinzulegen.<br />

2.)Wünscht <strong>der</strong> Absen<strong>der</strong> den Wert des Paketes zu deklarieren, so muss die Wert-<br />

Deklaration auf dem Pakete und in dem Begleitbrief stehen.<br />

3.) Pakete in Packpapier, Holz Schachteln und Kober müssen stets mit einer<br />

haltbar angebrachten Umschnürung versehen sein.<br />

Kisten müssen gehörig vernagelt sein.<br />

5.)Flüssigkeiten, Glas - und Tonwaren, sowie schnell in Fäulnis übergehende<br />

Sachen von den <strong>Post</strong>anstalten zurück gewiesen werden.<br />

General <strong>Post</strong> - Amt Schmückert<br />

1854 18. Dez. Zu Folge hoher Anordnung wird am nächsten Sonntage, den 24. Dezember, die<br />

Annahme und Ausgabe - beziehungsweise die Bestellung <strong>der</strong> Briefe und Fahr-<br />

<strong>Post</strong>gegenstände während die <strong>für</strong> die Werktage festgesetzten Dienststunden stattfinden.<br />

<strong>Post</strong> - Amt Wiebe<br />

1855 12. Nov. Die Ausgabe sämtlicher Zeitungen, Amtsblätter und Gesetzessammlungen findet<br />

gegenwärtig an dem Schalterfenster <strong>der</strong> Packkammer- Expedition statt.<br />

<strong>Post</strong>- Amt Wiebe<br />

1856 24. Jan. Es ist bei dem hiesigen <strong>Post</strong>amte die Einrichtung getroffen worden, dass dem Publikum<br />

entwe<strong>der</strong> auf mündlichen o<strong>der</strong> schriftlichen Verlangen, Freimarken und gestempelte<br />

<strong>Post</strong> - Kuverts von den Briefträgern ins Haus gebracht werden.<br />

Königl. <strong>Post</strong> - Amt Wiebe<br />

1856 5. Mai Am 11. Mai wird die zwischen Cottbus und Peitz vollendete Chaussee - Strecke <strong>für</strong> die<br />

öffentliche Benutzung freigegeben werden. An <strong>der</strong> Hebestelle bei Lakoma wird das<br />

Chausseegeld <strong>für</strong> 1 ½ Meile, statt wie bisher <strong>für</strong> 1 Meile, zur Erhebung kommen.<br />

Königl. <strong>Post</strong>- Amt<br />

1856 21. Juni Während <strong>der</strong> Frankfurter a. O. Messe werden vom 29. d. Mts. ab folgende Vor-<br />

Transporte von hier nach Guben zum Anschluß an die Bahnzüge nach Berlin abgehen:<br />

1.) ein Vortransport mit Personen 7 ½ Uhr Morgens und<br />

2.) ein Packerei - Transport um 11 ¾ Uhr Nachts<br />

<strong>Post</strong> - Amt Wiebe<br />

1856 15. Aug. Vom 19. d. Mts. ab wird die <strong>Post</strong> nach Sommerfeld um 6 Uhr Abends und vom<br />

20. d. Mts. ab<br />

1.) die <strong>Post</strong> nach Spremberg um 6 ¼ Uhr Morgens<br />

2.) die zweite <strong>Post</strong> nach Guben um 9 Uhr 40 Minuten Abends von hier abgefertigt.<br />

Dagegen treffen vom 20. d. Mts. ab<br />

1.) die erste <strong>Post</strong> aus Guben um 5 Uhr 35 Minuten Morgens<br />

2.)die <strong>Post</strong> aus Spremberg um 9 Uhr Abends hier ein.<br />

<strong>Post</strong> - Amt Wiebe<br />

1856 31. Dez. 1. Schriftlicher <strong>Post</strong>bericht<br />

3. Jan. 1857 im <strong>Cottbuser</strong> Anzeiger<br />

1857 19. Jan. Am 29. D. Mts. 9 Uhr Morgens sollen auf dem hiesigen <strong>Post</strong>hofe zwei alte <strong>Post</strong>wagen<br />

öffentlich versteigert werden.<br />

Königl. <strong>Post</strong> - Amt Wiebe<br />

1857 9. März Den geehrten Zeitungslesern wird die rechtzeitige Einzahlung des Zeitungsgeldes <strong>für</strong>s<br />

2. Viertel des Jahres hierdurch in Erinnerung gebracht.<br />

<strong>Post</strong>- Amt<br />

1857 15. März Aufgebot in <strong>der</strong> hiesigen Oberkirche<br />

Der Königl. <strong>Post</strong>wagenmeister Johann Karl Gottfried Martin


1857 29. Juni Es werden folgende zusätzliche neue <strong>Post</strong>en ab 1. Juli in Gang gesetzt:<br />

1.)aus Ortrand 7 Uhr 10 Min Morgens<br />

nach Ortrand 6 Uhr 30 Min Nachmittags<br />

2.) nach Lübben 6 Uhr Nachmittags<br />

Anschluß in Lübbenau nach Luckau<br />

Königl. <strong>Post</strong> - Amt Wiebe<br />

1858 15. Okt. Zwei in <strong>der</strong> Mühlenstraße verlorene Pferdedecken sind beim <strong>Post</strong>halter Matschenz<br />

abzugeben.<br />

1859 16. Febr. Das Mietverhältnis <strong>der</strong> bisher <strong>für</strong> den Dienstbetrieb des <strong>Post</strong>amtes in Cottbus ge-<br />

mieteten Räume endet mit ultimo März 1861.<br />

Das <strong>Post</strong> - Dienst - Lokal muß möglichst in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Stadt und jedenfalls in<br />

einer Straße belegen sein, welche so breit ist, das mehrere <strong>Post</strong>wagen vor dem<br />

<strong>Post</strong>hause halten und ohne Schwierigkeiten umwenden können.<br />

Der Ober - <strong>Post</strong> - Direktor Frankfurt a. d. O.<br />

1859 29. April Einrichtung eines dritten <strong>Post</strong>ens nach Guben<br />

Ankunft in Cottbus aus Guben<br />

1.) 6 sitzige Personenpost 3 Uhr früh<br />

2.) 4 sitzige “ 6 Uhr 25 Minuten Morgens<br />

3.) 6 sitzige “ 5 Uhr 20 “ Nachmittags<br />

Abgang aus Cottbus nach Guben :<br />

1.) 6 sitzige Personenpost 1 Uhr früh<br />

2.) 6 sitzige “ 7 Uhr 45 Minuten Morgens<br />

3.) 4 sitzige “ 9 Uhr 15 “ Abends<br />

Königl. <strong>Post</strong>amt Wiebe<br />

1859 14. Aug. Aufgebot in <strong>der</strong> hiesigen Oberkirche <strong>der</strong> Königl. <strong>Post</strong>halter Gustav Adolf Matschenz<br />

1859 Die von Herrn <strong>Post</strong>halter Matschensz bisher benutzten Räumlichkeiten im hiesigen<br />

<strong>Post</strong>hofe, Ställe, Böden, Wagenremisen sind zugleich zu vermieten<br />

1861 19. Juni Vom 20. D. Mts. an wird eine vierte tägliche Personenpost mit viersitzigen Haupt-<br />

Wagen zwischen Guben und Cottbus eingerichtet<br />

1.) Abgang aus Cottbus täglich 1 Uhr 30 Min Nachmittag<br />

Ankunft in Guben “ 5 Uhr 45 Min “<br />

2.) Abgang aus Guben “ 4 Uhr 45 Min “<br />

Ankunft in Cottbus “ 9 Uhr 5 Min Abends<br />

Königl. <strong>Post</strong> - Amt Wiebe<br />

1861 2. Juli Der Telegraphen- Sekretär Rother aus Berlin ist von <strong>der</strong> Königl. Telegraphen-<br />

Direktion mit <strong>der</strong> Anlage einer neuen Telegraphen- Nebenleitung von Cottbus über<br />

Luckau bis Halle beauftragt worden. Indem wir dies zur öffentlichen Kenntnis bringen,<br />

ersuchen wir zugleich Je<strong>der</strong>mann, dem Herrn Rother bei Ausführung <strong>der</strong> Arbeiten alle<br />

thunliche Unterstützung zu Teil werden zu lassen.<br />

Der Magistrat<br />

1862 24. Mai Die Wagen die von hier nach Guben und Dresden abgehenden <strong>Post</strong>en sind vom<br />

20 .d. Mts. ab mit Briefkästen versehen worden, so dass nicht nur bis Abgange<br />

dieser <strong>Post</strong>en, son<strong>der</strong>n auch noch während <strong>der</strong> Fahrt <strong>der</strong>selben Briefe zur Beför<strong>der</strong>ung<br />

mitgegeben werden können.<br />

Handelskammer des Kreises Cottbus<br />

1862 10. Juni Für die zur <strong>Post</strong> gegebenen Briefe mit Geld o<strong>der</strong> Wertinhalt, <strong>der</strong>en Wert auf <strong>der</strong><br />

Adresse steht nicht angegeben ist, wird im Falle ihres Verlustes o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Beschädigung<br />

ihres Inhaltes den gesetzlichen Bestimmungen zufolge kein Schadenersatz geleistet.<br />

Für diese Wertsendungsdeklaration wird eine Gebühr<br />

Für Entfernungen bis 10 Meilen … ½ Sgr


Für Entfernungen bis 50 Meilen … 1 Sgr<br />

Für größere Entfernungen … 2 Sgr<br />

Der Oberpostdirektor Hoppe<br />

1862 21. Juni Vom1. Juli d. J. ab wird bei hiesigen <strong>Post</strong>amt eine Paketbestellung eingerichtet und<br />

An Bestellgebühr <strong>für</strong> jedes einzelne Paket einschließlich des Begleitbriefes 1 /2 Sgr<br />

Erhoben werden.<br />

Ein je<strong>der</strong> <strong>der</strong> die Paketsendungen nicht durch den Paketbesteller des <strong>Post</strong>amts zu<br />

Empfangen wünscht, son<strong>der</strong>n solche von <strong>der</strong> <strong>Post</strong> abholen lassen will, hat dies<br />

schriftlich zu erklären.<br />

Königl. <strong>Post</strong>amt Wiebe<br />

1863 26. Jan. Bei <strong>der</strong> Versendung von Gold - und Silbersachen mittelst <strong>der</strong> <strong>Post</strong> nach Russland und<br />

dem Königreich Polen muss in den, betreffenden Sendungen beizugebenden<br />

Deklarationen neben einer speziellen Bezeichnung <strong>der</strong> Gegenstände , auch <strong>der</strong><br />

Feingehalt des Goldes o<strong>der</strong> des Silbers genau angegeben werden.<br />

Generalpostamt Philipsborn<br />

1863 30. Jan. Vom 1. Februar wird die jetzige Personenpost Cottbus - Spremberg aufgehoben und<br />

eine zweite tägliche Personenpost zwischen Cottbus und Bautzen in Gang gesetzt.<br />

Abgang aus Cottbus 9 Uhr Vormittags<br />

Ankunft in Bautzen 5 Uhr 50 Min. Nachmittags<br />

Abgang aus Bautzen 10 Uhr Vormittags<br />

Ankunft in Cottbus 7 Uhr Abends.<br />

Die Handelskammer des Kreises Cottbus<br />

1863 29. Jan. Vom 10. Feb. des Jahres an,wird die zweite neunsitzige Personenpost von Guben<br />

nach Cottbus um 12 Uhr 30 Min. in Cottbus eintreffen.<br />

Der Ober - <strong>Post</strong> - Direktor Hoppe<br />

1863 9. Feb. Da unter den gegenwärtigen Verhältnissen die Polnischen Grenz- <strong>Post</strong> - Anstalten<br />

nicht in <strong>der</strong> Lage sind, die nach Polen bestimmten Geldsendungen aus Preußen<br />

zur sicheren Weiterbeför<strong>der</strong>ung zu übernehmen, so können bis auf weiteres von den<br />

diesseitigen <strong>Post</strong> - Anstalten Geldsendungen nach Polen zur Beför<strong>der</strong>ung nicht<br />

angenommen werden. General - <strong>Post</strong> - Amt Philipsborn<br />

1863 15. Mai Der zwischen den beiden Pfeilern hinter <strong>der</strong> hiesigen <strong>Post</strong>halterei befindlichen Teil<br />

<strong>der</strong> Stadtmauer soll, da wegen Schadhaftigkeit <strong>der</strong>selben die Sperrung <strong>der</strong> Straße<br />

hat erfolgen müssen, am 26. Mai Vormittags 11 Uhr an Ort und Stelle zum<br />

sofortigen Abbruch verkauft werden. Der Magistrat<br />

1863 7. Dez. Hiermit teilen wir den hiesigen Bürgern mit, dass wir den Tagearbeiter Fr. Wilhelm<br />

Felgenträger als Gepäckträger <strong>für</strong> die mit den Königl. <strong>Post</strong>en hier ankommenden<br />

Reisenden verpflichtet haben.<br />

Magistrat<br />

1864 30. Aug. Zum Bau und Betriebe einer Eisenbahn von Berlin über Cottbus nach Görlitz ist die<br />

aller höchste Ermächtigung unterm 18. Mai d. J. erteilt worden und das <strong>Gesellschaft</strong>s-<br />

Statut bestätigt. Für eine Halle - Cottbus - Sorauer Bahn sind die von mir angeordneten<br />

Vorarbeiten noch nicht vollendet und fehlt es zur Zeit noch an einem geeigneten Uner-<br />

Nehmer .<br />

Minister <strong>für</strong> Handel von Itzenplitz<br />

1864 14. Okt. Verschlossene Pakete und Kisten von außerhalb <strong>der</strong> Stadt , die zur <strong>Post</strong> beför<strong>der</strong>t<br />

werden sollen, erhalten an den Toren Abfertigung auf Anmeldeschein.<br />

Der Einbringer hat den empfangenen Anmeldeschein von <strong>der</strong> <strong>Post</strong>behörde abstempeln<br />

zu lassen und erhält nur gegen Rückgabe des auf diese Weise erledigten Anmelde-<br />

Scheines das eingelegte Pfand zurück .<br />

Königl. Haupt - Steuer - Amt .


