4/2004 - Sankt Katharinen-Krankenhaus
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für eine immer größer werdende Anzahl<br />
von Patienten da. Wir haben nun noch<br />
den Vorteil, daß wir auch ehrenamtliche<br />
Kräfte haben, die einen Teil dieser Aufgaben<br />
unentgeltlich übernehmen.<br />
Die menschliche Zuwendung ist ein wichtiges<br />
(Qualitäts-)Kriterium im Prozeß der<br />
Gesundung. Hat sie in all den notwendigen<br />
Prozeß-Optimierungen noch einen angemessenen<br />
Platz?<br />
Sie hat sicher einen angemessenen Platz,<br />
aber sie ist nichts, was bezahlt wird. Das<br />
ist im Prinzip der Einsatz unserer Mitarbeiter,<br />
dieser Teil, der in der Kalkulation<br />
nirgendwo erscheint. Es ist nichts, wofür<br />
es Geld gibt.<br />
Welche Rolle spielt dabei die christliche<br />
Prägung des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es?<br />
Wir versuchen im Gegensatz zu gewinnorientierten<br />
Häusern in Ausnahmefällen<br />
auch Patienten zu behandeln, die z.B. nicht<br />
versichert sind. Wir versuchen, den Patienten<br />
immer noch in den Mittelpunkt zu<br />
stellen. Und ich denke, daß das eine Sache<br />
ist, die wir uns weiterhin leisten sollten.<br />
Qualitätsmanagement und Zertifizierung<br />
stehen in engem Zusammenhang mit der<br />
Einführung der DRGs. Wie kann die Qualität<br />
der Leistungen optimiert werden,<br />
wenn gleichzeitig die Aufenthaltsdauer<br />
des Patienten verkürzt, Kosten und Personal<br />
reduziert werden müssen?<br />
So etwas geht nur bis zu einem bestimmten<br />
Punkt. Man kann Prozesse optimieren,<br />
man kann Hilfsmittel zur Verfügung stellen,<br />
z.B. indem man Bereiche mit Faxgeräten<br />
ausstattet, um Wege zu sparen, indem<br />
man Hilfsmittel anschafft, um die Arbeit<br />
zu erleichtern. Aber ab einem kritischen<br />
Punkt muß man irgendetwas zurück-<br />
schrauben. Man kann nicht alles hochfahren<br />
mit immer weniger Personal, das<br />
funktioniert nicht!<br />
Was ist Ihr Hauptanliegen in diesem Zusammenhang?<br />
Mein Hauptanliegen ist, daß wir die Patienten<br />
innerhalb dieses Systems so gut<br />
wie möglich behandeln und daß bei der<br />
Frage nach Entlassungen, Verlegungen,<br />
Prozeduren und ähnlichen Dingen immer<br />
das ärztliche und pflegerische Denken<br />
im Vordergrund steht. Daß keiner entlassen<br />
wird, weil seine Aufenthaltszeit laut<br />
Katalog abgelaufen ist, sondern daß wir<br />
mit gutem Gewissen sagen können: wir<br />
entlassen den Patienten, weil er medizinisch<br />
umfassend versorgt worden ist.<br />
Ich sehe, daß während wir hier sprechen,<br />
Herr Markovic Berge von Akten bringt<br />
und Sie einen unglaublichen Aufwand<br />
betreiben müssen, um all diese Abrechnungen<br />
korrekt und schnell machen zu<br />
können und zwar so, daß keine der er-<br />
Hospiz<br />
brachten Leistungen vergessen wird<br />
und das <strong>Krankenhaus</strong> sein Geld erhält.<br />
Was glauben Sie, ist das nur im Moment<br />
so oder wird sich das reduzieren, sobald<br />
sich das DRG-System etabliert hat?<br />
Sobald etwas mehr Ruhe in das System<br />
gekommen ist, wird man sicher eine gewisse<br />
Entlastung haben, weil man nicht<br />
ständig nachschulen, sich nicht pausenlos<br />
mit der neuesten Literatur auseinandersetzen<br />
muß. Aber den personellen<br />
Aufwand werden wir nicht reduzieren<br />
können. Also, gerade die Tätigkeit von<br />
Herrn Markovic entlastet natürlich Frau<br />
Kanzler, Frau Klee und mich ungemein,<br />
weil wir nicht mehr zentnerweise die Akten<br />
selbst schleppen müssen. Doch ich<br />
sehe momentan, wenn wir auf hohem<br />
Niveau unsere Codierungen kontrollieren<br />
wollen, keinen anderen Weg als diesen.<br />
Ich bedanke mich ganz herzlich für dieses<br />
Gespräch und für die Zeit, die Sie<br />
sich trotz Ihrem Zeitdruck und den Aktenbergen<br />
genommen haben.<br />
Neu in Frankfurt: Das stationäre Hospiz „<strong>Sankt</strong> Katharina“<br />
Ein Platz zum Leben vor dem Sterben<br />
Die Umbauarbeiten sind seit August <strong>2004</strong> im<br />
Gange, im Frühjahr 2005 soll es fertig sein.<br />
Das stationäre Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina entsteht<br />
als eigenständige Einheit auf dem<br />
Gelände des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
im Erdgeschoß eines bestehenden<br />
Gebäudes, das derzeit für rund € 1,4 Mio<br />
aus bereits eingeworbenen Spendengeldern<br />
auf die spezifischen Bedürfnisse ausgebaut<br />
wird. Zunächst mit 9 Hospizplätzen<br />
konzipiert, kann das Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina<br />
auf 13 Plätze erweitert werden. Hier, in na-<br />
turnaher Umgebung, soll ein Lebens-Raum<br />
entstehen, in dem auf Sterbende in besonderer<br />
Weise eingegangen werden kann.<br />
Dazu gehören spezielle pflegerische Betreuung,<br />
psychosoziale und seelsorgerische<br />
Begleitung sowie palliativmedizinische Therapie.<br />
„Die Bedürfnisse des Patienten stehen<br />
im Mittelpunkt“ betont die Geschäftsführerin<br />
des Hospizvereins Katrin Pithan,<br />
die auch die Pflegedienstleitung im neuen<br />
Hospiz übernehmen wird. Es geht vor allem<br />
darum, größtmögliche Lebensqualität für