1864 8. Dez. Es geht das Ersuchen an die Absen<strong>der</strong> von Weihnachts - Sendungen, die Aufgabe nicht<br />

auf die letzten Tage und Fristen hinaus zurücken .Zugleich wird empfohlen, dass die<br />

Signatur und <strong>der</strong> Name des Bestimmungsortes auf den Paketen recht deutlich und un -<br />

zweideutig angegeben und etwaige ältere Signaturen, welche sich noch auf <strong>der</strong> Embal-<br />

lage befinden sollten, entfernt o<strong>der</strong> unkenntlich gemacht werden.<br />

Ober - <strong>Post</strong> - Direktor Hoppe<br />

1865 21. April Bekanntmachung über die am 1. Januar des Jahres eingeführte Übermittlung von Geld-<br />

beträgen durch das Verfahren <strong>der</strong> <strong>Post</strong> - Anweisung .<br />

Das umständliche verpacken des Geldes sowie das zusätzliche Bereitstellen von<br />

Transportmitteln fällt weg und die Geldsendung an sich geschieht schneller und<br />

sicherer.<br />

1865 26. Juni Einen ordentlichen Kutscher sucht zum sofortigen Antritt. Matschenz , <strong>Post</strong>halter<br />

1866 21. Mai Vom 22. d. M. ab tritt zwischen Cottbus und Drebkau eine zweite viersitzige<br />

Personenpost ins Leben , welche täglich aus Cottbus 6 Uhr 30 Minuten Morgens<br />

und aus Drebkau 8 Uhr Abends abgelassen werden wird.<br />

Königl. <strong>Post</strong> - Amt Lehmann<br />

Mit den zwei täglichen Verbindungen nach Drebkau, sind es insgesamt 14 <strong>Post</strong>-<br />

Routen.<br />

1866 26. Juni Durch Verlegung <strong>der</strong> täglichen <strong>Post</strong> - Dampfschifffahrten zwischen Preußen<br />

und Schweden, von <strong>der</strong> Route Stralsund - Stadt, ist die kürzeste, schnellste und<br />

vorteilhafteste Verbindung zwischen Deutschland und Schweden hergestellt.<br />

Handelskammer des Kreises Cottbus<br />

1866 21. Aug. Am Freitag den 24. d. M. Vormittag 11 Uhr sollen auf dem Hofe des hiesigen<br />

<strong>Post</strong>hauses<br />

1 ) ein zu <strong>Post</strong>zwecken benutzt gewesener Holzschuppen ,<br />

2 )die aus Holzwerk bestehende Einrichtung einer Packkammer in einer Remise<br />

des Hofes, zum sofortigen Abbruch öffentlich versteigert werden.<br />

Königl. <strong>Post</strong> - Amt Lehmann<br />

1866 17. Dez. Auch in <strong>der</strong> diesjährigen Weihnachtszeit wird, wie in früheren Jahren, in den Tagen<br />

vom 21. Bis 25. d. M. die Ausgabe <strong>der</strong> Pakete in einem beson<strong>der</strong>en Lokale auf<br />

dem <strong>Post</strong>hofe, rechter Hand stattfinden.<br />

Zur Bequemlichkeit des Publikums werden auch an den beiden Tagen, den 24. und 25.<br />

d. M. die Annahme - und Ausgabestellen <strong>für</strong> Pakete von 8 Uhr Morgens bis 8 Uhr<br />

Abends ununterbrochen geöffnet sein.<br />

Königl. <strong>Post</strong> - Amt Lehmann<br />

1868 31. Jan. Vom 1. Februar d. J. ab wird die II. Personen- <strong>Post</strong> von Forst um 6 Uhr 30 Min. früh,<br />

statt wie bisher um 2 Uhr 30 Min, hier eintreffen.<br />

<strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />

1868 2. Febr. An <strong>der</strong> hiesigen Oberkirche bestellte Herr Karl August Wallis , Wagenmeister bei dem<br />

Königl. <strong>Post</strong>amte hierselbst, das Aufgebot.<br />

1868 25. Febr. Zu <strong>der</strong> bevorstehenden Frankfurter Remisere Messe wird, außer den beiden täglichen<br />

Personenposten von hier nach Guben 1 Uhr 35 Nachmittags und 8 Uhr 45 Abends, an<br />

den 3 Tagen, den 29. Februar, 1. und 2. März, ein beson<strong>der</strong>er Personen- Vortransport<br />

von hier nach Guben abgelassen werden, dessen Absendung auf 7 Uhr morgens<br />

festgestellt ist. Die Zahl die zu diesem <strong>Post</strong>en anzunehmenden Personen ist wie folgt<br />

beschränkt:<br />

Zu je<strong>der</strong> <strong>der</strong> beiden <strong>Post</strong>en 1 Uhr 35 Nachmittags und 8 Uhr 45 Abends auf<br />

27 Personen, zu dem Vortransport 7 Uhr Morgens 21 Personen.<br />

<strong>Post</strong>- Amt Lehmann,


1868 26. April An <strong>der</strong> hiesigen Oberkirche bestellte Herr Gustav Adolf Lubenow, <strong>Post</strong>- Expedient<br />

beim Königl. <strong>Post</strong>amte hierselbst, das Aufgebot.<br />

1868 17. Mai An <strong>der</strong> hiesigen Oberkirche bestellte Herr Julius Moritz Ewald Lehmann, <strong>Post</strong>sekretär<br />

zu Berlin, das Aufgebot.<br />

1868 18.Mai Vom 1.Juni ab wird zwischen Cottbus und Drebkau , außer <strong>der</strong> in ihrem Gange<br />

bestehen bleibenden jetzigen <strong>Post</strong>, eine zweite tägliche Personenpost kursieren, welche<br />

aus Cottbus um 12 Uhr Mittags,<br />

aus Drebkau um 1 Uhr 35 Min. Nachmittags abgelassen werden wird.<br />

An Personengeld wird vom obigen Tage ab bei beiden Cottbus- Drebkauer <strong>Post</strong>en <strong>der</strong><br />

Satz von 5 Sgr. Pro Person und Meile erhoben werden.<br />

<strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />

1869 25. Jan. Außer den in verschiedenen Stadtgegenden hierselbst bereits vorhandenen Briefkästen<br />

ist ein neuer Briefkasten in <strong>der</strong> Neustadt am Hause des Herrn Tuchfabrikanten Kahle,<br />

Ecke <strong>der</strong> Schützenstraße, angebracht worden dessen Leerung von heute ab, zu<br />

folgenden Tageszeiten stattfinden wird: 6 ½ Uhr Vormittags, 12 Uhr Mittags, 5 ¼ Uhr<br />

Nachmittags und 7 ½ Uhr Abends.<br />

<strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />

1869 27. April Vom 1. Mai ab treten in Folge verän<strong>der</strong>ten Fahrplanes <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlesich-<br />

Märkischen Eisenbahn in dem Gange <strong>der</strong> <strong>Post</strong>en zwischen Cottbus und Guben<br />

folgende Verän<strong>der</strong>ungen ein:<br />

4- sitzige <strong>Post</strong> Abgang aus Cottbus 3 Uhr 30M. Nachmittag, statt wie bisher 1 Uhr<br />

35 Min. Nachm.<br />

6- sitzige <strong>Post</strong> Ankunft in Cottbus 1 Uhr Mittags, statt wie bisher 12 Uhr 25 Min.<br />

Mittags.<br />

<strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />

1869 5. Mai Da es in letzter Zeit mehrfach vorgekommen ist, dass abgestempelte Briefmarken<br />

gereinigt und zum zweiten Male verwendet worden, so ist eine Verfügung ergangen,<br />

dass die Abstempelung künftig in Buchdruckerschwärze geschieht, da dieselbe nicht<br />

wie die bisher angewendete blaue Farbe so leicht vom Papier zu entfernen ist.<br />

C.A.<br />

1869 8. Mai In Folge verän<strong>der</strong>ten Fahrplans <strong>der</strong> Berlin- Görlitzer Eisenbahn treten vom 12.d.M. ab<br />

in dem Gange <strong>der</strong> <strong>Post</strong>en zwischen Cottbus und Forst resp. Drebkau, folgende<br />

Verän<strong>der</strong>ungen ein:<br />

II. Personenpost zwischen Cottbus und Forst:<br />

aus Cottbus 10 Uhr 50 M. Abends, in Forst 1 Uhr 30 M. früh;<br />

aus Forst 10 Uhr 45 M. Vormittag, in Cottbus 1 Uhr 25 M. Nachmittag.<br />

I. Personenpost zwischen Cottbus und Drebkau:<br />

aus Cottbus 9 Uhr 20 M. Vormittags, in Drebkau 10 Uhr 40 M. Vormittags.<br />

II. Personenpost zwischen Cottbus und Drebkau:<br />

aus Cottbus 10 Uhr 45 M. Abends, in Drebkau 12 Uhr 05 M. Nachts.<br />

<strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />

1869 1. Nov. Während des Aufzuges zur bevorstehenden Frankfurter Martini- Messe wird die<br />

Personenbeför<strong>der</strong>ung mit den beiden <strong>Post</strong>en von hier nach Guben wie folgt beschränkt:<br />

zur 6- sitzigen <strong>Post</strong> (9 Uhr Abends) höchstens 19 Personen,<br />

zur 4- sitzigen <strong>Post</strong> (3 ½ Uhr Nachm.) höchstens 17 Personen.<br />

Außerdem wird jedoch am Sonntag den 7.d.M.früh 7 Uhr ein beson<strong>der</strong>er <strong>Post</strong>-<br />

Transport von hier nach Guben abgelassen werden, mit welchem ebenfalls bis zu<br />

17 Personen Beför<strong>der</strong>ung erhalten können.<br />

<strong>Post</strong>- Amt Lehmann


1870 23. Juni Vom 1. Juli ab werden die zwischen hier und Drebkau bestehenden beiden täglichen<br />

Personenposten aufgehoben.<br />

Von demselben Termine ab werden die 3 mal täglich zwischen hier und Großenhain<br />

kursierenden Eisenbahnzüge zur Beför<strong>der</strong>ung von <strong>Post</strong>sendungen aller Art unter<br />

Begleitung von Eisenbahn- <strong>Post</strong>- Kondukteuren benutzt werden.<br />

<strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />

1870 30. Juni Die viersitzige Personen- <strong>Post</strong> von Cottbus nach Guben, welche bisher um 3 Uhr 30<br />

Minuten Nachmittags aus Cottbus abging, wird vom 1. Juli ab um, 12 Uhr 15 Minuten<br />

Mittags nach Guben zum Anschluss an den Zug von Guben nach Posen 5 Uhr<br />

16 Minuten Nachmittags, abgelassen werden.<br />

<strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />

1870 26. Juli Wegen <strong>der</strong> jetzt auf den Eisenbahnen stattfindenden Militärtransporte sind die<br />

<strong>Post</strong>verbindungen vorübergehend eingeschränkt worden. Von heute ab geht auf <strong>der</strong><br />

Cottbus- Großenhainer Bahn nur täglich ein Zug in je<strong>der</strong> Richtung, welcher <strong>Post</strong>sachen<br />

beför<strong>der</strong>t, und zwar aus Cottbus abgehend 9 Uhr Vormittags, in Cottbus ankommend<br />

7 Uhr Abends.<br />

<strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />

1870 12.Aug. Die Armee- Verlustlisten, welche während <strong>der</strong> Dauer des gegenwärtigen Krieges<br />

erscheinen werden, können, nach dem Erscheinen <strong>der</strong>selben, auch von dem hiesigen<br />

<strong>Post</strong>amte bezogen werden.<br />

<strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />

1870 25. Aug. Wie<strong>der</strong>holt ist von <strong>der</strong> <strong>Post</strong>verwaltung auf die Notwendigkeit deutlicher und<br />

vollständiger Adressierung <strong>der</strong> Briefe an die Truppen im Feld, wie auch an die<br />

zurückgebliebenen Ersatz-, Landwehrtruppen öffentlich hingewiesen worden. Das<br />

korrespondierende Publikum wird erneut dringend ersucht, auf eine richtige, klare und<br />

vollständige Abfassung <strong>der</strong> Adressen <strong>der</strong> Feldpostbriefe möglichst sorgfältig zu<br />

verwenden. Feldpost- Korrespondenz- Karten und Feldpost- Kuverts mit<br />

entsprechenden Vordruck <strong>für</strong> eine vollständige Adresse sind bei allen Orts- <strong>Post</strong>-<br />

Anstalten käuflich zu beziehen.<br />

General- <strong>Post</strong>- Amt Stephan<br />

1870 27. Sept. Es sind <strong>für</strong> unsere auf dem Felde kämpfenden Zweiundfünfziger von den <strong>Post</strong>beamten<br />

eingegangen:<br />

1 Sack Tabak, 500 Zigarren und 1 Dutzend Leibbinden<br />

C.A.<br />

1870 11. Okt. Bei den Aufzügen zu den Messen in Frankfurt a. O. am Sonnabend, Sonntag und<br />

Montag ist, wegen Verringerung <strong>der</strong> <strong>Post</strong>halterei in Peitz, höheren Orts eine<br />

Beschränkung in <strong>der</strong> Benutzung <strong>der</strong> beiden <strong>Post</strong>en von Cottbus nach Guben in <strong>der</strong><br />

Weise angeordnet worden, dass bei <strong>der</strong> Mittagspost nur 13 Personen und bei <strong>der</strong><br />

Abendpost nur 15 Personen zur Reise von hier über Peitz hinaus angenommen werden<br />

dürfen.<br />

<strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />

1871 24 Febr. Vom Bundes- <strong>Post</strong>- Amt hierselbst ist uns mitgeteilt worden, dass in Folge einer<br />

Beschädigung des Eisenbahndammes in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> hiesigen Spreebrücke durch<br />

Hochwasser <strong>der</strong> Eisenbahnbetrieb zwischen hier und Spremberg seit Gestern gestört<br />

ist. Handelskammer des Kreises Cottbus<br />

1871 18. Okt. Die gewöhnliche Schlußzeit <strong>für</strong> die Annahme von Paketen ohne Wertangabe ist bei<br />

allen Reichspostanstalten von zwei Stunden auf eine Stunde vor Abgang <strong>der</strong><br />

betreffenden <strong>Post</strong> abgekürzt worden. Bei Eisenbahn-<strong>Post</strong>en tritt, wie bisher, noch<br />

soviel Zeit hinzu, als zum Transport vom <strong>Post</strong>hause nach dem Bahnhofe erfor<strong>der</strong>lich<br />

ist.<br />

C.A.


1871 20. Nov. Bei den neuen Reichs- <strong>Post</strong>marken, welche mit dem 1. Januar 1872 in Wirksamkeit<br />

treten sollen, ist die bisherige Farbe beibehalten worden, so dass die<br />

Vierpfennigmarken grün, die Groschenmarken rot, die Zweigroschenmarken blau sind.<br />

Die Druckfarbe ist im Grund hell, von einem dunkleren Rande umgeben. In <strong>der</strong> Mitte<br />

tritt medailionartig mittelst eines Trockenstempels hergestellt, in weißer Farbe <strong>der</strong><br />

Reichsadler hervor, de von Schraffierungen und punktierten Linien umgeben ist.<br />

Unter dem Adler findet sich in gera<strong>der</strong> Schrift in dunklerer Farbe <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> Marke<br />

angegeben, z.B. “Ein Groschen.” Über dem Trockenstempel, in bogenartiger Form,<br />

finden sich gleichfalls in dunklerer Farbe gedruckt die Worte: “Deutsche Reichspost.”<br />

C.A.<br />

1871 27. Okt. Höherer Anordnung zufolge wird vom 1. November ab an Personengeld bei den <strong>Post</strong>en<br />

nach Forst i. Lausitz und Sommerfeld <strong>der</strong> Betrag von 7 Sgr. 6Pfg. Pro Person und<br />

Meile anstatt wie bisher 6 Sgr. Zur Erhebung kommen.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />

1872 8. Feb. Die Pflichten <strong>der</strong> <strong>Post</strong>- Agenturen bestehen in <strong>der</strong> Annahme von <strong>Post</strong>sendungen, in <strong>der</strong><br />

Ausgabe und Bestellung von <strong>Post</strong>sendungen, in dem Zeitungsgeschäft und in dem<br />

Verkauf von Reichs- und Wechselstempelmarken und gestempelten Wechselbanquets.<br />

Das Generalpostamt<br />

1872 10.Feb. Es bestehen die direkten <strong>Post</strong>- Dampfschiff- Verbindungen zwischen Stettin und<br />

New York sowie Hamburg und New York.<br />

Hamburg- Amerikanische Packetfahrt- Aktien- <strong>Gesellschaft</strong><br />

1872 29. Febr. Gang <strong>der</strong> <strong>Post</strong>en:<br />

Von Cottbus nach Forst : früh 11.50, Abends 10.50 Uhr<br />

von Forst nach Cottbus : früh 6.40, Nachmittag 1.25 Uhr<br />

von Cottbus nach Sommerfeld über Forst Nachmittag 6.30 Uhr<br />

von Sommerfeld nach Cottbus über Forst Abends 8.15 Uhr .<br />

C.A.<br />

Bekanntmachung über die Beendigung <strong>der</strong> Personen- <strong>Post</strong>en-Fahrten<br />

1872 1. März Bekanntmachung<br />

In Folge <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> Eisenbahn- Strecke zwischen Cottbus und Forst sind die<br />

bisherigen, täglich 3 maligen Personen- <strong>Post</strong>en nach und von Forst mit dem heutigen<br />

Tage aufgehoben worden.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt I.V. Blümke<br />

1872 1. März Der <strong>Post</strong>halter G. Matschenz verkauft mehrere gute Pferde.<br />

C.A.<br />

1872 1. März Fahrplan <strong>der</strong> Eisenbahn Cottbus Forst<br />

Cottbus Abfahrt : 7.45 Uhr früh Ankunft in Forst: 8.25 Uhr früh<br />

3.45 Uhr Nachmittag 4.25 Uhr Nachmittag<br />

Forst Abfahrt: 8.50 Uhr früh Ankunft in Cottbus: 9.30 Uhr früh<br />

4.45 Uhr Nachmittag 5.25 Uhr Nachmittag<br />

Für die 2. Und 3. Klasse werden Billets <strong>für</strong> die Hin- und Rückfahrt mit 5- tägiger<br />

Gültigkeit zum 1 ½ fachen Preise <strong>der</strong> Einzelbillets ausgegeben.<br />

1872 15. März Alle in den Eisenbahnzügen befindlichen <strong>Post</strong>büros werden vom 1. April d. J. an einen<br />

Vorrat von Freimarken, Francokuverts und Korrespondenzkarten mit sich führen, um<br />

solche im Falle eines Verlangens, an die im Eisenbahnzuge o<strong>der</strong> auf dem Bahnhofe<br />

befindlichen Reisenden abzulassen. Der Verkauf findet unter den gewöhnlichen<br />

Bedingungen, wie bei <strong>der</strong> stabilen <strong>Post</strong>anstalt statt.<br />

Cottbusser Wochenblatt


1872 7. Aug . Im Interesse des Verkehrs und des Publikums ist von heute ab in <strong>der</strong> Vorstadt<br />

Brunschwieg am Hause des Kaufmanns Rätze ein Briefkasten angebracht, dessen<br />

Leerung ebenso wie die <strong>der</strong> übrigen 5 Stadtbriefkasten 4 mal täglich und zwar 6 Uhr<br />

Morgens, 12 Uhr Mittags, 5 Uhr Nachmittags und 7 Uhr Abends stattfindet.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />

1872 21. Aug. Nach einem Bescheid des Generalpostamtes ist die Versendung von <strong>Post</strong>karten mit<br />

angefügten Warenproben nicht zulässig. C.W.<br />

1872 29. Sept. Vom 1. Oktober ab treten zur Bequemlichkeit des Publikums vorläufig an<br />

4 verschiedenen Punkten <strong>der</strong> Stadt und zwar bei den Herrn Kaufleuten<br />

Emil Kürsten, Berliner Platz<br />

Paul Rätze Wall Str.27 in <strong>der</strong> Vorstadt Brunschwieg<br />

Albert Wolf in Sandow<br />

J.E. Tempelhagen Oberkirchplatz,<br />

amtliche Verkaufsstellen <strong>für</strong> <strong>Post</strong>freimarken, Freikuverts, <strong>Post</strong>karten und<br />

<strong>Post</strong>anweisungsformulare mit und ohne Marken während <strong>der</strong> ganzen Öffnungszeit, zu<br />

demselben Preise, wie bei dem hiesigen <strong>Post</strong>- Amte, entnommen werden können.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />

1872 Bericht <strong>der</strong> Handelskammer<br />

Mit dem Termin <strong>der</strong> Aufhebung aller hier früher coursiernden Personen- <strong>Post</strong>en<br />

vom 1. März ab ist gleichzeitig die gänzliche Aufhebung <strong>der</strong> hiesigen Station <strong>für</strong><br />

Extraposten und sonstiges Nebenfuhrwerk verbunden gewesen. Die Eröffnung <strong>der</strong><br />

Eisenbahnstrecke zwischen hier und Forst erfolgte am gleichen Tage.<br />

1872 18. Dez. Im Interesse des Publikums werden in den bevorstehenden Weihnachtstagen und zwar<br />

am 24. Und 25. Dezember die <strong>Post</strong>- Annahme- Schalter <strong>für</strong> Briefe, Gel<strong>der</strong> und Pakete,<br />

sowie die Ausgabestelle <strong>für</strong> Paketsendungen <strong>für</strong> den Verkehr ununterbrochen geöffnet<br />

sein. Von Morgens 8 Uhr bis Abends 8 Uhr.<br />

Die Ausgabestelle <strong>für</strong> Pakete befindet sich in den Tagen vom 22. Bis 25. Dezember in<br />

dem <strong>der</strong> Paket-Annahmestelle gegenüber gelegenen Büro.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />

1873 27 Nov. Vom 1. Januar 1874 ab wird bei <strong>der</strong> <strong>Post</strong>verwaltung auch die Bezeichnung “Sperrgut,”<br />

die bei <strong>der</strong> Eisenbahnverwaltung schon immer bestanden hat. Zu diesem Gut sollen<br />

Pakete gerechnet werden, die von einer gewissen Größe ab gerechnet, bei ihrem<br />

Umfange unverhältnismäßig leicht sind. C. W.<br />

1874 25. Aug. In <strong>der</strong> Stadtverordnetensitzung wurde <strong>der</strong> Verkauf des Terrains <strong>der</strong> städtischen<br />

Baumschule am Berliner Tor als Baustelle <strong>für</strong> das <strong>Post</strong>gebäude genehmigt und soll <strong>der</strong><br />

<strong>Post</strong>- Fiskus nach erfolgter Erfüllung mehrerer gestellten Bedingungen, die Baustelle<br />

mit 4 Taler pro Quadrat- Ruhte erhalten. C. W.<br />

1875 15. Febr. Einführung deutscher <strong>Post</strong>bezeichnungen, <strong>der</strong>en sich die <strong>Post</strong>behörden und<br />

<strong>Post</strong>anstalten im dienstlichen Verkehr regelmäßig zu bedienen haben:<br />

<strong>Post</strong>ordnung statt <strong>Post</strong>reglement<br />

Einschreiben statt rekommandiert<br />

<strong>Post</strong>auftrag statt <strong>Post</strong>mandat<br />

Eilbote statt Expressbote<br />

Briefumschlag statt Briefkouverts<br />

Gestempelter Briefumschlag statt Frankokuvert<br />

Fahrschein statt Passagierbillet<br />

Beiwagen statt Beischaise<br />

Aufschrift statt Signatur<br />

Leitung statt Spedition<br />

Verfasser statt Expedient<br />

Verfügen statt disponieren<br />

C. W.


1875 15. Nov. Die mit dem 1. Januar 1876 in Umlauf gelangenden Freimarken und <strong>Post</strong>wertzeichen<br />

sind folgende:<br />

1) Freimarken zu 3 Pfg. in hellgrüner Farbe,<br />

2) Freimarken zu 5 Pfg. in dunkelgrüner Farbe,<br />

3) Freimarken zu 10 Pfg. in karminroter Farbe,<br />

4) Freimarken zu 20 Pfg. in blauer Farbe,<br />

5) Freimarken zu 25 Pfg. in rotbrauner Farbe,<br />

6) Freimarken zu 50 Pfg. in zinnoberroter Farbe und<br />

7) Freimarken zu 2 Mark in orangengelber Farbe.<br />

Die Freimarken zu einer Mark in violetter Farbe bleiben unverän<strong>der</strong>t.<br />

Die bisherigen <strong>Post</strong>wertzeichen verlieren mit 31. Dezember 1875 ihre Gültigkeit.<br />

C. W.<br />

1876 12. Dez. Bekanntmachung<br />

Von Freitag d. 15. d. M. Morgens an befindetet sich das hiesige <strong>Post</strong>amt in dem<br />

Kaiserlichen <strong>Post</strong>hause am Berlinerplatz Nr. 3 hierselbst. Zu demselben Zeitpunkte<br />

wird <strong>der</strong> Briefkasten am Berliner Tor abgenommen und in <strong>der</strong> Sprembergerstr. Nr.51<br />

an dem Hause des Herrn Restaurateurs Nommel angebracht. Der am jetzigen<br />

<strong>Post</strong>hause, Sprembergerstraße Nr. 74 befindliche Briefkasten ist zum Einlegen von<br />

Briefen vom 15. d. M. ab nicht mehr verwendbar.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt Saalwächter<br />

1876 Die Verlegung des Kaiserlichen <strong>Post</strong>amtes aus seinem bisherigen, mietweise<br />

innegehabten Lokale, in dem Hause Spremberger Straße Nr. 74, nach dem<br />

Reichseigenen Gebäude am Berliner Platz Nr. 3 ist am 15. Dezember 1876 erfolgt.<br />

In diesem Gebäude sind heizbare Schaltervorzimmer eingerichtet worden, die zur<br />

Erledigung <strong>der</strong> Korrespondenzen einen geschützten und angemessenen Aufenthalt<br />

gewähren.<br />

Bericht <strong>der</strong> Handelskammer des Kreises Cottbus<br />

1878 24. April Bekanntmachung<br />

Vom 1. Mai d. J. an wird bei <strong>der</strong> Zweig- <strong>Post</strong>anstalt auf dem Görlitzer Bahnhofe<br />

hierselbst eine Annahmestelle <strong>für</strong> <strong>Post</strong>sendungen je<strong>der</strong> Art eingerichtet werden, welche<br />

im Sommerhalbjahr von 7 Uhr, im Winterhalbjahr von 8 Uhr Morgens bis 1 Uhr<br />

mittags, und zu allen Jahreszeiten von 2 Uhr Nachmittags bis 8 Uhr Abends <strong>für</strong> das<br />

Publikum geöffnet ist.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt<br />

1879 22. Feb. Bekanntmachung<br />

Personen von unbescholtenem Ruf, welche sich <strong>für</strong> den <strong>Post</strong>unterbeamtendienst<br />

eignen, eine Kaution zum Betrage von 150 Mark bestellen und die Stellvertretung<br />

erkrankter Unterbeamter gegen entsprechendes Tagegeld zu übernehmen bereit sind,<br />

können sich unter Vorlegung ihrer Führungszeugnisse bei dem unterzeichneten<br />

<strong>Post</strong>amte schriftlich melden.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>-Amt Saalwächter<br />

1880 9. März Bekanntmachung<br />

Der Bedarf des hiesigen <strong>Post</strong>amts an Heizungs- und Erleuchtungs- Material soll <strong>für</strong> das<br />

Rechnungsjahr 1. April 1880 / 31. März 1881 im Wege <strong>der</strong> Submission vergeben<br />

werden.<br />

Der Bedarf beträgt ungefähr: 1200 Neuscheffel böhmische Braunkohlen, 10<br />

Raummeter<br />

trockenes Kiefernholz und 600 Liter Petroleum<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>amt<br />

1880 19. Sept. Am Hause Nr. 63 <strong>der</strong> Dresdener Straße ist ein <strong>Post</strong>briefkasten angebracht worden,<br />

welcher wie die an<strong>der</strong>en Stadtbriefkasten, täglich fünf mal geleert wird.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt


1880 11. Okt. Bekanntmachung<br />

Am Eingange zu dem Grundstücke des Herrn Moritz Nommel, Promenade Nr.7, ist ein<br />

<strong>Post</strong>briefkasten angebracht worden, welcher täglich fünfmal geleert wird.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt<br />

1881 15.Febr. Bekanntmachung<br />

Für den hiesigen Ort besteht die Einrichtung, dass die <strong>Post</strong>- Paketbesteller sowohl<br />

innerhalb <strong>der</strong> Häuser, welche sie zum Zweck <strong>der</strong> Bestellung betreten, als auch auf <strong>der</strong><br />

Straße, wo <strong>der</strong> Wagen ohnedies anhält, gewöhnliche Pakete vom Publikum zur<br />

Einlieferung bei <strong>der</strong> <strong>Post</strong>anstalt gegen Erhebung einer Gebühr entgegenzunehmen<br />

haben. Auch ist dem Publikum gestattet durch frankierte Bestellschreiben o<strong>der</strong><br />

<strong>Post</strong>karte die Abholung <strong>der</strong> Pakete aus <strong>der</strong> Wohnung zu bestellen.<br />

Die Einsammlungsgebühr beträgt: <strong>für</strong> Pakete bis zum Gewicht von 5 Kg …. 10<br />

Pfg.<br />

<strong>für</strong> schwere Pakete …. 15 Pfg.<br />

Es wird hierbei noch bemerkt, dass die Paketbesteller in <strong>der</strong> Regel anzutreffen sind:<br />

1. Beim Rathause gegen 9 ½ Uhr Vormittags und 6 Uhr Nachmittags,<br />

2. Am Königsplatz gegen 10 ¼ Uhr Vormittags , 2 ¼ und 6 ½ Uhr Nachmittags,<br />

3. An <strong>der</strong> Oberkirche gegen 2 Uhr Nachmittags,<br />

4. Beim Kaufmann Jahn in Sandow gegen 3 und 5 ½ Uhr Nachmittags,<br />

5. An <strong>der</strong> Schlosskirche gegen 1 ½ Uhr Nachmittags und<br />

6. An <strong>der</strong> Marien- und Wilhelmstraßen- Ecke gegen 3 ½ Uhr Nachmittags.<br />

Ferner kann gegen eine bar zu entrichtende Gebühr von 20 Pfg. die Einlieferung von<br />

Einschreibbriefen auch außerhalb <strong>der</strong> Schalterstunden stattfinden, und zwar:<br />

1. Bei <strong>der</strong> Abfertigungsstelle im Nebengebäude des hiesigen <strong>Post</strong>amts, Eingang vom<br />

Hofe aus, und<br />

2. Bei <strong>der</strong> Zweigpostanstalt auf dem Görlitzer Bahnhofe hierselbst.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>amt<br />

1882 20. Sept. Die ursprünglich nur zum Dienstgebrauch <strong>der</strong> <strong>Post</strong>anstalten bestimmten, halbjährlich<br />

erscheinenden Übersichtskarten von den verschiedenen Bezirken des Deutschen<br />

Reichspostgebietes, in welchen die <strong>Post</strong>anstalten, die Eisenbahn-, Dampfschiffs-, <strong>Post</strong>-<br />

und Landbriefträger- Verbindungen des betreffenden <strong>Post</strong>bezirks, sowie die<br />

Entfernungen <strong>der</strong> <strong>Post</strong>- Orte von einan<strong>der</strong>, sich angegeben finden, können von jetzt an<br />

auch an das Publikum abgelassen werden.<br />

Der Bezug dieser Karten von dem Kursbüro des Reichs- <strong>Post</strong>amtes erfolgt durch<br />

Vermittlung <strong>der</strong> Orts- <strong>Post</strong>anstalt. Der Preis <strong>für</strong> jede auch einzelne zu beziehende Karte<br />

beträgt 20 Pfennig. Bestellungen, zunächst auf die Winterausgabe, werden bei <strong>der</strong><br />

Ausgabe- und Zeitungsstelle des <strong>Post</strong>amtes entgegengenommen, bei welcher die<br />

Karten auf Wunsch eingesehen werden können.<br />

1882 12. Nov. Bekanntmachung<br />

Es ist eine <strong>Post</strong>wertzeichen- Verkaufsstelle an hiesiger Stadt zu vergeben. Etwaige, auf<br />

diese Stelle reflektierende Gewerbetreibende wollen sich schriftlich bei dem<br />

unterzeichneten <strong>Post</strong>amte melden.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt<br />

1883 11. Jan Laut Verfügung des Reichspostamtes vom 1. Januar d. J. ist es,<br />

nicht mehr gestattet, in <strong>der</strong> selben Weise wie bisher Zeichen o<strong>der</strong> sonstige<br />

Verzierungen auf <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite o<strong>der</strong> Rückseite <strong>der</strong> Briefe anzubringen. Nur können<br />

auf <strong>der</strong> Rückseite <strong>der</strong> Briefumschläge, und zwar auf <strong>der</strong> Verschlußklappe solche<br />

Abbildungen angebracht werden, welche im Allgemeinen als Ersatz <strong>für</strong> einen Siegel-<br />

o<strong>der</strong> Stempelabdruck anzusehen sind.<br />

C.A. Beilage


1883 19. Febr. Bekanntmachung<br />

Das durch die neue Bahnhofstraße , abgetrennte, zum Teil mit Bäumen bestandene, 340<br />

Quadratmeter, große, eingezäunte Stück des hiesigen <strong>Post</strong>gartens soll verkauft o<strong>der</strong><br />

verpachtet werden.<br />

Etwaige schriftliche o<strong>der</strong> mündliche Angebote werden bei dem unterzeichneten<br />

<strong>Post</strong>amte entgegengenommen werden.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt<br />

1883 13. April Um Missverständnissen vorzubeugen, wird Folgendes zur Kenntnis des Publikums<br />

gebracht:<br />

Die <strong>Post</strong>verwaltung haftet nach dem Gesetze über das <strong>Post</strong>wesen des deutschen<br />

Reiches vom 28. Oktober 1871 <strong>für</strong> Verluste durch Raub o<strong>der</strong> Diebstahl dem Publikum<br />

unbedingt. Im Weiteren haftet die <strong>Post</strong>verwaltung im deutschen Reiche auch unbedingt<br />

<strong>für</strong> Verlust und <strong>für</strong> Beschädigung von <strong>Post</strong>sendungen durch Zufall o<strong>der</strong> höhere<br />

Gewalt, mit Ausnahme des einzigen Falles, in welchen <strong>der</strong> Schaden durch die<br />

unabwendbaren Folgen eines Naturereignisses entstanden ist.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong> -Amt<br />

1883 9. Mai Vom 16. Mai d. Jahres ab werden in Madlow (Lausitz) und Kolkwitz <strong>Post</strong> - Agenturen<br />

in Wirksamkeit treten. Dieselben werden mit <strong>der</strong> <strong>Post</strong>anstalt in Cottbus - Bahnhof<br />

durch täglich zweimal kursierende Botenposten mit unbeschränktem<br />

Beför<strong>der</strong>ungsdienst verbunden. Dem Landbestellbezirke <strong>der</strong> <strong>Post</strong>anstalt Madlow<br />

(Lausitz) sind die bisher zum Bestellbezirke des hiesigen <strong>Post</strong>- Amts gehörigen<br />

Ortschaften pp. Großgaglow, Kutzeburger Mühle und Gallinchen, dem<br />

Landbestellbezirke <strong>der</strong> <strong>Post</strong> - Agentur in Kolkwitz die Ortschaften pp. Putgolla-<br />

Häuser, Steinteichmühle, Rabenau, Gulben, Zahsow, Glinzig und Dahlitz zugeteilt<br />

worden.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong> - Amt<br />

1883 13. Okt. Bekanntmachung<br />

Am Montag den 15.d.M. wird in <strong>der</strong> Berliner Chaussee- Straße an dem Hause des<br />

Kaufmanns Herrn E. Knoll hierselbst ein <strong>Post</strong>briefkasten angebracht werden, dessen<br />

Leerung zu den nachstehend angegebenen Zeiten stattfinden wird:<br />

Um 6 Uhr früh, 8 ½ und 10 ½ Uhr Vormittags, 3 Uhr Nachm. und 7 Uhr Abends.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt<br />

1884 20. Febr. Bekanntmachung<br />

Zur <strong>Post</strong>beför<strong>der</strong>ung von Wildbret im Allgemeinen, hat die Oberste <strong>Post</strong>behörde<br />

bestimmt, das Wildbretsendungen während warmer Jahreszeit nur dann zur<br />

Beför<strong>der</strong>ung mit <strong>der</strong> <strong>Post</strong> angenommen werden, wenn sich berechnen lässt, dass<br />

dieselben, ohne zu ver<strong>der</strong>ben, den Bestimmungsort erreichen werden.<br />

C.A. Beilage<br />

1884 25. April Bekanntmachung<br />

Zufolge Verfügung <strong>der</strong> Kaiserlichen Ober- <strong>Post</strong>direktion in Frankfurt (O<strong>der</strong>) vom 18.<br />

d. M. sind die Schalterdienststunden <strong>der</strong> <strong>Post</strong>amts- Zweigstelle auf dem Berlin-<br />

Görlitzer Bahnhofe hierselbst vom 27. April d. J. ab <strong>für</strong> den <strong>Post</strong>verkehr an Sonntagen<br />

und gesetzlichen Feiertagen wie folgt festgesetzt worden:<br />

Im Sommer von 7, im Winter von 8 Uhr bis 9 Uhr Vormittags und von 4 bis 7 Uhr<br />

Nachmittags zu je<strong>der</strong> Jahreszeit.<br />

Die Schalterdienststunden <strong>für</strong> die Annahme von Telegrammen bei <strong>der</strong> Bahnhofs-<br />

<strong>Post</strong>anstalt bleiben unverän<strong>der</strong>t.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt<br />

1884 19. Aug. Bekanntmachung<br />

Am heutigen Tage ist am Damm in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> so genannten blauen Brücke und zwar<br />

am Hause des Färbereibesitzers Herrn Franz Koppe ein <strong>Post</strong>briefkasten aufgestellt<br />

worden, dessen Leerung von dem unterzeichneten <strong>Post</strong>amte aus zu folgenden


Tageszeiten stattfinden wird:<br />

Um 7 ½ Uhr früh, 8 ½ Uhr früh, 10 ¼ Uhr Vormittag, 3 ¼ Uhr Nachmittag und 7 Uhr<br />

Abends.<br />

Ferner ist heute <strong>der</strong> bisher in <strong>der</strong> Sprembergerstraße am Hause des Kaufmanns Herrn<br />

Tannert befindlich gewesene <strong>Post</strong>briefkasten nach dem schräg gegenüberliegenden<br />

Hause des Kaufmanns Herrn Pösch verlegt worden.<br />

1884 15. Okt. Neuerer Bestimmung zufolge dürfen im Landbestelldienst <strong>der</strong> <strong>Post</strong> Hunde als Zug- und<br />

Lasttiere nicht gebraucht werden, es sind vielmehr zum Fortschaffen <strong>der</strong> zu<br />

bestellenden Pakete, entwe<strong>der</strong> Handwagen o<strong>der</strong> Bestellwagen mit Pferdebespannung<br />

zu benutzen.<br />

C.A. Lokales<br />

1885 28. Jan. Bekanntmachung<br />

Vom 1. Februar des Jahres an werden die jetzt zum Landbezirk des <strong>Post</strong>amtes in<br />

Cottbus gehörigen Ortschaften Frauendorf und Kiekebusch dem Landbestellbezirke <strong>der</strong><br />

<strong>Post</strong>agentur in Madlow zugeteilt werden.<br />

Von demselben Zeitpunkt an erhalten die Ortschaften Frauendorf und Kiekebusch eine<br />

wochentäglich zweimalige und einmalige Sonntagsbestellung.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>-Amt<br />

1885 4. Febr. In <strong>der</strong> Sitzung <strong>der</strong> Stadtverordneten wurde am heutigen Tage auf Antrag <strong>der</strong><br />

Baukommission die Schließung des <strong>Post</strong>gäßchen durch Türen beschlossen. Der Antrag<br />

wurde angenommen und damit das <strong>Post</strong>gäßchen aus <strong>der</strong> Reihe <strong>der</strong> Verkehrswege<br />

unserer Stadt gestrichen.<br />

C.A.<br />

1885 18. Mai Seit dem 15.d. M. ist die bisherige Botenpost zwischen Cottbus Bahnhof und Madlow<br />

aufgehoben und an <strong>der</strong>en Stelle eine Landpostfahrt zwischen den genannten Orten<br />

eingerichtet worden, welche an den Wochentagen zweimal und an den Sonn- und<br />

Feiertagen einmal zu den unten angegebenen Zeiten kursiert. Bei den Fahrten können<br />

eine bis zwei Personen gegen Entrichtung von 30 Pfg. <strong>für</strong> die Person Beför<strong>der</strong>ung<br />

erhalten.<br />

Abfahrt aus Cottbus Bahnhof 8 Uhr 35 Vormittag und 3 Uhr 20 Nachmittag,<br />

Ankunft in Madlow 9 Uhr 5 Vormittag und 3 Uhr 50 Nachmittag,<br />

Abfahrt aus Madlow 1 Uhr Nachmittag und 7 Uhr Abends,<br />

Ankunft in Cottbus Bahnhof 1 Uhr 30 Nachmittag und 7 Uhr 30 Abends.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt<br />

1885 11. Juli In Folge <strong>der</strong> Einrichtung einer <strong>Post</strong>agentur in Comptendorf com 16. Des Monats ab<br />

wird <strong>der</strong> bisher zu dem Landbestellbezirk des hiesigen <strong>Post</strong>amts gehörige Ort<br />

Roggosen in den Landbestellbezirk <strong>der</strong> oben genannten <strong>Post</strong>agentur verlegt.<br />

Für die Beför<strong>der</strong>ung von Briefsendungen von Cottbus nach jenen Orte ist von<br />

demselben Tage ab nicht mehr das Landbriefbestellgeld von 5 bzw. 10 Pfg., son<strong>der</strong>n<br />

das tarifmäßige Porto von 10 bzw. 20 Pfg. zu entrichten.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>-Amt<br />

1885 25. Juli Bekanntmachung<br />

Am 1. August tritt indem Dorfe Klinge eine <strong>Post</strong>agentur in Wirksamkeit zu <strong>der</strong>en<br />

Landbestellbezirke folgende Ortschaften gehören werden:<br />

Klinge Haltestelle, Klinge Vorwerk, Dubrau, Gosda Dorf und Ziegelei, Weißagk Dorf<br />

und Vorwerk, Klein Briesnigk, Heinersbrücker Mühle, Rossow Torfstich und Försterei,<br />

Jämmlich bisher zu Forst gehörig gewesen, Kathlow Dorf, Oberförsterei und Mühle<br />

bisher zu Cottbus gehörig gewesen.<br />

Für Briefsendungen aus Cottbus nach Kathlow Dorf und umgekehrt, ist daher von<br />

obigen Tage ab nicht mehr das Landbestellgeld von 5 bzw. 10 Pfg., son<strong>der</strong>n das<br />

tarifmäßige Porto von 10 bzw. 20 Pfg. zu entrichten.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>-Amt


1885 12. Okt. Bekanntmachung<br />

Nach den Bestimmungen <strong>der</strong> <strong>Post</strong>ordnung hat je<strong>der</strong> Landbriefträger auf seinem<br />

Bestellungsgange ein Annahmebuch mit sich zu führen, welches zur Eintragung <strong>der</strong><br />

von ihm angenommenen Sendungen mit Wertangabe, Einschreibsendungen,<br />

<strong>Post</strong>anweisungen, gewöhnlichen Paketen und Nachnamesendungen dient.<br />

Das Publikum wird darauf aufmerksam gemacht, das die Landbriefträger verpflichtet<br />

sind, dem Auflieferer, sofern <strong>der</strong>selbe die Eintragung selbst bewirken will, das<br />

Annahmebuch vorzulegen. Erfolgt die Eintragung durch den Landbriefträger, so kann<br />

<strong>der</strong> Absen<strong>der</strong> verlangen, dass ihm durch Vorlegung des Buches die Überzeugung von<br />

<strong>der</strong> stattgehabten Eintragung gewährt werde.<br />

Der Kaiserliche Ober - <strong>Post</strong>direktor Wendt<br />

1886 17. Mai Die bei <strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong> Stadt - Fernsprecheinrichtung in Cottbus erfor<strong>der</strong>lich<br />

werdenden Maurer-, Zimmer-, Klemptner- und Dachdeckerarbeiten, einschließlich <strong>der</strong><br />

Lieferung von Materialien und <strong>der</strong> Vorhaltung von Baugeräten sollen im Wege des<br />

öffentlichen Anbietungsverfahrens vergeben werden.<br />

Der Kaiserliche Oberpost- Direktor Wendt<br />

1886 24. Mai Bekanntmachung<br />

Am 1. Juni d. J. tritt in Neuhausen (Kreis Cottbus) eine <strong>Post</strong>agentur in Wirksamkeit.<br />

Dem Landbestellbezirk <strong>der</strong>selben werden folgende Ortschaften zugeteilt:<br />

Frauendorf, Koppatz, Gr. Oßnigk nebst Ausbauten, Klein Döbbern nebst Ziegelei und<br />

Schäferei, Laubsdorf und Kolonie Rochschütz.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt<br />

1886 11. Okt. Die Arbeiten an unserer Telefonleitung schreiten rüstig voran, überall sieht man hoch<br />

in <strong>der</strong> Luft die ausgespannten Drähte und in kürzester Frist wird diese nützliche und<br />

den geschäftlichen Verkehr erheblich erleichternde Anlage vollendet sein und <strong>der</strong><br />

Benutzung übergeben werden können.<br />

Lokales CA<br />

1886 1.Nov. Der Betrieb <strong>der</strong> hiesigen Stadt- Fernsprecheinrichtung ist heute am 1.November 1886<br />

Vormittags 8 Uhr eröffnet worden.<br />

Lokales CA<br />

1886 22. Nov. Während des Schlusses <strong>der</strong> <strong>Post</strong>schalter an Wochentagen von 1 bis 2 Uhr Mittags und<br />

von 8 bis 9 Uhr Abends werden von jetzt ab Telegramme im Telegraphenamte selbst,<br />

<strong>Post</strong>hof Seitengebäude 5. Tür, eine Treppe hoch angenommen.<br />

Kaiserliches Telegraphenamt<br />

1886 22.Nov. Nach einem Beschluß <strong>der</strong> zum Weltpostverein gehörenden Verwaltungen muß künftig<br />

bei Auslands- <strong>Post</strong>paketen, welche gemünztes Geld, Gold o<strong>der</strong> Silbersachen enthalten,<br />

die Adresse unmittelbar auf die Umhüllung geschrieben werden.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>amt<br />

1887 13. Jan. Anträge auf Anschluß an das allgemeine Stadt- Fernsprechnetz in <strong>der</strong> Stadt Cottbus<br />

können <strong>für</strong> die nächste Bauperiode, im Sommer 1887 nur noch Berücksichtigung<br />

finden, wenn dieselben bis spätestens den 20. Februar bei dem Kaiserlichen<br />

Telegraphenamte in Cottbus eingereicht werden.<br />

Der Kaiserliche Oberpostdirektor Wendt<br />

1887 10. Febr. Es wird beabsichtigt, die gegenwärtig zwischen Cottbus und Madlow verkehrende<br />

Landpostfahrt von einem noch dazu bestimmten Zeitpunkte ab durch ein<br />

Privatpersonenfuhrwerk mit täglich dreimaligen Gange zu ersetzen.<br />

Geeignete Unternehmer, welche bereit sind, gleichzeitig die <strong>Post</strong>sachenbeför<strong>der</strong>ung<br />

zwischen Cottbus und Madlow gegen eine entsprechende Entschädigung zu<br />

übernehmen, wollen sich bei dem unterzeichneten <strong>Post</strong>amte melden.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>amt


1887 15. Feb. Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass Anschlüsse an das Stadt- Fernsprechnetz in<br />

diesem Jahre nur zur Ausführung kommen, wenn schriftliche Meldungen dazu bis zum<br />

Sonntag, den 20. des .Monats hier eingereicht werden. Spätere Anmeldungen können<br />

erst im nächsten Jahre Berücksichtigung finden.<br />

Kaiserliches Telegraphenamt<br />

1887 7. April Bekanntmachung<br />

Die längs <strong>der</strong> Chausseen und Landstraßen angelegten Reichs - Telegraphenlinien sind<br />

häufig vorsätzlich o<strong>der</strong> fahrlässigen Beschädigungen namentlich durch Zertrümmerung<br />

<strong>der</strong> Isolatoren mit Steinwürfen u.s.w., ausgesetzt. Da durch <strong>der</strong>artigen Unfug die<br />

Benutzung <strong>der</strong> Telegraphenanstalt verhin<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> gestört wird, so wird hierdurch auf<br />

die im Strafgesetzbuch <strong>für</strong> das deutsche Reich vom 15. Mai 1871 enthaltenen<br />

Bestimmungen über die Sicherung <strong>der</strong> Telegraphenanlagen gegen Beschädigung von<br />

Neuem aufmerksam gemacht.<br />

Die Bestimmungen in dem Strafgesetzbuche lauten:<br />

§ 318. Wer gegen eine zu öffentlichen Zwecken dienende Telegraphenanstalt<br />

fahrlässigerweise Handlungen begeht, welche die Benutzung dieser Anstalt verhin<strong>der</strong>n<br />

o<strong>der</strong> stören, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre o<strong>der</strong> mit Geldstrafe bis zu<br />

neunhun<strong>der</strong>t Mark bestraft.<br />

Frankfurt O<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Kaiserliche Ober - <strong>Post</strong>direktor Wendt<br />

1887 1. Mai Am 1. Mai ist in Eichow eine mit <strong>der</strong> Ortspostanstalt vereinigte Telegraphen-<br />

Betriebsstelle mit beschränkten Tagesdienst eröffnet worden.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>amt<br />

1887 1. Juni Diejenigen Personen, Geschäftsfirmen u. s. w., welche den Anschluss an die Stadt-<br />

Fernsprecheinrichtung in Cottbus wünschen sollten, werden ersucht, ihre<br />

Anmeldungen unter Benutzung von Formularen, welche bei dem kaiserlichen<br />

Telegraphenamte in Cottbus vorrätig gehalten werden, spätestens bis zum 1. Juli zu<br />

bewirken. Die Ausführung dieser Anschlüsse kann jedoch <strong>für</strong> dieses Jahr nicht<br />

unbedingt zugesichert werden.<br />

Frankfurt (O<strong>der</strong>), Der Kaiserliche Ober - <strong>Post</strong>direktor Wendt<br />

1888 14. April Mit dem vom Reichstage bewilligtem Neubau eines <strong>Post</strong>gebäudes hierselbst, <strong>für</strong><br />

welchen im letzten Etat bereits die erste Rate genehmigt war, soll nun unverweilt<br />

vorgegangen werden.<br />

CA<br />

1888 20.Juli Die <strong>Post</strong>ordnung erhält vom 1. August d. J. ab einige Verän<strong>der</strong>ungen. Danach darf auf<br />

<strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite <strong>der</strong> <strong>Post</strong>karte <strong>der</strong> Absen<strong>der</strong> außer den auf die Beför<strong>der</strong>ung bezüglichen<br />

Angaben nur noch seinen Namen und Stand, bzw. seine Firma sowie seine Wohnung<br />

bemerken. Bei Warenproben darf die Anschrift nicht auf einer so genannten Fahne<br />

angebracht und <strong>der</strong> Sendung angehängt, son<strong>der</strong>n sie muss auf diese selbst<br />

aufgeschrieben sein. Eine den Landbewohnern Vorteil bringende Neuerung ist die, dass<br />

von dem genannten Zeitpunkte ab <strong>für</strong> Pakete von höherem Gewicht als 2 ½ Kilogramm<br />

nur noch ein Bestellgeld von 20 Pfg. <strong>für</strong> das Stück zur Erhebung gelangt.<br />

C.A.<br />

1888 18. Dez. Bekanntmachung<br />

Donnerstag, den 27. Dezember, Vormittags 11Uhr soll auf dem hiesigen <strong>Post</strong>hofe ein<br />

ausgemusterter Güterpostwagen öffentlich meistbietend gegen Barzahlung verkauft<br />

werden.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>amt Knetsch<br />

1889 13. Mai Bekanntmachung<br />

Mit Bezug auf den Circulair von 9. d. M., die Einrichtung einer Fernsprechverbindung<br />

mit Berlin betreffend, bringen wir hiermit zur weiteren Kenntnis, dass nach den uns<br />

von <strong>der</strong> Kaiserlichen Ober- <strong>Post</strong>- Direktion zu Frankfurt an <strong>der</strong> O<strong>der</strong> mitgeteilten<br />

Bedingungen im Fernsprechverkehr die Einzelgebühr von den Teilnehmerstellen o<strong>der</strong>


den öffentlichen Sprachstellen aus : 1 Mark <strong>für</strong> jedes Gespräch bis zur Dauer von sechs<br />

Minuten festgesetzt, die Ausdehnung eines Gesprächs über 3 Minuten hinaus bis zur<br />

Dauer von 6 Minuten ist nur in dem Falle zugelassen, wenn an<strong>der</strong>weitige<br />

Gesprächsanmeldungen nicht vorliegen. Für dringende Gespräche, welche mit Vorrang<br />

vor den gewöhnlichen Gesprächen ausgeführt werden sollen, ist die dreifache<br />

Einzelgebühr zu erlegen.<br />

Die Handelskammer <strong>für</strong> die Nie<strong>der</strong>lausitz<br />

1889 17.Sept. Das Reichspostamt macht folgendes bekannt: Am 1.Oktober 1889 werden im<br />

Reichsgebiet neue <strong>Post</strong>wertzeichen eingeführt. Die Marken zu 3 Pfg. sind braun, zu 5<br />

Pfg. grün, zu 25 Pfg. orange und zu 50 Pfg. rotbraun.<br />

Lokales CA<br />

1889 27.Sept. Verkauf auf Abbruch. Die auf dem <strong>Post</strong>grundstück in Cottbus noch befindlichen alten<br />

Baulichkeiten, das dreigeschossige Wohnhaus nebst Anbauten, sollen auf dem Wege<br />

öffentlicher Anbietung zum sofortigen Abbruch verkauft werden.<br />

Der Kaiserliche Oberpostdirektor Heindorf<br />

1889 12.Dez. Zwischen den Stadt- Fernsprecheinrichtung in Berlin, Cottbus Forst, Guben,<br />

Spremberg und Görlitz ist in eine Fernsprechverbindungsanlage hergestellt worden,<br />

welche am 12.Dezember dem allgemeinen Verkehr übergeben wird.<br />

Der Kaiserliche Ober- <strong>Post</strong>direktor Schiffmann<br />

1890 2. Juni Bekanntmachung<br />

Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass bei <strong>Post</strong>sendungen nach solchen Län<strong>der</strong>n,<br />

in denen die deutsche Sprache wenig o<strong>der</strong> gar nicht gebräuchlich ist, die pünktliche<br />

Aushändigung wesentlich dadurch geför<strong>der</strong>t wird, wenn in <strong>der</strong> Aufschrift die Sprache<br />

des Bestimmungslandes o<strong>der</strong> durch eine dort bekannte Sprache angewandt und die<br />

Aufschrift in lateinischen Schriftzügen abgefasst wird. Dabei empfiehlt es sich,<br />

Die Adressaten zwar tunlichst bestimmt zu bezeichnen, alle nicht unbedingt<br />

notwendigen Zusätze aber zu vermeiden .<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>amt Knetsch<br />

1891 19. Juni Bekanntmachung<br />

Am 22. Juni wird <strong>der</strong> Dienstbetrieb in <strong>der</strong> neuen Schalterhalle eröffnet, nur die<br />

Annahme- und Ausgabestelle <strong>für</strong> Pakete verbleibt vorläufig noch <strong>für</strong> einige Zeit an <strong>der</strong><br />

bisherigen Stelle auf dem <strong>Post</strong>hofe.<br />

Die Annahmestelle <strong>für</strong> Telegramme, zum Kaiserlichen Telegraphenamt gehörig,<br />

befindet sich nach wie vor im Seitenflügel auf dem Hofe links, 1 Treppe hoch.<br />

Kaiserliches <strong>Post</strong>-Amt Knetsch


4. Wie geheim war das <strong>Post</strong>geheimnis<br />

Die ersten <strong>Cottbuser</strong> Briefmarken<br />

Das Aufstellen von Briefkästen<br />

“ Das Briefgeheimnis ist unantastbar”<br />

Bevor Das Gesetz über das Briefgeheimnis in <strong>der</strong> <strong>Post</strong>ordnung erlassen wurde, war es so, weil die <strong>Post</strong><br />

noch von keinem Boten ausgetragen wurde, sie daher an einem Brett im <strong>Post</strong>amt öffentlich angebracht<br />

worden ist. Deshalb mussten die Bürger von Zeit zu Zeit zum <strong>Post</strong>amt gehen, um das zu erfahren, was<br />

ihnen <strong>der</strong> Nachbar eigentlich schon erzählt hatte.<br />

Das Gesetz besteht aus vier Wörtern: “Das Briefgeheimnis ist unantastbar.”<br />

Briefträger, die sich nicht daran hielten wurden bestraft. Mit <strong>der</strong> Erfindung <strong>der</strong> <strong>Post</strong>karte vom<br />

Generalpostmeister Stephan selbst erfunden, wurde dieses Geheimnis in Frage gestellt.<br />

Es waren auf einer <strong>Post</strong>karte, Mahnschreiben o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e verletzende Worte unerwünscht.<br />

Man kann die Einhaltung des Gesetzes testen, in dem man an sich selbst eine <strong>Post</strong>karte schreibt, mit<br />

<strong>der</strong> Schlussbemerkung: “Lieber Briefträger, bitte Klingeln bei Einwurf, ich warte dringend hierauf.”<br />

Die ersten <strong>Cottbuser</strong> Briefmarken<br />

Am 12. November 1850 gibt <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>meister Pätsch den <strong>Cottbuser</strong> Bürgern in <strong>der</strong> Zeitung<br />

bekannt: Die Marken zum Frankiren <strong>der</strong> Briefe, welche vom 15. d. M. an zur Anwendung kommen,<br />

sind heute eingegangen und zu den Preisen von ½, 1,2 und 3 Sgr. im unterzeichneten Amte zu<br />

erhalten. Zugleich wird darauf aufmerksam gemacht, dass die durch diese Marken frankierten Briefe,<br />

gleich den Porto =o<strong>der</strong> Herrschaftlichen, in den Briefkasten gelegt werden sollen.<br />

Der <strong>Post</strong>- Direktor Pätsch teilt am 15. November 1850 mit, dass die Brief - Porto -Tarife, welche<br />

zugleich die Bestimmungen über das Frankieren <strong>der</strong> Briefe durch Marken enthalten , zum Preise von<br />

1 Sgr. Im hiesigen <strong>Post</strong> - Büro zu erhalten sind.<br />

In Preußen bekam je<strong>der</strong> <strong>Post</strong>ort in alphabetischer Reihenfolge einen runden Nummernstempel<br />

zugewiesen. Cottbus erhielt die Stempel- Nr.270, gestempelt wurde vorwiegend mit schwarzer Farbe,<br />

selten rot. Anscheinend ist es häufig vorgekommen, dass abgestempelte Briefmarken gereinigt und<br />

zum zweiten Male verwendet worden sind, so ist eine Verfügung am 5. Mai 1869 C.A. erlassen<br />

worden,<br />

dass die Abstempelung künftig in Buchdruckerschwärze geschieht, da dieselbe nicht wie die bisher<br />

angewendete blaue Farbe so leicht vom Papier zu entfernen ist.<br />

Am 1. Januar 1872 wurden neue “Reichs- <strong>Post</strong>- Marken eingeführt, dabei ist die bisherige Farbe<br />

beibehalten worden, so dass die Vierpfennigmarken grün, die Groschenmarken rot, die<br />

Zweigroschenmarken blau blieben. Die Druckfarbe war im Grund hell, von einem dunkleren Rande<br />

umgeben. In <strong>der</strong> Mitte trat medailionartig mittelst eines Trockenstempels hergestellt, in weißer Farbe<br />

<strong>der</strong> Reichsadler hervor, <strong>der</strong> von Schraffierungen und punktierten Linien umgeben ist. Unter dem Adler<br />

findet sich in gera<strong>der</strong> Schrift in dunklerer Farbe <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> Marke angegeben, z.B.<br />

“Ein Groschen.” Über dem Trockenstempel, in bogenartiger Form, befinden sich gleichfalls in<br />

dunklerer Farbe gedruckt die Worte: “Deutsche Reichspost.”<br />

Am 24. Januar 1856 wurden am hiesigen <strong>Post</strong>amte die Einrichtung getroffen , dass dem Publikum<br />

entwe<strong>der</strong> auf mündlichen o<strong>der</strong> schriftlichen Verlangen, Freimarken und gestempelte <strong>Post</strong> - Kuverts<br />

von den Briefträgern ins Haus gebracht wurden.<br />

Aus <strong>der</strong> Mitteilung des <strong>Post</strong>- Amtes vom 15. März 1872 können wir erkennen, dass auch in den<br />

Eisenbahnzügen befindlichen <strong>Post</strong>büros mit einen Vorrat von Freimarken, Francokuverts und<br />

Korrespondenzkarten ausgestattet wurden, um im Falle eines Verlangens, an die im Eisenbahnzuge<br />

o<strong>der</strong> auf dem Bahnhofe befindlichen Reisenden herauszugeben. Der Verkauf fand unter den<br />

gewöhnlichen Bedingungen, wie bei <strong>der</strong> stabilen <strong>Post</strong>anstalt statt. Seit dem 29. Oktober 1872 gab es in<br />

<strong>der</strong> Stadt Cottbus, zur Bequemlichkeit des Publikums in 4 verschiedenen Verkaufsstellen <strong>der</strong> Stadt<br />

und<br />

zwar bei den Kaufleuten:<br />

Emil Kürsten, Berliner Platz<br />

Paul Rätze Wall Str.27 in <strong>der</strong> Vorstadt Brunschwieg<br />

Albert Wolf in Sandow<br />

J.E. Tempelhagen Oberkirchplatz,


<strong>Post</strong>freimarken, Freikuverts, <strong>Post</strong>karten und <strong>Post</strong>anweisungsformulare mit und ohne Marken während<br />

<strong>der</strong> ganzen Öffnungszeit, zu demselben Preise, wie bei dem hiesigen <strong>Post</strong>- Amte.<br />

Das Aufstellen <strong>der</strong> <strong>Post</strong>briefkästen<br />

In einer Bekanntmachung vom 25. April 1824 in <strong>der</strong> Zeitung “Neues zum Nutzen und Vergnügen”,<br />

konnten wir lesen, dass sich in dem <strong>Post</strong>hause, Klosterstr. 180 im befindliche Briefkasten, ein Brief an<br />

den Kronprinzen Friedrich Wilhelm zu Berlin ohne Absen<strong>der</strong> befand.<br />

Das sich <strong>der</strong> erste öffentliche Briefkasten nach Herausgabe <strong>der</strong> ersten Briefmarken in Cottbus im Jahr<br />

1850 in <strong>der</strong> Sprembergerstr. 74 am <strong>Post</strong>hause außen befand, ist in <strong>der</strong> Bekanntmachung zur<br />

Außerbetriebsetzung des Briefkastens am 12. Dezember 1876zu erfahren.<br />

Am 4. Februar 1851 teilte das hiesige <strong>Post</strong>amt mit, dass in Folge höherer Anordnung zur Erleichterung<br />

und Bequemlichkeit des korrespondierenden Publikums im hiesigen Orte zwei Briefkästen, <strong>für</strong> die<br />

unfrankierten Briefe, sowie <strong>für</strong> die durch Freimarken frankierten Briefe:<br />

1.) auf dem Flur des Rathauses, rechts <strong>der</strong> Stubentür und<br />

2.) am Berliner Thor angebracht worden sind.<br />

Welches mit dem Bemerkung zur öffentlichen Kenntnis gebracht wurde, dass die Kästen täglich vor<br />

Abgang einer jeden <strong>Post</strong> durch einen <strong>Post</strong>unterbeamten regelmäßig geleert werde.<br />

Nach den Briefkästen am <strong>Post</strong>haus, in <strong>der</strong> Sprembergerstr. Nr. 74, im Rathaus und am Berliner<br />

Tor, folgte die Anbringung des 4. <strong>Post</strong>briefkastens am 16. September 1851 an dem am<br />

Sandower Tore befindlichen Kontrollhaus.<br />

Weitere Aufstellungsorte wurden im <strong>Cottbuser</strong> Anzeiger und in Berichten <strong>der</strong> Handelskammer des<br />

Kreises Cottbus ersichtlich.<br />

No. Jahr Ort <strong>der</strong> Anbringung<br />

1 1850 Königl. <strong>Post</strong>- Amt Spremberger Str.74<br />

2 1851 Rathaus Marktplatz<br />

3 1851 Berliner Tor<br />

4 1851 Sandower Tor<br />

5 1869 Ostrower Damm 2 - Ecke Schützenstr.<br />

6 1872 Wallstr. 27<br />

7 1876 Berliner Platz 3<br />

8 1879 Eckhaus Wilhelm- und Tiegel-Str.<br />

9 1880 Dresdner Str. 63<br />

10 1880 Promenade Nr.7<br />

11 1881 Lieberoser Str.<br />

12 1883 Spremberger Str. 12<br />

13 1883 Berliner Chaussee 54<br />

14 1884 Neustädter Damm Haus Koppe<br />

15 1886 Sandower Str.<br />

16 1886 Dresdener Str.<br />

17 1887 Bahnhofstraße 17/ Ecke Schwanstraße<br />

18 1887 Parzellenstr.<br />

19 1888 Am Graben 1<br />

20 1888 Klosterstraße<br />

21 1888 Karlstr.<br />

22 1889 Berliner Str. 195<br />

23 1889 Spree Str.<br />

24 1889 Bahnhofstr. ” Stadt Berlin”<br />

25 1892 Louise Str.6<br />

26 1892 Berliner Chaussee Str. 18b<br />

27 1892 Gymnasial Str.


28 1892 Sandow 56a<br />

29 1892 Bahnhofstr.3 <strong>Post</strong>grundstück<br />

30 1893 Dresdenerstr. 126<br />

31 1894 Wehrstr. / Ecke Gildenstr.<br />

32 1894 Lausitzer Str.37<br />

33 1895 Waisenstr. 13 / Ecke Kaiser Friedrich Str.<br />

34 1895 Drebkauer Str.<br />

35 1896 Hotel Ansorge Markt<br />

36 1896 <strong>Post</strong>zweigstelle Sandow<br />

37 1896 Klein Gaglow<br />

1872 gab das Kais. General- <strong>Post</strong>amt zu Berlin in einer Bekanntmachung die Anbringung von<br />

Briefkästen an Wohnungen. 8. Nov. 1872 C.W.<br />

5. Das Ende <strong>der</strong> <strong>Post</strong>kutschenzeit<br />

Die Errichtung <strong>der</strong> Bahnpost<br />

Die neuen Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Post</strong>illione<br />

Die Errichtung <strong>der</strong> Bahnpost<br />

Bevor das <strong>Post</strong>amt 2 am 24. April 1878 auf dem Görlitzer Bahnhof in Cottbus eröffnete, wurden<br />

Briefmarken, Francokuverts und Korrespondenzkarten in den in Eisenbahnzügen befindlichen<br />

<strong>Post</strong>büros, auf Verlangen an die im Eisenbahnzuge o<strong>der</strong> auf dem Bahnhof befindlichen Reisenden, zu<br />

den gleichen Bedingungen wie bei den stabilen <strong>Post</strong>anstalten abverkauft. Mit <strong>der</strong> Inbetriebnahme <strong>der</strong><br />

neuen Zweigstelle des hiesigen <strong>Post</strong>amtes, wurde auf dem Görlitzer Bahnhof hierselbst, eine<br />

Annahmestelle zur Bequemlichkeit des korrespondierenden Publikums <strong>für</strong> <strong>Post</strong>sendungen je<strong>der</strong> Art<br />

eingerichtet. Sie besaß folgende Öffnungszeiten:<br />

Im Sommerhalbjahr von 7 Uhr früh bis 1 Uhr mittags und von 2 Uhr mittags bis 8 Uhr abends.<br />

Im Winterhalbjahr von 8 Uhr früh bis 1 Uhr mittags und von 2 Uhr mittags bis 8 Uhr abends.<br />

Vom 16. Mai d. Jahres 1883 ab, wurden in Madlow (Lausitz) und Kolkwitz <strong>Post</strong> - Agenturen errichtet.<br />

Dieselben wurden mit <strong>der</strong> <strong>Post</strong>anstalt in Cottbus - Bahnhof durch täglich zweimal kursierende<br />

Botenposten mit unbeschränktem Beför<strong>der</strong>ungsdienst verbunden. Dem Landbestellbezirke <strong>der</strong><br />

<strong>Post</strong>anstalt Madlow (Lausitz) sind die bisher zum Bestellbezirke des hiesigen <strong>Post</strong>- Amts gehörigen<br />

Ortschaften pp. Großgaglow, Kutzeburger Mühle und Gallinchen, dem Landbestellbezirke <strong>der</strong> <strong>Post</strong> -<br />

Agentur in Kolkwitz die Ortschaften pp. Putgolla- Häuser, Steinteichmühle, Rabenau, Gulben,<br />

Zahsow, Glinzig und Dahlitz zugeteilt worden.<br />

Ab dem 25. April 1884 Infolge einer Verfügung <strong>der</strong> Kaiserlichen Ober- <strong>Post</strong>direktion in Frankfurt<br />

(O<strong>der</strong>) wurden die Schalterdienststunden <strong>der</strong> <strong>Post</strong>amts- Zweigstelle auf dem Berlin- Görlitzer<br />

Bahnhofe hierselbst vom 27. April d. J. ab <strong>für</strong> den <strong>Post</strong>verkehr an Sonntagen und gesetzlichen<br />

Feiertagen wie folgt festgesetzt:<br />

Im Sommer von 7, im Winter von 8 Uhr bis 9 Uhr Vormittags und von 4 bis 7 Uhr<br />

Nachmittags zu je<strong>der</strong> Jahreszeit.<br />

Die Schalterdienststunden <strong>für</strong> die Annahme von Telegrammen bei <strong>der</strong> Bahnhofs-<br />

<strong>Post</strong>anstalt blieben unverän<strong>der</strong>t.


Seit dem 15. Mai 1885 sind die bestehenden Botenposten zwischen Cottbus Bahnhof und Madlow<br />

aufgehoben worden und an <strong>der</strong>en Stelle eine Landpostfahrt zwischen den genannten Orten eingerichtet<br />

worden, welche an den Wochentagen zweimal und an den Sonn- und Feiertagen einmal zu den unten<br />

angegebenen Zeiten kursierten. Bei den Fahrten konnten eine bis zwei Personen gegen Entrichtung von<br />

30 Pfg. <strong>für</strong> die Person Beför<strong>der</strong>ung erhalten.<br />

Abfahrt war aus Cottbus Bahnhof 8 Uhr 35 Vormittag und 3 Uhr 20 Nachmittag,<br />

Ankunft in Madlow 9 Uhr 5 Vormittag und 3 Uhr 50 Nachmittag,<br />

Abfahrt aus Madlow 1 Uhr Nachmittag und 7 Uhr Abends,<br />

Ankunft in Cottbus Bahnhof 1 Uhr 30 Nachmittag und 7 Uhr 30 Abends.<br />

Diese Landpostfahrt des hiesigen <strong>Post</strong>amtes wurde 1887 durch ein Privatpersonenfuhrwerk, welches<br />

im täglich dreimaligen Gange fuhr, ersetzt.<br />

Durch einen Eigenbedarf <strong>der</strong> Eisenbahnverwaltung an den von <strong>der</strong> Kaiserlichen <strong>Post</strong> angemieteten<br />

Räumen, wurde ein eigenes neues Bahnhofsgebäude in den Jahren 1911 bis 1912 an <strong>der</strong><br />

Bahnhofsrampe errichtet, welches <strong>für</strong> das Publikum aus dem Süden <strong>der</strong> Stadt am 8. Dezember 1912<br />

seine Dienste anbot.<br />

Die neuen Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>illione<br />

<strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>illion und Paketbesteller mit dem <strong>Post</strong>güterwagen auf Bestelltour.<br />

Nach Beendigung <strong>der</strong> Personenbeför<strong>der</strong>ung im Jahr 1872, blieb die Berufsbezeichnung “<strong>Post</strong>illion”<br />

bestehen, bis zum motorisierten Transport <strong>der</strong> <strong>Post</strong>sachen in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhun<strong>der</strong> .<br />

Die Handelskammer des Kreises Cottbus berichtete im Jahr 1892: ” Wegen ein erhöhten<br />

Zuwachses an Paketsendungen, wurden in <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>halterei ein weiterer <strong>Post</strong>illion und ein<br />

Pferd eingestellt.” Der <strong>Post</strong>illion übte aber nur die Funktion eines Kutschers <strong>der</strong> <strong>Post</strong> aus, <strong>der</strong><br />

zusammen mit einem Paketbesteller (Austräger) auf Bestellfahrt ging.<br />

Bei <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong> bestand seit dem 15. Februar 1881die Einrichtung von <strong>Post</strong>- Paketbestellern,<br />

welche sowohl die Häuser zum Zweck <strong>der</strong> Bestellung betraten, wie auch auf <strong>der</strong> Straße, wo <strong>der</strong> Wagen<br />

ohnedies anhielt, gewöhnliche Pakete vom Publikum zur Einlieferung bei <strong>der</strong> <strong>Post</strong>anstalt gegen<br />

Erhebung einer Gebühr entgegen zunehmen .<br />

Auch war dem Publikum gestattet durch frankierte Bestellschreiben o<strong>der</strong> <strong>Post</strong>karten die Abholung <strong>der</strong><br />

Pakete aus <strong>der</strong> Wohnung zu bestellen.<br />

Die Einsammlungsgebühr betrug: <strong>für</strong> Pakete bis zum Gewicht von 5 Kg …. 10 Pfg.<br />

<strong>für</strong> schwere Pakete …. 15 Pfg.


In <strong>der</strong> Regel waren die Paketbesteller an folgenden Orten anzutreffen :<br />

1. Beim Rathause gegen 9 ½ Uhr Vormittags und 6 Uhr Nachmittags,<br />

2. Am Königsplatz gegen 10 ¼ Uhr Vormittags , 2 ¼ und 6 ½ Uhr Nachmittags,<br />

3. An <strong>der</strong> Oberkirche gegen 2 Uhr Nachmittags,<br />

4. Beim Kaufmann Jahn in Sandow gegen 3 und 5 ½ Uhr Nachmittags,<br />

5. An <strong>der</strong> Schlosskirche gegen 1 ½ Uhr Nachmittags und<br />

6. An <strong>der</strong> Marien- und Wilhelmstraßen- Ecke gegen 3 ½ Uhr Nachmittags.<br />

Ferner konnte gegen eine bar zu entrichtende Gebühr von 20 Pfg. die Einlieferung von<br />

Einschreibbriefen auch außerhalb <strong>der</strong> Schalterstunden stattfinden, und zwar:<br />

1. Bei <strong>der</strong> Abfertigungsstelle im Nebengebäude des hiesigen <strong>Post</strong>amts, Eingang vom<br />

Hofe aus, und<br />

2. Bei <strong>der</strong> Zweigpostanstalt auf dem Görlitzer Bahnhofe hierselbst.<br />

Mit dem 15.Mai 1885 wurde die bisherige Botenpost zwischen Cottbus Bahnhof und Madlow<br />

aufgehoben und an <strong>der</strong>en Stelle eine Landpostfahrt zwischen den genannten Orten eingerichtet ,<br />

welche an den Wochentagen zweimal und an den Sonn- und Feiertagen einmal zu den unten<br />

angegebenen Zeiten kursierten.<br />

Bei den Fahrten konnten eine bis zwei Personen gegen Entrichtung von 30 Pfg. <strong>für</strong> die Person<br />

Beför<strong>der</strong>ung erhalten.<br />

Abfahrt vom <strong>Cottbuser</strong> Bahnhof 8 Uhr 35 Vormittag und 3 Uhr 20 Nachmittag,<br />

Ankunft in Madlow 9 Uhr 5 Vormittag und 3 Uhr 50 Nachmittag,<br />

Abfahrt aus Madlow 1 Uhr Nachmittag und 7 Uhr Abends,<br />

Ankunft in Cottbus Bahnhof 1 Uhr 30 Nachmittag und 7 Uhr 30 Abends.<br />

Diese Landpostfahrt mit den <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>illionen zur <strong>Post</strong>agentur Madlow, wurde im Jahr 1887<br />

durch private Fuhrunternehmer ersetzt. Dieses Privatpersonenfuhrwerk fuhr ebenfalls 3- mal täglich.<br />

Neben den Fahrten zwischen dem <strong>Post</strong>amt (Berliner Platz 3) und dem Bahnhof wurden nach und nach<br />

neue Landpostfahrten eingerichtet, wie zur am 16. Mai 1883 in Kolkwitz neu eingerichteten<br />

<strong>Post</strong>agentur, zur am 11. Juli 1885 in Comtendorf neu eingerichteten Agentur, o<strong>der</strong> zur am 1. August<br />

1885 in Klinge und am 1. Mai 1887 in Eichow eröffneten <strong>Post</strong>agentur.<br />

6. Der <strong>Post</strong>kutscher- Zungenbrecher als Werbeträger <strong>der</strong> Stadt<br />

Der Stadt Cottbus schenkte man vor ungefähr 160 Jahren einen Zungenbrecherspruch, in dem die Stadt<br />

2- mal genannt wird. Je<strong>der</strong> junge Mensch <strong>der</strong> die deutsche Sprache erlernt, wird einmal den Spruch<br />

vom <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>kutscher aufsagen . So kommt die Stadt Cottbus nun einmal in aller Munde.<br />

Vor 90 Jahren löste <strong>der</strong> neu gegründete Stadtwerbeverein die Figur des <strong>Post</strong>kutschers aus dem<br />

Zungenbrecher heraus und legte damit den Grundstein <strong>für</strong> ein neues Wahrzeichen <strong>der</strong> Stadt.<br />

Dadurch dass das Fremdenverkehrsamt diese Figur durch einen fremden Künstler zeichnen ließ,<br />

wurde er auf einem Werbeplakat mit <strong>der</strong> Bayerischen Uniform gemalt. Noch arger wurde es, weil man<br />

ihm einen Namen aus einen Gedicht gab, den die <strong>Cottbuser</strong> nicht kannten. So kamen Jahre später<br />

historische Zweifel an <strong>der</strong> Existenz des <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>kutschers auf. Wir wissen heut aber, dass es<br />

unter den <strong>Post</strong>illionen Kerle gab wie <strong>der</strong> <strong>Post</strong>illion ….., <strong>der</strong> den Reisenden mit seinem <strong>Post</strong>horn die<br />

Fahrt verschönerte und die Strapazen vergessen ließ und da<strong>für</strong> die Königliche Auszeichnung, eine<br />

silberne Ehrentrompete bekam. Der <strong>Post</strong>illion … bekam die silberne Ehrenpeitsche überreicht, eine<br />

Auszeichnung <strong>für</strong> hervorragendes Fahren mit <strong>der</strong> <strong>Post</strong>kutsche. Lei<strong>der</strong> fehlte <strong>der</strong> Stadt da<strong>für</strong> damals ein<br />

Schreiberling, <strong>der</strong> kuriose o<strong>der</strong> wagehalsige, manchmal auch vom Pech verfolgte Unternehmungen<br />

unserer <strong>Post</strong>illione auf Papier festhielt.<br />

Und doch ist er ein Selbstläufer geworden, denn seit nun mehr 90 Jahren repräsentieren uns , wenn<br />

auch nur ehrenamtlich, musizierend mit einem Schifferklavier, <strong>der</strong> Drehorgel, singend und vortragend,<br />

einen historischen <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>kutscher.<br />

Er ist nicht wie die Wahrzeichen in Bremen, die Bremer Stadtmusikanten o<strong>der</strong> in Hameln, <strong>der</strong><br />

Rattenfänger von Hameln, aus einer <strong>Geschichte</strong> heraus, son<strong>der</strong>n eben aus einem Zungenbrecherspruch<br />

entstanden und nicht nur aus den <strong>Cottbuser</strong> Köpfen wegzudenken.


<strong>Post</strong>illion o<strong>der</strong> <strong>Post</strong>kutscher?<br />

Der <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>illion hatte die Aufgabe Personen mit <strong>der</strong> <strong>Post</strong>kutsche zu transportieren, bis zum<br />

Jahre 1872.<br />

Der Reitende <strong>Post</strong>illion, welcher wichtige Nachrichten brachte, verlor seine Aufgabe mit <strong>der</strong><br />

Einrichtung einer Telegraphenanstalt in <strong>der</strong> Wallstrasse 7 im Jahre 1858.<br />

Nach 1872 blieb die Berufsbezeichnung “<strong>Post</strong>illion”, bis zum motorisierten Transport <strong>der</strong> <strong>Post</strong>sachen<br />

in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhun<strong>der</strong>t erhalten. Die Handelskammer des Kreises Cottbus<br />

berichtete im Jahr 1892:” Wegen ein erhöhten Zuwachses an Paketsendungen, wurden in <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong><br />

<strong>Post</strong>halterei ein weiterer <strong>Post</strong>illion und ein Pferd eingestellt.” Er übte aber nur die Funktion eines<br />

Kutschers <strong>der</strong> <strong>Post</strong> aus, zusammen mit einem Paketbesteller (Austräger) auf seiner Bestellfahrt.<br />

Für die Funktion einer <strong>für</strong> die Stadt werbenden Figur wurde <strong>der</strong> Begriff “<strong>Post</strong>kutscher” anlehnend an<br />

den stadtbekannten Zungenbrecher - Spruch : “Der <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>kutscher putzt den <strong>Cottbuser</strong><br />

<strong>Post</strong>kutschkasten” ausgewählt.<br />

Wer putzte, wann, wo, warum die <strong>Post</strong>kutsche in Cottbus?<br />

Seit dem Jahre 1698 wurde die Stadt Cottbus durch Kurbrandenburgische <strong>Post</strong>kutschen wöchentlich<br />

angefahren. Bei Besuch des Königs im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t, mussten die <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>illione, dem König<br />

entgegen reiten um ihn und seine Gefolgschaft in die Stadt zu begleiten. An Hand <strong>der</strong> in den<br />

vergangenen Jahren befahrenen <strong>Post</strong>strecken kann die Zahl <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>illione auf 50 bis 60<br />

Personen schätzen.<br />

Königliche <strong>Post</strong>illione<br />

<strong>Post</strong>illion Kielmann Friedrich August 1841<br />

<strong>Post</strong>illion Neumann Friedrich Heinrich 1849<br />

<strong>Post</strong>illion Lehmann Wilhelm 1851<br />

<strong>Post</strong>illion Behla August 1852<br />

<strong>Post</strong>illion Kuba Martin 1853<br />

<strong>Post</strong>illion Voigt Martin 1855<br />

<strong>Post</strong>illion Miethe Gottlob 1861<br />

<strong>Post</strong>illion Krahl Johann August 1874<br />

<strong>Post</strong>illion Klara Friedrich 1875<br />

<strong>Post</strong>illion Franke Friedrich 1876<br />

<strong>Post</strong>illion Kurze Karl 1876<br />

<strong>Post</strong>illion Jurischka Johann Karl August 1887<br />

Kaiserliche <strong>Post</strong>illione<br />

<strong>Post</strong>illion Budich Paul, Bonaskenstr. 27 1911<br />

<strong>Post</strong>illion Holland Wilhelm, Berliner Strasse 71 1911<br />

<strong>Post</strong>illion Kernicke Alfred, Zuschkestr. 17 1911<br />

<strong>Post</strong>illion Lehmann Paul, Grünstrasse 71 1911<br />

<strong>Post</strong>illion Stoppe Otto, Petersilienstr. 14 1911<br />

<strong>Post</strong>illion Matho August, Jägerstr. 2 1890<br />

<strong>Post</strong>illion Schultka Friedrich August 1889<br />

Sie putzten ihre Kutsche ab dem Jahr 1692 bis in die zwanziger Jahre des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

Auf den handgezeichneten alten Stadtplänen des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts von Handschky sind die<br />

öffentlichen Brunnen und Pumpen <strong>der</strong> Stadt eingezeichnet. An Hand <strong>der</strong> Lage <strong>der</strong> angemieteten<br />

<strong>Post</strong>häusern läst sich erkennen, dass die <strong>Post</strong>illione nur wenige Schritte gingen, um Wasser zum<br />

Putzen zuholen. Bei Verkäufen <strong>der</strong> <strong>Post</strong>häuser von Wilke und dem Mundchen Hause, las man im<br />

Verkaufgebot, dass sie auf dem Hof ebenfalls Pumpen hatten.<br />

Bis zum Bau <strong>der</strong> Kunststraßen in den vierziger Jahren des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts, kam es zu Umwürfen o<strong>der</strong><br />

Radbrüchen , mit <strong>der</strong> Festlegung einer einheitlichen Radspur im Jahre 1832,verbesserte sich die<br />

Situation. Gegen die Verschmutzung von Wind und Wetter war man auch damals machtlos.<br />

Die <strong>Post</strong>ordnung schrieb den <strong>Post</strong>illion vor, dass er mit einer ordentlich gepflegten <strong>Post</strong>kutsche vor das<br />

<strong>Post</strong>haus vor fuhr.


Ehrenamtliche <strong>Post</strong>kutscher<br />

Friedrich Wilhelm Rauher genannt nach einem Gedicht.<br />

Herr Erich Tetzel (<strong>Post</strong>beamter 1955)<br />

Hans Defke<br />

Herr Porreda<br />

Klaus Völkel<br />

Hans- Joachim Schröpfer Schauspieler<br />

Eberhart Fischer Stadtführer,<br />

Worterklärungen von <strong>Post</strong>begriffen<br />

Viele aus dem Mittelalter verwendete lateinische Begriffe, vor allem aus dem Sprachgebrauch von<br />

Juristen, z.B. “locum sigillis“(LS) =Ort <strong>für</strong> den Siegel, o<strong>der</strong> “Nota bene”(NB) = beachte beson<strong>der</strong>s,<br />

aber auch aus <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> französischen Vorherrschaft, Anfang des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts, wie z.B. Bagage<br />

= Gepäck, Cour s = Weg und Chaussee = Kunststraße, sind in die deutsche Sprache eingegangen.<br />

Barriere fr.Schlagbaum, wo Wegegeld verlangt wurde<br />

Beichaise fr.zusätzlich eingesetzter <strong>Post</strong>wagen<br />

Beipferd zusätzliches Pferd<br />

Berline fr. vierrädriger, viersitziger, gedeckter Reisewagen<br />

Bestellgang die Strecke, die ein Landpostbote ablaufen muss<br />

Billet fr. Fahrschein<br />

Cabriolet fr. einspänniger, offner Wagen<br />

Chaise fr. leichter Pferdewagen mit Sitzverdeck<br />

Char a banc fr. offner Wagen mit Sitzbänken an den Seiten<br />

Conducteur fr. verantwortlicher Begleiter <strong>der</strong> Personenpost<br />

Controlbuch fr. vom Landpostboten mitgeführtes Buch zum Nachweis <strong>der</strong><br />

ordnungsgemäßen Durchführung<br />

Cordon fr. Kordel vom <strong>Post</strong>horn


Correspondent fr. Briefschreiber<br />

Korrespondenz fr. Schriftwechsel<br />

Courier fr. Person mit gemieteten <strong>Post</strong>pferd, Bote in beson<strong>der</strong>er Mission<br />

Coursuhr fr. Taschenuhr <strong>der</strong> <strong>Post</strong>illione<br />

Dekartierung fr. eingehende Sendungen mit <strong>der</strong> beiliegenden Karte vergleichen<br />

Diligence fr. vierrädriger schwerer <strong>Post</strong>wagen <strong>für</strong> Personen- und<br />

Güterbeför<strong>der</strong>ung<br />

Ehrenposthorn Auszeichnung an <strong>Post</strong>illione <strong>für</strong> beson<strong>der</strong>s gutes Verhalten im Dienst<br />

und im Umgang mit dem <strong>Post</strong>horn<br />

Ehrenpeitsche Auszeichnung <strong>der</strong> <strong>Post</strong>illione ,die sich durch Pünktlichkeit und<br />

Zuverlässigkeit auszeichnen<br />

<strong>Post</strong>wagen<br />

Endclave auch Exclave, kleiner Teil eines Staatsgebietes, <strong>der</strong> von einem<br />

an<strong>der</strong>en Staatsgebiet eingeschlossen ist<br />

Estafetten fr. beschleunigte <strong>Post</strong>beför<strong>der</strong>ung mittels reiten<strong>der</strong> Boten<br />

Extrapost außerhalb <strong>der</strong> regulären <strong>Post</strong>abgangszeiten von Privat o<strong>der</strong><br />

Amtspersonen angemietete Pferde o<strong>der</strong> Wagen<br />

Fahrpost beför<strong>der</strong>t alle Sendungen ab 4 Zollloth ( 1Zollloth = 16,7g), im<br />

Gegensatz zur Briefpost<br />

Felleisen Koffer, verschließbarer Behälter zum Transport von <strong>Post</strong>sendungen<br />

bei <strong>der</strong> Fuß- Reit- und Fahrpost<br />

Fond fr. Innenraum <strong>der</strong> <strong>Post</strong>kutsche<br />

Fourage fr. Pferdefutter<br />

Francomarke lat. Briefmarke<br />

frankieren lat. Bezahlen des Portos durch den Absen<strong>der</strong><br />

Freivermerk “frei”, ”franco”, abgekürzt “fr” auf <strong>Post</strong>sendungen zum Zeichen <strong>der</strong><br />

Bezahlung durch den Absen<strong>der</strong><br />

Freibagage fr. 20 - 50 Pfund Gepäck im Reisepreis eingeschlossen<br />

Fuß Längenmaß in Preußen = 10 Zoll = 37,66cm<br />

Geldbrief Brief mit deklarierten Wertangabe<br />

Geschirr Pferdezaumzeug<br />

Grenzpostamt mit ausländischen Staaten in direktem grenzüberschreitendem<br />

<strong>Post</strong>austausch stehende <strong>Post</strong>stelle<br />

hau<strong>der</strong>n Personenbeför<strong>der</strong>ung außerhalb des <strong>Post</strong>dienst<br />

impertinent lat. grob, unverschämt<br />

impossibel fr. unmöglich<br />

Instruktion fr. Anweisung <strong>der</strong> General-<strong>Post</strong>direktion<br />

Journal fr. in <strong>Post</strong>stellen geführtes Tagebuch, Tageszeitung<br />

Journaliere fr. täglich verkehrende <strong>Post</strong>kutsche<br />

Kariolpost fr. leichter zweirädriger pferdebespannter Personepostwagen<br />

Karte 1. Formular zum Eintragen <strong>der</strong> <strong>Post</strong>sendungen<br />

2. Aufgezeichnete <strong>Post</strong>straßen und Wege<br />

3. Für kurze Correspondenzen<br />

Landauer vierrädriger Reisewagen, mit in <strong>der</strong> Mitte geteiltem Verdeck<br />

Magazin an dem <strong>Post</strong>wagen, hinten angebrachter, gutverschlossener<br />

Behälter <strong>für</strong> Reisegepäck<br />

Malheur fr. Unfall, Unglück<br />

Mallepost fr. Eilpost, leichter <strong>Post</strong>wagen zur Briefbeför<strong>der</strong>ung<br />

Maut Wegezoll, Straßengebühr<br />

Meile in Preußen bis 1872 = 7,532485 Km, danach wie in Sachsen 7,5 Km<br />

Montierung Uniform, Montur<br />

Nota bene “NB”, beachte beson<strong>der</strong>s<br />

Generalpostamt oberste <strong>Post</strong>behörde im Norddeutschen Bund<br />

<strong>Post</strong>amt <strong>Post</strong>ämter 1. und 2.Klasse mit unterschiedl.Kompetenzen<br />

Omnibus lat. Pferdebespannter regelmäßig verkehren<strong>der</strong> Wagen zur<br />

Personenbeför<strong>der</strong>ung<br />

Ordinäre <strong>Post</strong> lat.regelmäßig nach Fahrplan verkehrendes Brief-Personen o<strong>der</strong><br />

Güterbeför<strong>der</strong>ungsmittel<br />

Packhof Zollamt


Passage fr. Durchfahrt<br />

Passagierstube fr. Aufenthaltsraum <strong>für</strong> <strong>Post</strong>reisende<br />

Pfennig In Preußen 360 Pfennige = 1Taler = 30 Silbergroschen zu je<br />

12Pfennig<br />

Porto fr. <strong>der</strong> <strong>für</strong> die Beför<strong>der</strong>ung einer <strong>Post</strong>sendung zu entrichtende Betrag<br />

Das Porto kann vom Absen<strong>der</strong> (Francosendung) o<strong>der</strong> vom Empfänger<br />

(Portosendung) gezahlt werden<br />

<strong>Post</strong>direktor Vorsteher eines <strong>Post</strong>amtes 1.Klasse<br />

<strong>Post</strong>expedient lat. Vorsteher einer <strong>Post</strong>expedition 1.Klasse<br />

<strong>Post</strong>expediteur Vorsteher einer <strong>Post</strong>expedition 2.Klasse<br />

<strong>Post</strong>meister Vorsteher eines <strong>Post</strong>amtes 2.Klasse<br />

<strong>Post</strong>halter Leiter einer <strong>Post</strong>stelle die die Verantwortung über die Bereitstellung<br />

von Pferden und Kutschen hat, meist Privatpersonen<br />

<strong>Post</strong>halterei <strong>Post</strong>einrichtung zur Beför<strong>der</strong>ung von Personen und aller zum Versand<br />

geeigneten Gegenstände außer <strong>der</strong> Briefpost<br />

<strong>Post</strong>illion fr. Reiter o<strong>der</strong> führer eines <strong>Post</strong>wagens unterstand dem Conducteur,<br />

Schirrmeister, Stallmeister und <strong>Post</strong>halter<br />

Schirrmeister in <strong>der</strong> <strong>Post</strong>halterei zuständig <strong>für</strong> Pferde und Geschirr<br />

<strong>Post</strong>geld vor Antritt <strong>der</strong> Reise mit <strong>der</strong> <strong>Post</strong>kutsche zu zahlen<strong>der</strong> Betrag<br />

setzt sich zusammen aus Einschreibegebühr, dem Personengeld,<br />

dem Wegegeld, dem Brückengeld , einer Packgebühr, dem<br />

Schmiergeld <strong>für</strong> Wagenschmiere und dem Trinkgeld <strong>für</strong> den<br />

<strong>Post</strong>illion<br />

<strong>Post</strong>kalesche leichte einspännige vierrädrige Kutsche<br />

<strong>Post</strong>signal verschiedene Melodien die ein <strong>Post</strong>illion je nach Situation zu blasen<br />

hat<br />

Radschuh Bremsschuh<br />

Rekommandieren einen Brief als Einschreibebrief aufgeben<br />

Reglement fr. Vorschrift, gedruckte Verordnung<br />

Reichspost Deutsche <strong>Post</strong> nach Gründung des Deutschen Reiches 1872<br />

Relais fr. <strong>Post</strong>halterei ohne weitere <strong>Post</strong>dienste, nur Pferdewechsel<br />

Remise fr. Schuppen zur Unterstellung z.B. von Wagen<br />

Remontieren fr. Pferdebestände ergänzen<br />

Retournahme fr. Rückführung <strong>der</strong> leeren Wagen o<strong>der</strong> ledigen Pferde von einer<br />

Nachbarpoststelle<br />

Scheffel in Preußen = 54,96 ltr, nach dem Preis von einem Scheffel Hafer<br />

richtete sich <strong>der</strong> Ausleihpreis eines Extrapostpferdes<br />

Schlußzeit die Zeit vor Abgang einer <strong>Post</strong> zum Fertigmachen <strong>der</strong><br />

Mitnahmesendungen, letzte Einlieferungszeit, auch letzte Leerung des<br />

Briefkastens im <strong>Post</strong>büro, ½ Stunde vor Abgang <strong>der</strong> <strong>Post</strong><br />

Schnellpost preußische Bezeichnung <strong>für</strong> Eilwagen<br />

Schoßkelle Sitz des <strong>Post</strong>illions<br />

Schwager fr. Ritter, Reiter, <strong>Post</strong>illion<br />

Spetition Beför<strong>der</strong>ung von Sendungen<br />

Sperrzeit die Zeit, in <strong>der</strong> in Städten nachts die Tore geschlossen wurden,<br />

Öffnung erfolgte nur bei Zahlung <strong>der</strong> Sperrgebühr<br />

Station Haltepunkt <strong>der</strong> Personenpost<br />

Stundenzettel Formular mit den vorgeschriebenen Ankunfts-, Abfahrts- und<br />

Aufenthaltszeiten <strong>der</strong> <strong>Post</strong>wagen o<strong>der</strong> <strong>Post</strong>reiter<br />

Taxe fr. <strong>der</strong> in dem <strong>Post</strong>tarif festgesetzte <strong>für</strong> die Dienstleistung <strong>der</strong> <strong>Post</strong><br />

Vache fr. auf dem <strong>Post</strong>wagen befindlicher Platz <strong>für</strong> Gepäck<br />

Vorspann zusätzliche Zugpferde am <strong>Post</strong>wagen<br />

Wagenmeister in <strong>der</strong> <strong>Post</strong>halterei zuständig <strong>für</strong> <strong>Post</strong>wagen und Gepäck


Impressum<br />

Text und Gestaltung:<br />

Inge Schemmel<br />

Mit freundlicher Unterstützung des Stadtmuseums und des Stadtarchiv <strong>der</strong> <strong>der</strong> Cottbus.<br />

Aufgabenstellung:<br />

Bei <strong>der</strong> <strong>ACOL</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Arbeitsför<strong>der</strong>ung mbH Cottbus<br />

Quellennachweis:<br />

Bekanntmachungen in: Wochenzeitschrift “Zum Nutzen und Vergnügen” 1804 bis 1829<br />

Zeitung “ <strong>Cottbuser</strong> Wochenblatt” 1830 bis 1879<br />

“<strong>Cottbuser</strong> Anzeiger” 1848 bis 1945<br />

Berichte <strong>der</strong> Handelkammer des Kreises Cottbus<br />

Namen <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>meister und Bürgermeister aus: Bürgerbuch <strong>der</strong> Stadt Cottbus von Kalva<br />

Namen <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>bedientester aus Standesamtliche Nachrichten <strong>der</strong> Zeitschriften<br />

Preußische und Sächsische <strong>Post</strong>ordnung: Museum <strong>für</strong> Kommunikationsgeschichte Nürnberg<br />

“Altes und Neues von <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>” von B. Senftlebe 1912<br />

“<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Stadt Cottbus” von Dr. G. Krüger 1930”<br />

“<strong>Geschichte</strong> und Gegenwart des Bezirkes Cottbus”<br />

“<strong>Cottbuser</strong> Heimatkalen<strong>der</strong>”<br />

“<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Preußischen <strong>Post</strong> von ihrem Ursprung bis auf die Gegenwart” Heinrich Stephan<br />

Wörterbuch <strong>der</strong> <strong>Post</strong>geschichte von Horst Schenk<br />

Internet Wikipedia “ Königreich Preußen<br />

Bil<strong>der</strong><br />

Vignetten aus <strong>der</strong> Preußischen <strong>Post</strong>ordnung<br />

Bild “Spremberger Tor” und “<strong>Post</strong>illion auf Bestelltour”: Stadtarchiv Cottbus<br />

Foto “Distanzsäule Lieberose” I. Schemmel<br />

Landkarten “<strong>Geschichte</strong> Preußens”<br />

Karikatur ”Die <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>kutscher putzen den <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>kutschkasten” M.Schemmel

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